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Meine Freundin lässt sich ausnutzen – einmischen oder nicht

Maliza

Mitglied
Eine Freundin von mir steckt grade in den Nachwehen von einer Problembeziehung fest. Da meine Versuche, mit ihr drüber zu reden, nur zu Streit geführt haben, möchte ich es hier mal zur Diskussion stellen. Vielleicht mache ich ja etwas falsch.


Vor 15 Monaten hat meine Freundin sich von einem Typen getrennt, mit dem sie ca. ein Jahr lang eine Art „Bratkartoffelverhältnis“ hatte. Nachdem dieser Typ ihr in der ersten zwei Monaten noch „die Sterne vom Himmel holen wollte“ , entwickelte sich das Ganze ziemlich schnell in die Richtung einer einseitigen Nutzbeziehung, bei der er nach Lust und Laune bei ihr vorbeischaute, um sich bekochen zu lassen und/oder sich Geld für eine Tankfüllung, Freizeitgestaltung (ohne sie), Klamotten, Kontaktlinsen etc. zu „leihen“. Laut meiner Freundin lag der Reiz für sie bei dieser Beziehung in den „guten Gesprächen“ zwischen Tisch und Bett. Es kam zur Trennung, nachdem sie ihn beim Fremdgehen erwischt hat. Als sie sich damals mit Schlafstörungen in Therapie begab, wurde bei ihr eine Postraumatische Belastungsstörung festgestellt. Seit ungefähr einem Jahr ist sie bei einer Psychotherapeutin in Behandlung.
Nun ist es leider so, dass der Kontakt zu dem Expartner nie ganz abbrach, da er die beiden in das gleiche Sportstudio gehen und sich immer noch einen Teil ihres früher gemeinsamen Freundeskreises teilen. Nachdem meine Freundin sich ziemlich gut stabilisieren konnte, haben sich die zwei zufällig getroffen und hatten, laut meiner Freundin, ein gutes Gespräch. Außerdem hat er nun seine absolute Traumfrau gefunden und hat wieder in einer festen Beziehung. Aus Gründen, die ich nicht nachvollziehen kann, trifft sich meine Freundin nun gelegentlich wieder mit ihrem Ex. Sie geht sogar wieder für ihn einkaufen, besorgt seine Kontaktlinsen und spendiert nicht nur Tankfüllungen, sondern fährt sogar den Wagen für ihn zur Tankstelle, wenn er keine Lust dazu hat.
Laut meiner Freundin wäre inzwischen zwischen ihr und ihrem Ex eine gute Freundschaft entstanden. Er habe viele Probleme, die sein früheres Fehlverhalten in ihren Augen ausreichend entschuldigen.
Inzwischen ist es wieder soweit gekommen, dass sie, sobald er sich meldet und sie treffen möchte, alles andere stehen und liegen lässt. Das ihr Interesse an ihm inzwischen nur noch freundschaftlich ist, nehme ich ihr nicht ab, weil sie häufig darüber jammert, dass sie sich herabgesetzt fühlt, wenn er mit ihr über seine neue Traumfrau spricht, von einer anderen Urlaubsbekanntschaft erzählt ...
Außerdem vernachlässigt sie, wenn sie sich nicht mit ihm trifft, inzwischen ihr Äußeres.
Neulich kam sie, als wir am Samstag-Abend in der Stadt verabredet waren, im Jogging-Anzug an. Das ist nun schon zweimal passiert. Zum Ausgleich dazu stylt sie sich extrem und zieht Klamotten an, die so eng sind, dass man Angst haben muss, sie könnten bei einer unvorsichtigen Bewegung von ihr abplatzen, wenn sie auch nur für 5 Minuten bei ihrem Ex vorbeifährt, um ihm das Brot, das sie für ihn gekauft hat, vorbeizubringen.


