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Minderwertigkeitsgefühl?

Peter86

Neues Mitglied
Hallo zusammen, ich habe seit der Kindheit ein irgendwie komisches Gefühl, dass ich euch gerne mal beschreiben möchte.

PS: Meine Kindheit war geprägt von Abneigung, Unsicherheit und dem Gefühl nicht dazuzugehören

Wenn ich z.B. etwas mache, erwarte ich irgendwie die Aufmerksamkeit der anderen. Bekomme ich diese nicht fühle ich mich schlecht.

Macht ein anderer etwas und dieser jemand bekommt dann die Aufmerksamkeit der anderen, will ich das auch. Ich will dann irgendwie zu dieser Gruppe dazugehören und mache dann dasselbe.

Das hat natürlich die Auswirkung das ich mich ziemlich oft verunsichert fühle und mich ständig vergleiche bzw. ich mich mit meinen eigenen Entscheidung einsam fühle. Ich denke es liegt an meiner Vergangenheit, aber was kann ich dagegen tun? Einfach das machen was ich will und glücklich sein?
 
Hallo Peter86,

ich kann mir vorstellen wie du dich in manchen Situationen fühlst. Wenn Kinder von klein auf mit negativen Erfahrungen (Abneigung, Unsicherheit usw.) konfrontiert sind, entwickeln sie häufig die Verhalten die du bei dir immer wieder feststellst. Die Suche nach Aufmerksamkeit, Anerkennung deiner Persönlichkeit sowie dieses Gruppenzugehörigkeitsgefühl beruht darauf dass du auf Grund dieser negativen Kindheitserfahrungen vermutlich über ein schwaches Selbstwertgefühl verfügst.

Dagegen kannst du einiges machen. Wichtig wäre das du beginnst dich mit deiner Vergangenheit auseinanderzusetzten um diese zu verarbeiten. Und ja, du solltest auf jeden Fall das machen was du für richtig hältst und glücklich sein. Leider passiert es aber häufig Menschen in deiner Situation dass sie einem Gruppenzwang leicht unterliegen. Dem solltest du gegensteuern indem du dein Selbstbewusstsein aufbaust und stärkst. Falls du es alleine nicht schaffst oder nicht weißt wie das funktionieren soll, es gibt Kurse in denen man das lernen kann.

Ich drücke dir die Daumen, das du es schaffst dein Leben glücklicher zu gestalten.
 

Engel der Liebe

Neues Mitglied
Hallo Peter,

ein Tipp von mir....

versuche Dich selbst zu lieben und frage nie danach was andere dazu denken. Schau jeden Morgen in den Spiegel, egal was Du da siehst....sag Dir immer...das bin ich... etwas ganz Besonderes, da es keinen gibt der so ist wie ich.
 

Peter86

Neues Mitglied
Es ist alles nicht so einfach.

Ich war als Kind hibbelig, laut und wollte immer der Erste sein, aber ich war auch schüchtern bzw. enttäuscht wenn ich nicht immer im Mittelpunkt stand, dazu kam dann das Mobbing (ab ca. 6 Lebensjahr) in der Nachbarschaft usw. Naja, warum auch immer war mir vieles immer sehr peinlich – Beispiele:


  • im Kindergarten vor einer Gruppe was machen -> weggelaufen
  • erste Zigarette -> weit weg von allen geraucht, so dass mich ja keiner auslachen kann
  • meine Schwester sagte: „ Oh, jetzt hat er sich hübsch gemacht für die Mädels“. War mir peinlich und ich machte mich nicht mehr „hübsch“ bzw. nur wenn sie nicht da war

Das sind Dinge die jedem Kinde mal passieren, aber ich hatte immer die Angst vor Bewertung, sowohl von anderen als auch von meinen Eltern. Ich bin dann immer davongelaufen. Dadurch habe ich nicht gelernt ich selbst zu sein, dass zu tun was ich will.

Ich denke ich habe irgendwie eine komische Selbstwahrnehmung, kann das sein???
 
G

Gelöscht 66613

Gast
Hallo Peter,

Mach das was die gefällt und dir Spaß macht, wen du dich anpasst und tust was andere wollen lebst du dich selbst nicht, dass bringt allgemein auch eine Unzufriedenheit mit sich.

