Hallo Mangnolia,
ich kann Dich sehr gut verstehen, was Du beschreibst.
Kurze Geschichten werde ich Dir zu den Punkten schreiben.
Jedes Lebewesen, auch der Mensch, sehnt sich, bzw. verhält sich so, dass es wachsen möchte, größer werden möchte ; kurz Fortschritt.
Fortschritt kann innerliche Größe sein, kann Fortpflanzung sein, kann manchmal auch Stillstand für einige Zeit sein. So, wie es in der Natur mit Pflanzen und Tieren abläuft, so ist es ähnlich auch beim Menschen.
Was Du beschreibst:
"wieso beginne ich mich in die Männer zu verlieben, die mir weh oder nicht gut tun. Oder, die ich vielleicht gar nicht ""haben""
kann?"
will ich auf folgende Weise ( in 3 Schritten) erklären:
1. ( Vergangenheitsprägung):
Jeder Mensch wächst im Idealfall bei seinen Eltern auf. Oder er ist Waise, oder wächst im Heim auf.
Was die Eltern einem vorleben ( nicht das, was sie erzählen), dass merkt sich der Mensch.
Beispiel: Die Mutter sagt zur Tochter: "Du darfst nicht lügen", dann ruft die Oma an, die Tochter nimmt den Hörer ab, und gleichzeitig flüstert die Mutter ihr zu: "Sag ihr, ich bin nicht da."
Also die Tochter lernt das Verhalten, dass Lügen doch erlaubt ist.
2. ( Spiegel der Aussenwelt):
Dein Verhalten, was Du erlernt hast von früher, und auch das Verhalten von anderen Männern ist die Summe Deiner Vergangenheit und die Summe der Vergangenheit der Männer.
Strahlst Du selber etwas bestimmtes aus, dann nehmen das die Menschen in Deiner Umgebung wahr.
Manche fühlen sich hingezogen, manche abgestossen von Deiner Ausstrahlung.
3. ( Selbsterkenntnis):
Weisst Du genau, wie Du auf andere wirkst?
Kommt bei Deinem Verhalten oft das Ergebnis zustande, welches Du dir erhoffst?
Was stört Dich besonders an Anderen?
Was stört Dich an Dir selber? ( gibt es eventuell Ähnlichkeiten mit dem, was Dich bei anderen stört?)
--------
Im Zuge dieser 3 Punkte kann ich Dir jetzt besser etwas zu Deiner Situation schreiben.
Die entweder noch zu sehr an ihrer Ex hängen, obwohl diese sie quält.
Es gibt verschiedene Sorten Menschen:
Einige stürzen während, oder kurz nach einer Trennung sich direkt in die nächste Beziehung.
Ich frage mich: was haben diese Menschen verstanden in ihrer Beziehung?
Wissen sie wirklich, wie sie selber gewirkt haben, und wie ihr Partner gewirkt hatte?
Oder flüchten sie nur in die nächste Beziehung, um nicht allein zu sein?
- ich selber bin kein Freund von solchen Beziehungsflüchten.
Denn es kann eben genau sein, dass diese Menschen gedanklich in der neuen Beziehung oft von ihrer Verflossenen / ihrem Partner sprechen. Das heisst: sie sind innerlich nicht frei für eine Beziehung.
Oder ich meine sogar jemanden helfen und "retten" zu können.
Oh man.......was bild ich mir da ein???
Helfen zu wollen, ist ein toller Ansatz.
Aber: wie kannst Du jemandem helfen, der nicht um Hilfe Dich bittet?
Es ist, so hart es klingt, oft wie ein Zug, der Dir vor der Nase wegfährt.
Du weisst genau, was dem Menschen fehlt, aber er kann Dich nicht hören, obwohl Du zu ihm sprichst- das liegt daran, dass er nicht offen für ein Gespräch, für eine Hilfe ist.
Du kannst natürlich probieren durch Gespräche nach und nach irgendwas für ihn zu tun; aber die wirkliche Hilfe wird erst dann sichtbar werden, wenn er wirklich Dich um Rat und Hilfe bittet.
Weil er Dir dann erlaubt, dass Du ihm hilfst.
Irgendwas läuft so sehr falsch und ich leide.
Was kann ich noch alles aushalten?
Dir ist selber unklar, wo die Ursache liegt. Deswegen kommt Dir alles wie ein Leiden vor. Was ich nachvollziehen kann.
Ja, ich bin so sehr bedürftig😱😱😱 und ich wünsche mir Liebe.
Wie sehr liebst Du dich selber?
Denn ein Mensch, der Liebe braucht, hat einen Mangel.
Ein Mensch, der Liebe geben kann, hat ein Vermögen.
Und was Du selber nicht hast, kannst Du nicht geben.
Also daher die Frage: was liebst Du an Dir; und was kannst Du davon geben?
Aber jetzt nicht mehr um jeden Preis. Ich hab es geschafft mich zu schützen und ihn nach Hause zu schicken.
Er hat nicht mit mir geredet, weil er es nicht konnte. Und ich konnte dieses Schweigen nicht mehr aushalten. Es war die "Hölle" für mich! So hab ich ihn gebeten zu gehen. Er hat es überhaupt nicht verstanden.
Ja. Es ist ein beidseitiges Kommunikationsproblem. Er hat Dich nicht verstanden; und Du hast ihn auch nicht verstehen können, da es für Dich nur noch aushalten war, welches Du nicht mehr ertragen konntest.
Wie kann ich eigentlich noch Menschen vertrauen, die mir sagen: "Ich werde dir niemals weh tun!" und es dann doch tun.
Es ist ehrlich gesagt ein Wunschdenken.
Möchten wir das nicht alle? Das uns nie jemand wehtut, nie jemand verletzt?
Und gibt es einen Menschen, der von sich wirklich behaupten kann, noch nie jemanden verletzt zu haben?
Das funktioniert garnicht.
Jeder hat seine Vergangenheitsprägung. Das, was er gelernt hat.
Und für jeden haben Worte, Orte, Stimmungen, Ansichten und Verhaltensweisen eine eigene Bedeutung.
Fragst Du jemanden, was heisst Liebe für Dich?
Oder was heisst Vertrauen für Dich?
Wie erlebst Du Liebe im Alltag?
Wie erlebst Du Vertrauen im Alltag?
Und ich möchte die Hand für ins Feuer legen, dass Du bei diesen zwei Fragen bei mehreren Menschen automatisch auch mehrere Antworten dazu erhalten wirst.
Weil eben jeder Mensch die Worte anders sieht.
Und weil dies so ist, wird es auch durch Missverständnisse schnell zu Verletzungen kommen können, wenn Du den Worten "Ich werde dir niemals weh tun!" 100% Vertrauen schenkst.
Was mit den Worten aus meiner Ansicht gemeint ist, ist die Absicht Dir nicht vorsätzlich in bösem und mutwilligem Verhalten weh tun zu wollen.
Soviel wie : " ich möchte Dir nicht weh tun, weil ich Dich liebe. Was ich Dir antue, dass tue ich auch mir an. Ich kann zwar keine Garantie dafür geben, dass ich es auch wirklich immer einhalten kann, aber ich will es versuchen, so gut es mir möglich ist."
Das ist im Grunde die wirkliche Aussage für mich hinter diesem Satz.
Nur: viele Menschen können die Sprache nicht 100% bewusst gebrauchen, so wie sie etwas sehen.
Sie können sich auch eher schlecht ausdrücken, wie etwas gemeint ist.
Du hast ja selber den Menschen nach Hause geschickt, weil er geschwiegen hatte; ihm womöglich die Worte gefehlt haben.
Mein Vertrauen in die Menschen ist erschüttert.
Echte Enttäuschung ist der Anfang von allem. Das Falsche im Tausch gegen die Realität.
Kannst Du im Laufe der Zeit die Realität so annehmen, wie sie ist, so wirst Du beschenkt werden. Weil Du keinen Widerstand mehr gegen die Realität lebst; und weisst, dass die Menschen Dich wie in dem Wortbeispiel "niemals weh tun" enttäuschen können.
Gibt es einen Weg, eine Lösung damit um zu gehen, das ich immer wieder scheitere?
Vielleicht bin ich auch einfach zu lieb, oder gar zu bös ?????
Oder ich bin noch lange nicht bei mir angekommen.................???
Ja, es gibt einen Weg damit umzugehen.
Dein Scheitern ist die eigene Beurteilung. Du beurteilst Dein Erleben mit den Männern als Scheitern. Warum?
Weil Du etwas bestimmtes von Ihnen erwartest. Du möchtest nicht verletzt werden.
Was heisst das genau?
Irgendwas tun die Männer, was Dich stört. Bestimmte Worte, Verhaltensweisen, irgendwas.
Ob Du zu lieb, zu bös oder sonstwie bist, ist ein Teil des Puzzles. Und der andere Teil sind die Männer.
Je mehr Du selber wirklich weisst, wie Du dich verhälst, was Du sagst - wie Du etwas sagst ( in welcher Stimmung), und wie es für einen Aussenstehenden rüberkommen kann, umso mehr hast Du dich selber schon verstanden.
Und dann der andere Teil des Puzzles: Die Männer.
Was sind das für Männer, die toll findest?
Wie sehen sie aus?
Wie reden sie?
Wie kleiden sie sich?
Wie wirken sie auf Dich, vor dem Kennenlernen? Was fasziniert Dich an Ihnen?
Und wie wirken sie, nachdem Du sie kennengelernt hast?
Was ist übrig, von dem ersten Eindruck?
Was hast Du vermutet, wie sie sein könnten/ sein würden?
Und wie sie sind dann gewesen?
---------
Was ich mit den vielen Fragen erreichen und bezwecken will:
Stell Dir selber einige Fragen offen und beantworte sie ehrlich, was Dich selber angeht, und danach auch ehrlich und offen, was die Männer angeht.
Denn manchmal fasziniert den Menschen auch nur das Verhalten an einem anderen Menschen, was der Mensch bei sich selber (noch) nicht erkannt hat.
Also Du trägst im Grunde auch das Verhalten in Dir, was Du bei anderen bewunderst.
Und jeder Mensch ist anders. Manche haben ein bisschen von dem, was Du magst- und andere sehr viel davon.
Aber: wo sie von etwas besonders viel haben, da fehlt ihnen auch etwas an anderer Stelle.
Kein Mensch ist perfekt- jemand, der das über sich denkt, oder über die Menschen: der setzt sich und andere extrem unter Druck.
Ich weiß, wovon ich da schreibe, denn ich habe lange geglaubt, ich müsste perfekt sein 🙂
Liebe Grüße