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Meine Eltern nehmen "Depressionen" nicht ernst

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G

Gast

Gast
Hallo ihr,
ich brauch einmal euren Rat! Ich kämpfe schon seit längerer Zeit mit meinen psychischen Problemen. Mir geht es immer wieder sehr schlecht, teilweise so schlecht, dass ich ach an Selbstmord denke. Ich bin an dem Punkt an dem ich nichts schönes mehr in meinem Lebe sehe.
Da meine Eltern (bin 21 und wohne zu Hause) mich für mega schlecht gelaunt hielten musste ich ihnen, obwohl es mir sehr peinlich war, meine Lage erklären und dass das nichts mit ihnen zu tun hat. Ich habe nicht viel gesagt, nur dass ich so unzufrieden mit mir und meinem Leben bin und es manchmal so sehr hasse dass ich nicht mehr leben will. Danach waren sie einsichtig und wollten helfen. Sie haben gesagt ich soll doch zum Psychiater gehen. Ich war froh, dass man mir das Gefühl gegeben hat mich einigermaßen zu verstehen. Doch nun macht meine Mutter mir doch Vorwürfe. Sie meinte, irgendwann muss das mit dir doch mal besser werde (hatte schon mal eine schwer Phase, bin dann zu einem Heilpraktiker, die habe ich auch überwunden). So lange haben wir jetzt schon Problem mit dir. Du musst dich halt einfach auch mal zusammenreißen, raus gehen, freunde treffen usw.
Ich bin sehr geschockt in mein Zimmer hoch und wieder total deprimiert. Sie hat mir ein total schlechtes Gewissen gemacht.
Vielleicht bin ich ja wirklich einfach nur sensibel und zu blöd mich zusammen zureißen?! Oder ich suche indirekt nur Aufmerksamkeit..
Wie soll ich denn mit allem umgehen?
LG
 
P

Panthi

Gast
Weißt du, Eltern nehmen das oft nicht ernst. Nach dem Motto "meinem Kind kann es doch nicht schlecht gehen". Viele Eltern geben sich dann insgeheim auch selbst die Schuld leider. Dabei liegt das ja nicht immer nur an den Eltern, es sei denn, diese sind wirklich aktiv daran beteiligt, dass das Kind keine schöne Kindheit hatte.
Wenn jemand selbst keine psychischen Erkrankungen hat, kann er das ferner auch nicht nachvollziehen. Da sehen es dann manche wie eine Art "Schnupfen", der mit Medizin besser wird. Es dauert aber bei psychischen Erkrankungen i.d.R. länger, bis Medikation, Therapien anschlagen und bei manchen hilft auch gar nichts. Das kannst du ja versuchen, deinen Eltern klar zu machen. Wenn dir DAS aber zu viel Energie raubt, lass es besser. Schaue auf dich. Deine Eltern müssen nicht alles verstehen. Wobei ich das schon nachvollziehen kann, dass du gesehen werden möchtest von ihnen!

Gib ihnen Zeit. Und gib diese auch dir! :)
 
G

Gast

Gast
Deine Eltern machen sich Sorgen und befürchten, dass du dich hängenlässt.
Arbeitest du oder so?
Oft fürchten Eltern auch, dass die Kinder nicht selbständig werden.
 

PsychoSeele

Sehr aktives Mitglied
Huhu,

das kenne ich von meinen Eltern auch. Erst letztens wurde ich von meinem Vater als Medikamentenabhängig bezeichnet, obwohl ich die nun mal für eine gewisse Stabilität benötigte und sie ärztlich verordnet sind.. Ich nehme diese, das läuft nebenher und meistere das Leben so gut ich kann. Daher fand ich das sehr verletzend, und kann ich dich gut verstehen.

Von den eigenen Eltern nicht ernst genommen werden, das ist in meinen Augen eine Abstrafung. Vorwurf machen.

Depressionen oder andere Erkrankungen lassen sich nicht einfach weg hexen. Ich zb habe eine Persönlichkeitsstörung.
Wenn man sein bestes gibt, damit eine Besserung erreicht wird, dann ist es stark und du tust dein möglichstes.

Wissen sie wie du dich damit fühlst? Ich würde mal um ein Gespräch bitten. Vielleicht hilft das.

Liebe grüße
SchwarzeSeele
 
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G

Gast

Gast
Diese Sätze, die Deine Eltern Dir entgegenwerfen, kenne ich auch. Diese Sätze kommen von Personen, die sich mit der Krankheit Depression nicht auskennen. Wahrscheinlich sind Deine Eltern auch einfach hilflos.

Besorg' Deinen Eltern doch mal einen Ratgeber zum Thema Depressionen. Dort sind in der Regel auch Informationen enthalten, wo Angehörige sich Hilfe holen können, wenn sie überfordert sind.

Das Schlimmste, was man Dir wirklich sagen kann, ist, dass Du Dich zusammenreißen sollst.

