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Mich will niemand einstellen

Raider

Mitglied
Hallo,

ich bin schon seit fast einem Jahr arbeitslos und finde keine Stelle. Es liegt nicht an der Qualifikation, den in zwei Monaten habe ich mein Bachelor-Diplom (schreibe zurzeit meine Abschlussarbeit) und abgesehen davon habe ich auch drei weitere Ausbildungen absolviert.

Wenn ich mich irgendwo bewerbe (als Software Engineer), werde ich auch meistens sofort zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Beim ersten Vorstellungsgespräch geht es nur um das Kennenlernen und blabla. Danach werde ich eingeladen zum zweiten "Vorstellungsgespräch", was eigentlich nichts weiter als ein Test ist, denn dann werden mir einige technischen Fragen gestellt und ich muss sie korrekt beantworten und da scheitert es.

Ich hatte bislang mindestens 30 Vorstellungsgespräche und bei allen bin ich bei den technischen Fragen gescheitert. Heute habe ich nicht nur eine Absage bekommen, sondern auch eine Beleidigung. Es hiess, "als Junior können wir Sie leider nicht einstellen, denn Ihr Niveau liegt leider sogar unterhalb eines Praktikant.". Es verletzt mich deshalb, weil ich schon 10 Jahre Erfahrungen habe, schon als Senior gearbeitet habe und sogar ein kleines Team leiten durfte.

Der Grund weshalb es immer beim zweiten Vorstellungsgespräch scheitert, ist weil ich vor 2 Jahren einen Motorradunfall hatte. Ich lag 3 Wochen lang in Koma und hatte es sehr knapp überlebt. Meine schlimmste Verletzung war am Kopf, denn es führte zur innerliche Verblutung. Seitdem kann ich mich an sehr viele Sachen nicht mehr erinnern und leider eben auch an technische Details.

Es gibt einige Sachen, die sehr komplex sind, ich sie aber noch weiss, wie z.B. Algorithmen, neuronale Netze etc. Allerdings gibt es auch einige Sachen, die sogar Anfänger besser wissen als ich.

Als ich den Unfall hatte, arbeitete ich bei einem Grossunternehmen und sie hatten vollstes Verständnis für meinen Fall und wollten mich nicht loswerden. Zu meinem Pech ging die Firma aber leider konkurs und nun will mich keine Firma mehr einstellen. Ich bin sogar von Senior auf Junior runtergesprungen aber weiter tiefer kann ich ja nicht sinken, denn ich muss ja auch meine Rechnungen bezahlen.

Normalerweise freut man sich über Vorstellungsgespräche, für mich ist es aber immer nur ein Qual, denn nach 30 mal weiss ich wie es endet.

Falls hier jemand einen Tipp oder einen Ratschlag für mich hat, würde ich mich sehr freuen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bist du sicher, dass du den Anforderungen gewachsen bist? Wenn du bei den technischen Fragen scheiterst, dann sind die Absagen eigentlich nachvollziehbar.

Gaebe es Alternativen für dich?
 
Du solltest noch nicht auf geben. Was gibt es denn für Alternativen ? Hast du das mal mit deinem Arbeitsberater besprochen ? Hast du durch deinen Unfall einen Behinderungsgrad ? Welche Ausbildungen hast du denn absolviert ? hast du es schon mal mit Praktika probiert , um in den Job zu kommen. Auch werden die Zeitabeit immer verteufelt, aber wenn man beruflich Fuss fassen will, wäre das ein Einstieg. Der Lohn ist ja nich der Beste , aber man bekommt Berufserfahrung und vielleicht wirst du von der Firma übernommen. So war es bei meinem Sohn.
 