Das mit dem Spiegel ist eine gute Idee, schenk dir selbst die Aufmerksamkeit und anerkennung, versuch das mal.

Vielleicht bist du auch eigentlich extrovertiert, Dan solltest du dir menschen suchen die ehrlich sind und dich so mögen wie du bist. Das sind oft wenige im Leben aber die wenigen halten dan auch im ärgsten Situationen zu dir ohne zu urteilen.

Du kannst dir auch eine Heft nehmen und dir jeden Tag Sachen aufschreiben wo du stolz auf dich bist und Dinge für die du dankbar bist, dein Unterbewusstsein richtet sich dan immer mehr nach diesen sachen, die dich glücklich machen.

Und ja versuch mal die Vergangenheit durchzugehen und das alles hinter dir zu lassen, du entscheidest wer du sein willst, nicht die Umstände.

Menschen die urteilen und dich damit erniedrigen wollen haben oft meist selbst mehr Probleme mit sich, so lenken sie davon ab.

Das was du wahrnimst ist immer in deinem Kopf, jeder sieht die Welt anders, also kannst du das eben ändern, f<r dich.

Liebe grüße
 
B

Black Blue Sky

Gast
Es ist normal, dass einem nicht unbedingt egal ist, was andere von einem denken. Für mich gehört das eher zur sozialen Anpassungsfähigkeit als zu einer Krankheit; es ermöglicht ein Zusammenleben.

Stell dir mal vor, keiner schert sich mehr um den anderen und es wäre jedem egal, was andere denken...

Wäre ein normales Zusammenleben unter Menschen so dann noch möglich? Wohl eher nicht.

Minderwertigkeitsgefühle sind wahrscheinlich so weit verbreitet wie Schnupfen. Ein Patentrezept kenne ich nicht.

Wenn das mit dem sich selbst lieben so leicht wäre, würden wohl kaum so viele Menschen darunter leiden. Das löst das Problem ja nicht. Das sind Kalendersprüche für mich.

So Spiegelübungen kann man machen, aber ich persönlich bezweifle, dass das einen nachhaltigen Nutzen erbringt. Nach 3 Tagen hat man es wieder vergessen, und macht die Übung nicht mehr; oder der Nutzen flacht ab.

Aber probier, was dir gut tut.

Tut mir leid.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöscht 66613

Gast
@black blue sky

Ja es ist sicher normal aber es sollte nicht mehr wert haben als die eigen Gedanken....

Ich rede hier nicht von Anarchie, dass jeder tut was er möchte und dan auch noch anderen schadet ohne darüber nachzudenken.

Selbstwert = Mir selbst wert sein

Das heißt ich kann nicht von anderen erwarten das sie mir diesen Wert geben, sie können ihn auch nur nehmen wenn ich es zulasse.

Es wird immer Menschen geben die mit dem einen oder anderen ein Problem haben und wie gesagt das liegt meist an ihnen, ich bin die Instanz die entscheidet : Ist es so? Nehm ich es so an? Weiß dieser Mensch mehr über mich als ich selbst?

Deshalb ist es wichtig was Peter selbst von sich denkt und erstmal zweitrangig was andere denken, meine Meinung.

Mit all diesen Übungen muss man halt konsequent sein, es ist sogar erwiesen, das allein wenn man sich angrinst das Wohlbefinden steigt.

Keiner ist schlechter als der andere, wir stehen alle nebeneinander, manche machen nur für sich das beste aus dem Leben, egal in was für eine Situation sie geworfen werden.

Ich selbst habe immer die Wahl wie ich mich von Situationen leiten lasse.

Liebe grüße
 

Peter86

Neues Mitglied
Es ist einfach so viel passiert, was irgendwie jetzt alles hochkommt und ich es nicht verarbeiten kann. Wenn es für euch okay ist würde ich hier gerne von meiner Vergangenheit erzählen:

Ich bin in einem Dorf (ca. 2.000 Einwohner) aufgewachsen. Meine Eltern bauten dort ein Haus – ich war 3 oder so. Schon früh gab es Krach in der Nachbarschaft. Es gab erste Streitereien, Pöbeleine usw. Der Junge aus der Nachbarschaft war ungefähr so alt wie ich und da lag das Problem. Er war für mich natürlich der erste Ansprechpartner als Kind und plötzlich war ich unten durch. Er hasste mich, wir schlugen uns ständig und er zog die anderen auf seine Seite. Mein Fahrrad wurde ständig geklaut, Schneebälle an mein Fenster geworfen, ich wurde eingeladen nur um dann in ein Loch zu fallen usw.

