Mein Mann hasst mich

Hallo,

es ist nicht leicht das zu schreiben.
Ich habe allerdings keinen mit dem ich darüber reden kann, keine Familie oder Freunde.
Kurz zu mir..
Ich bin 25 Jahre alt und Mutter zweier Kinder, 3Jahre & 1 Jahr.
Ich liebe meine Kinder über alles, aber ich bin keine Super Mutter, das weiß ich. Ich leide an einer Postpartalen Depression, nehme Antidepressiva und es geht mir damit auch sehr gut.

Mein Ehemann (wir sind seit 3 Jahren verheiratet) ist seit Monaten schlecht drauf. Manchmal wenn ich mit ihm rede, stöhnt er nur und antwortet nicht. Es sind dann ganz normale Dinge. Er ist nur noch genervt.
Ja er hat Stress auf der Arbeit, er war auch schon beim Arzt. Aber der sagt es ist alles in Ordnung.
Ein paar Beispiele.. Er kommt nach Hause, zieht sich um geht duschen, setzt sich an den PC hin oder sonst was aber sagt nicht mal Hallo. Ist ein Hallo zu viel verlangt?

Wenn ich einen stressigen Tag mit den Kindern hatte, sagt er "Tja,das wirst du noch weitere 18 Jahre erleben, gewöhn dich dran".
Zu den Kindern ist er toll. Er ist faul,aber toll.

Ich mache hier zu Hause ALLES. Ich bezahle unsere Rechungen,Miete, ich kümmere mich um den Schriftverkehr, mache die Wohnung sauber usw.

Aber wehe ich machen ihm morgens nicht sein Frühstück. Dann ist er beleidigt wie ein kleines Kind.

Schaffe ich es nicht die Wohnung nach seinen Wünschen sauberzuhalten weil ich an dem Tag draußen war oder so, kommt von ihm "Wie sieht es denn hier aus??"
Mache ich am Wochenende nichts weil ich völlig fertig bin , meckert er auch wieder rum.

Er ist ein toller Mann, wirklich. Ich liebe ihn sehr und ich weiß auch das er mich liebt, nur er sagt es immer so lustlos. Früher hat er mir Kosenamen gegeben, mich immer wieder zwischendurch geküsst und gesagt wie sehr er mich liebt. Heute ist nichts mehr davon da.

Ab und zu witzeln wir rum und reden über Belanglose Sachen (wenn er damit anfängt) aber das ist viiiel seltener geworden.
Wenn ich mit ihm reden will, in Ruhe und alleine, höre ich nur "Keine Ahnung" oder ich kriege nur Schulterzucken.
Ich bin fix und alle, meine Reserven sind auf null. aber das darf ja nicht sein weil laut ihm "andere Mütter mit mehr Kindern das ja wunderbar alleine schaffen".

Ich bin so Kuschelbedürftig, aber ich darf nicht mehr mit ihm kuscheln weil ihn das stört, ich will nur mal in den Arm genommen werden, das gefühl geliebt zu werden fehlt mir so, und der Sex auch.
Ich fühle mich wie als wären wir Geschwister. Ich hab ihm das auch so gesagt und keine Reaktion von ihm bekommen.

Was soll ich blos tun? Was weckt ihn auf?? Ist es meine Schuld?

Hallo!

Du hast es so schön geschrieben- Wenn Du ihm nicht sein Frühstück machst, ist er beleidigt- also machst Du ihm sein Frühstück, damit er nicht zusätzlich zu seinem ablehenden Verhalten Dir gegenüber auch noch beleidigt ist.
Du vertrittst also die Theorie, daß Du nur alles richtig machen mußt, dann wird er Dich schon lieben und alles wird sein wie früher, als es aus Deiner Sicht noch schön war.
Wird aber nicht funktionieren!

Er nimmt Dich nicht ernst. Er weiß, daß er sich nur noch ablehender verhalten muß und alles läuft nach seiner Nase.
Du sagst zum Beispiel, er behandelt Dich wie Sch*****, ist aber trotzdem ein toller Mann? Ich befürchte, daß wirst Du ihm auch Tag für Tag sagen in der Hoffnung, daß irgendwas zurückkommt.

Mein Tip: Schließ mit ihm ab, wende DU DICH von ihm ab, wenn er dann zurückkommt, dann liebt er Dich wirklich, wenn nicht, dann ist es immernoch besser, als Deine gesamte Energie in etwas aussichtsloses zu stecken.


LG

DragonLady

Hallo Gast,

Es ist nicht deine Schuld!

So wie du die Situation schilderst denke ich das dein Mann überfordert ist mit der Abrbeit und der Fam.
Hat er denn nen Ausgleich? Fussball, Schwimmen, Iron Man, irgendwas...?

Desweiteren hört es sich so an als sei dein Mann ein ganz schöner Pascha! Ganz ehrlich, ich würde meinem Mann den Vogel zeigen wenn ich ihm das Frühstück machen sollte!
Kann er das Messer nicht halten, weis er net wo die Butter steht oder woran liegts???

Klar, ihr habt (wenn ich das richtig verstanden habe) die klassische Aufteilung, Mann verdient das Geld, Frau ist Hausfrau, denke mal in Elternzeit, ABER er ist auch Papa und muss sich um die Kinder kümmern und nicht nur vorm PC sitzen. Er hat ne Verantwortung für die Kinder und für Dich!

Hast du mal an ne Eheberatung gedacht, oder würde er da nicht mit hin gehn???

Liebe Grüsse
schäfchen

Ganz ehrlich ? Ich weiss nicht wie du ihn noch einen tollen Mann nennen kannst. Er lässt sich von vorn bis hinten bedienen. Er wäre der perfekte Mann für das Jahr 1950.
Wie war er denn sonst so ? Hat er die denn zu seinen besseren Zeiten geholfen oder war er schon immer so faul. Wenn er schon immer so faul war, kann ich dir aus Erfahrung sagen, er wird sich nicht ändern
Es scheint auch so als wenn er dich nicht an sich ran lässt. Was ihn bedrückt. Du scheinst dir ja auch GEdanken über ihn zu machen. Wie lang ist es her das ihr beiden mal was zusammen allein unternommen habt? Vielleicht ist er dem Stress daheim nichts gewachsen, hätte es sich mit Kindern sein Leben anders vorgestellt! Aber das du dran auch kaputt gehst merkt er nicht.
Sie mal zu das du die Kinder zu Oma und Opa bringt und dann mach dir mal einen schönen Abend mit deinem Mann allein. Vielleicht hilft es euch beide ja mal mit einander zu reden und die zweisamkeit zu geniessen.

Hallo Gast,

du beschreibst hier ganz wunderbar meinen Exmann, bevor er völlig abgedreht ist.....

Dazu fällt mir nur folgendes ein:
Manchmal merkt man erst, was man hatte, wenn man es verloren hat (so wie mein netter Nichtmehrmann, nachdem ich meine Koffer gepackt hatte).

Mir ging es wie dir. Ich habe mich immer mit voller Kraft bemüht, ihm alles recht zu machen. Aber es wurde nur noch schlimmer. Egal, was ich tat, es war nicht ausreichend. Mein Akku war leer. Ich hab mich gefühlt wie ein Zombie. Ich wusste gar nicht mehr, wer ich bin. Ich dachte, ich werde verrückt. Diese Abweisung jeden Tag aufs Neue hat mich krank gemacht.

Und der Dank war nichts. Keine Zärtlichkeit, keine Nettigkeiten, kein Danke, kein Guten Morgen und Gute Nacht. Nur genervte, verächtliche Blicke, Stille und zynische Kommentare...

Was aber doch wichtig ist, zu schreiben:
Dein Mann hasst dich nicht.
Er hat schlicht und ergreifend vergessen, was er an dir hat.
Du bist von der begehrenswerten Frau zum Alltagsgegenstand mutiert. Eine Haushaltsmaschine, die alles erledigt, die halt da ist.

