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Misanthropie?! :/

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Hallo, liebe Weiss-nicht-recht-ob-Misanthropin!

Es ist heutzutage leider ziemlich leicht, einen gewissen Ekel vor der Welt und den Menschen zu entwickeln, aber das passiert einem meist erst in etwas fortgeschrittenem Alter. Du bist jedenfalls deutlich zu jung dazu, meine ich, und deshalb könntest Deine wunderbare Nachdenklichkeit und Deinen Verstand dazu benutzen, Dir selber einmal klarzumachen, dass dieses Leben einfach mal das Einzige ist, was wir haben, vorher war nichts und - ausser für die Frommen - hinterher wird wohl maximal das sein, was schon vorher war: nämlich wieder nichts.

Somit besteht unsere Eigenverantwortung darin, sich auf die bestmögliche Art darum zu kümmern, dass dieses Leben, das einzige, das wir haben auf menschenwürdige Art verläuft.

Dazu gehört, dass man sich von nichts "verrückt" machen lässt, auf keinen Fall jedoch von der Gier, sei es nach Geld oder Anerkennung oder "Liebe", die sowieso in den meisten Fällen wieder nur Gier nach Anerkennung ist. Und dass man einen inneren Abstand zu den sogenannten Werten dieser unserer geldgierigen und anerkennungssüchtigen Gesellschaft bekommt und einhält.

Das geht am besten über 1. die Verweigerung von unnützem Konsum, nicht alles haben wollen was grad angesagt ist, sich durch die Verweigerung selber distanzieren und die blöden Kommentare der "Seifenblasen-Freunde" einfach kühl wegstecken und
2. über das Aussortieren von diesen belanglosen dummschwätzenden konsumgeilen sogenannten Freunden. Dazu kannst Du noch
3. Dir ein Thema suchen, das Dich bewegt oder bewegen könnte - musst Du selber wissen was - vielleicht Naturschutz oder Vegetarisches Leben oder was auch immer nach Deiner Meinung zur Verbesserung dieser Welt beitragen könnte und dann
4. dort in einer bestehenden Gruppe mitarbeiten und dort Deinen neuen Freundeskreis zusammenstellen aus Menschen, die nicht so hohl sind.

Wenn Dich dann nach einigen Monaten immer noch dieses aussenstehende Gefühl hast obwohl Du gern irgendwo mit Deinesgleichen zusammen wärst, dann geh zu einer psychoanalytischen Psychtherapeutin, die Termin frei hat. (Nicht zu einer Verhaltenstherapeutin, denn die geht nach meiner Auffassung zu oberflächlich an die Dinge ran. Der verhaltenstherapeutische
Ansatz wäre z.B. auch das, was ich in Punkt 1 bis 4 gesagt habe, und den hast Du ja dann schon versucht. Die Psychoanalye würde - über einen längeren Zeitraum dann - vermutlich die Wurzeln Deiner Empfindungen aufdecken, dann könntest Du was dagegen tun. Bzw. löst sich so ein Problem oft irgendwie von selber in Luft auf, wenn man merkt wier es genau entstanden ist.

Du machst eine Kennenlern-Stunde und wenn der/die Analytiker/in Dich dann nehmen würde, dann regelt er/sie das auch mit der Krankenkasse. Es muss aber dafür unbedingt einer sein, der auch Arzt, also Psychiater ist und sich auf klassische Psychoanalyse verlegt hat. Dann kann er das selber über die Kasse regeln, ansonsten - also wenn er nicht Medizin, sondern Psychologie studiert hat, - muss er von Dir noch eine Überweisung von einem Arzt haben. Aber auch da wird er wohl wissen, wie und wo Du die kriegst.

Für so tiefgreifende Empfindungen, wie Du sie schilderst, gibt es leider keine hoppe-di-hopp-Patentlösung, aber wenn Du nach meinem Rat vorgehst, glaub ich sicher, dass sich etwas zum Besseren verändern wird.

Lieben Gruß, und bleib nachdenklich,

Herzlich,
Kontrapunkt


Ich liebe deine Antwort?! Nicht schlecht..Sigmunds Freud Psychoanalyse...interessant...werd ich mir merken...

Weiss-nicht-Misanthropin...hm...ich hab mir das durch den Kopf gehen lassen...und denke,dass ich wohl doch zu Misanthropie neige...Ich habe fast den Kompletten Kontakt zu meiner Familie abgebrochen...na ja lebe bei meiner Mutter...aber auch nur um gewissen Zwecken zu dienen...mir wäre es auch egal,wenn i-einem aus meiner verwandschaft passieren würde...krass aber es ist so..ich hab mich mit dem gedanken auseinandergesetzt und es ist so...es wäre schlichtweg belanglos...und das komische ist...mir geht es da nichtmal schlecht...es ist mir gleichgültig.. :/
 
Ja... daran kannst Du arbeiten...

