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Meine Eltern wollen mich rausschmeißen.

xSehnsucht

Neues Mitglied
Hallo,
ich probiers kurz zu machen .. Das Verhältnis zwischen mir und meinen Eltern ist sehr kompliziert. Im Grunde verstehen wir uns gut, ich kann mit ihnen reden, sie probieren mir so gut sie können bei meinen Problemen zu helfen. Allerdings gibt es auch öfters Streit & das läuft dann alles andere als harmonisch ab. Seit ca. 7 Jahren finden teilweise so schlimme Auseinandersetzungen zuhause statt, dass auch schon eins-zweimal die Polizei anrücken musste. Das Jugendamt begleitet uns seit ich 13 Jahre alt bin, eine (erfolglose) Familientherapie haben wir auch schon hinter uns. Ich muss zugeben, dass ich wirklich kein leichtes Kind war bzw. immer noch nicht bin. Ich gehe weder zur Schule, noch habe ich eine Ausbildung/Arbeit. Habe vor meinen Realschulabschluss nachzuholen, das steht allerdings jetzt noch nicht an, würde erst in 5 Monaten losgehen. Ich werde jetzt in ein paar Wochen 18 & meine Eltern haben vor mich mit 18 rauszuschmeißen. Finanziell haben sie vor mich zu unterstützen, stellen mir also Geld für eine Wohnung + Essen zur Verfügung. Das Problem ist, dass ich nicht alleine wohnen kann. Ich habe so einige psychische Probleme (wegen denen ich auch in Therapie bin), die es mir unmöglich machen alleine zu wohnen. Ich würde vor Einsamkeit durchdrehen. Deswegen wollte ich mir wieder Hilfe beim Jugendamt suchen, damit sie einen Antrag stellen damit ich vielleicht in einer betreute Wohngemeinschaft aufgenommen werde. Die wollen mir dabei allerdings nicht helfen, da sie mit 18 nicht mehr für mich zuständig sind & der Meinung sind, nur weil man einsam ist kommt man nicht in eine betreute Wohngemeinschaft. Das ist mir im Grunde genommen schon klar, aber meiner Meinung nach sind betreute Wohngruppen für Leute da, die es nicht schaffen alleine zu wohnen und noch Hilfe, zur Bewältigung des Alltags, brauchen. Also eigentlich genau das richtige für mich. Sieht das Jugendamt aber wohl anders.
Ich weiß einfach nicht was ich machen soll, mein 18ter Geburtstag rückt immer näher & das einzige was ich weiß ist, dass ich auf keinen Fall alleine wohnen kann.
 

xSehnsucht

Neues Mitglied
Danke für eure Antworten.

An eine betreute WG komme ich nur übers Jugendamt, soweit ich weiß, oder? Naja & das Jugendamt will mir ja nicht helfen. Über eine unbetreute WG habe ich auch schon nachgedacht, ist aber nicht meine erste Wahl .. Da ich denke, dass ich noch eine gewisse Betreuung brauche, da ich es sonst nicht schaffe einen geregelten Tagesablauf einzuhalten..
 

Tangolito

Mitglied
Hi,

gelingt Dir denn der geregelte Tagesablauf mit und bei Deinen Eltern? Oder ist das auch mit eines der Probleme weswegen es immer wieder zu Schwierigkeiten im Elternhaus kommt?

Ich denke auch das es vernünftig ist, wenn Deine Eltern und Du sich räumlich trennen um das Verhältnis evtl. zu verbessern. Anscheinend sehen Deine Eltern inzwischen auch keinen anderen Ausweg mehr und können und wollen sich diese Auseinandersetzungen nicht mehr geben. Sind wir mir scheint auch an einem Punkt angekommen wo sie einfach nicht mehr können.
Ist ja nicht so das beabsichtigt wird, Dich einfach mal eben auf die Strasse zu setzen und Dich Dir vollkommen selbst zu überlassen. Sie wollen ja, wie Du schreibst, für Wohnung und Lebensunterhalt aufkommen und das dies wohl geregelt abläuft.

Du schreibst das es seit Jahren sehr kompliziert und oft wohl auch ausfallend wird, das sogar die Polizei schon zum Einsatz kommen musste, sowie das ihr seit Jahren wegen dieser Probleme vom Jugendamt betreut werdet. Mich wundert das da nicht schon vor Jahren ein betreutes wohnen anvisiert und entsprechend in die Wege geleitet wurde, das wird ja eigentlich gemacht wenn es so schlimm ist das Eltern und Kinder gar nicht mehr zu Rande kommen.
Wie dem auch sei. Jetzt ist Jetzt.


Es gibt Möglichkeiten für betreutes wohnen psychisch kranker Menschen. Du schreibst ja das Du einige psychische Probleme hast und deswegen auch in Behandlung bist.Die Caritas und andere soziale Einrichtungen helfen da weiter. Es gibt die Möglichkeit von Wohngruppen oder Betreuung in den eigenen vier Wänden. Vielleicht mal googeln... und ein Beratungsgespräch in Deiner Nähe ausmachen um weiterzusehen.

Ich würde z.B. auch, wie hier auch schon vorgeschlagen wurde, mit dem behandelnden Psychotherapeuten/in sprechen ob diese/r bei der Angelegenheit behilflich sein kann oder Organisationen kennt bei denen betreutes wohnen oder Betreuung in der ersten eigenen Wohnung ambulant angeboten wird usw.

Hmmh. Du denkst das Du noch eine gewisse Betreuung brauchst - Du glaubst es sonst nicht zu schaffen...

Vielleicht aber schaffst Du und kannst Du viel mehr als Du Dir jetzt gerade noch selbst zutraust?

Vielleicht könnte es Dir sogar sehr gut helfen und vor allen Dingen gut tun eine eigene kleine Wohnung zu haben, Eigenverantwortung zu übernehmen für Dich und Dein Leben, damit Du erkennst das Du vielleicht falsch liegst in Deinem denken und glauben an Dich selbst?

Vielleicht könnte es Dir auch helfen die Gedanken an eine eigene kleine Bleibe mit etwas positivem zu verbinden?
Z.B. das das Verhältnis zu den Eltern wahrscheinlich wesentlich entspannter und besser wird, das die täglichen Auseinandersetzungen wegbleiben und Ruhe bei Euch allen im Umgang miteinander einkehren kann!

Deine Eltern wollen Dich ja nicht einfach aus ihrem Leben werfen, oder nicht mehr für Dich da sein, sie lassen Dich ja nicht fallen - im Gegenteil - sie wollen Dich ja unterstützen und Dir helfen, Dein Leben selbst und eigenverantwortlich in die Hand zu nehmen. Dir helfen erwachsen zu werden und zu sein. Du selbst empfindest diese Hilfe aber wohl eher gerade als ein Abschieben - zumindest macht es den Anschein das Du so denkst... Es zieht Dir so ein bisschen den Boden unter den Füßen weg und Du zweifelst auch sehr an Dir selbst, warum eigentlich?

Hier noch ein Link: http://www.caritas-nuernberg.de/ich...reutes-wohnen-psychisch-kranker-menschen.html

Ich wünsche Dir das Du Dir mehr selbst vertraust ;)
 

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