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Missbrauch oder doch nur Doktorspielchen?

Sexuelle Übergriffe scheinen in Deiner Herkunftsfamilie bereits vorgekommen zu sein. Aus der Reaktion Deines Vaters lese ich ab, dass sexuelle Übergriffe auch geduldet, wenn nicht gar toleriert und gefördert werden.

Ist es vielleicht möglich, liebe TE, dass auch Deine Brüder Opfer von sexuellen Übergriffen wurden? Dass sie als Kinder es als "normal" kennengelernt haben, dass man sich Dinge durch sexuelle Gefälligkeiten "verdienen" kann?

Ich möchte damit ihr Handeln in keinster Weise entschuldigen oder verharmlosen. Es ist schlimm was Dir passiert ist und dafür gibt es keine Entschuldigung oder Rechtfertigung.
 
Ist es vielleicht möglich, liebe TE, dass auch Deine Brüder Opfer von sexuellen Übergriffen wurden? Dass sie als Kinder es als "normal" kennengelernt haben, dass man sich Dinge durch sexuelle Gefälligkeiten "verdienen" kann?

Das kann ich mir gar nicht vorstellen. Ich wüsste nicht von wem, meine Eltern haben immer alles für uns gegeben. Ich war eher immer das schwarze Schaf in der Familie. Mein Halbbruder hatte seine Großeltern aus erster Ehe( sehr einfühlsam) und mein anderer Bruder kam bei der Oma und dem Opa unter. Die gaben immer alles für ihn. Ich war nirgendwo, außer bei den Großeltern meiner Mama, willkommen. Aber dies war schwierig, weil sie so weit weg wohnten.

Ein typisches Oma-Opa Verhältnis kannte ich zumindest nicht. Meine Brüder wollten immer zu ihren Großeltern. Ich habe mir oft darüber Gedanken gemacht, warum beide das mit mir gemacht haben. Ich denke mein Halbbruder kam nie so bei den Frauen an, wie er sich das vorgestellt hat. Letztendlich kann ich es nicht sagen.

Die genannte Idee mir einen Therapeuten zu suchen halten ich prinzipiell für angemessen, aber ich halte nichts davon, mit ihnen zu sprechen.
Dieses "anonyme" und einfache Schreiben sagt mir eher zu, weil ich so das Gefühl habe, man kennt meine Geschichte, aber mein Leben dahinter nicht.
 
Ist zwar OT - aber fiel mir auf

Zitat Du

das ich mich damals mit meiner Barbie-Pupppe "Can" unter einer Decke "befriedige

Zitat Ende


Zitat Du

Aber durch mein Studium (3.Semester Soziale Arbeit) greift mich diese Thematik doch immer auf.

Zitat Ende

Nur zur Aufklärung , der Name der männlichen Barbiepuppe ist Ken.

Das was Du beschreibst, ist eindeutig sexueller Mißbrauch.

Das wolltest Du doch wissen oder ?
 
Hallo!
Vor etwa einem halben Jahr hatte ich meine letzte Sitzung bei meiner Psychologen und kann definitiv von "gut verheilt" sprechen. Heilen war für mich nicht, dass ich auf meine Brüder zeige und du du du sage oder ihr Leben erschwere und ihnen sichtbar mache, was sie bei mir ausgelöst haben.

Zum jetzigen Stand, weiß ich, dass es Missbrauch war. Ich bin mir sicher, das mein Bruder weiß, das es verboten war, jedoch bezweifle ich, dass er sich darüber hinaus weitere Gedanken gemacht hat. Nach einem Gespräch mit meinem Eltern, kam heraus, dass das ganze so ca. ein halbes Jahr ging & mein Bruder 14 Jahre gewesen sein muss und ich dementsprechend sechs. Für mich war es wichtig, dass ich mich in meinem Leben und vor allem in meinem Beruf nicht eingeschränkt fühle.
Was hat sich verändert? Ich arbeite mit Menschen mit psychischen Erkrankungen und vor allem Missbrauchsopfern zusammen. Früher viel mehr der Begriff Opfer sehr schwer, aber aus jetziger Sicht, weiß ich dass man sich als Opfer gedemütigt, ausgegrenzt und schlecht fühlt. Die Arbeit macht mir sehr Spaß und durch meine Vergangenheit kann ich mich sehr gut in die Rolle hineinversetzen ohne meinen eigenen Film abzuspielen. Mein Chef kennt meine Vergangenheit, dass war mir wichtig, um mir zu beweisen, dass ich stärker als das bin und vor allem, dass ich nicht anders wahrgenommen werde. Trotz des Wissens, wird meine Vergangenheit nicht thematisiert oder in Vergleiche gezogen.
Auf hochprozentigen Alkohol verzichte ich, da ich erstens sehr wenig vertrage und zweitens mir nichts davon gut tut.Für meinen inneren Ausgleich gehe ich regelmäßig zum Kickboxen und mache paradoxerweise auch regelmäßig Yoga.

