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mein Mann und seine Erziehungsmethoden

4711

Aktives Mitglied
Hallo und guten Abend,
Der Titel ist eigentlich nicht korrekt, da mein Mann keine Erziehungsmethoden hat. Wir haben zwei Töchter im Alter von 14 und fast 17 Jahren.
Und ich komme mir seit jeher wie alleinerziehend vor. Mein Mann kann einfach nicht Nein sagen, vor allem bei unserer älteren Tochter. Wenn sie mit dem Finger schnippt, dann springt er. Das würde er bei mir und bei der Jüngeren wahrscheinlich auch tun, nur nutzt unsere ältere Tochter dies schamlos aus. Mein Mann ist oft mehrere Tage auf Dienstreise, somit sind wir oft zu dritt, die Mädchen und ich. Die Große hatte zwei schlimme Pubertätsjahre, in deren "Genuss" vor allem ich gekommen bin, da mein Mann eben oft auf Reisen war. Nun ist etwas Frieden eingekehrt, die Schule wird auch wieder ernst genommen. Jedoch gibt es sofort wieder Stress, wenn meine Tochter ihren Willen nicht bekommt. Ein heutiger Vorfall hat mich dazu gebracht, hier um Meinungen und Hilfe zu bitten.
Meine Tochter wollte bei einer Schulkameradin abgeholt werden obwohl es eine direkte bequeme Zugverbindung gibt und es auch noch hell war. Ich hatte sie gestern noch gefragt, wie sie dort hin- und zurückkäme und sie sagte mir dann, dass es kein Problem wäre, da es ja eben diesen Zug gäbe. Heute nun wollte sie, wie gesagt, von mir mit dem Auto abgeholt werden. Ich hätte Zeit gehabt, bin es aber mit der Zeit leid, meine Kinder bei jeder Bequemlichkeit zu unterstützen. Ich sagte also Nein, worauf meine Tochter postwendend ihre Schwester beauftragte, meinen Mann anzurufen (per WhatsApp, da kostenlos) mit dem Auftrag dass dieser sie zurückrufen solle. Da ich diese Reaktionen schon kenne, bin ich ihr zuvorgekommen und habe meinen Mann meinerseits angerufen. Ich habe ihm die Situation geschildert und, da er sich immer bei mir beschwert dass die Mädchen so unselbständig seien, ihm gesagt, dass ich der Meinung bin, dass sie durchaus alleine heimkommen kann. An seiner Reaktion darauf wusste ich bereits, dass er sie abholen würde - nach einem langen Arbeitstag noch eine Stunde zusätzliche Fahrt. Das Ende vom Lied: meine Tochter hat ihren Willen, und mit mir spricht sie die nächsten Tage nicht mehr.
Ich bin mittlerweile abgestumpft, ich habe während ihrer Pubertät soviel mitgemacht, dass ich mich wohl dran gewöhnt habe. Aber diese Feigheit meines Mannes, allen unbequemen Diskussionen aus dem Weg zu gehen, macht mich mürbe. Im Prinzip torpediert er in der Zeit, in der er denn mal da ist, meine Erziehungsmethoden. Ich muss mir dann solche Gemeinheiten anhören, wie dass sie ihren Papa sowieso lieber hätte, daran könne sie nun mal nichts ändern.
Wir hatten schon wichtigere Probleme zu lösen als das heutige. Am Anfang der Pubertät vernachlässigte sie plötzlich die Schule. Ich bat nach einiger Zeit um ein gemeinsames Gespräch, bei dem ich mir erhoffte, dass mein Mann ein paar klare Worte sagen würde, da ich zu dieser Zeit bereits "die Böse" war und ich nicht an sie rankam. Das Ende vom Lied war, dass er sagte, okay, sie solle ihre Sache eben alleine machen - wir würden sie, wie von ihr gewünscht (sie war 13!) in Ruhe lassen. Dann stand er auf und sagte zu mir sinngemäß dass mir ja damit nun auch geholfen sei und ob ich zufrieden sei. Mir standen vor Enttäuschung die Tränen in den Augen. Das Ergebnis war, dass unsere Tochter zwei Jahre nichts für die Schule tat und letztendlich sitzen blieb.
Ich bin es mittlerweile so leid. Ich fühle mich allein gelassen und nicht ernst genommen. Ich war vor Jahren mal bei einer Psychologin, weil ich dachte, das Hauptproblem bestünde zwischen meiner Tochter und mir. Sie sagte mir jedoch, sie hätte den Eindruck, ich sei von meinem Partner enttäuscht. Und genau so ist es auch. Mit ihm reden nützt nicht viel. Er hält das für Einbildung meinerseits.
Manchmal komme ich mir vor, als ob ich für ihn sowas wie seine dritte Tochter wäre, die eben auch mal "rumzickt". Und
am liebsten würde ich manchmal alles hinschmeißen.
So - nun ist es ein Roman geworden ...
Kann mich jemand hier "aufbauen", bitte?
 