Du kannst meine Ratschläge beherzigen oder nicht - ich denke, wenn dein Mann so tickt, wie meiner getickt hat, wird das womöglich helfen:

Das Wichtigste zuerst: du musst wieder zu dir selbst finden.
Du bist nicht das, zu dem er dich macht.
Du bist ne sexy, begehrenswerte und intelligente Frau.
Hey, nicht das Gegenteil denken jetzt!
Das man so mit dir umgeht, hast du nicht verdient.
Mit Frauen (die man angeblich liebt) geht man nicht so geringschätzend um.
Du bist auch was!
Das hast du vergessen, stimmts.
Auch du hast Respekt verdient.
Auch du hast es verdient, glücklich zu sein.
Du bist noch so jung - willst du so dein Leben verbringen?
Das wird nicht besser, wenn du so weitermachst, das garantier ich dir.
Und wenn du dir nichts Gutes tust, nicht auf dich achtest, alles hin nimmst und dir selber nicht das Gefühl gibst, wertvoll zu sein - WIE bitteschön soll dein Ehemann das dann von dir denken und dir das geben können?

Das ist das Wichtigste....nur durch die Arbeit an dir selbst kannst du deine Situation verbessern.
Indem du dich selbst liebst und respektierst, wirst du auch wieder "im Wert" steigen.

Und werde unabhängig.
Hast du ein eigenes Leben oder lebst du nur für ihn?
Keine Familie und keine Freunde zum reden.
Kann es sein, dass du emotional von ihm abhängig bist?
Du musst damit beginnen, dir dein eigenes Leben aufzubaun.
Such dir Freunde, such dir ein Hobbie, geh raus, mach alles, was dein Selbstwertgefühl steigert.

Es ist enorm wichtig, dass du andere Menschen um dich hast.
Ich hatte in der neuen Stadt bei ihm niemanden - eine ähnliche Situation, wie bei dir. Niemand da zum Reden.

Wenn man ganz alleine ist und nur eine Person ist da, die einem permanent das Gefühl gibt, ungenügend zu sein, dann kann einen das nur krank machen.
Du brauchst Menschen, die dir das Gefühl geben und dir zeigen, dass du nicht so schlecht bist, wie er es dir gerne weismachen möchte.
Die dir zeigen, dass du liebenswert bist.
Fang morgen an, dir was zu überlegen und suche dir soziale Kontaktmöglichkeiten mit netten Menschen.
Das wird dein Leben besser machen.

Geh auf Abstand zu ihm, geh raus, mach dich hübsch.
Zeig, dass du selbst eine Einheit für dich bist, die nicht von seinem Gutdünken abhängig ist.
Sei selbstbewusst. Das macht dich wieder begehrenswert.

Das geht nicht von heut auf morgen, das ist wochen/monatelange Arbeit. Aber das bist du dir wert.

Wenn dein Mann so ein harter Fall ist, wie es meiner war, war das allerdings noch nicht genug.
Aber die Tatsache, dass du ein eigenes Leben hast, eine eigene Perspektive, soziale Kontakte und einen Boden unter den Füßen, den er dir nicht wegreissen kann, sollte folgenden Schritt leichter gestalten:

Wenn er sich nicht bessert, dann mach Schluß, pack deine Sachen, schrei rum. Lass es raus. Lass alles raus. Du machst es ihm ab jetzt nicht mehr recht. Wer ist er denn? Soviel mehr als du?

Glaubst du allen Ernstes, so ein Verhalten ist der Traum einer jeden Frau?
DU bist die, die dieses Verhalten zugelassen hat.
Und damit muss dann auch mal Schluß sein, um der eigenen psychischen Gesundheit willen.
Manchmal hilft nur ein harter Cut - zu einem neuen Beginn.

Bei mir ist die harte Schale gebrochen, er hat geheult wie ein Schloßhund.
Dem ist der A**** plötzlich auf Grundeis gegangen - sein bequemes Leben ist weg, sein Emotionsmülleimer, ohoh, da war ja noch was mit Unterhaltszahlungen. Verdammt. Und lieben tu ich die ja doch noch, weil irgendwie fehlt sie jetzt plötzlich so sehr.