Du kannst Dich im Moment nicht anders verhalten. Du würdest Dich zusammenreißen, wenn Du es könntest. Du kannst es aber nicht. Es geht Dir schlecht und so ist das im Moment. Du bist nicht daran Schuld und Du würdest es ändern, wenn Du es könntest.

Ich kann Dir sagen, dass es vorbei gehen wird, dass wieder bessere Zeiten kommen. Es wird Dir wieder besser gehen, Du musst jetzt nur durchhalten.

Deine Eltern sollten Dich bestärken, Dir helfen aus dieser Krise den Weg zu finden.

Ich wünsche Dir jedenfalls viel Kraft!
 
E

eulem

Gast
Hallo Gast,
ich antworte dir, weil es mir, als ich 21 war, genauso gegangen ist.

Vielleicht bin ich ja wirklich einfach nur sensibel und zu blöd mich zusammen zureißen?! Oder ich suche indirekt nur Aufmerksamkeit..
LG
Natürlich suchst du Aufmerksamkeit. Und die hast du auch verdient! Und natürlich bist du sensibel. Welch ein Glück, daß es sensible Menschen gibt! Sensibilität ist eine Gabe, ein Talent. Laß dir das nicht nehmen, sondern fördere es. Sich Zusammenzureißen und seine Sensibilität zu unterdrücken, wäre das schlechteste, was du tun könntest.

Heute bin ich 46. Den Kontakt zu meiner Familie habe ich komplett abgebrochen. Denn diese Menschen tun mir nicht gut. Ich habe, nachdem ich es geschafft hatte, aus meinem Elternhaus rauszukommen, recht bald die Erfahrung gemacht, daß es andere Menschen gibt, die ähnlich empfinden wie ich, die ebenfalls sensibel sind, denen es ebenfalls schwerfällt rauszugehen und Freunde zu finden. Das ist überhaupt nichts Schlimmes oder Ungewöhnliches. Ich würde fast mal behaupten wollen, daß vermutlich jeder zweite Mensch so empfindet. Aber in meiner und vermutlich auch in deiner Familie leider kein einziger. Deshalb meint man dann, es würde etwas mit einem nicht stimmen. Das ist aber nicht richtig.

Was du brauchen würdest, wäre die Umgebung von Menschen, die ähnlich wie du empfinden. Das ist natürlich nicht so leicht zu finden. Bei mir hat das Jahre gedauert. Heute weiß ich aber, daß es sich gelohnt hat, durchzuhalten, zu kämpfen und nicht aufzugeben. Du bist noch jung, und ich bin ganz sicher, daß auch du eines Tages wieder erfahren kannst, wie wunderbar das Leben sein kann.
 
G

Gast

Gast
Ich glaube, deine Eltern sind eher überfordert und wissen nicht was sie tun sollen. Ich glaube, sie nehmen das schon ernst. Manche Menschen brauchen Verständnis, andere brauchen einen Arschtritt und wieder andere brauchen eine Kombination aus beidem. Versetze dich in ihre Lage. Wenn das eigene Kind leidet, was ist denn da das Patentrezept? Gibt es da eines? Also, für mich liest es sich eher so wie Hilflosigkeit deiner Eltern und keiner bösen Absicht.
 
G

Gast

Gast
Hi.
Ich bin gerade in einer ähnlichen Situation und könnte mir gut vorstellen, dass deine Eltern einfach ratlos sind. Sie ertragen es wahrscheinlich nicht das es dir schlecht geht oder das du immer diese Laune hast und fühlen sich hilflos...aber du brauchst dir wirklich keine Gedanken oder Vorwürfe machen, bloß nicht. NIEMAND KANN ETWAS FÜR SEINE GEDANKEN UND GEFÜHLE. Die können überhaupt nicht falsch sein. Vielleicht hilft es deiner Mutter ja wenn du ihr sagst dass du dir mühe gibst dass zu ändern.

Alles gute
 
E

eulem

Gast
Die große Frage ist warum du Depressionen hast.
Das finde ich ganz toll, daß jemand darauf hinweist. Ich kenne viele Menschen (unter anderem meine Familie), die der Meinung sind, der Depressive hätte keinen Grund zum Unglücklichsein. Ich halte das für verkehrt. Jede Depression hat eine Ursache, auch wenn diese nicht immer leicht zu erkennen ist. Wollen wir die Depression beheben, dann müssen wir zuerst die Ursache herausfinden und dann diese beseitigen. Sehr oft wird ein anderer Weg vorgeschlagen, wonach der Depressive doch einfach wieder lernen soll zu lachen, auch wenn er sich nicht danach fühlt. Das würde dem entsprechen, wie wenn jemand, der körperlichen Schmerz empfindet, diesen zu unterdrücken versuchen würde (eventuell mit Schmerzmitteln). Bei körperlichen Schmerzen allerdings wissen wir bereits, daß eine Unterdrückung des Schmerzes nur die Symptome lindert, aber keine Beseitigung der Krankheit darstellt.
 
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