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Mir fehlten die Worte

notbad3

Mitglied
Seit langem schreibe ich nicht mehr. Doch wie gern schrieb ich meine Gefühle und Gedanken auf? Wie gern ich doch versuchte Gedichte zu schreiben... Aber ich hab mich verändert. Meine Krankheiten sind geblieben.

Krankheiten, ja, Depression und Borderline. Es gibt schlimmeres oder nicht? Nur ich hörte, dass jeder auf seine Art leidet. Eine Mutter wegen dem Tod ihres Sohnes, ein Mann wegen der Scheidung seiner Frau, ein junges Mädchen wegen dem teuren Kleid, welches sie nicht haben kann, weil es zu knapp ist, ein Kind aufgrund eines verloren gegangenen Kuscheltiers, ein Baby, weil es hungrig ist und ich? Ich wegen Depressionen und Borderline?
Das klingt so falsch, dennoch ist es wahr. Dieser tägliche Leid. "Nicht auszuhalten", denkt man sich. Doch nein, nein man hält es dann doch aus...

Wie sehr habe ich mir den Tod gewünscht und gleichzeitig ein schöneres Leben für andere. Mittlerweile weiß ich, dass eine Überdosis an Antidepressiva mich nicht umbringen. Ich habe es sehr oft versucht. Immer ein wenig mehr. Doch nun liege ich immer noch hier. Ich hatte viele verschiedene Ideen, doch habe nur zwei angewendet. Eins war mit den Tabletten und das zweite verhungern. Aber wie kann man unbemerkt sterben? Ohne, dass es die Familie mitbekommt. Giftige Mittel trinken und Organe vernichten? Viel Alkohol? Glasscherben runter schlucken? Einen Auto Unfall bauen?
Ist das denn fair? Einfach gehen zu wollen? Was machen dann Menschen, die mich lieben, die ich liebe? Menschen die mir dieses Leben gegeben haben, die mich zur Tochter, Schwester, Tante, Freundin machen? Füge ich damit nicht noch mehr Leid hinzu?
Man fühlt sich einfach im falschen Zug, Richtung falscher Ort. Warum bin ich hier? Was mache ich hier...?

Ahh, ich habe es vermisst. Vermisst zu schreiben. Zu reden. Ich weiß, es gibt viele Menschen mit denen ich reden kann, aber was ist wenn man diese ganz bestimmten Leute haben möchte? Diese, die nicht mehr da sind, die einen verlassen haben, "es ist besser so". Immer haben andere für mich entschieden. Warum? Kann ich denn nicht mal selbst entscheiden, was für mich besser ist? Ich merke doch, dass es nicht besser ist, wenn Menschen in meinem Leben fehlen, die mir gut tun. Bin ich eine Last? Dann tut es mir leid, ich wollte gehen, konnte es nicht. Manchmal macht mich das wahnsinnig. Ich hatte Menschen mit denen ich immer schreiben und reden konnte. Nun fehlen nicht nur die Menschen, sondern auch die Worte. Und die Tränen. Ist das so wie mit dem Tank? Am Ende kann man nicht mehr fahren, nicht mehr weinen. Man möchte das sehr, aber ist einfach nur leer.

Kann ich denn nicht einfach durch einen Unfall sterben? So, dass niemand an Suizid denkt und nur Gott das weiß? Gott...So schnell kann man seinen Glauben verlieren...
An solchen Tagen denke ich mir: "Du kannst nicht sterben. Du studierst, hast neue Freunde, hast sogar einen netten jungen Mann kennen gelernt. Es lohnt sich zu leben. Jetzt kann es nur besser werden" und packe dann die Rasierklinge weg. Studieren? Ich weiß doch gar nicht was meine Stärken sind. Freunde? Junger Mann? Ich kann doch niemanden vertrauen. Wie soll ich da eine anständige Freundschaft bzw. Beziehung aufbauen? In ständiger Angst leben, dass man verarscht und verlassen wird? Diese Gedanken ziehen mich wirklich sehr herunter. Da hilft es nur Blut zu sehen. Diese Wärme zu spüren.
Manchmal will man einfach keine Skills benutzen. Man will es einfach tun, denn der Kampf dagegen zieht einen auch herunter. Ich mache das nicht mehr jeden Tag, zum Glück. Denn eigentlich läuft es jetzt gut in meinem Leben. Solange ich nicht über meine Probleme reden kann, zwischendurch platze und mich ritze, tue als wäre alles schön und gut, ist auch alles schön und gut. Auch wenn es auf Dauer keine Lösung ist. Anscheinend ist es besser so. Ich weiß, wie es besser wäre, aber so ist es auch gut.

Es gibt so viel schlimmeres auf dieser Welt. Unvorstellbares sogar. Und worüber rede ich hier? Eigentlich Unsinn. Jedoch betrifft es viele Menschen, oder nicht? Und trotzdem leiden wir alle anders...
 

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