Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Misshandlung, Vernachlässigung, Missbrauch - Ich bin am Ende

Lina11

Neues Mitglied
Das Leben ist nicht für psychisch desaströs zugerichtete Menschen gemacht. Ich merke das immer wieder. Ich wurde als Kind brutalst misshandelt, vernachlässigt und missbraucht. Ich bekam nie Hilfe. Im Gegenteil. Das Jugendamt sagte mir ins Gesicht, dass sie mir nicht helfen wollen. Mit 8 Jahren hatte ich meinen ersten Versuch mich umzubringen. Mit 11 der zweite, mit 17 der dritte und bisher letzte.
Ich schaffe das Leben nicht. Ich muss ständig an meine Vergangenheit denken. Es tut viel zu weh. Dieses abgestoßen worden sein von der eigenen Familie.
Ich habe keinen Kontakt mehr zu denen und will auch keinen mehr.
Nachdem ich eine recht beeindruckende Drogenkarriere alá Christiane F hinter mich gebracht habe, versuche ich gerade wieder aufzusteigen. Ich hole mein Abitur nach und danach werde ich studieren. Aber ich schaff das nicht. Bafög reicht nicht, um die Kosten zu decken, und einkaufen war ich dann auch noch nicht. Effektiv lebe ich von 20€ im Monat, was einfach nicht geht. Kein Amt gibt Gelder. Ich schaff es nicht arbeiten zu gehen. Zum einen wegen der fehlenden Zeit. Da ich nicht mobil bin, muss ich für eine Strecke von 5 KM 1 Stunde einplanen, so ist das hier. Und dann die 8 Stunden Schichten. Ich schaff das nicht. Es überfordert mich total. Durch die brutalen Misshandlungen etc. hat mein Hirn und meine Psyche einen enormen Schaden genommen. Ich fühle mich so verletzt. Ich kann das nicht mehr aushalten. Ich muss nur irgendwo ein Kind sehen und dann trifft mich meine eigene Geschichte mit voller Wucht. Ich hab schon mehrmals Hilfe angefordert, doch niemand kann helfen. Das scheitert schon bei der Suche nach Hilfe. Jetzt Ende November habe ich einen Termin bei einem Psychiater. Auf diesen Termin warte ich seit ca. 7 Monaten, obwohl diese wussten, dass ich zum Zeitpunkt des Anrufes stark suizidal war.
Ich kann nicht glauben, dass ich nie die Chance auf Liebe von Eltern habe oder Zusammenhalt in einer Familie erfahre. Ich kann damit einfach nicht leben. Das tut so weh, ich finde keine Worte dafür. Ich will aufgeben. Ich kämpfe mich Tag für Tag durch mein Leben und doch wird nichts besser.
Ich weis nicht, was ich noch alles machen soll. Ich kann einfach nicht vergessen, was alles war.
Ich weis auch nicht, weshalb ich das hier schreibe. Es muss einfach raus.
Kann man sich nicht irgendwie selbst ne Vollamnesie zufügen? Ich will nicht mehr daran denken müsse, wie schlimm das alles war.
 
D

Deliverance

Gast
Hallo Lina,

schlimm, was du durchmachen musstest und das dir niemand geholfen hat!

Schön, dass du Ziele im Leben hast - schade, dass du vom Amt keine Unterstützung dafür bekommst, dass kenne ich leider selbst zu gut :/

Vielleicht kannst du erstmal Pause von allem machen - Mit einem netten, kleinen Job erstmal abschalten, runter vom Stress kommen, Hobbies finden und dich auf die schönen Seiten des Lebens konzentrieren, während du eine Therapie machst?

Vielleicht bringt dich auch ein Klinikaufenthalt erstmal weiter, dass kannst du ja mit dem Psychater besprechen.

Suchst du noch wen für eine Psychotherapie ?
Unter www.kvno.de kannst du freie Plätze in deiner Nähe anfordern.
Vvielleicht bietet sich auch Eine Traumatherapie an, denn du beschreibst da schon die ersten Symptome einer PTBS.


Es ist hart und unfair, was dir da passiert ist - das Schlimmste hast du bereits überstanden, der Rest sind Erinnerungen an schlimme Taten, die andere an dir verbrochen haben.
Es ist schwer, einen wichtigen Schritt hast du schon gemacht, indem du dich gegen die Drogen entschieden hast, sehr gut!
 

Sealind

Mitglied
Ahoi Lina,

erst einmal, tut es mir unendlich Leid was dir alles widerfahren ist. All der Schmerz und Leid spricht da in den Zeilen aus dir... Mein tiefstes Mitgefühl.