Habe ich es richtig verstanden, das du mach dem Unfsll noch in der alten Firma gearbeitet hast?
Och würde versuchen die Sachen im Selbsstudium ( Bücher, onlinekurse etc) wieder auf Trab zu bringen
 
hallo raider 🙂 !

was dir passiert ist kann leider jedem passieren und es hätte auch noch schlimmer ausgehen können. habe mal jemanden kennen gelernt der durch so einen unfall geistig behindert wurde und seine firma garnicht mehr leiten konnte. deswegen sei dir stets bewusst das du nichts dafür kannst das es so ist wie es nun leider ist.

wie die leute schon schreiben wenn es überhaupt möglich ist dir dieses wissen anzueignen solltest du dies tun, wenn nicht dein lernzentrum im gehirn zu beschädigt vom unfall ist.
auch ich würde dir empfehlen dich beraten zu lassen. schreib dir auf was du noch kannst und weißt und wo deine schwächen aufgrund des unfalls liegen. eventuell gibt es ja paar bereiche wo du mit deinem noch vorhandenen wissen punkten kannst !

und dennoch ist es von dem unternehmen eine frechheit dich so bloßzustellen ... sie können sich ja denken was sie wollen aber man muss niemanden beleidigen! eventuell würde ich aber auch ehrlich sein und den leuten davon erzählen was dir passiert ist und was für auswirkungen das hat. wer dann noch beleidigend wird hat eh kein niveau.

dir soweit erstmal alles gute und nicht den kopf hängen lassen 🙂 !
 
Lalelu123 meinte:
Bist du sicher, dass du den Anforderungen gewachsen bist?
Ja, ansonsten würden sie mich nicht zum Vorstellungsgespräch einladen.

Katrin1964 meinte:
Du solltest noch nicht auf geben. Was gibt es denn für Alternativen ? Hast du das mal mit deinem Arbeitsberater besprochen ? Hast du durch deinen Unfall einen Behinderungsgrad ? Welche Ausbildungen hast du denn absolviert ? hast du es schon mal mit Praktika probiert , um in den Job zu kommen. Auch werden die Zeitabeit immer verteufelt, aber wenn man beruflich Fuss fassen will, wäre das ein Einstieg. Der Lohn ist ja nich der Beste , aber man bekommt Berufserfahrung und vielleicht wirst du von der Firma übernommen. So war es bei meinem Sohn.
Eine Alternative wäre für mich eine Stelle als Web-Entwickler (also 0815-Websites entwickeln). Das wäre aber mein letzter Plan, denn für das habe ich nicht studiert. Ich habe mir auch schon überlegt komplett etwas anders zu machen aber mir fehlen die Ideen. Mit meinem Arbeitsberater habe ich das ganze schon besprochen. Er empfiehlt mir einen Kurs zu besuchen, was ich zwar nicht schlecht finde aber ob es wirklich etwas bringt ist fraglich, da ich nebenbei sowieso schon studiere und schon genug lerne. Eigentlich muss ich nichts Neues lernen, sondern ich muss das lernen was ich schon mal gelernt habe. Mein Wunsch war es einen Anfängerkurs zu besuchen, das wurde vom Arbeitsberater aber abgelehnt. Und nein, einen Behinderungsgrad habe ich eigentlich nicht. Körperlich geht es mir gut, es sind nur die Erinnerungen die weg sind. Ein Praktikum wäre für mich zwar ideal und ich würde es mir auch sehr wünschen aber davon kann ich meine Rechnungen leider nicht bezahlen.

masi meinte:

eine dumme frage, aber wenn du weißt das im einstellungstest technische fragen kommen und du sie nicht beantworten kannst, warum lernst du es nicht?
Ich schreibe derzeit mind. 8 Stunden / Tag meine Abschlussarbeit. Du kannst also sicher sein, dass ich genug lerne aber es gibt so viele Fragen und ich kann nicht auf die Schnelle das lernen was ich innert Jahren lernen musste. Und nochmals die gleichen Ausbildungen zu machen, möchte ich ehrlich gesagt auch nicht.

Renasia meinte:
Habe ich es richtig verstanden, das du mach dem Unfsll noch in der alten Firma gearbeitet hast?
Och würde versuchen die Sachen im Selbsstudium ( Bücher, onlinekurse etc) wieder auf Trab zu bringen
Ja genau, nach dem Unfall arbeitete ich bei derselben Firma wie zuvor.
Und ja, Selbststudium ist für mich Alltag.

