Missbrauch in der Kindheit

Hallo,
ich wurde als Kind und Jugendliche missbraucht von unterschiedlichen Menschen, die ich kannte.
Ich war deswegen auch in Therapie, um mein Leben wieder auf die richtige Bahn zu bekommen. In den Sitzungen sprachen wir jedoch nie über das Erlebte. Sondern über das, was sich verändern musste das ich mein Leben lebenswert empfinde. Das Therapieziel wurde auch erlangt. Und doch hapere ich manchmal mit dem was passiert war. Ich weiß, dass ich ohne die Erfahrungen nicht der Mensch geworden wäre, der ich heute bin. Und ehrlich gesagt bin ich froh die zu sein, die ich heute bin. Doch eines vermisse ich mein ganzes Leben, und das sind wahrhaftige Freunde. Freunde die mich so mögen wie ich innerlich bin. Mich verstehen mit all meiner inneren Zerrissenheit und versuchen nachzu empfinden wie es ist, wenn man Missbraucht wurde. Das man keinem mehr vertrauen kann, und das man nicht immer nur stark sein kann.

Ich vermisse einfach auch mal schwach sein zu dürfen, dem Erlebten Raum geben zu dürfen und traurig, enttäuscht und wütend sein zu dürfen. Die Menschen verachten zu dürfen, die es getan haben. Und irritiert sein zu dürfen das manche Menschen die ich liebe mit den "Tätern" "Käffchen trinken".

Eule87 meinte:

Ich vermisse einfach auch mal schwach sein zu dürfen, dem Erlebten Raum geben zu dürfen und traurig, enttäuscht und wütend sein zu dürfen. Die Menschen verachten zu dürfen, die es getan haben. Und irritiert sein zu dürfen das manche Menschen die ich liebe mit den "Tätern" "Käffchen trinken".

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Du verlangst von Menschen ganz schön viel. Das kann ein Mensch, der das nicht erlebt hat, nicht nachvollziehen. Um das zu erzählen braucht es Vertrauen, wobei du kein Verauen zu anderen hast. Bevor ich das erzählen würde, brauchte es eine Weile, die Menschen müsste ich schon gut kennen. Das alles kannst du auch sein, wenn du nicht mir anderen Menschen zusammen bist. Ich bin aber auch ein Mensch, der vieles mit sich selber ausmacht. Vielleicht gibt es Gruppen für Menschen, denen sdas auch passiert ist. Da würdest du das Verständnis finden, was du dir wünschst.

Gibt es denn für solche Themen nicht vielleicht auch eine Selbsthilfegruppe?
In der sich Betroffene gegenseitig stärken ( oder hab ich da eine falsche Vorstellung!? )

Es ist bestimmt möglich mit Menschen die solche Erfahrungen nicht gemacht haben... auch ganz offen darüber zu reden... aber man muß natürlich meist erstmal so eine gewisse Nähe haben und nicht jeder kann damit umgehen.
Oft einfach aus der Angst... etwas falsches zu sagen, nicht richtig zu reagieren.

Eule87 meinte:

Und irritiert sein zu dürfen das manche Menschen die ich liebe mit den "Tätern" "Käffchen trinken".

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Wissen diese Menschen was die Täter dir angetan haben? Sind das deine Freunde?

BlueShepherd meinte:

Wissen diese Menschen was die Täter dir angetan haben? Sind das deine Freunde?

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Ja sie wissen es. Aber sie sagen sie haben es ihnen ja nicht angetan, wsrum sollen sie die Menschen dann meiden.

miasma meinte:

Gibt es denn für solche Themen nicht vielleicht auch eine Selbsthilfegruppe?
In der sich Betroffene gegenseitig stärken ( oder hab ich da eine falsche Vorstellung!? )

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Doch im Internet gibt es sie zu Haufen die Selbsthilfeforen. Aber deren Selbstmittleid geht mit irgendwie auf die Nerven. Die Menschen schauen nicht nach vorne, verlieren sich im Schmerz. Ich bin jedoch ein Mensch der es akzeptiert was passierte. Doch was ich nicht akzeptiere ist wie Missbrauch weniger schlimm wie ein Beinbruch angesehen wird. Auch ein Mensch mit gebrochenem Bein darf Schwierigkeiten im Leben nach seinem Unfall haben. Ein Missbrauchter Mensch soll vergessen und es nie wieder erwähnen. Ich verstehe auch nicht warume s für einen Außenstehenden so schlimm ist, wenn man sagt das man sexuelle Gewalt erlebt hat.
Als Betroffener ist man ständig am Trösten der Person der man was erzählt. Ich spreche deshalb auch nicht mehr darüber.

Selbsthilfegruppen kenne ich, eigentlich müssten die Selbstbejammergruppen heißen. Aber wenn du mal überlegst, willst du auch nichts anderes, du willst von anderen verstanden werden, um das zu erreichen willst du Verständnis, das bekommst du nur, in dem du alles erzählst.Dazu kommt, du hast kein Vertrauen. Bist du so kompliziert, dass andere dich bis in den Kern verstehen müssen? Das ist viel verlangt. Was stellst du dir vor, was von Menschen komen soll, wie sollen sie sich dir gegenüber verhalten, wenn du das erhzählst?
Wenn man ständig darüber redet wird es nicht besser. Deine Gefühle und dein Denken kann dir keiner nehmen und nur du hast es in der Hand damit leben zu lernen.

Eule87 meinte:

Und irritiert sein zu dürfen das manche Menschen die ich liebe mit den "Tätern" "Käffchen trinken".

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Das würde ich denen genau SO sagen.
Unmöglich. Ich würde sie vor dem Täter damit konfrontieren.
Wie gehst du mit den Tätern um?
Gab es so etwas wie Sühne? Strafe?

Schroti meinte:

Wie gehst du mit den Tätern um?
Gab es so etwas wie Sühne? Strafe?

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Ich habe den Kontakt abgebochen zu allen Tätern.
Wir leben in einer Gesellschaft wo Übergriffe zum Teil unter den Tisch gekehrt werden. Bestraft werden die wenigsten Täter. Ich war wegen dem ein und anderem auch bei der Polizei. Doch als eine Polizistin mir mal sagte das sie leider nichts für mich tun kann, weil ich keine Zeugen hätte, man ihn aber bestimmt irgendwann bekäme weil er wie es klingt es wieder tun wird, verlor ich den Glauben an Gerechtigkeit.

Kommst du damit klar?
Ich bin ein Mensch mit hohem "Sühnebedarf".
Könntest du jetzt noch Anzeigen erstatten?
Bei Polizisten, die ihren Job verstehen?
Mit Hilfe einer Frauenberatungsstelle?