Den Kontakt zu meiner Psychologin habe ich immer noch und nach meiner ersten Patientin, mit einer sehr ähnlichen Vergangenheit traf ich mich mit ihr, um mich zu reflektieren. Und erst als ich mir selbst (!!!) das OK gab, stand für mich fest: Heilung ist eingetroffen. 🙂

Das Forum, hat mich bestärkt und ermutigt mit professionelle Hilfe zu holen. Man predigt es täglich zu seinen Patienten, aber selbst den Schritt zu wagen wirkt schier unmöglich. Aber das ist es nicht, also vielen Dank! 🙂

Liebe Grüße,
 
.Für meinen inneren Ausgleich gehe ich regelmäßig zum Kickboxen und mache paradoxerweise auch regelmäßig Yoga.


Das freut mich sehr zu hören. Ich wünsche Dir auch weiterhin alles Gute!

Und es ist nicht paradox, diese zwei Dinge - Kampfsport/Kampfkunst und irgend eine Form von Yoga / Junan Taiso sind schon immer miteinander verbunden!
 
Den Kontakt zu meiner Psychologin habe ich immer noch und nach meiner ersten Patientin, mit einer sehr ähnlichen Vergangenheit traf ich mich mit ihr, um mich zu reflektieren. Und erst als ich mir selbst (!!!) das OK gab, stand für mich fest: Heilung ist eingetroffen. 🙂

Das Forum, hat mich bestärkt und ermutigt mit professionelle Hilfe zu holen.

Liebe Grüße,

Darf ich Dich bitte mal etwas zu der Therapie und der Bewältigung fragen?

Ich spreche nicht von Handlungen und wie sie (moralisch, rechlich) zu werten sind sondern darüber wie man seine eigene Einstellung der Handlung gegenüber so korrigiert, dass man gesund wird.

Sagt man sich selbst dann: Ist passiert, ist noch alles dran, war nicht schön aber ist vorbei und es geht weiter?
 
Darf ich Dich bitte mal etwas zu der Therapie und der Bewältigung fragen?

Ich spreche nicht von Handlungen und wie sie (moralisch, rechlich) zu werten sind sondern darüber wie man seine eigene Einstellung der Handlung gegenüber so korrigiert, dass man gesund wird.

Sagt man sich selbst dann: Ist passiert, ist noch alles dran, war nicht schön aber ist vorbei und es geht weiter?

Hallo Bodenschatz,
toll das du fragst. Für mich gibt es "gesund" in dieser Art nicht. Salutogenese nach Aaron Antonovsky sagt, dass man gleichzeitig gesund und krank ist. Für mich ist das Wort "Heilung" das richtige Attribut dazu. Meine Psychologin hat angefangen damit mir den Raum zu bieten, geschützt und offen über meine Geschichte erzählen zu können und mich damit zu reflektieren. Ab wann es ein so großes Thema für mich geworden ist und weshalb gerade dann. Der Fakt ist für mich, mir würde es nicht besser gehen, wenn mein Bruder bescheid wüsste. Und es würde meine Vergangenheit nicht verbessern oder verarbeiten. Ich wollte das mein Partner von meiner Vergangenheit erfährt, mein Arbeitgeber und meine Eltern, die für mich Zukunft bedeuten. Ich habe Kontakt zu meinem Bruder, jedoch nicht das innige Verhältnis wie andere Familien, aber das ist für mich (nun) kein Maßstab mehr. Meine Gefühle hatten viel mit dem "Familiengefühl" zu tun und das ich immer eine Familie haben wollte, weil ich sonst niemanden hatte. Daher war die Vorstellung, Abstand und Ruhe in dem Verhältnis meines Bruders reinkommen zu lassen unvorstellbar.

Ich sage mir absolut nicht das, was du dir vorstellst. Ich sage auch nicht "ich kann eh nichts dran ändern". Aber ich sage mir, das ist jetzt das neue Kapitel, ich bin stärker daraus geworden, ich habe mir Hilfe geholt, ich arbeite daran. Und ich gebe meine Erfahrung weiter 🙂


Liebe Grüße,
 

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