Soziworker222 meinte:
eventuell würde ich aber auch ehrlich sein und den leuten davon erzählen was dir passiert ist und was für auswirkungen das hat.
Das ist ein guter Punkt. Ich habe es mir auch schon überlegt aber dann besteht die Gefahr, dass ich sofort eine Absage bekomme, denn damit gebe ich dem Konkurenz sofort Vorteile.
 
Hast du mal einen Grad der Behinderung beantragt?

Gehst du bei den Vorstellungsgesprächen offen damit um, dass es zu diesem Unfall kam, die noch alles kennst, aber eben das technische nicht mehr so wirklich benennen kannst?

Teilhabe am Arbeitsleben schon einmal davon gehört bzw. dort zur Beratung gegangen?
 
hmm auch wenn es bei dir um geld geht ... für mich würde folgendes am besten passen:

du arbeitest eben ersteinmal als webdesigner nebenbei und versuchst dann eben den stoff nachzuholen, der dir nicht mehr im Gedächtnis liegt. eventuell würde ich da wo du studierst fragen ob du die module wiederholen kannst da wo dir wissen fehlt bzw. die module die wirklich nötig sind?

manchmal .... muss man im leben umwege gehen um dahin zu kommen wo man möchte. du konntest ja nichts wirklich für deinen Motorrad unfall ... wobei es auch bekannt ist wie gefährlich es ist Motorrad zu fahren (ich selber habe vor wenigen dingen angst aber mottorad fahren gehört für mich zu den dingen vor den ich am meisten angst hätte nichtmal als mitfahrer würde man mich da drauf bekommen xD).
 
Ich würde mit dem Thema bei Bewerbungsgesprächen offen umgehen. Die gegenseitigen Erwartungen sind sonst nicht zu erfüllen. Trotz dessen würde ich auch prüfen, ob ein Grad der Behinderung vorliegt, denn 5 bis 10% seines zurückliegenden Berufslebens nicht abrufen zu können, ist eine erhebliche Einschränkung. Webentwickler oder "IT-Hilfsarbeiter" würde ich nur als ultima ratio in Betracht ziehen - vielleicht kannst du für dich herausfinden welche Grundlagen oder welches Spezialwissen dir durch die Unfallfolgen verlorengegangen ist?! Alte Projekte, Themen, Lösungen, Quellcodes Revue passieren lassen?!
 
Wuff meinte:
Hast du mal einen Grad der Behinderung beantragt?
Ne, aber danke. Das ist mal ein sehr guter Hinweis! Ich kann es ja mal probieren.

Wuff meinte:
Gehst du bei den Vorstellungsgesprächen offen damit um, dass es zu diesem Unfall kam, die noch alles kennst, aber eben das technische nicht mehr so wirklich benennen kannst?

Ne, ich denke das wäre für mich sofort eine Absage, denn der Jobs besteht zu 99% aus Technik.

Wuff meinte:

Teilhabe am Arbeitsleben schon einmal davon gehört bzw. dort zur Beratung gegangen?

Nei kenne ich nicht aber vielleicht auch deshalb nicht, weil ich in der Schweiz wohne
🙂

Soziworker222 meinte:
eventuell würde ich da wo du studierst fragen ob du die module wiederholen kannst da wo dir wissen fehlt bzw. die module die wirklich nötig sind?
Ich hatte direkt nach dem Unfall die Chance 1 oder mehrere Semester zurück zu springen. Damals habe ich das Angebot aber abgelehnt, da ich das Studium einfach hinter mir bringen wollte. Und ich habe mir beruflich auch keine Sorgen gemacht, da ich ja schon einen Job hatte und ich wusste ja nicht, dass die Firma konkurs geht. Jetzt kann ich nicht mehr zurück springen, da ich schon während der Abschlussarbeit bin.
 

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