Du sagst das Leben ist nicht für so desaströs zugerichtete Menschen gemacht, diese Aussage habe ich mir auch sehr oft eingeredet. Irgendwann kam mir dann die Frage in den Sinn, für wen ist das Leben eigentlich gemacht? Dann habe ich die Menschen in meinen Umfeld mir mal genauer angeguckt, und eine Antwort habe ich darauf auch nicht gefunden. Die einen hatten unglaubliches Glück, aus meiner Sicht, und sind trotzdem nicht glücklich, die einen hatten unglaubliches Pech im Leben und sind glücklich. Also war dass wohl nicht die Antwort auf die Frage, was war sie dann? Irgendwann habe ich aufgehört nach der Antwort zu suchen und die einzelnen Personen genauer Betrachtet, ihr Handeln. Und da fiel mir was auf, die arbeiten ganz schön hart für ihr glück. Es ist so viel leichter im negativen zu verweilen als daraus raus zu treten, den schweren Schritt zum positiven hinzugehen. Dass bewunderte ich, sie taten es einfach, was für mich lange Zeit unvorstellbar war. Und jeder in dem Tempo das ihm lieb war, und je nach Problem halt auch unterschiedlich schnell.
Auf was ich hinaus will, rede dir nicht ein, das Leben sei für irgendwem nicht gemacht. Das Leben ist am End wirklich nur das was du halt daraus machst. Mehr nicht und nicht weniger.

Als erstes, sehr gut dass du keinen Kontakt mehr zu deiner Familie hast, bei mir war es zwar nur der Vater aber ich habe leider sehr lange gebraucht um zu erkennen das jeglicher Kontakt nur alte Wundern aufreißt.

So zu dem Punkt dass du einen zu großen Schaden hast durch deine Vergangenheit, auch dass darfst du dir nicht einreden. Ja, du hast einen Schaden, genau so wie ich, und wohl einige hier, nicht Böse gemeint. Nur aus meiner Sicht, kann dieser Schaden auch Vorteile haben, sind wir dadurch nicht Verständnisvoller, Mitfühlender und Einsichtiger gegenüber anderen Menschen? Wir verstehen sehr gut wie es sich anfühlt wenn es einen schlecht geht.
Und wo schaffst du dein Leben nicht? Du lebst noch, und meiner Meinung nach darfst du mega Stolz auf dich sein dass du noch lebst! Das ist eine unglaubliche Leistung die du da aufgebracht hast, ich weiß nicht ob ich in deiner Haut das geschafft hätte. Und natürlich bist du überfordert, kriegst ja kaum Hilfe, Geld reicht nicht, musst ewig auf nen Termin beim Psychiater warten. Es ist erstmal nix schlimmes daran dass du überfordert bist, völlig normal wohl. So du sagst du hast schon mehrmals Hilfe angefordert? Von wo denn? Vergiss das Jugendamt, wende dich an die Caritas Beratungsstellen, ans Arbeitsamt, klingt komisch, aber die Helfen dir tatsächlich mehr als das Jugendamt im Stande ist. Sag denen du packst das nicht mehr, du brauchst jetzt Hilfe. Die können sich um betreutes Wohnen kümmern, dir nen Erziehungsbeistand zur Seite stellen. Du kannst selbst zur Polizei reingehen und sagen dass du Hilfe brauchst, nerve die solange bis dir helfen. Die müssen dich weitervermitteln, genau wie das Arbeitsamt haben die Amtspychologen und Amtsärzte, die dich unter anderem psychisch Behindert schreiben können und somit kommst du leicht in eine betreute Wohngruppe.
Dann hast du natürlich recht, es muss alles raus. Du brauchst auf jeden Fall therapeutische Hilfe, anders geht es gar nicht. Google mal nach der Bundesvermittlungsstelle für nen Psychotherapeuten. Auch eine Option wäre ein stationärer Aufenthalt. Und bitte bevor du dich umbringen willst, wähle den Notruf an und lass dich einweisen.

Und das mit dem vergessen ist so eine Sache, ganz vergessen kann man es leider wohl nie. Aber mit der Zeit tut es weniger Weh. Irgendwann verblasst es dann wohl... Warte selber noch auf diesen Moment.

Und ich finde es großartig dass du dein Abi nachmachst und danach studieren willst. Was willst du denn studieren? Und wie machst du dein Abi nach, über eine Abendschule oder anderweitig?

Und dieses Gefühl das man etwas völlig normales nicht erleben durfte wie jeder andere. Es ist ein mieses Gefühl, aber wenn du dir nach und nach Sachen aufbaust die dich von innen heraus glücklich machen, wirst du immer weniger daran denken. So ist es zumindest bei mir, und hoffentlich dann auch bei dir.
Du schaffst das, gib dich nicht auf nur weil es jeder andere bisher getan hat. Kack auf die, du bist extreme Stark für dass was du alles durchgestanden hast! Lass dir nix anderes einreden.
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben