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Mein bruder!!!!!!!!!!

Yps

Mitglied
Ich habe so richtig noch nie mit jemanden darüber gesprochen weil ich das ganze eigentlich ganz gut verdrängen konnte aber je mehr Zeit vergeht umso schlimmer wird es.Mein grosser Bruder war Drogensüchtig(Herion).Das ging schon viele Jahre so aber wir als Familie haben die im nachhinein wirklich offensichtlichen Anzeichen nicht gesehen.....Irgendwann rief uns spät in der Nacht ein Freund von meinem Bruder an und sagte das mein Bruder auf einer Party gewesen ist und das er sich jetzt Sorgen machen würde weil es meinem Bruder Sven so schlecht ging als er die Party verlassen hat.Also haben wir uns auf die Suche nach Sven gemacht.Es war pures Glück das wir Ihn im Strassengraben liegend entdeckt haben ,etwas später und er wäre in dem Wasser ertrunken.Er kam dann ins Krankenhaus und es stellte sich heraus das mein Bruder "Schore" das ist gestrecktes Heroin genommen hat.Das Zeug war mit Rattengift gestreckt und seine Nieren damit schwer geschädigt.Wir haben uns dann als Familie erstmal mit dem Thema auseinander gesetzt und waren geschockt wie lange das ganze schon ging.Die Ärzte haben uns dann mitgeteilt das Sven wenn er so weitermacht und nichts ändert nur noch 2 Jahre zu leben hätte aufgrund der Schäden die sein Körper durch den Drogenkonsum erlitten hatte.Es war nicht nur das Heroin von dem er abhängig war dazu kam auch noch eine starke Alkoholsucht.Die Ärzte sagten uns ganz klar das wenig Hoffnung besteht denn er sei körperlich nicht in der Lage einen Entzug zu überstehen.Da war ja nicht nur der Entzug von dem Heroin sondern auch noch der Entzug des Alkohols.Die Ärzte sagten uns das er seine Drogen und seinen Alkohol weiterbekommen würde aber das ganze würde unter ärztlicher Aufsicht stattfinden und damit würden sie versuchen sein Leben um ein bis zwei Jahre zu verlängern.Kontrollierte Alkoholabgabe und die ersatz Droge Methadon.Das Problem daran ist das man Methadon und Alkohol auf keinen Fall zusammen einnehmen darf aber sie meinten wenn das ganze unter strenger Kontrolle ist dann besteht zumindest die Möglichkeit ihn vielleicht körperlich ein wenig zu stabilisieren um dann einen Entzug nach dem anderen zu machen.Sven lies sich auch auf das ganze ein aber nach ein paar Wochen brachen die Ärzte das ganze ab weil Sven sich an keine Vereinbarung hielt.Er besorgte sich illegal(von seinem ARZT;DER INZWISCHEN AUCH VERURTEILT IST) mehr Methadon oder verkaufte seins um Geld für den Alkohol zu haben . Mein Bruder sagte uns das er sich jetzt ganz bewusst dafür entschieden hat sein Leben zu geniessen und das bis zum Schluss.Jeglicher Versuch ihn davon abzubringen blieb erfolglos.Wir waren alle machtlos.Wir musste dabei zuschauen wie er langsam vor unseren Augen starb.Ihr könnt es Euch nicht vorstellen.....da gab es viele Leute die den Kontakt zu unserer Familie abgebrochen haben aus Angst das ganze sei "ansteckend".Meine Mutter musste sich anhören das es Ihre Schuld sei und sie als Mutter versagt hat.Ich war die Schwester eines Junkies die sich ständig für das Fehlverhalten ihres Bruders entschuldigen musste.Es gab Tage da habe ich Ihn in der Stadt gesehen und habe mich hinter einer Hauswand versteckt weil ich nicht mit Ihm gesehen werden wollte,es war mir peinlich,er war mir peinlich!!Danach habe mich schlecht gefühlt und geweint.Sven ist dann ausgezogen und wollte nicht mehr bei uns sein.Er sagte mir irgendwann einmal später das er nicht wollte das wir ihn an seinen schlechten Tagen so sehen.Er ist dann zu unserer Oma gezogen und wir anderen waren erleichtert.Wie schrecklich aber es war so wir waren froh darüber.Meine Oma war zu diesem Zeitpunkt 75 Jahre alt und hatte in ihrem ganzen Leben noch nichts über Drogen gehörrt.Aber diese Frau hat sich über alles informiert und sich mit dem Thema auseinander gesetzt und zu ihm gestanden.Manch ein 20 jähriger hatte bei weitem nicht so viel Rückrad wie diese Frau!!!Nach einiger Zeit hat sich Sven dazu entschlossen jetzt doch etwas zu unternehmen.Das war gerade passend den er musste ins Gefängnis weil er eine Geldbusse nicht bezahlt hatte.Nach 1 Woche wurde er entlassen .Er machte sich auf den Weg zu seinem Drogenberater um alle notwendigen Schritte einzuleiten danach wollte er zu uns um das ganze bekannt zugeben.Auf dem Weg zum Drogenberater traf er einen alten "Freund" und kam mit ihm zusammen während sie auf den Zug warteten auf die Idee zum letzten Mal etwas zu sich zu nehmen........Zwei Tage später kam die Polizei um uns mitzuteilen das mein Bruder auf dem Bahnhof auf einer Bank verstorben ist.Seine letzte Sms an mich war:jetzt wird alles anders....!!
Ich muss immer wieder daran denken wie ich mich hinter der Hauswand versteckt habe damit er mich nicht sieht und fühle mich dabei sooo schlecht............
 
Hallo!

Ich kann verstehen dass du dich schlecht fühlst, weil du nicht von oder mit deinem Bruder gesehen werden wollest. Die ganze Geschichte ist sehr tragisch und ich würde dir gerne etwas sagen, dass dein Leid etwas lindert, aber was soll man da sagen?

Du solltest dich nicht schlecht fühlen, weil du nichts falsch gemacht hast. Du konntest ihm leider nicht helfen. Meine Mutter ist Alkoholikerin und ich habe schon oft von ihr gehört dass sie aufhören will und wird, aber das ist nie geschehen. Ich habe mit ihr gesprochen und mich um sie gekümmert, aber Fakt ist, nur wenn dieser Mensch selber will, dann kann sich etwas ändern. Dass dein Bruder gerade dann starb, als er beschlossen hatte aufzuhören ist natürlich tragisch, aber hätte er wirklich aufgehört? Noch ein letztes mal, und dann ist Schluß. Das sind oft Aussagen von Alkoholikern und Drogenabhängigen, aber es bleibt dann nicht beim letzten mal. Ich will nicht sagen dass es bei deinem Bruder vielleicht nicht wirklich dabei geblieben wäre. Schon möglich, aber du musst dir bewusst machen, du hast keine Schuld und du musst dich nicht dafür schämen wie du dich verhalten hast. Dein Bruder hätte absolutes Verständnis dafür gehabt und dich nicht verurteilt. Also mache das bitte nicht selber.

Das alles tut sicher irrsinnig weh und dein schlechtest Gewissen ist nachvollziehbar, aber das macht es deshalb nicht richtig. Er war für sein eigenes Leben verantwortlich und man hat ihm Hilfe angeboten. Das ist was man machen kann. Der Betroffene muss dann aber auch diese Möglichkeit nutzen.
Dein Bruder würde sicher nicht wollen dass du dich wegen irgendetwas schlecht fühlst.

Trage das Andenken an ihm in dir, denke an die netten Dinge die ihr gemeinsam erlebt habt und wie er wirklich war. Das ist sicher alles was sich dein Bruder von dir wünschen würde.

Alles Liebe.
 
Hallo Yps,

ich habe ähnliches erlebt.Mein Bruder war auch heroinabhängig und welche Drogen er sonst genommen hat,möchte ich gar nicht wissen..
Viele jahre habe ich versucht ihn in ein anderes Leben hin zu unterstützen und habe geholfen wo ich konnte.Es gab -zig Entgiftunegn und einige Kuren,die er durchzog,doch kaum wieder daheim unter den alten Bekannten ging alles von vorn los...🙁
Ich mußte auch lernen das sein Leben in seiner Verantwortung liegt und nur ER etwas ändern hätte können...so sehr ich ihn auch liebte.
Eines Tage rief die Polizei an und berichtete von ihm,er hat sich den goldenen Schuß gesetzt....hieß es.
Wir wollten das alles nicht aufbröseln ,obs stimmte oder ob er schlechtes heroin bekam und ließen es bei dem Tatbestand.
Das schlimmste war das er mein größerer Bruder war, ich eigentlich durch ihn auch in die Szene rutschte ,aber er hat sozusagen auf mich aufgepaßt, das ich keine Drogen nehme.
Ich hatte auch immer ein schlechtes Gefühl und war lange am Boden zerstört,als es geschah. Man ist macht los,man kann nichts machen,das war das schlimmste.Bei allem was man versuchte,konnte man nur zusehen wie er sich zerstörte.