Liebe 4711,

voll unterstütze ich Deine Meinung, dass das Verhalten Deines Mannes kontraproduktiv ist. Ich kenne auch sehr gut eine Familie, bei der der Vater jedem Konflikt aus dem Wege geht und alles Unangenehme seiner Frau überlässt. Und das bei 3 Söhnen! Diese sind inzwischen erwachsen und haben für ihren Eigenwillen bereits Lehrgeld bezahlt. Trotzdem sind sie gelungen ... und sind heute, viele Jahre später, liebe Söhne.

Ob das bei Deinen Töchtern auch gelingt?

Meine Empfehlung ist folgende:

Da das normale Vater-Mutter-Modell bei Euch nicht funktioniert, wäre es wichtig, das Beziehungsmodell zu Deiner ältesten Tochter zu wechseln. An Deiner Stelle würde ich mich als so eine Art ältere Freundin empfinden und geben. Das bedeutet zum Einen, dass der Vater 100x in der Nacht den Taxifahrer spielen darf, wenn er es doch so gerne möchte. Das wäre mir sowas von egal ....

Zum Anderen würde ich mit meiner Tochter einiges klar regeln:

1) .. dass ich ihr gerne helfe, wenn ich kann und möchte.
2) Ein MUSS gibt es für mich nicht. Ich MUSS nur sterben - sonst gar nichts.
3) Ich verlange nicht von ihr, dass sie sich an meine Empfehlungen hält. Aber sie soll auch nicht verlangen, dass ich ihre Fehler ausbügel.
4) Ich freue mich immer, wenn Du Dich mit mir unterhalten willst und wie eine Freundin höre ich gerne zu. Aber wenn mir der Ton nicht passt, ist das Gespräch sofort beendet.
5) Es gibt im Hause einige Pflichten, die auf mehrere Schultern verteilt werden. Das läuft nach dem Prinzip: Eine Hand wäscht die andere. Wäscht die eine Hand nicht, unterlässt dies auch die andere Hand. Das geht dann völlig ohne laut zu werden und ohne jeglichen Streit. Aber konsequent!
6) Bevor Du einen Rat gibst, frage, ob es erlaubt bzw. gewünscht wird.
7) In meinem Haus teile ich .... ein oder bestimme über X. Das ist zwar vielleicht gemein, aber so bin ich eben.

Also wirklich: Versuche die Rolle einer (älteren mütterlichen) Freundin einzunehmen. Sich aufregen ist nicht sinnvoll. Humor und Konsequenz sind sinnvoll sowie die absolut wichtige Vermittlung von Liebe. Liebe akzeptiert nicht, dass ich lieblos behandelt werde.

Die Bestrafung meiner Tochter - in dem sie mit mir nicht redet - ignoriere ich. Es ändert nichts an meiner Meinung. Lediglich klappt unser Beziehungsmodell bei Nicht-Miteinander-Reden nicht - und dies zu ihrem Nachteil. Also ich rege mich nicht auf!