Dich fragen, woher der Hass kommen könnte.

Ob das irgendwelche Wurzeln innerhalb Deines Umfelds/ Deiner Familie/ Freunde hat.

Oder inwieweit es mit Dir selber was zu tun hat.

Das hat absolut nichts mit ihr selbst zu tun! Es sind die Menschen, alle Menschen, die diesen Hass auslösen. Sie hat es nur erkannt, als eine von sehr wenigen hat sie erkannt dass die Menschen Abschaum sind und diesen Hass kann ich echt gut nachvollziehen.
 
Hallo Mina2012,
Dein Beitrag ist schon sehr lange her, ich bin jedoch erst kürzlich darauf gestoßen, selbst auf der Suche nach Antworten auf sehr ähnliche Fragen, wie deine damals.
Mich hätte interessiert, ob sich deine Ansicht mittlerweile gewandelt hat?
Ich stelle mir momentan auch viele Fragen zum Leben und zur Menschheit und ich bin lange aus der Pubertät draußen! 😉
Aufgrund von diverser Traumata in der Baby-/ Kleinkindzeit und vieler Schicksalsschläge, habe ich eine leider eine Angststörung entwickelt und bin sehr hypersensibel, was Menschen und ihre ungerechte, unintelligente und laute Art angeht. Ich leide sehr unter meinen Ängsten und bin seit vielen Jahren freiwillig in Therapie deswegen, reflektiere täglich und arbeite hart an meiner Psyche, meiner Denkweise und meinen Verhaltensmustern.
Es gibt Phasen, in denen es besser ist... Aber niemals ganz gut.
Es heißt immer: konfrontieren, aushalten, einen Umgang lernen.
Jedoch merke ich deutlich, dass meine Probleme immer schlimmer werden mit den Jahren.
Ich setze mich bewusst den Situationen aus, in denen ich lernen will, Menschen "auszuhalten", versuche Gedankenmuster / Verhaltensmuster umzupolen und trotzdem wird es statt "auskuriert" und trainiert, nur schlimmer und mittlerweile tut sich ein innerer Widerstand in mir auf, der das ganze nicht gerade leichter macht.
Ich habe schon auf hundert verschiedene Wege versucht, toleranter und menschenfreundlicher zu werden. Von sozialem agieren, meditieren und achtsamkeit praktizieren, bishin zur Aufarbeitung der Beweggründe meiner Empfindungen. Und trotzdem stehe ich an.
Auch bei mir liegt es an einem kaputten (Ur-) vertrauen und vielen Enttäuschungen im Leben.
Ich empfinde Menschen als grundsätzlich böse / schlecht und vor allem für mich persönlich als große Belastung (ganz gleich, wie ich versuche auf sie zu sehen: ob Abwehr oder gütige Akzeptanz)!
Ich selbst bin scheinbar zu weich, trage nach außen hin, seit meiner Kindheit eine Maske. Alle beschreiben mich als freundlich, sozial, empahtisch, ordentlich uns korrekt.
Und innerlich habe ich Angst, diese Maske eines Tages - wenn auch nur kurz - abzulegen und mein innerstes zu zeigen. Den Wut und den Hass in mir. Einmal die Meinung zu sagen.
Fürchte Konsequenzen, wenn ich EINMAL auch der laute, direkte und asoziale wäre, ergo:
Wie die anderen!
Als A******* mit Ellbogen raus kommt man scheinbar weiter. Nur ich nicht!
Ich fürchte allein die Anwendung, sehne mich aber zeitgleich nach ihr! Und vor allem käme ich ohnehin nicht weit. Denn ich falle immer gleich auf die Schnauze und kann nicht dafür einstehen, wen ich auch einmal A******* bin.
Schon als Kind war ich immerzu brav und ruhig, aus Angst aufzufallen und als ich dann - verdammt nochmal - EINMAL bei einem lächerlichen Blödsinn mitgemacht habe, sofort erwischt und im Alleingang, vertretend für alle anderen beteiligten Kinder ausgeschimpft.
Seitdem sitzt mein inneres Kind in der Ecke, spricht, isst und regt sich nicht aus Scham und Reue.
Das ist doch auch nicht normal.. </3
Umgang damit finden ist schwer.
Ich habe bereits alle Ratschläge beherzigt und bin offen für alles, aber wenn nun endlich mal jemand das einzig wahre Rezept zur Linderung meines Leidens hat, wüsste ich es wirklich gerne. Bislang hat ja scheinbar nichts geholfen.

> Mensch sein ist hart und ich bin weichgekocht vom Schicksal! <
 
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