sotraurigesHerzchen
Mitglied
Ihr Lieben,
nun ist 02:00 Uhr schon durch und ich liege wach im Bett. Die Gedanken finden keine Ruhe.
Vielleicht hilft es, wie sonst auch schon mal, mir hier die Sorgen von der Seele zu schreiben.
Ich habe meine Oma leider schon länger nicht gesehen. Vor Corona war ich sehr regelmäßig bei meinen Großeltern. Dann kam das Kontaktverbot und es wäre auch zu gefährlich gewesen.
In dieser Zeit ist meine liebe Oma leider wieder gefallen. Den ersten Sturz mit Oberschenkelhalsbruch hatte sie vor 5 Jahren.
Die Verletzung und OP haben ihr damals schon zugesetzt. Und die Genesungszeit im Krankenhaus auch sehr. Für meine Oma ist nichts schlimmer als von zu Hause weg zu sein. Sie kann dann nicht essen und erbricht nur und geht ein vor Heimweh. Das war schon immer so. Sie musste damals sogar das Pflichtjahr abbrechen weil sie weg von zu Hause war. Und als sie mit 29 Jahren geheiratet hat, hat sie die ganze Hochzeitsnacht geweint weil sie ein Haus weiter gezogen ist.
Aber sie hat den Oberschenkelhalsbruch damals überstanden und konnte wieder nach Hause. Mein Opa ist noch fitter und 4 Jahre jünger als meine Oma und zusammen konnten die das wuppen.
Dann hatte sie nochmal einen Sturz mit Bruch der zum Glück nicht operiert werden musste und jetzt in der Coronazeit ist es wieder passiert. Ein schlimmer Beckenbruch. Auch die Op hat sie überstanden. Aber die Wochen im Krankenhaus ohne Besuch, wochenlang, kein Essen bei sich behalten können. Es muss so schlimm für sie gewesen sein.
Dann endlich durfte sie wieder Besuch bekommen. Aber nur 1 Person am Tag für eine Stunde.
Ich habe eine etwas weitere Anreise und es ist schwierig jemanden zu finden der meine Kinder betreuen kann. Darum konnte ich sie nie besuchen. Und natürlich haben ja ihr Mann und ihre Kinder auch den Vorrang sie zu sehen.
Nun ist sie seit kurzem in Kurzzeitpflege. Und es geht ihr nicht besser. Sie baut immer mehr und mehr ab. Es ist als würde sie sich sterben lassen. Aber es traute sich auch keiner zu, sie nach Hause zu holen und zu pflegen. Mein Opa ist auch schon 90 Jahre alt und ich traue mir das auch nicht zu. Wie soll das gehen? Es tut mir so leid dass wir sie alle so im Stich lassen. Aber ihre Kinder und Enkelkinder haben alle Berufe, Kinder, wohnen zum Teil weiter weg und vor allem hat keiner auch nur annähernd Erfahrung mit Pflege. Das soll jetzt nicht wie eine Ausrede klingen. Aber es wäre doch nicht richtig, wenn ich jetzt noch von der Arbeit freistellen lasse und mit meinem kleinen Kindern von meinem Mann, weg, zu meinen Großeltern ziehe um die zu pflegen. Und das wo ich nicht die geringste Ahnung habe, wie das geht und ob ich das überhaupt schaffe. Ich schaffe ja grade mal die beiden Kinder.
Es klingt für mich plausibel. Das kann keiner von uns leisten. Aber sie so im Stich zu lassen, ist auch so falsch.
Nun hat mir gestern meine Mutter gesagt, dass ab jetzt jeder, jederzeit zu ihr darf und auch mehr als nur eine Person.
Ich hatte schon mit meiner Cousine abgesprochen dass ich Oma am Sonntag endlich mal besuche. Aber jetzt wo die Regeln aufgrund ihres Zustandes so gelockert wurden, gaben wir es auf Freitag vorverlegt. Meine Cousine ist die einzige die sich zutraut meine beiden Kinder zu hüten. Beste Patentante.
Ich habe keine Ahnung was mich erwartet wenn ich meine Oma nach so langer Zeit in diesem Zustand sehe. Darum habe ich heute Abend viel gegoogelt. Und dabei gelesen mit was man Menschen in dieser letzten Phase helfen kann.
Und natürlich ist mir jetzt klar geworden dass auch 1-2 kurze Besuche am Tag viel zu wenig sind.
Ich würde so gerne mehr tun. Es war mir nie bewusst, was Menschen leisten die Tagelang am Sterbebett sitzen. Aber jetzt weiß ich dass ich das sicher auch bräuchte. Und meine liebe Oma, dieser herzensgute Mensch, bekommt nur Besuche, die dann aber auch wieder gehen.
Meine Mutter sagte kürzlich noch dass bei der Schwester meiner vor einigen Jahren immer jemand war. Sie hat 6 Kinder und viele Enkel. Und die gaben sich abgesprochen und es war immer einer da. Aber wir könnten das nicht. Weil es so schwer und so anstrengend und so traurig ist bei meiner Oma zu sein. Und keiner von ihnen hält es lange aus.
Und ich würde so gerne mehr machen. Aber ich habe auch keine Ahnung was mich erwartet, gefühlsmäßig wenn ich sie besuche. Aber im Moment würde ich am liebsten einfach nur hin fahren und ihr beistehen.
nun ist 02:00 Uhr schon durch und ich liege wach im Bett. Die Gedanken finden keine Ruhe.
