Mh. Es könnte auch sein, das er versucht sich auf diese Weise selbst zurück zu nehmen. Das er eine bestimmte Vorliebe hat und die Fantasien dazu schlicht über Pornos kompensiert, ohne sie aber damit belasten zu wollen. Seine Art der Akzeptanz ihres 'neins' gegenüber. Womöglich redet er nicht von sich aus darüber, weil er sie nicht verletzen möchte, weil er ihr eben nicht das Gefühl geben möchte 'nicht genug' zu sein. Er sieht das vielleicht schlicht als sein Problem an, mit dem er allein umzugehen versucht. (Ich sage nicht, dass das Verhalten richtig ist, es ist nur eine Interpretationsmöglichkeit.)
Und nur weil man einen bestimmten Film sieht, heißt das auch nicht, das man sich automatisch vorstellt Darsteller dort zu sein oder mit der entsprechenden Darstellerin Sex haben zu wollen. Das würde ja bedeuten, das jeder der Marvel Filme schaut und Fan davon ist, sich heimlich ein Cape umbindet, oder Unterhosen über der Leggings trägt und vom Hochhaus hüpft. (überspitzt formuliert) Menschen bedienen ihre Fantasie über Filme, Bücher etc., ich schätze, mit Pornos ist das im Grunde nicht anders. Es gibt auch Studien, die besagen, das Menschen beim Sex mit ihrem Partner oftmals an etwas ganz anderes denken, oder andere Menschen, nur findet das eben im Kopf statt und kann von außen nicht gesehen werden. Oder sexuelle Träume, der Porno im Kopf während des Schlafes. Das bedeutet aber auch nicht, das der/diejenige am nächsten Tag sofort losrennt um fremd zu gehen oder dergleichen.
Es gibt also an und für sich keinen Grund, sich davon 'bedroht' zu fühlen, insbesondere, wenn ansonsten alles funktioniert innerhalb der Beziehung. Der Gedanke: 'Ich reiche nicht' findet ja im eigenen Kopf statt und erst einmal nicht in dem des Gegenübers. Letztendlich müssten also beide an ihrem Verhalten arbeiten, oder dieses überdenken. Das eigene Selbstbewusstsein als auch das Selbstwertgefühl könnten überdacht werden, als auch die Häufigkeit und der Aspekt der Heimlichkeit des Porno Guckenden. Wenn das ganze tatsächlich in ein Sucht Verhalten übergeht, schadet es am Ende ja seiner psychischen Gesundheit. Letztendlich fällt es aber schwer, das zu beurteilen, weil wir hier ja nur eine Seite der Geschichte erfahren und seine im Unklaren bleibt, also wie er die Situation wahrnimmt.