Meine Ehe hätte vielleicht einen schönen Neubeginn gehabt, er hat sich bemüht wie jahrelang nicht mehr, gar nicht mehr wiederzuerkennen. Blumen, Geschenke, Zärtlichkeiten im Übermaß.
Dinge, an die ich nicht mehr geglaubt hatte, dass sie noch passieren.
Plötzlich war das eingetreten, was er nie vermutet hatte. Die, die immer gesprungen ist, wenn er Hopp gesagt hat, springt plötzlich nicht mehr sondern ist weg.
Da ists ihm dann klar geworden.

Denn solch ein Verhalten heißt nicht, dass derjenige dich nicht mehr liebt. Er hat es vergessen und er ist zu faul (und der andere macht es zu bequem), sich erinnern zu wollen. Und manchmal hilft dann nur noch die schmerzvolle Art, dass derjenige sich wieder bewusst wird, dass eine Beziehung und Ehe ein gleichberechtigtes Geben und Nehmen ist, dass da Liebe mit im Spiel war und ist und nicht einer nur nimmt und einer nur geben muss.

Aber ich hatte nach all den Demütigungen keine Gefühle mehr. Gar keine. Meine Loslösung konnte ich nur dadurch erlangen, dass ich wieder zu mir selbst gefunden hatte, gemerkt habe, dass ich nicht so schlecht bin, dass ich verdammt nochmal auch das Recht habe, glücklich zu sein.

Ich setze voraus, du hast mit Sicherheit schon etliche Versuche hinter dir, mit deinem Mann zu sprechen. Aber entweder war kein Interesse da, oder nur Stille oder es wurden alte "Fehler" von dir wieder aufgewärmt, weil sowieso nur du daran schuld bist, dass eure Ehe scheiße läuft....

Kauf dir auch dieses Buch:
Ich lieb' dich nicht, wenn Du mich liebst: Nähe und Distanz in Liebesbeziehungen: Amazon.de: Dean C. Delis, Cassandra Phillips, Sabine Steinberg: Bücher
Da wird dein Problem sehr ausführlich beschrieben.
Hätte ich das schon früher gelesen (und ich hasse Beziehungsbücher eigentlich) weiß ich zwar nicht, ob meine Ehe damit besser gelaufen wäre, aber ich hätte es nie so weit kommen lassen, an den geringen Wert zu glauben, den er mir gegeben hat.

Ich habe es genauso gemacht, wie ich es geschrieben hatte.
Es gab und gibt eine wundervolle Welt ausserhalb meines damals Ehemannes, die ich mir selber verschlossen hatte, indem ich ihm den Schlüssel durch mein unterwürfiges Verhalten noch selber in die Hand gedrückt habe.

Ich schreibe dir so viel, weil ich mich noch allzu gut daran erinnern kann, wie beschissen es mir damals ging. Ich war am Ende.
Und es war hart, aber die beste Entscheidung überhaupt, mein Leben wieder selber in die Hand zu nehmen und mich bewusst dazu zu entschließen, dass jetzt gut ist und ich wieder glücklich werden will.

Die Kraft wünsche ich dir auch, auch für deine Kinder, die das auch mitkriegen werden, dass du aktuell nicht glücklich bist.
Du kannst das ändern.
Und egal, was die Änderung bringen mag, schlimmer kann es nicht werden. Wenn auch nicht besser für deine Ehe, dann wenigstens für dich und deine Kinder.

Wirklich alles Gute und gehs an, so schnell wie möglich.

LG,
vanDark

Hallo,
vielleicht hat Dein Mann auch eine Art Depression nach der Geburt der Kinder, so etwas soll es bei Männern auch geben.

Hallo und vielen dank für euere Antworten. Wirklich, vielen vielen dank. Ihr habt mir alle sehr geholfen. Besonders vanDark, dankeschön.