Es hat Jahre gedauert bis ich loslassen konnte und sagen konnte,er hatte nicht die Kraft und nimand konnte sie ihm geben.

Du hast nichts falsch gemacht,du hast getan was du konntest und mußt dich nicht schämen.Solch Dinge im Leben sind absolute Ausnahmezustände,so nenne ich as, und da kann man nicht anders reagieren...
Versuch dir vor Augen zu halten das du nicht mehr tun konntest als du tatest.
Wünsche dir alles Gute.🙂
 
hallo
bin eben eher durch zufall auf deinen bericht gestoßen un der hat mich sehr berührt, weil ich im mom in einer ähnlichen situation stecke und nichtmehr weiter weiß. ich weiß auch nicht mit wem ich drüber reden kann geschweige denn was ich tun soll.
mein bruder ist seit ein paar monaten heroinabhängig. angefangen hat es mitm kiffen un dann fanden wir spritzen und verruste löffel in seinem zimmer. er ist jetzt schon 21 d.h wir könnenihn schwer einweisen lasse.vor ein paar tagen hat sich ein vorfall ereignet der mich wachgerüttelt hat.
er hatte einen freund da, mit dem er normalerweise zoggt etc.
ich war unten in meinem zimmer hab geschlafen meine mum war nicht zu hause.
nachts wach ich auf meine kleine schwester am weinen und der notarzt im haus. vor der tür standen krankenwagen usw.
ich wusste erst garnicht was los ist bis meine kleine schwester mir erklärte das sie den notarzt gerufen hat weil aus dem zimmer meines bruder immer so ein röcheln kam
un es sich so anhörte als ersticke jem ( atemstillstand ist ja eine der häufigsten todesursachen bei heroin)
mein bruder war es nicht der keine luft mehr bekam er war aber auch drauf.
der notarzt spritze dem freund ein gegenmittel und sie nahmen ihn mit.
wär der notarzt etwas später gekommen wär der freund gestorben und mein bruder hätte es nicht gemerkt weil er selber so drauf war.
meine schwester hat dem freund also das leben gerettet!!(sie ist 15!)
aufjedenfall meinte mein bruder er braucht das nicht er macht das nur ab und zu und hört damit auf blabla.
2 tage später ister einfach weggegangen ohne bescheid zusagen was ziemlich untypisch ist. ging net ans handy etc.
dann kam er nach hause....war drauf...war wieder bei seinem komischen freund.
er weigert sich eine stationäre therapie zu mache.
er sieht nicht ein das er süchtig is un redet sich immer raus.
ich weiß nichtmehr was ich machen soll.
ich hatte ncoh nie ein gute verhältnis zu ihm aber jetzt kommt keiner mehr an ihn dran. ich hab so angst das wir ihn irgendwann verlieren und das das letzte was ich zu ihm gesgat haben könnte etwas dummes ist.
aber ich kann nicht normal mit ihm umgehn weil ich so sauer bin,
sauer das er sich und unsere familie kaputt macht. ich meine mum un meine schwester wir sind jeden tag am weinen ich weiß echt nicht mehr was ich machen soll....
an wen wende ich mich?
wer kann mir sagen was ich als schwester tun kann?
nichts?? ich fühl mich so hilflos...
würde mich auf antworten oder berichte freun...
 
Liebe Felynn,

Erfahrungsberichte kann ich Dir leider nicht liefern, aber ich wollte Dir doch wenigstens eine Antwort schreiben. Das bricht einem fast das Herz, wenn man diese Berichte liest. Felynn, geh doch Du zu eurem Hausarzt oder Hausärztin und frag um Rat, was Du tun könntest bzw. an wen Du Dich wenden könntest mit Aussicht auf Erfolg. Es gibt doch auch die Drogenberatungsstellen, die sich ebenfalls um Angehörige kümmern. Dort könntet ihr wenigstens Leute (Eltern, Geschwister oder Ehegatten) treffen, denen es genauso geht. Es kann ja schon etwas helfen, wenn man sich gegenseitig berichtet und sich anlehnen kann. Auch diese höllische Stigmatisierung und das Ausgegrenztsein durch andere Leute wäre dann erträglicher.

