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Mina2012
Gast
Hallo, liebe Weiss-nicht-recht-ob-Misanthropin!
Es ist heutzutage leider ziemlich leicht, einen gewissen Ekel vor der Welt und den Menschen zu entwickeln, aber das passiert einem meist erst in etwas fortgeschrittenem Alter. Du bist jedenfalls deutlich zu jung dazu, meine ich, und deshalb könntest Deine wunderbare Nachdenklichkeit und Deinen Verstand dazu benutzen, Dir selber einmal klarzumachen, dass dieses Leben einfach mal das Einzige ist, was wir haben, vorher war nichts und - ausser für die Frommen - hinterher wird wohl maximal das sein, was schon vorher war: nämlich wieder nichts.
Somit besteht unsere Eigenverantwortung darin, sich auf die bestmögliche Art darum zu kümmern, dass dieses Leben, das einzige, das wir haben auf menschenwürdige Art verläuft.
Dazu gehört, dass man sich von nichts "verrückt" machen lässt, auf keinen Fall jedoch von der Gier, sei es nach Geld oder Anerkennung oder "Liebe", die sowieso in den meisten Fällen wieder nur Gier nach Anerkennung ist. Und dass man einen inneren Abstand zu den sogenannten Werten dieser unserer geldgierigen und anerkennungssüchtigen Gesellschaft bekommt und einhält.
Das geht am besten über 1. die Verweigerung von unnützem Konsum, nicht alles haben wollen was grad angesagt ist, sich durch die Verweigerung selber distanzieren und die blöden Kommentare der "Seifenblasen-Freunde" einfach kühl wegstecken und
2. über das Aussortieren von diesen belanglosen dummschwätzenden konsumgeilen sogenannten Freunden. Dazu kannst Du noch
3. Dir ein Thema suchen, das Dich bewegt oder bewegen könnte - musst Du selber wissen was - vielleicht Naturschutz oder Vegetarisches Leben oder was auch immer nach Deiner Meinung zur Verbesserung dieser Welt beitragen könnte und dann
4. dort in einer bestehenden Gruppe mitarbeiten und dort Deinen neuen Freundeskreis zusammenstellen aus Menschen, die nicht so hohl sind.
Wenn Dich dann nach einigen Monaten immer noch dieses aussenstehende Gefühl hast obwohl Du gern irgendwo mit Deinesgleichen zusammen wärst, dann geh zu einer psychoanalytischen Psychtherapeutin, die Termin frei hat. (Nicht zu einer Verhaltenstherapeutin, denn die geht nach meiner Auffassung zu oberflächlich an die Dinge ran. Der verhaltenstherapeutische
Ansatz wäre z.B. auch das, was ich in Punkt 1 bis 4 gesagt habe, und den hast Du ja dann schon versucht. Die Psychoanalye würde - über einen längeren Zeitraum dann - vermutlich die Wurzeln Deiner Empfindungen aufdecken, dann könntest Du was dagegen tun. Bzw. löst sich so ein Problem oft irgendwie von selber in Luft auf, wenn man merkt wier es genau entstanden ist.
Du machst eine Kennenlern-Stunde und wenn der/die Analytiker/in Dich dann nehmen würde, dann regelt er/sie das auch mit der Krankenkasse. Es muss aber dafür unbedingt einer sein, der auch Arzt, also Psychiater ist und sich auf klassische Psychoanalyse verlegt hat. Dann kann er das selber über die Kasse regeln, ansonsten - also wenn er nicht Medizin, sondern Psychologie studiert hat, - muss er von Dir noch eine Überweisung von einem Arzt haben. Aber auch da wird er wohl wissen, wie und wo Du die kriegst.
Für so tiefgreifende Empfindungen, wie Du sie schilderst, gibt es leider keine hoppe-di-hopp-Patentlösung, aber wenn Du nach meinem Rat vorgehst, glaub ich sicher, dass sich etwas zum Besseren verändern wird.
Lieben Gruß, und bleib nachdenklich,
Herzlich,
Kontrapunkt
Ich liebe deine Antwort?! Nicht schlecht..Sigmunds Freud Psychoanalyse...interessant...werd ich mir merken...
Weiss-nicht-Misanthropin...hm...ich hab mir das durch den Kopf gehen lassen...und denke,dass ich wohl doch zu Misanthropie neige...Ich habe fast den Kompletten Kontakt zu meiner Familie abgebrochen...na ja lebe bei meiner Mutter...aber auch nur um gewissen Zwecken zu dienen...mir wäre es auch egal,wenn i-einem aus meiner verwandschaft passieren würde...krass aber es ist so..ich hab mich mit dem gedanken auseinandergesetzt und es ist so...es wäre schlichtweg belanglos...und das komische ist...mir geht es da nichtmal schlecht...es ist mir gleichgültig.. :/