Liebe TE,
ich gehe mal davon aus, dass sie wohl zumindestens teilweise gut ausgelastet ist im Heim mit Kontakten und Aktivitäten, weil du schreibst, dass sie im Moment weniger einsam ist. Da sag ich mal freu dich. Ich würde an deiner Stelle mit der Mutter telefonisch im Kontakt bleiben. Wenn du nicht hinfährst, ja dann hast du halt mehr Zeit für andere Dinge. Dann macht einen Besuchstermin ab der für euch beide passt.So sehe ich das.
Meine Mutter lebte viele Jahre im Pflegeheim und sie nahm auch die ersten Jahre viel an den Aktivitäten teil. Sie sagte auch mal zu mir, du ich habe nachmittags das und das auf dem Zettel. Ich kam allerdings auch nicht mehrmals die Woche, dafür hatte ich auch keine Zeit gehabt, weil ich berufstätig bin und mein autistischer Sohn mich ziemlich in Anspruch nahm mit Therapien und Arztbesuchen. Meistens kam ich so alle 7 bis 10 Tage, was auch reichte. Die letzten zwei bis drei Jahre wurden aber anders. Meine Mutter zog sich mehr und mehr zurück und machte nahm nur ganz selten an Aktivitäten im Heim teil. Und das führte auch zum Zank mit meinem Geschwisterteil, weil sie der Meinung war, dass ich unsere Mutti mehr bespaßen müssten und ggf. auch mal eine Therapie meines Autisten ausfallen könnte oder ich mal Mittags Feierabend von der Arbeit machen sollte. Was natürlich nicht ging und ich mir keine Einmischung in mein Leben wollte. Nein das machte ich nicht. Meine Mutter war eine ganz liebe, aber in der letzten Lebensphase anstrengend. Ich hatte eigentlich nur noch freitags Zeit, da ich eher Feierabend hatte. Sie verstand auch mein Geschwisterteil nicht. Eigentlich wollte sie ihre Ruhe haben. Aber nein, die sah es anders. Hier muss die Familie ran und dann musste man eben mal auf seine eigene frei Zeit verzichten und wenn diese noch so knapp war.
So gesehen, war es eher umgekehrt, aber nicht von meiner Mutter ausgehend. Und diese Zeit hasste ich.
Meine Mutter besuchte ich gerne, aber dann bitte so wie ich es möchte mit Absprache meiner Mutter, ob sie es will.
LG Jedi