Ich zog mich mehr und mehr zurück und distanzierte mich von allen. In der Schule ging das leider nicht – ich musste ja hin. Die anderen aus meiner Klasse kannten natürlich den Jungen und ich war der Außenseiter und der Schüchterne. Dadurch war ich das Opfer und irgendwie bei allen unten durch.

Ich zog mich weiter zurück, machte nur noch was mit meiner Schwester und meinen Eltern. Ich empfand für mein Dorf nur noch Hasse, Ablehnung und Sonstiges – sicher, es waren nicht alle schlecht. Viele kannten mich ja nicht mal, aber ich pauschalisierte eben. So ging das bis zur 10 Klasse weiter. Rückzug, Einsamkeit und Schüchternheit.

Oh Wunder, irgendwann musste ich eine Ausbildung machen. Da muss man aus sich raus und so entwickelte sich nach und nach ein wenig Selbstbewusstsein. Ich fand eine Partnerin, holte manches versäumte nach und bin nun Anfang 30.

Und jetzt fangen die Probleme an. Ich denke immer wieder darüber nach wie scheisse meine Kindheit war, wie viele Freunde andere haben und nicht ständig an irgendwelchen Mist von früher denken müssen und ich mich damit rumkämpfen muss. Ich kann nicht loslassen!

Beispiel:

Freunde hatte ich keine. Jetzt habe ich einen tollen Arbeitskollegen, einen Freund. Ich habe erfahren, dass er Freunde aus meinem Dorf hat und sich auch oft dort aufhält. Schon ist dieser Kollege schlecht.
Ich will das von früher verdrängen, damit innerlich irgendwie nichts mehr zu tun haben, alles von früher ist schlecht. Häufig denke ich die aus dem Dorf reden immer noch oder sind immer noch abgeneigt. Irgendwie ist es wie ein Trauma.

Eigentlich müsste glücklich sein mit diesem Kollegen und mich darüber freuen. Ich müsste doch einfach sagen: „Egal was war, ich bin einfach ich und ich mache mein Ding“.

Aber ich habe immer das Gefühl im Hinterkopf, dass da wieder etwas Negatives ist. Ich bin gedanklich einfach nicht frei.

Was soll ich tun? Umziehen und in einer anderen Stadt neu anfangen?
 
G

Gelöscht 66613

Gast
Hallo Peter,

das klingt alles nach Mobbing und war sicher keine schöne Zeit. Ich verstehe dein Problem du kannst das nicht vergeben bzw einfach so hinter dir lassen, Vor allem wen dich ständig auch neue Menschen daran erinnern.

Kinder bzw Jugendliche können wirklich fies sein, da geht es meistens nur um Machtspiele.... Aber wie ich schon sagte oft gibt's da einen Pöbler (der junge der so mies war) und die anderen schließen sich an weil sie selbst nicht als Zielscheibe genommen werden wollen.

Dir geht es jetzt aber so weit gut, wie ich das verstanden habe? Also bist in einer glücklichen Beziehung, Arbeit und Wohnung?

Diese Zeit hat dich sicher traumatisiert, wen du noch so klein warst brennt sich das ziemlich ein. Am besten ist wen du es schaffst den Menschen zu vergeben, wenn du dir da so schwer tust das alles hinter dir zu lassen dan such doch mal einen Therapeuten oder Psychologen einfach nur zum quatschen... Das ist nichts schlimmes, viele Leute gehn da hin einfach mal um mit einer neutralen Person zu sprechen.

Also noch eine Frage: du hast jetzt deinen Selbstwert? aber dich fuchst das ganze noch von früher das du dich ärgerst und traurig bist, weil dir dieser mensch quasi die Kindheit versaut hat?

Liebe grüße
 

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