Klare Regeln sind wichtig, eine feste Meinung Deinerseits zum Punkt X und Y, den Du ggf. begründen können mußt, wenn Du gefragt wirst. So habe ich z.B. verboten, dass ein Junge nach einer Party bei uns im Zimmer der Mädchen übernachtet. Das war sehr gemein und meine jüngste Tochter warf mir vor, damit ihr Leben völlig zerstört zu haben. Es hat mich nicht gerührt.

A ist bei mir A und B ist bei mir B. Klare Orientierung. Alles konnte ich begründen. Ich habe nie rumgebrüllt. Inzwischen ist meine aufsässige Tochter über 20 und liebt mich sehr, obwohl sie schon längst auf eigenen Beinen steht. Ich war auch nicht mehr ihr Vater - sondern mehr der väterliche Freund. Aber ein Freund mit festen Prinzipien. Das bin ich heute noch.

Das schreibt Dir ein Vater von 4 Töchtern und 1 Sohn.

Bleib cool. Du wirst so der Halt und die Orientierung für Deine Töchter sein. Deinen Mann wirst Du nie ändern. Seine Schwäche, jedem Konflikt aus dem Weg zu gehen, werden Deine Töchter als Schwäche erkennen, wenn sie 40 Jahre alt sind und eigene Kinder haben. Alles klappt, wenn Du erkennen lässt, dass Du sie liebst, auch wenn sie wieder mal Mist baut.

Zur Wiederholung: Liebe, feste Prinzipien und klare Regeln = Orientierung, Begründungen, Konsequenz, Respekt vor einer anderslautenden Meinung (die Du nicht übernehmen mußt) und viel viel Humor.

LG, Nordrheiner
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich stimme mit Nordrheiner völlig überein und sehe es genauso...

Nur eines sehe ich anders... du bist nicht die Freundin deiner Töchter, sondern die Mutter, die eigene Bedürfnisse hat, die ein eigenes Leben hat und die kein Roboter ist.

Ich weiß, wie schlimm es ist, von dem Ehepartner ausgestochen zu werden, weil der schwach wird und tut, wozu unsereiner nicht mehr bereit ist.

Es ist völlig ok, ja zu sagen, aber es ist auch völlig ok, nein zu sagen!

LG
 
mein Mann und seine Erziehungsmethoden @ Nordrheiner und Kurti

Guten Morgen Ihr beiden,

ich habe gleich heute morgen Eure Beiträge gelesen (und festgestellt, dass Ihr Euch noch in der Nacht Zeit genommen habt für meine Probleme).
Vielen Dank für Eure einfühlsamen und hilfreichen Worte. Ich war auch schon in anderen Foren (v. a. Mütterforen 🙄) unterwegs, wo ich, kaum geschrieben, schon Angst vor der Antwort hatte - soviel zum Thema "einfühlsam".#

Ich nehme wirklich viel aus Euren Beiträgen mit.

Den "Punktekatalog" von Nordrheiner finde ich sehr gut. Ich werde vor allem Punkt 5 und 7 direkt zur Anwendung bringen. Humor (der ist mir teilweise wirklich abhanden gekommen) muss ich wirklich wiederbeleben, Konsequenz und Liebe - alle drei muss ich wichtig nehmen. Konsequenz fällt mir noch am leichtesten. Alles andere darf ich nicht vernachlässigen, auch wenn ich wegen meines Mannes gefrustet bin.

Und, wie Kurti schrieb, die "Mutter, die eigene Bedürfnisse hat, ... und kein Roboter ist". Das trifft es auf den Kopf. So komme ich mir manchmal vor.

Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich nur halbtags arbeite, den Haushalt gut im Griff habe, und deshalb mehr Zeit für mich. D. h. aber doch nicht, dass ich diese Zeit dann für meine Töchter opfern muss - die selbst auch genug Zeit haben, da sie (bis jetzt! und das wird sich ändern - sh. Punkt 5 von Nordrheiner 🙂) überhaupt nichts im Haushalt tun. Sie müssen ihre Schule meistern und ihre Zimmer aufräumen. Das war's an Pflichten.

Heute früh hat mir meine Tochter übrigens wieder zwischen Tür und Angel hingeworfen, dass ich mich nicht zu wundern brauchte, wenn sie und ihre Schwester ihren Papa lieber hätten als mich. Ich habe (innerlich aufgewühlt) äußerlich gelassen reagiert und gesagt, dass mir dies bekannt wäre, da sie es bereits mehrfach mitgeteilt hätte.

So - nun geht es eben weiter. Ich hoffe, dass mich meine Töchter trotzdem lieb haben.

LG
4711
 
... und noch ein Nachtrag.
Ich habe meinem Mann schon manchmal gesagt, dass meine Tochter mir sagt, dass sie ihn lieber hat als mich. Seine Reaktion darauf - Hirngespinste meinerseits, pubertäres Verhalten andererseits. Aber ich bin verunsichert und glaube, er genießt es auch ein bißchen. Würde ich ja wahrscheinlich auch tun.
 
Ich sehe darin kein Problem, wenn Deine Töchter ihren Vater bewusst angeblich mehr lieben als Dich und es so knallhart sagen. Vermutlich werden sie dazu neigen sich einen Ehepartner zu suchen, der alles tut was sie sich wünschen. Insofern kannst Du deinen zukünftigen Schwiegersöhnen jetzt schon einen Gefallen tun, wenn Du Dich mit Deinen Töchtern ausgiebig über Liebe und faire Partnerschaft unterhältst.

Die Ausdrucksweise "Hirngespinste" Deines Mannes gefällt mir nicht. Ist das sein Ausdruck, wenn ihm nichts Vernünftiges einfällt oder ist das eine Abwertung Deiner Erlebnisse?

Also wenn Du Respekt von Deinen Töchtern haben möchtest, dann achte darauf, dass Dich Dein Mann respektiert.
 
Also - er benutzt nicht das Wort "Hirngespinste", sondern sagt mehr so - "Ach, komm. Das ist nicht so." Kurz und zackig - man merkt, dass es ihm unangenehm ist über solche Sachen auch nur kurz nachzudenken. Wenn ich etwas weiterbohre, kommt dann auch mal "Ach, so geht jetzt das Spiel jetzt weiter".

Du hast Recht. Ich habe wohl tatsächlich ein Respektproblem. Ich habe allerdings den Verdacht, dass mein Mann allgemein nicht viele Leute respektiert (nur die, die ihn mal richtig "ankacken" - denen geht er dann aus dem Weg, wenn er kann.) Manchmal habe ich den Eindruck, er ist so eine Art "Seelenmasochist". D. h. er braucht es, von anderen niedergemacht zu werden. Das merke ich daran, dass er mit Vorliebe solche Erlebnisse erzählt und dann immer so tut, als ob er da "drüber steht".

Ich weiß ehrlich gesagt nicht genau, wie ich es fertigbringen soll, dass er mich respektiert.
 
liebe 4711,

aus meiner Sicht betreibt Dein Mann Realitätsflucht. Vermutlich kann er mit bestimmten Sachverhalten nicht umgehen, also leugnet er sie "ach komm, das ist nicht so".

Natürlich kannst Du das konsequent hinterfragen, z.B. "verstehe ich Dich richtig, Du meinst Du also, ich habe Dich jetzt belogen?"

Aber auch das wird das Problem verschärfen, verdeutlichen - aber alleine nicht lösen.