Ich möchte mir nicht anmaßen, einer anderen erwachsenen Frau vorzuschreiben, wie sie ihr Leben zu führen hat, aber es macht mich stinkig mitzuerleben, wie sie sich davon herunterziehen lässt, wenn er keine Zeit für sie hat und sich nicht meldet. Erlebt man die beiden zusammen, benimmt sich meine Freundin mit ihren 46 Jahren auf einmal wie ein 16-jähriges Mädel mit Herumblödeln und Klein-Mädchen-Gekicher.
Sie hat einen 11-jährigen Sohn, der, sobald der Ex ruft, sofort zur Seite geschoben wird. Bei einer Gelegenheit wollte sie eigentlich zuhause bleiben, weil der Kleine krank war und Fieber hatte. Als ihr Ex dann anrief, um zu fragen, ob sie nicht zu ihm vorbeikommen möchte, hat sie sich dann doch ins Auto gesetzt und ist zu ihm gefahren. Dort angekommen, hat er sie dann nach 10 Minuten wieder verabschiedet, da er sich inzwischen mit einem Freund zum Essen verabredet hatte. Danach war sie am Boden zuerstört und für einer kurze Zeit auch meinen Argumenten, dass ihr diese „Freundschaft“ nicht gut tut, zugänglich. Als ich dann später noch einmal mit ihr ausführlicher darüber reden wollte, hat sie sofort abgeblockt. Sie wurde sofort unsachlich und warf mir vor, dass ich immer nur die Fehler bei anderen Menschen suchen würde, meinen eigenen Fehler gegenüber blind sei und ihr nicht gönnen würde, dass sie „auch mal etwas von ihrem Leben hat“.
Aus meiner Sicht unpassenderweise hat sie sich dann noch darüber beklagt, wieviele Jahre sie sich als Mutter für ihr Kind aufgeopfert hätte und keine Zeit in sich selbst investieren konnte.


Ganz ehrlich – Ich weiss nicht mehr, wie ich mit dieser Freundin umgehen soll.


Von den drei Möglichkeiten, die sich stellen, gefällt mir keine Variante wirklich gut.


Ich könnte versuchen, mich mit ihrer Einstellung ihm gegenüber zu arrangieren und ggf. Einfach das Thema wechseln, wenn ich merke, dass meine Antwort Streitpotenzial birgt. Damit würde ich aber meiner eigenen Überzeugung zuwider handeln. Außerdem habe ich den Anspruch an mich, guten Freunden gegenüber ehrlich zu sein. Es macht mich absolut wütend mitanzusehen, wie ihre psychische Verfassung mit den Wohlwollen/ bzw. Der Anerkennung des Typens steigt und fällt.


Ich könnte versuchen, das Problem noch mal mit ihr ruhig und sachlich zu diskutieren. Inzwischen bin ich aber nicht sehr zuversichtlich, dass so ein Gespräch lange ruhig und sachlich bleibt. Ich habe das Gefühl, sie will einfach keine Argumente an sich heranlassen, lebt in ihrer eigenen Realität, möchte im Bedarfsfall bemitleidet werden und bei anderer Gelegenheit Unterstützung, wenn es darum geht, das Verhalten ihres Ex's schön zu reden oder zu rechtfertigen.


Die dritte Variante wäre dann wohl noch, mich zu distanzieren – innerlich und wenn notwendig auch körperlich. Ich habe schon versucht, das Reizthema einfach auszuklammern und unsere Freundschaft einfach drumherum zu kultivieren. Allerdings fängt sie dann immer wieder selbst davon an, wie toll er doch eigentlich ist..., dass sie ihn bei diesem und jenem um Rat fragen muss (obwohl sie die Lösung meistens schon vorher eigenständig gefunden hat und er ihre Ideen dann nur noch wohlwollend abnickt)...


Vielleicht habt ihr schon ähnliche Situationen bei guten Freunden miterlebt und könnt mir etwas raten.


Viele Grüße


Maliza
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
AW: Meine Freundin lässt sich ausnutzen ? einmischen oder nicht

Ganz ehrlich ? Ich weiss nicht mehr, wie ich mit dieser Freundin umgehen soll.
Hallo Maliza,
wenn ich sowas erlebe, frage ich die/den Betroffene/n einfach direkt, was sie/er gerne möchte. Und dann entscheide ich, ob das für mich okay ist oder nicht. Wer sonst soll hier wissen, was sie will wenn nicht deine Freundin? Du zerbrichst dir unnötig den Kopf - fragen ist viel einfacher.
Gruß, Werner
 

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