mein Partner (wir wohnen zusammen) möchte eig fast nur in Ruhe gelassen werden.
Er braucht auch generell keine engen freundschaftlichen Bindungen bzw. fällt es ihm sehr schwer die zu pflegen.
letzte Woche war ich eine Woche alleine im Urlaub und er meinte sogar, dass er es total genossen hat abends nichts mehr machen zu müssen und seine Ruhe vor mir zu haben.
Die meisten Probleme macht er auch mit sich selbst aus, so dass ich mich wirklich frage, wieso und vor allem wozu so jemand eine Partnerschaft hat?
Ich stelle mal die Gegenfrage. Wozu brauchen Menschen, die einen großen Freundeskreis haben, eine Partnerschaft suchen. Ihnen dürfte es dann doch auch nicht an sozialen Kontakten fehlen.
Ich komme jetzt aber zu deiner Frage zurück. Bitte verzeihe mir, wenn ich jetzt ein bisschen was von mir erzähle. Das soll keineswegs Off-Topic sein. Ich glaube aber, dass du meine unten stehende Antwort auf deine Frage nur nachvollziehen kannst, wenn du ein bisschen was von mir weißt.
Ich lebe seit Corona auch sehr zurückgezogen, weil ich das Vertrauen in andere Menschen verloren habe. Früher war ich sehr aktiv und habe Handball gespielt und war in einer Partei. Da war ich dann immer fast jedes Wochenende auf irgendwelchen Geburtstagen, nach den Ligaspielen noch feiern etc.
Ich bin jetzt noch in einem Sportverein, wo ich ein Mal die Woche Leichtathletik mache und im Sommer ein zweites Mal in der Woche zum Sportabzeichen gehe. Ansonsten habe ich hier noch zwei Bekannte, mit denen ich mich jeweils ca. alle zwei bis vier Wochen mal zum Essengehen treffe. Außerdem habe ich eine Kletterpartnerin, mit der ich so alle drei bis vier Wochen mal klettern gehe. Ansonsten nehme ich noch an den Festen des Sportvereins, Feiern auf der Arbeit etc. teil. Mit meiner Familie (besser Verwandtschaft, ich habe keine Geschwister) habe ich mit Ausnahme meiner Eltern und meiner Großmutter abgeschlossen.
Ich bin damit jetzt aber zufrieden, weil ich jetzt von niemandem mehr enttäuscht werden kann. Nichtsdestotrotz führe ich ein sehr aktives Leben. Ich mache viel Sport, besuche Kurse im Fitness-Studio, trainiere für Marathons, gehe gerne ins Kino, mag Kunst und Ausstellungen, gehe gerne ins Theater und ins Fußballstadion und die Handballhalle.
Ich habe also ein sehr aktives Leben, wenn auch mit wenigen Sozialkontakten. Ich mache auch die meisten Sorgen und Ängste - wie dein Partner - mit mir selber aus. Das musste ich aber schon seit dem Kindergarten tun. Ich war früher bis zum Alter von ca. zehn Jahren unterentwickelt. Ich hatte dadurch bedingt im Kindergarten und der Grundschule keine Freunde, nur meine Eltern. Auf der weiterführenden Schule wurde das dann aber viel besser.
Jetzt, wo du ein bisschen was zu meiner Person erfahren hast, kann ich dir auch deine Frage beantworten:
Ich suche nicht zwangsläufig eine Partnerschaft. Ich bin mit mir selbst größtenteils im Reinen und brauche andere Menschen zum Glücklichsein nicht.
Dennoch halte ich es nicht für ausgeschlossen, sollte ich mal irgendwo eine Frau kennenlernen und wir uns gegenseitig ineinander verlieben.
Wozu denn dann eine Beziehung? Ich könnte mir vorstellen, dass ich, sollte ich mal wirklich verliebt sein und Liebe für eine Person empfinden können, gerne mit ihr zusammen sein möchte, die Zeit mit ihr genieße und wir und gegenseitig Liebe geben. Zusammen über die Oper, die Kunstausstellung zu reden etc.
Ich halte das für mich für sehr unwahrscheinlich, dass sich eine Frau in mich verlieben könnte. Aber wer weiß das schon?
Vielleicht ist das bei deinem Partner ähnlich. Er ist vielleicht sehr in dich verliebt und genießt die Zeit mit dir. Bist du seine erste Partnerin?
Seine Formulierung war natürlich sehr unglücklich. Sowas könnte mir aber auch über die Lippen kommen, ohne dass ich es so meine. Ich habe nämlich selbst noch keine Beziehungserfahrung und könnte mir vorstellen, dadurch bei sowas ungeschickter zu sein.