Ohne Deinen Mann zu kennen vermute ich, dass er mit einer bestimmten Art von Situationen nicht umgehen kann. In der Folge flüchtet er. Und eine Art von Flucht besteht darin, die Realität zu leugnen "das ist nicht so". Dass er Dich damit automatisch als unfähig die Wahrheit zu erkennen oder als lügnerisch hinstellt, das übersieht er. Würdest Du jetzt sagen "Du stellst mich als dumm oder "unfähig, die Wahrheit zu erkennen" oder als Lügnerin hin" käme auch vermutlich nur wieder "ach komm, das ist nicht so".

Das diesem Verhalten zugrunde liegende Problem ist nicht so einfach zu erkennen. Es könnte sein, dass Dein Mann die Spannung zwischen "wie es sein sollte" und "wie es ist" nicht aushält. Wir leben in einer Welt, in der es viele Spannungen gibt zwischen Realität und Wunschvorstellung. Die Spannung kompensieren wir z.B. durch Wegsehen bei einem Problem, durch Leugnen des Problems.

Im Grunde ist es in meinen Augen ein Stück weit Unfähigkeit zum Finden einer Lösung (Harmonisierung von "wie es ist" und "wie es sein sollte") und ein Stück weit auch evt. Unwille zur Leidensfähigkeit.


Handelt es sich um Unfähigkeit, eine Lösung zu finden, kann man zusammen an einer Lösung arbeiten, mit der er leben kann. Da könntest Du ihm evt. helfen?

Handelt es sich um Unwille zur Leidensfähigkeit, sprechen wir auch von Feigheit, wie sie in dem folgenden Witz ausgedrückt wird:
Zwei Freunde gehen durch den Wald, als ihnen ein großer Bär entgegenläuft. Sagt der eine Freund zum anderen: "Sei kein Feigling, lass mich hinter den Baum".

Einem feigen Menschen könnte es helfen, wenn man ihm aufzeigt, dass er das Problem lösen kann. Aufzeigen der Lösungsmöglichkeiten in Verbindung mit Mut machen. Das ist sicherlich sehr schwer und braucht bis zur Wirksamkeit sehr viel Zeit, denn in der Vergangenheit hat so ein Mensch gelernt, dass feiges Verhalten zu einer Lösung führt, mit der er leben kann.

Flucht vor der Realität ist oft in Verbindung mit Tagträumerei oder mit großem Wunschdenken "alle Menschen lieben mich - mit keinem Menschen habe ich ein Problem".

Solange ein Mensch in seiner Welt des Eskapismus (Realitätsflucht) lebt und nicht leidet, ist für ihn auch kein wirklicher Grund vorhanden, nach einer Lösung zu suchen, ggf. sich von einem Therapeuten behandeln zu lassen.

An Deiner Stelle würde ich damit beginnen, weniger die Sachverhalte alleine darzustellen (z.B. "meine Tochter ist frech zu mir, was meinst Du dazu?") , sondern mehr Deine Gefühle, wenn er den Sachverhalt leugnet. So könntest Du z.B. sagen: "Du tust mir weh. Du verletzt mich, wenn Du mich als Lügnerin hinstellst." Und an dieser Stelle wäre mir wichtig zu erfahren, wie er mit dieser Information umgeht. Was macht diese Information bei ihm? Ist ihm das egal - leugnet er Deine Gefühle bzw. spricht er Dir ab, dass Du Deine Empfindungen real wahrnimmst, dann könnte eine emotionale Störung bei Deinem Mann vorliegen - oder kann er Dein Leiden verstehen, nachempfinden?

Es ist wirklich kompliziert, auf schriftlichem Wege hier Detektiv zu spielen.