Das ist der wahnsinn, dein ganzer Beitrag..als wäre das ein und die selbe Person 😀
Nein er war nicht immer so. Er war immer liebevoll und hat sich um alles gekümmert. Wir haben früher nachts Stundenlang im Bett gelegen und über unsere Sorgen und Ängste geredet. Dann kam der Stress mit seiner Arbeit und seit dem ist nichts mehr und er ist nur noch genervt von mir.
Ich habe das Gefühl total überflüssig zu sein. Wie du sagst, sein Emotionsmülleimer.
Es sind so diese Launen die mich so wahnsinnig machen. Ein Beispiel, morgens ist er gut drauf, läuft nur eine Sache nicht so wie er es will oder sich in seinem Kopf ausmalt ist er auf einmal mies drauf und er ganze Tag im Popo. Weil er die Laune von allen damit runterzieht.
Ich fühle mich als wäre ich seine Mutter.
Ich glaube wir haben uns das letzte mal Leidenschaftlich geküsst vor 2 Jahren.
Du hast wirklich recht, er nimmt mich nicht mehr als Frau war. Ich bin seine Haushälterin,Putzfrau,Köchin,Mutter und nicht mehr.
Ich bin 25 Jahre alt und fühle mich wie 50.
Wir sind an einen völlig anderen Ort gezogen. Ich habe hier niemanden, keine Familie, keine Freunde, niemanden. Bei ihm ist es genauso, nur er hat die Arbeit.
Es ist so eine verzwickte Situation, ich kann das gar nicht richtig beschreiben wie ich mich fühle.Aber ich fühle mich besser nachdem ich eure, bzw deinen (vandark) Beiträge gelesen habe.

Ich danke euch wirklich !!

Hey alle,
Was ich sagen will, ist, dass ich beim Durchlesen von VanDark's Beitrag angefangen habe wie ein Schlosshund zu heulen.
Es ist als beschriebest du mich!
Meine Situation ist nur noch etwas anders...

Meinem Verlobten und Vater meiner Tochter bin ich mit 19 Jahren nach Irland gefolgt, er ist Ire, und wir arbeiteten dort an einem groesseren Auftrag Zusammen. Die Anziehungskraft war da, er war interessant, liebenswuerdig, arbeitete im gleichen Beruf wie ich, wir hatten uns immer etwas zu erzaehlen.

(aufgepasst, wenn ich alles erzaehlen moechte wird das hier ein langer Post...aber vielleicht hilft es meine Situation leichter zu verstehen 🙂 )

Man muss wissen, dass ich aus einem ziemlich kaputten Elternhaus komme, ich war mit 13 jahren soweit dass ich nicht mehr leben wollte.
Als ich 15 Jahre alt war kam ein aelterer Herr des Weges, der irgendetwas in mir sah und mir einen Ausbildungsplatz anbot - ich hatte die Schule seit Ewigkeiten nicht mehr besucht, litt unter Depressionen, wurde von meiner Mutter (die mich schlug) zweimal in Psychatrien gesteckt und auch sonst jeden Tag zu Psychologen gehetzt.
Der angebotene Job war also schon ein Ding, und ich schwor mir alles zu tun, nie wieder zu meinen Eltern zurueckkehren zu muessen. Ich wollte es schaffen, ganz hoch hinaus, wollte nie wieder weinen muessen, nie wieder unterdrueckt werden.
Mein Ausbilder missbrauchte mich, und ich hielt den Mund, ich hatte mir ja etwas geschworen - ganz hoch hinaus! Ich war 15! Ich dachte, wenn ich jetzt etwas sage, kann ich die Ausbildung vergessen.
Ich bestand die Ausbildung mit Bravour, wurde Landesbeste, fertigte das beste Gesellenstueck seit 30 Jahren.

Danach ging's nach Italien zum Studieren. Dort traf ich meinen jetzigen Verlobten, wir bekamen zusammen einen Auftrag, ich folgte ihm nach Irland.
Ganz zu Anfang nahm ich ihn einmal mit nach Deutschland, zu einem Fest, mein ehemaliger Ausbilder war auch da.
An einem Abend ging es dort feuchtfroehlich zu, und mein betrunkener Ausbilder zerrte mich in seinen Wagen und wollte - naja, ihr wisst schon. Ich habe mich gewehrt, denn den Gesellenbrief hatte ich ja in der Tasche, ich schuldete ihm nichts.
Mein Verlobter glaubt bis heute, ich haette ihn damals betrogen und sei verliebt in meinen Ausbilder. Dass unsre Tochter um diese Zeit gezeugt wurde hilft auch nicht wirklich. Zum Glueck sieht sie genauso aus wie ihr irischer Papa 🙂