Google doch mal nach einer Drogenberatungsstelle in Deiner Stadt und nimm Kontakt auf. Sprich auch mit Deiner Mutter, vielleicht möchte sie das doch für Dich übernehmen. Es ist wirklich ein Kreuz heutzutage mit diesen (schissigen) Drogen und wieviel Leid dadurch für die Betroffenen selbst, aber auch nicht weniger für die Angehörigen hervorgerufen wird.

Sei tapfer und kommt auf jeden Fall aus dieser Isolierung heraus, sucht den Kontakt zu den anderen Angehörigen. Du wirst sehen, es wird alles leichter mit gegenseitiger Unterstützung! Ich drück Dich ganz lieb und wünsche Dir viel Erfolg. Grüß Deine Mami und steh ihr bei.

Sei Du lieb gegrüßt

Barnici
 
Dich nur einfach mal hilflos in den Arm nehme und mit dir um deinen Bruder weine...... Da fehlen mir einfach Worte......:wein:
 
Hallo Felynn,

Ich kann das alles so gut nachvollziehen.Du solltest Dich mit der Drogenberatungsstelle in verbindung setzen.Die geben Dir dann einige Adressen und Du lernst andere Angehörige kennen und kannst Dich mit ihnen austauschen.Das bringt schon eine Menge denn dort wirst Du mehr darüber erfahren was dein Bruder gerade durchmacht und sie zeigen Dir wie Du damit besser umgehen kannst.Das ganze Thema ist einfach zu komplex um jetzt mal hier auf die schnelle Dir antworten zu können . Jeder "Fall" ist anders.Wir können uns gerne mal ausführlich darüber unterhalten wenn Du magst!Das schlimme daran ist das Du als Schwester nicht viel machen kannst.Die von der Beratungsstelle werden Dir früher oder später mitteilen das Du Deinen Bruder nicht mehr unterstützen sollst in jeglicher Hinsicht.Denn erst wenn er ganz unten ist wird er sich vielleicht ändern.Solange er sich noch irgendwie über Wasser halten kann wird er keinen Grund dafür haben sich in eine Therapie zu begeben.Die Angst vor der Therapie ist einfach zu gross.Ich wünsche Dir alles Gute und gaanz viel Kraft🙂!!
 
zuerst dank ich euch für die Kommentare.
ich werde jetzt mit meiner kleinen schwester mal zur drogenberatung gehen um uns zu informieren wie wir damit klarkommen sollen.
weil ich merk das ich herzrasen, zittern, unruhe, und solche sachen bekomme. in der schule kann ich mich nichtmehr konzentrieren und das halbe jahr vorm abi ist sehr wichtig für mich...
mein bruder hält sich unterdessen an keine abmachen und haut ständig ab.ich halts hier kaum aus und bin froh sobald ich mal raus kann.
wie es meiner schwester geht will ich garnet wissen. wenigstens halten wir zusammen...
es wird ein langer harter weg.. ich hoffe ich und meine familie schaffen das...
danke
liebe grüße
 
Liebe Felynn,

ER muss das schaffen!!! Tu Dir den unsinnigen Ehrgeiz nicht an zu glauben, DU oder IHR müsstet hier "was schaffen". Ihr könnt ihm nur den Weg aus seiner Misere weisen über eine Therapiemöglichkeit, mehr nicht. Entweder er greift sie auf, oder er bleibt auf der Strecke, wie der Bruder von Yps.

IHR müsst vor allen Dingen für EURE Stärke sorgen, damit ihr das durchstehen könnt. Letztendlich bleibt euch nur, Möglichkeiten anzubieten und zuzuschauen, wie sich alles entwickelt. Aber genau das kostet so immens viel Kraft und ihr werdet immer wieder geneigt sein, diese verfehlte Entwicklung für euren Bruder nach draußen zu kaschieren. Tut das nicht länger! Macht euch nicht zu Co-Abhängigen, die auf diese Weise dem Bruder das Leben und das weitere Entgleisen quasi absichern. Er weiß das und nutzt es zwangsläufig schamlos aus, er kann ja nicht mehr anders.

Sorgt für die Therapie, und sorgt für euch und eure Mutter, indem ihr euch anderen betroffenen Angehörigen anschließt!

Hab keine Angst, wenn Du diesen Schritt gemacht hast und erkennst, daß Hilfe tatsächlich möglich ist und euch angeboten wird, wirst im selben Moment auch Du, Deine Schwester und nicht zuletzt Deine Mutter wieder Kraft schöpfen!

Liebe Grüße

Barnici
 

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