Vielleicht hilft es, wie sonst auch schon mal, mir hier die Sorgen von der Seele zu schreiben.
Ich habe meine Oma leider schon länger nicht gesehen. Vor Corona war ich sehr regelmäßig bei meinen Großeltern. Dann kam das Kontaktverbot und es wäre auch zu gefährlich gewesen.
In dieser Zeit ist meine liebe Oma leider wieder gefallen. Den ersten Sturz mit Oberschenkelhalsbruch hatte sie vor 5 Jahren.
Die Verletzung und OP haben ihr damals schon zugesetzt. Und die Genesungszeit im Krankenhaus auch sehr. Für meine Oma ist nichts schlimmer als von zu Hause weg zu sein. Sie kann dann nicht essen und erbricht nur und geht ein vor Heimweh. Das war schon immer so. Sie musste damals sogar das Pflichtjahr abbrechen weil sie weg von zu Hause war. Und als sie mit 29 Jahren geheiratet hat, hat sie die ganze Hochzeitsnacht geweint weil sie ein Haus weiter gezogen ist.
Aber sie hat den Oberschenkelhalsbruch damals überstanden und konnte wieder nach Hause. Mein Opa ist noch fitter und 4 Jahre jünger als meine Oma und zusammen konnten die das wuppen.
Dann hatte sie nochmal einen Sturz mit Bruch der zum Glück nicht operiert werden musste und jetzt in der Coronazeit ist es wieder passiert. Ein schlimmer Beckenbruch. Auch die Op hat sie überstanden. Aber die Wochen im Krankenhaus ohne Besuch, wochenlang, kein Essen bei sich behalten können. Es muss so schlimm für sie gewesen sein.
Dann endlich durfte sie wieder Besuch bekommen. Aber nur 1 Person am Tag für eine Stunde.
Ich habe eine etwas weitere Anreise und es ist schwierig jemanden zu finden der meine Kinder betreuen kann. Darum konnte ich sie nie besuchen. Und natürlich haben ja ihr Mann und ihre Kinder auch den Vorrang sie zu sehen.
Nun ist sie seit kurzem in Kurzzeitpflege. Und es geht ihr nicht besser. Sie baut immer mehr und mehr ab. Es ist als würde sie sich sterben lassen. Aber es traute sich auch keiner zu, sie nach Hause zu holen und zu pflegen. Mein Opa ist auch schon 90 Jahre alt und ich traue mir das auch nicht zu. Wie soll das gehen? Es tut mir so leid dass wir sie alle so im Stich lassen. Aber ihre Kinder und Enkelkinder haben alle Berufe, Kinder, wohnen zum Teil weiter weg und vor allem hat keiner auch nur annähernd Erfahrung mit Pflege. Das soll jetzt nicht wie eine Ausrede klingen. Aber es wäre doch nicht richtig, wenn ich jetzt noch von der Arbeit freistellen lasse und mit meinem kleinen Kindern von meinem Mann, weg, zu meinen Großeltern ziehe um die zu pflegen. Und das wo ich nicht die geringste Ahnung habe, wie das geht und ob ich das überhaupt schaffe. Ich schaffe ja grade mal die beiden Kinder.
Es klingt für mich plausibel. Das kann keiner von uns leisten. Aber sie so im Stich zu lassen, ist auch so falsch.
Nun hat mir gestern meine Mutter gesagt, dass ab jetzt jeder, jederzeit zu ihr darf und auch mehr als nur eine Person.
Ich hatte schon mit meiner Cousine abgesprochen dass ich Oma am Sonntag endlich mal besuche. Aber jetzt wo die Regeln aufgrund ihres Zustandes so gelockert wurden, gaben wir es auf Freitag vorverlegt. Meine Cousine ist die einzige die sich zutraut meine beiden Kinder zu hüten. Beste Patentante.
Ich habe keine Ahnung was mich erwartet wenn ich meine Oma nach so langer Zeit in diesem Zustand sehe. Darum habe ich heute Abend viel gegoogelt. Und dabei gelesen mit was man Menschen in dieser letzten Phase helfen kann.
Und natürlich ist mir jetzt klar geworden dass auch 1-2 kurze Besuche am Tag viel zu wenig sind.
Ich würde so gerne mehr tun. Es war mir nie bewusst, was Menschen leisten die Tagelang am Sterbebett sitzen. Aber jetzt weiß ich dass ich das sicher auch bräuchte. Und meine liebe Oma, dieser herzensgute Mensch, bekommt nur Besuche, die dann aber auch wieder gehen.
Meine Mutter sagte kürzlich noch dass bei der Schwester meiner vor einigen Jahren immer jemand war. Sie hat 6 Kinder und viele Enkel. Und die gaben sich abgesprochen und es war immer einer da. Aber wir könnten das nicht. Weil es so schwer und so anstrengend und so traurig ist bei meiner Oma zu sein. Und keiner von ihnen hält es lange aus.
Und ich würde so gerne mehr machen. Aber ich habe auch keine Ahnung was mich erwartet, gefühlsmäßig wenn ich sie besuche. Aber im Moment würde ich am liebsten einfach nur hin fahren und ihr beistehen.