Also wie gesagt, ich wurde schwanger, und er blieb bei mir und unterstuetzte mich. Kurz vor der Geburt machte er mir sogar einen Antrag.
Bis dahin hatte ich allerdings schon festgestellt, dass er sehr...naja...er hat recht paranoide Zuege.
Nach und nach musste ich den Kontakt zu meinen besten und liebsten Freunden in Deutschland eindaemmen bis komplett einstellen. Er schnauzte selbst meine entfernten Bekannten aufs Uebelste an, wenn sie mir nur einen virtuellen Gruss daliessen.
Ich darf kein Make-Up mehr tragen.
Zu Weihnachten hatte er mich vor seinen eigenen Eltern wegen nichts so fertig gemacht, dass sein eigener Vater mich beiseite nahm und mir sagte dass ich mir das nicht antun muss.
Jedesmal wenn einer seiner maennlichen Freunde zu Besuch vorbeikommt, werde ich auf's Offensichtlichste beobachtet. Ich kann niemandem mehr in die Augen sehen, sonst werde ich gleich verdaechtigt, ihn zu betruegen.
(das habe ich ihm einmal genauso vorgeworfen, die Antwort war "why the Fu** do you want to stare into another man's eyes anyway?".)
Wenn jemand Weibliches da ist, darf ich nicht offen reden, denn er meint wir formten eine Frauengang gegen ihn.
Er beschuldigt mich, eine schlechte Mutter zu sein.
Er wollte mich rausschmeissen, weil eine befreundete Fotografin mich ueberredet hatte Familienfotos zu machen, er sich aber weigerte und die Fotografin dann eben nur Fotos von mir und meiner Tochter machen wollte.
Bitte ich ihn um Hilfe, schnauzt er mich an dass ich ihm nur Scheisse aufluede.
Und und und.

Ich habe keine Freunde, keine eigene Familie, lebe in einem fremden Land in der Wildnis, habe meinen ueber allesgeliebten Job aufgegeben, und ich muss im Angesicht aller anderen laecheln und so tun, als liebe ich diesen Mann.
Ich tu's fuer meine Tochter, ich will sie nicht ohne Vater aufwachsen lassen!! aber ich sterbe innerlich.

Ich weiss nicht wohin und ich habe keine Mittel. Mein Opa, den ich von ganzem Herzen liebe, ueberweist mir 100 euro im Monat, das nimmt mir mein Verlobter weg.

Ich war mal eine starke Persoenlichkeit, irgendwann mal, aber jetzt weiss ich nichtmehr wer ich bin.

Ich hoffe ich habe euch nicht zusehr gelangweilt...vielleicht seht ihr ja etwas fuer das ich zu blind bin, vielleicht koennt ihr mir einen Tipp geben. Danke fuer die Moeglichkeit das alles auszusprechen/schreiben, es waere uebrigens das erste Mal.

Liebe Irland-Gaestin,
Das ist Psychoterror pur! Du musst da dringend weg!
Ich bin ein Einzelkind und meine Mutter allein erziehend. Das ist nichts schlimmes! Ich habe dadurch weder irgendwelche Dfizite noch Probleme mit Männern davon getragen. Ein Kind verdient eine intakte, harmonische Familie, keinen Psycho, der die Mutter wie Dreck behandelt!

Du bist eine eigenstaendige Person, kein Besitzgegenstand!
Die Eltern dieses Trottels sind doch auf deiner Seite, oder? Kannst du nicht bei ihnen kurzzeitig unterkommen und dir Von dort aus eine kleine Wohnung nur fuer dich und dein Kind suchen? Reiche die Scheidung ein und beginne ein neues, freies Leben. Gehe wenn er arbeiten ist und dich nicht zurueckhalten kann. Informiere dich evtl. Vorher wie das aussieht wenn du mit deinem Kind woanders hinziehst, nicht, dass er dir noch eine Anzeige wegen Kindesentfuehrung auf den Hals hetzt!

Ich wuensche dir unheimlich viel Kraft und Glueck! Tu es fuer dein Kind.

LG
Star