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Mein kleiner Problemeberg

senfy

Mitglied
Hi zusammen,

ich will in diesem post mal etwas beschreiben, was mir so Schwierigkeiten bereitet im Leben.
Es sind nicht wenige Problemchen, die ich habe, auch wenn ich hier schon mitbekommen habe, damit durchaus nicht alleine zu sein. Allerdings hilft mir dieses Wissen auch nicht wirklich bzw. macht es mir das nicht leichter.
((Das wird ein recht langer post, also holt euch besser nen Kaffee und nen Stück Kuchen und Geduld ;)))

Kurz zu mir, ich bin 27, arbeitsl...ähh ..suchend, seh recht gut aus, bin nicht dumm (Fachabi(Bio) 1,8), bin sportlich und mein Leben ist irgendwie voll im Eimer. Ich versuche das mal etwas zu erläutern, obwohl ich die meiste Zeit selber nicht so richtig durchblicke, was eigentlich los ist.
Ich beginne mal bei der Spitze des Eisbergs.
Um alle noch folgenden Probleme, negativen Emotionen und was auch immer zu verdrängen, bin ich seit meinem ca. 14. Lebensjahr "Computerspiel/Internetsüchtig". Das bedeutet, ich verbringe jede freie Minute, mit spielen, surfen, filme schauen, etc. pp im web. Natürlich gibt es Zeiten wo das mehr oder sehr wenig Zeit ist, je nachdem wie mies oder gut es mir geht. Am extremsten sind so eine Art Phasen die ich habe, in denen ich alle Hoffnung auf ein normales Leben verliere, alle sozialen Kontakte abbreche, keine Briefe öffne, alle Telefone abstelle, keine mails lese und von aufstehen bis schlafen gehen am Rechner bin. Das kann 2 Wochen bis 6 Monate dauern.
Zwischen solchen Phasen lebe ich meist relativ normal und versuche mein Leben in geordnete Bahnen zu lenken.
Allerdings fällt mir das dummerweise richtig schwer.Ich habe schon viel darüber nachgedacht, woran es liegen könnte. Das wäre dann so die Mitte des Eisberges a.k.a. "mein kleiner Seelenstrip":
Ich habe nie gelernt, um etwas wirklich zu kämpfen, genausowenig, wie selbstdiszipliniert zu sein. Wenn es schwierig oder unangenehm wird, tendiere ich dazu Dinge abzubrechen, was meist durch eine der oben beschriebenen Phasen passiert.´Zurzeit bin ich gerade am Ende einer solchen Phase und rappel mich lngsam wieder auf, deshalb kann ich auch hier schreiben.

Mein Interesse an Dingen kommt und geht intensiv und schnell, d.h. ich weiß plötzlich, was ich unbedingt will (oder meine es zu wissen) und setzte ziemlich große Energien und Enthusiasmus frei um es zu bekommen oder den Weg dorthin einzuschlagen. Schnell aber sind diese Gefühle verschwunden und es bleibt nur Leere, Langeweile und Wiederwillen gegen die vorher glorifizierte Sache. Das beinhaltet außerdem, dass ich dazu tendiere das Interesse zu verlieren, sobald ich am Ziel bin :(.
Dann wären da noch Gefühle. Oft verstehe ich nicht, was ich da eigentlich gerade fühle und woher dieses Gefühl kommt, also was die Ursache ist. Das macht die bewußte Verarbeitung ziemlich schwer, meist komme ich gar nicht weiter und alles was bleibt ist Verdrängung.

Unter Menschen fühle ich mich unsicher und leider macht es mir etwas aus, was andere über mich denken. Oft bilde ich mir ein, was andere über mich denken/sagen könnten, was mich noch unsicherer macht. "Dagegen" habe ich zwei blöde Verhaltensweisen entwickelt, die ich gerne los wäre.
Die eine ist "mich überlegen fühlen": Irgendwie schaffe ich es, das Gefühl einer "Pseudoüberlegenheit" in mir über die Unsicherheit zu legen, das verbunden mit einer aufrechten, selbstbewußten Haltung und im alltag merkt keiner etwas von meiner Angst. Im Gegenteil die Leute halten mich für sehr selbstbewußt. Leider habe ich aber Angst und bin feige. Ich wäre gerne mutiger ..im Grunde weiß ich nicht, wieviel Mut ich habe, ich weiß aber, daß ich Angst vor Gewalt, Konflikten und ähnlichem habe. Nicht das beste, was man als Mann an Eigenschaften mitbringen kann in dieser Gesellschaft :(.
Die zweite Verhaltensweise ist "hinter einem Lächeln verstecken": Das hilft Konflikte zu vermeiden, denn wer hat schon Konflikte mit einem freundlichen, sympathischen, netten Menschen? Die Folgen sind aber mehr als ätzend, denn das ist nur möglich indem ich glaube ich meine Bedürfnisse verleugne, unentschlossen bin, ohne besondere Leidenschaften handle und ohne wirklich zu wissen, was ich will und worauf ich wert lege.

Das nächste Thema ist die Vergangenheit. Puh, meine Mutter hat da viele Fehler gemacht in der Erziehung, ich war ihr erstes Kind und ich habe belastenden Erfahrungen machen müssen (u.a. Mobbing). In meiner Gedankenwelt bin ich leidlicherweise auch oft in der Vergangenheit, überlege mir, wie ich gern anders gehandelt hättte, wie ich handeln würde, wenn ich mit meinem jetzigen Wissen in meinen Körper von damals schlüpfen könnte und wie ich mich an diesen miesen besch... Idioten rächen würde.

Sorgen vor der Zukunft habe ich noch dazu. Wie auch nicht, bei knappen finanziellen Mitteln. Es ist echt bedrückend, wenn man sich nicht leisten kann, was man haben möchte und nicht tun kann, was man möchte, weil einem das Geld fehlt. Das schafft Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit irgendwie, vor allem weil ich nicht weiß, was ich machen will.

Ich bin mir sicher ich vergesse etwas von der Mitte des Eisbergs, ich vergesse immer etwas, aber das kann ich ja noch ergänzen, wenn es mir wieder einfällt. Andere Dinge habe ich vermutlich in meinen Reflektionen noch nicht erkannt oder falsch interpretiert. Wie dem auch sei das letzte Thema der Mitte ist Liebe.
Ich würde mich gern in meiner Selbstreflektion, in Therapien, Gesprächen o.ä. voll und ganz auf die oben genannten Probleme und etwaige neue/andere konzentrieren, allerdings spielt da meine Einsamkeit nicht mit. Ich werde oft abgelenkt durch die Sehnsucht nach Nähe, Liebe, Zärtlichkeit und Vertrauen mit einer Frau.
Das ist für mich ein großes Thema. Nach langer Zeit, bin ich mittlerweile der Meinung, dass ich in meiner Liebe und meinem Vertrauen sehr enttäuscht und verletzt wurde, als ich noch ein Kind war, von meiner Mutter, nicht durch eine große Sache, sondern durch viele kleine. Ich bin mir hier absolut nicht sicher, aber im Moment glaube ich, dass ich irgendwann zu gemacht habe, um nicht weiter enttäuscht und verletzt zu werden. Mit 17 habe ich mich dann zum ersten Mal verliebt, d.h. ich habe mein Herz wieder geöffnet. Ich gebe zu damals als ich die ersten Ansätze des verliebens spürte, wußte ich irgendwie, was das war, das ich da spürte und es war so schön, ich wollte es und habe mich total fallen gelassen. Ich war sowas von verliebt, mein Bauch hat getingelt wie verrückt. Drei Tage nachdem wir uns zum ersten Mal geküsst hatten, ist sie zu ihrem Ex zurück, er hatte Sie mit einem Zimmer voller Rosenblütenblättern und Kerzen empfangen. Da habe ich wohl vollkommen zu gemacht. Als sie mir das erzählte (wie nett von ihr) war plötzlich jedes Gefühl weg, ich habe nur "ja, aha, danke" gesagt und das wars. Ich habe versucht zu weinen, aber irgendwie konnte ich nicht.
Ich habe mich seitdem, also seit 10 Jahren, nicht mehr verliebt und vor allem nicht mehr geliebt. Ich hatte ein paar leichte Schwärmereien, die vor allem vom Körperlichen ausgingen, aber sobald wir dann ein paar mal Sex gehabt hatten schwand mein Interesse langsam aber sicher, bis es ganz weg war. Meist folgte darauf hin eine der oben genannten Phasen, also völliger Rückzug und Depression. Das ist echt das traurigste von allem und ich hasse das. Insgesamt glaube ich, dass diese Enttäuschungen, vor allem die erste bei meienr Mutter dafür gesorgt hat, dass ich etwas Narzißtisch geworden bin. Ich habe nie Heimweh gehabt, niemals einen Menschen vermisst, ich konnte niemals einem meiner Verwandten oder einem Freund sagen, das ich ihn/sie lieb habe bzw. liebe und es auch so fühlen. Und die Folgen dieser abgeschotteten Fähigkeit zu lieben haben sicher noch ein viel größeres Ausmaß in meinem Leben. Die Ursache dafür allerdings, das diese Unfähigkeit existiert ist sicherlich ein Teil der Basis meines Eisberges.

Diese ganzen Sachen sind leider noch untereinander verwoben und beeinflussen sich gegenseitig glaube ich :mad:.

Allerdings habe ich noch Hoffnung, dass ich das mit der Hilfe von irgendjemandem in den Griff bekomme und in der Lage sein werde, ein Leben zu führen, wie ich es möchte und die Person zu sein, die ich gerne wäre. Wie das aussehen soll? Nun, ich möchte ein selbstbewußter, mutiger Mann sein, mit eigenen Zielen, guten Freunden und der Kraft und Willensstärke ehrlich aund aufrichtig zu sein und Probleme zu konfrontieren. Ich möchte, dass ich Gefühle für jede erdenkliche Lebenslage habe, sie verstehe und in der Lage bin, sie zu verarbeiten und mit ihnen zu umzugehen. Ich möchte wissen, wer ich bin und was ich kann und daraus Selbswert empfinden, ich möchte mir selbst vertrauen, an mich glauben, mich akzeptieren und annehmen, so, wie ich bin. Dann hätte ich gern eine Frau, mit einem süßen Gesicht, schlank mit Selbsbewußtsein, die Entscheidungsfreudig ist, weiß was sie will, einen eigenen Humor hat, mit dem sie mich zum Lachen bringt. Ich möchte sie lieben und aus tiefstem Herzen dieses Gefühl empfinden und ich möchte spüren können, dass sie mich liebt. Ich möchte fühlen und wissen, das ich ihr vertraue und ihr vertrauen kann und ich möchte mit ihr viele gemeinsame Erinnerungen machen.
Zu guter letzt, möchte ich einen Job haben, der mir Spaß macht und genug Geld einbringt um eine Gefühl der Sicherheit zu haben und nicht um die Zukunft bangen zu müssen. Allerdings möchte ich noch genug Zeit für meine Frau haben und die Kinder, sollten wir eine Familie gründen.

soweit, danke für eure Geduld..

Gruß

senfy
 

Dr.Dr.

Aktives Mitglied
Hallo senfy,

da hast du aber wirklich einen riesen Berg, vor dem du stehst. Dazu fällt mir eine Zeile aus einem Lied ein: "Sometimes it feels like the world's on my shoulders, everyone's leaning on me and sometimes it feels like the world's alomost over.. "
Das Gefühl kennen hier viele. Manche haben kleinere Probleme,mit denen sie nicht fertig werden, manche stehen vor genauso einem Haufen wie du.
Ich fdinde es sehr gut von dir,dass du dich geöffnet hast.
Leider liegt da anscheinend viel in deiner Kindheit verborgen (hast du ja selbst gesagt), was du erstmal aufarbeiten musst. Eine entsprechende Therapie, die allerdings dauern kann, wäre ratsam.
Hast du das schonmal versucht?
Wenn du gerade am Ende deiner depressiven Phase bist, such dir einen Psychotherapeuten in deiner Nähe, bevor dich wieder der Elan verlässt.
Der kann dir sicher besser helfen als wir hier.. ich kann dir zwar sagen, dass alles gut wird und du nur Mut brauchst, aber das hilft dir a) nicht weiter und b) ist das immer leichter gesagt als getan.
Rappel dch jetzt auf, hol dir Hilfe und arbeite deine Vergangenheit auf. Ich nehme an, dass viele deiner Verhaltensweisen mit ihr zu tun haben. Es wird vielleicht schmerzhaft und anstrengend, aber es ist auf jeden Fall einen Versuch wert.
Ich wünsche dir von Herzen alles Gute. Halte uns auf dem Laufenden! Gerne auch per PN, wenn du magst.
 

senfy

Mitglied
Hi Dr.Dr.,

Ich gebe dir Recht, meine Kindheit sollte ich aufarbeiten. Ich kann mich leider an sehr weniges erinnern. Ich möchte eine Therapie mit meiner Mutter zusammen dazu machen, hab ich mir überlegt. Ich weiß nicht ob das klappt mit ihr leider.
Ich habe mit 14 o. 15 1/2 Jahr wegen Depressionen eine stationäre Therapie gemacht (war glaube ich nicht so richtig erfolgreich), dann vor ein paar Jahren 1 1/2 Jahre ambulant ein Mal die Woche Gesprächstherapie mit einem Therapeuten (hat gar nichts gebracht - war wohl der falsche) und dannach 2 Monate Tagestherapie wegen fehlendem Einfühlungsvermögen in mich und andere (damals war meine Großes Thema Gefühle - war teilweise erfolgreich).
Mittlerweile habe ich echt die Nase voll und will endlich was machen, was wirklich was bringt. Ich will nicht mit nichts im Leben verotten, ich will meine Sehnsüchte erfüllen und Glücklich werden.
War erst mal beim SPD hier und schaue, wie es weiter geht. Ich bin offen und dankbar für Statements zu meiner Problematik und Vorschläge für bestimmte Therapieformen.

Danke,

senfy
 

senfy

Mitglied
Hi Ratte,

Meine Eltern haben sich getrennt, als ich fünf war. Ich habe ihn ca. 2 Wochenden im Monat dannach gesehen. Als ich sieben war, hat meine Mutter neu geheiratet, der Mann war recht rabiat, um es mal so auszudrücken. Heute hat sie einen anderen Lebensgefährten, den ich bewundere. Wäre toll gewesen, wenn er mein Stiefvater geworden wäre, als ich sieben war :).

Gruß

senfy
 

senfy

Mitglied
Hi Ratte,

ich habe Kontakt zu meinem Vater, ab und an besuche ich ihn. Er ist allerdings nicht so sehr der Mensch der über Gefühle spricht. Ich glaube er hat auch erst letztes Jahr wirklich mitbekommen, das ich Probleme habe.
Mit meiner Mutter habe ich ein paar Mal gesprochen, allerdings noch nicht in so zusammengefasster Form wie in diesem thread. Du musst verstehen, diese Dinge sind für mich zum Teil selber sehr schwer zu erkennen und zu verstehen. Erst in den letzten Monaten habe ich es fertig gebracht die oben genannten Punkte aus meinen verwirrten Gedanken und Gefühlen so herauszukristallisieren und die einzelnen Erkenntnisteile zusammenzufügen. Das Problem an Verdrängung ist auch leider, dass man auch gute Dinge verdrängt, oder ich zumindest.
Das Problem ist, ich fühle oft Wut auf meine Mutter, wahrscheinlich wegen der Enttäuschungen/seel. Verletzungen und wie gesagt mein Vertrauen zu ihr ist geschädigt. Es fällt mir 100 Mal leichter jedem beliebigen Menschen davon zu berichten als mit meiner Mutter darüber zu reden.
 

senfy

Mitglied
Meine Mutter sagt sie wisse das sie Fehler gemacht habe und natürlich, dass es ihr leid täte, aber ich habe eine sehr starke innere Abwehrhaltung (allerdings unwillkürlich bzw. unterbewußt). Wenn sie so etwas sagt berührt mich das nicht oder gefühlsmäßig ärgere ich mich sogar noch darüber, dass sie soetwas sagt, ich zweifele es an und glaube ihr nicht und spüre zum Teil, wie Wut in mir hochkommt. Besonders schlimm ist es, wenn sie sagt sie versteht mich und kann "es"/"das alles" total nachvollziehen.. ich höre das wie reinste Heuchelei (subjektives, emotionales Hören) oder es lässt mich wie gesagt völlig kalt. Das ist sehr traurig und macht die ganze Sache eher noch schwieriger.

senfy
 
Zuletzt bearbeitet:

Dilemma

Neues Mitglied
Hallo!

Zuerst einmal möchte ich folgendes sagen: So, wie du deine Situation schilderst, sehe ich mich in 8 Jahren! Natürlich mit einigen kleinen Ausnahmen. Wie auch immer, was ich damit sagen will, ist, dass ich verstehe, was in diesen depressiven Phasen in dir Vorgeht. Ich kenne das auch, und auch ich flüchte immer in eine "virtuelle Welt".

Mir ist aufgefallen, dass deine Therapien lange zurück liegen. Du sagtest, dass sie, mehr oder weniger alle, nicht sehr erfolgreich waren. Villeicht warst du damals einfach nicht bereit für eine Therapie?
Es kann sich viel ändern, wenn man mit einer anderen Haltung an eine solche Therapie herangeht. Ich aus deinem Text geht deutlich hervor, dass du gewillt bist dein Leben zu verändern. Dann musst du nur noch dran bleiben.

Ich wünsche dir alles Gute!
 

senfy

Mitglied
@Dilemma

Hey mach mir keine Sorgen, ich will nicht, das irgend jemand das gleiche durchmachen muss wie ich, also wenn du noch 8 Jahre hast bevor du an diesen Punkt kommst, versuche das bitte um jeden Preis zu verhindern. Je weiter du fortschreitest da hineinzugeraten, desto schwerer wird es da wieder herauszukommen. Ich hoffe, das mein Beitrag dir etwas helfen kann das zu verhindern und du sofort beginnst zu überlegen was du dagegen tun kannst, für dich.

Ich denke auch, das ich im Moment besser vorbereitet bin für eine Therapie und es stehen in den nächsten Wochen auch schon Termine an die als Ergebnis vllt. eine solche haben könnten. Allerdings gibt es ja sehr viele verschiedenen Ansätze und Systeme, über die ich keinen Überblick habe. Vielleicht gibt es ja genau etwas, was zu mir und meiner Problematik wie die Faust aufs .. uhm der Deckel auf den Topf passt.

@Ratte

Danke für deine Ratschläge. Ich hatte schon einige Freunde in meinem Leben, nicht viele, aber meist gute. Wie soll ich das sagen, im Grunde weiß ich leider trotzdem nicht, was ein Freund wirklich ist. Treffe ich Menschen, die nett zu mir sind, mit denen ich gemeinsame Interessen habe und mit denen ich mich unterhalten kann, wird daraus bei mir recht wahrscheinlich eine Freundschaft, wenn nicht irgendwelche störenden Verhaltensweisen dazwischen liegen. Das problem ist und das stelle ich jetzt mal als allgemeine Frage: Wie ist bei dir/euch die Empfindung zu euren Freunden/Freundinnen außerhalb einer Partnerschaft. Empfindet ihr da auch eine Form von Liebe/Zuneigung? Wie fühlt sich diese an?
Die Sache ist die, ich hatte glaube ich noch nie dieses Gefühl, falls es das überhaupt gibt und ich habe mich oft ohne Verabschiedung von ihnen getrennt (meist wenn ich eine meier Phasen hatte). Dannach habe ich selten mal Schuldgefühle oder ein schlechtes Gewissen, aber das ist glaube ich nicht "Vermissen". Ich glaube vermissen tut man nur, wenn man jemanden vorher geliebt hat oder lieb gewonnen hat.

Was meine Mutter angeht, ich hoffe die Hürden in einer Therapie mit ihr zusammen überwinden zu können, um meine Kindheit und die ganzen Ursachen aufarbeiten zu können.

Danke euch beiden,

senfy
 
W

wolf-souled

Gast
hey senfy :)
was mir beim lesen deines threads als erstes aufgefallen ist...du erwartest (meiner meinung nach) zuviel. von dir und vor allem von anderen (z.b. wie deine freundin sein soll^^).
und dein blick ist zu sehr auf die vergangenheit fixiert anstatt dass du einfach versuchst, im hier und heute zu leben und einfach kleine ziele in der zukunft anzustreben.
das tolle perfekte leben so wie du dir das vorstellst gibt es nicht. glaub mir, das hat niemand. alles nach wunsch...beruf, freunde, frau, kinder...schön wärs...aber irgendwas is immer.
vernünftiger wären kleine, erreichbare ziele. sich freuen über kleine erfolge. zufrieden sein mit dem, was man hat.
wie heißt es so schön..man sieht den wald vor lauter bäumen nicht. man ist so auf das große ganze fixiert, das was vielleicht fehlt... dass man das kleine glück gar nicht mehr wahrnimmt. und so wird man unzufriedener und unzufriedener.
und perfekte eltern hat auch niemand. wenn man da anfängt fehler in der erziehung zu suchen, dann findet man auch welche. jeder.
ab einem bestimmten alter sollte man in der lage sein, das alles abzuschütteln und hinter sich zu lassen (ausser es ist wirklich was gravierendes passiert) und sein eigenes leben zu leben.
das wünsch ich dir.
 

senfy

Mitglied
Hi lonly wolfe,

Ich kann, denke ich, mit dem was du sagst mitgehen, was mein Ideal betrifft, wie ich gerne wäre. Es ist ein Ideal, und zunächst will ich erst mal meine Probleme loswerden. Ich glaube, wenn ich das geschafft habe, bin ich meinem Ideal von mir schon ein ganzes Stück näher. Für mich zählt bei dieser Sache eher der Weg, ich möchte versuchen so zu sein, diese Eigenschaften sozusagen als Vorbild nehmen und hoffe die Kraft zu haben irgendwann in einigen dieser Bereiche meinen Mann zu stehen ;) und nicht das genaue Gegenteil zu sein. Es ist nicht so, dass ich im Moment irgend einen Druck empfinde das erreichen zu müssen. Ich will erst einmal Balast los werden, d.h. Probleme lösen.

Was meine Vorstellung der Idealfrau betrifft, findest du sie so überzogen unerreichbar? Vielleicht habe ich es nur etwas ungünstig formuliert. Letztendlich muss sie mir gefallen, d.h. ich muss sie attraktiv finden. Zu meinem Leidwesen und sicherlich zu dem Frauenwelt auch*, bin ich arg Medien- und Werbungkonditioniert, was das Idealbild (äußerlich) einer Frau angeht. Allerdings sehe ich jeden Tag eine Menge Frauen, die mir auf den ersten Blick gefallen, wenn ich unterwegs bin, ganz so schlimm ist es also nicht.
Ich möchte allerdings eine Frau, für die ich nicht den Therapeuten spielen und ihr ständig sagen muss, das sie attraktiv und völlig okay ist, so wie sie ist o.ä., weil sie ein schwaches Selbstwertgefühl hat.
Thema Entscheidungsfreudigkeit, ich glaube ich würde gerne etwas weniger Etgegnungen wie "mir egal", "entscheide du", "irgendwas" , "such du was aus" hören, das ist alles. Es wäre schon viel einfacher, wenn es etwas eingegrenzt werden würde, wenn Entscheidungen getroffen werden sollen, z.B. beim essen gehen: nichts asiatisches oder türkisches, beim Date; nicht ins Kino oder was mit Wasser .. so in der Art. Vor allem, wenn eine Frau sagt was genau sie will, lernt man auch gleich noch eine Seite über sie kennen, ist doch viel besser, als so "entscheide du" oder "egal". Ich bringe meine Freunde u. Partnerinnen gerne zum Lachen, weil ich da voll Freude dran habe. Aber ich lache auch gerne, deshalb hätte ich eine Frau gerne, die mich zum Lachen bringen kann aus Eigeninitiative, weil sie auch gerne lacht und mich vllt. auch gerne lachen sieht. Was die Gefühle angeht allerdings, lonly wolfe, hast du vermutlich Recht :eek:, da befinde ich mich wohl ein bisschen in der Fantasiewelt. Ich schätze ich bezog mch da auch eher auf mein Thema mit dem Liebe empfinden und annehmen können. Wenn ich das erfahren darf, mit allen Problemen, Aufs und Abs, wie es eben meistens ist und sein sollte, bin ich glaube ich erleichtert und glücklich. Auch der "Traumjob" ist vermutlich etwas zu perfekt geraten in meiner Beschreibeung, ein guter Job tut es auch, aber ich will nicht 24/7 workaholic sein und keine Zeit für Frau und Kind (Erziehung) haben.

ab einem bestimmten alter sollte man in der lage sein, das alles abzuschütteln und hinter sich zu lassen (ausser es ist wirklich was gravierendes passiert) und sein eigenes leben zu leben.
Mit dem Statement kann ich ganz und gar nicht mitgehen, dass man ab einem bestimmten Alter "in der Lage sein sollte" Dinge hinter sich zu lassen. Ehrlich gesagt ärgert mich diese Sache die du da sagst sogar. "Sollte" ist eines der schlimmsten Worte die es gibt meiner Meinung nach. Es hat meiner Meinung nach nichts mit dem Alter zu tun ob und wie man etwas verarbeiten an. Es ist ja nicht so, dass mit 20 ein grüner Knopf erscheint, auf dem "reset" steht, auf den man nur drücken braucht und gut ist.
Das du mir wünschst, dass ich in die Lage komme, die es mir ermöglicht irgendwann alles zu verarbeiten und hinter mir zu lassen, dafür bin ich dir sehr dankbar und auch für deine offene Kritik ein meinen überzogen idealisierten Vorstellungen Danke.

*nicht falsch verstehen ^^

Gruß

senfy
 

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