LG; Nordrheiner
 
Naja...aus dem hier geschriebenen gleich eine Charakterstudie über den Ehemann zu machen find ich schon ein bisschen übertrieben.
Er wird halt sagen "ach, das stimmt doch nicht" oder dergleichen weil er weiß oder vermutet, dass die Tochter solche Sachen nur aus trotz sagt (ja, auch 17jährige sind manchmal trotzig🙄), weil du sie eben nicht abholst bzw. verhätschelst, der Papa aber schon. Ist doch normal, dass dann so ein Spruch kommt...
Und an deiner 17jährigen wirst du nicht mehr groß rumerziehen können. Wenn sie 18 ist sagt sie dir eh (nicht ohne augenrollem) "Mama, ich bin volljährig!".
Zieh deine Strategie durch ihr nicht alle 'wünsche' zu erfüllen und lass den Papa machen wie er will. Wenn es ihm nicht zu viel ist sie abzuholen etc., warum nicht?
Er weiss vielleicht auch, dass diese Zeit bald vorbei ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich fände es besser für dich, wenn du mit deinen Gedanken nicht andauernd bei deinem Mann hängst, sondern bei dir bleibst. Ich weiß, das ist leichter gesagt, als getan, aber mit etwas Übung machbar. Das hat den Zweck, dass du zum einen mehr Energie für dich behältst, anstatt sie sinnlos für deinen Mann herzugeben und zum anderen wirst du dadurch stärker und selbstbewusster, so dass du dann auch nicht mehr so oft bis kaum noch ein schlechtes Gewissen haben wirst.

Wann immer du also in Gedanken bei deinem Mann bist, sagst du dir innerlich: "Nein, ich bleibe bei mir. Er kommt gut ohne meine Gedanken aus." Oder so ähnlich halt, Hauptsache, du bleibst bei deinen Gedanken. Dein Mann scheint mir gut ohne deine Sorgen und Gedanken an ihn auszukommen, oder?

Was deine Töchter angeht... ja Kinder sind manchmal fies, gemein und man möchte sie eigentlich von Zeit zu Zeit vor der Tür stehen lassen. Das ist völlig normal.

Du kannst das Verhalten deiner Töchter aber für dich positiv nutzen...

Die eigenen Kinder spüren sofort, wenn zwischen den Erwachsenen/Eltern ein gewisses Ungleichgewicht herrscht und nutzen das gnadenlos aus, indem sie den einen offensichtlich bevorzugen und es dem anderen dann auch wissen lassen. Das Verhalten deiner Töchter soll dich verletzen und das tut es natürlich auch, denn deine Kinder wissen ganz genau, wo sie jeden Einzelnen von euch treffen können.

Deswegen möchte ich dich bitten, auch wenn es schwer fällt und glaube mir, mein Sohn hat das auch mit mir gemacht, deswegen weiß ich, um was ich dich da bitte... zieh dir den Schuh deiner Kinder nicht an, lass dich nicht verletzen, entweder erst ein Mal aus Trotz, denn du möchtest sicher nicht zum Spielball deiner Kinder werden, oder aus dem Wissen heraus, dass du erwachsen bist und über diesen "Kindergartendingen" stehst.

Und dann kümmerst du dich vermehrt um dich, machst mehr von dem, was dir gut tut und nur dir. Ich habe mir z.B. alle paar Wochen ein WE als Auszeit genommen, wo ich mir ein kleines Ferienhäuschen gemietet habe, nur für mich, hab mir schön was zu Essen und zu Trinken mitgenommen und habe aufgetankt. Wann hast du das letzte Mal aufgetankt? Oder geh zum Schwimmen oder schließ dich einer Frauengruppe an, wichtig ist, dass du von zu Hause raus kommst, dass du Spaß hast und dass es nur für dich ist. 🙂

Am Anfang wird deine Familie vielleicht protestieren, denn sie behaupten vielleicht, dass sie nicht ohne dich können, aber du wirst sehen, wenn du freundlich, aber bestimmt, dein Ding durchziehst und für Ausgleich für dich sorgst, dass sie sehr wohl ohne dich können und dass sie dich vermissen werden, denn eigentlich wissen deine Kinder und dein Mann genau, dass du die Dinge am besten regelst, kochst, was auch immer. Wird Zeit, sie daran zu erinnern, 😀 aber ohne deine Energie weiter unnütz in Gedanken an sie zu verschwenden.

LG
 

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