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Masterarbeit treibt mich zum Äußersten

Sophielis

Neues Mitglied
Hallo liebe Community,

Ich schreibe, weil ich momentan in einer Lebenssituation bin, die ich in dieser Form noch nie hatte. Ich stehe kurz vor Beendigung meiner Masterarbeit und bin körperlich als auch seelisch total am Ende. Alles fing vor rund einem halben Jahr an mit Zukunftsängsten. Konnte nicht mehr schlafen, nicht mehr essen und war mich täglich mehrnals am übergeben. Ich habe mich daraufhin zwei Monate krank schreiben lassen und bin seit dem in psychologischer Behandlung. Seit September bin ich nun wieder an der Masterarbeit dran und es wird von Tag zu Tag schlimmer. Bekomme die selben Symptome wie im Sommer diesen Jahres und bin den kompletten Tag am heulen. Ich bin einfach nur maßlos überfordert, denke ich bin nichts wert und fühle mich so als würde ich mein komplettes Leben gegen die Wans fahren. Es geht einfach gar nichts mehr. Kein Essen, kein Schlaf, ich bin so verzweifelt, dass ich seit ein paar Tagen täglich zusammenbreche und nichts mehr wirklich für die Masterarbeit tun kann. Erkenne mich selbst kaum wieder... das alles geht inzwischen schon so weit, dass ich Selbstmordgedanken habe und alles nur noch hinschmeißen möchte. Ich kann einfach nicht mehr.

Ich musste mir das alles jetzt einfach mal von der Seele schreiben. Bekomme meine Panikattacken einfach nicht in den Griff :(
 
G

Gelöscht 5176

Gast
Hallo

so wie du geht es ganz, ganz vielen..... nur die wenigsten geben das ehrlich zu.

solange du emotional überfordert bist wirst du deine Gedanken auch nicht ordnen können.

Ich kenne Studenten, mit einem Schnitt von 1,06 die an ihrer Masterarbeit verzweifelten weil die ihren eigenen Ansprüchen nicht genügte.

Der Druck muss weg: gib dir selbst für die Arbeit mehr Zeit, ich weiß, dass man eine Verlängerung beantragen kann. Dann wirst du halt ein halbes Jahr später fertig.

Früher habe ich von homöopathischen Mitteln nichts gehalten, bis mir diese tolle Wirkung auf das Nervenkostüm bei einigen Studentinnen die Augen geöffnet hat.
Plötzlich waren die Versagensängste, die stundenlange sinnlose Heulereien weg und sie konnten sich wieder auf die eigentliche Aufgabe besinnen.
Ganz einfache Globuli mit einer unglaublichen Wirkung. Kackegal, ob es letztendlich die Einbildung dann war oder die Globuli - alles was hilft zählt.

Ich weiß nicht ob ich im Forum dieses Gemsich aus Globuli schreiben darf. Eventuell sollte das ein Moderator mir erlauben - ich will nicht gegen Regeln verstoßen.

Alles Liebe
 
Hallo liebe TE!

Das tut mir so Leid für Dich, ich kann es gut nachfühlen. Diese Phase ist echt am schlimmsten. Man fragt sich manchmal noch, wie man das aushalten kann/soll?:wein: Der Druck sollte raus.. irgendwo sein oder etwas tun, was Dich frei macht. Wo Du nicht an die Masterarbeit denkst oder an all das was danach kommt oder auch nicht. Oder verschaff Dir noch mehr Luft, Verlängerung.. auch das ist legitim. Deine Bedürfnisse sind wichtig! Du achtest auf Dich und hast Dir Hilfe geholt und stehst jetzt vor der letzten Hürde - was macht Dir so Angst? Der Schritt danach ins Berufsleben? Blockiert das das Schreiben? :confused:

Alles Liebe für Dich:)
 

Sophielis

Neues Mitglied
Hey ihr Beiden,
zunächst mal danke für eure Antworten. Ich habe bereits die vollen zwei Monate verlängert durch meine Krankschreibun und es besteht deswegen keine Option mehr zur Verlängerung. Ich habe jetzt noch zwei Wochen bis zur endgültigen Abgabe und allein der Gedanke daran bringt mich um. Ich war die Zeit über nicht faul, sondern habe mich so dermaßen überarbeitet, dass ich einfach nicht mehr kann. Ich bin am Ende und sehe alles nur noch schwarz.

Zu der nervlichen Belastung der Masterarbeit kommen noch Zukunftsängste hinzu, dass ich niemals einen Job finden werde. Besonders nicht wenn ich die Masterarbeit jetzt so dermaßen in den Sand setze. Ich will und kann einfach nicht mehr. Die letzten für mich unterträglichen Monate haben so an mir genagt, dass ich kaum noch klar denken kann. Ich hab jegliche Lebensfreude verloren und schaff es einfach nicht aus diesem Loch. Das ist für mich alles so ein ernomer Druck unter dem ich zusammenbreche. Mein Selbstvertrauen ist im Keller. Ich seh für mich gerade nur noch den Abbruch, bevor ich unter diesem Stress noch völlig zugrunde gehe.

Ach herrje, ich erkenne mich einfach nicht wieder...
 

rennie

Mitglied
Du hast in deinem Bachelorstudiengang zahlreiche Klausuren und mündliche Prüfungen geschafft. Du hast deine Bachelorarbeit geschafft. Du hast in deinem Masterstudium zahlreiche Klausuren und mündliche Prüfungen geschafft. Also schon eine Menge, für Studenten "unangenehme Situationen" gemeistert :)

Warum sollte es dieses Mal anders sein?

Hast du plötzlich inhaltliche Probleme?
Hast du Probleme, deinen "Stoff" in die richtigen Worte zu fassen und zu Papier zu bringen?
Hast du evtl. Angst, weil es die "letzte Prüfung", deiner Studienlaufbahn ist und es danach ins Berufsleben geht?

Es gibt verschiedene Gründe, die einem in so einer Situation schlaflose Nächte bescheren können. Geh deiner Angst mal auf den Grund...

Da du offenbar ein zeitliches Problem hast: wenn du krankgeschrieben bist, bekommst du eine Fristverlängerung.

Was Formulierungen etc. angeht. Es ist nicht verboten, eine wissenschaftliche Arbeit von jemandem Korrekturlesen zu lassen. Das würde ich dir empfehlen. Am besten nimmst du jemanden, der sich mit deinem Fachgebiet auskennt. Der achtet nicht nur auf Grammatik und Rechtschreibung, sondern kann dir auch Tipps geben, wenn inhaltlich etwas nicht klar verständlich ist usw.
 

Sophielis

Neues Mitglied
Hey Rennie,

inhaltliche Probleme ergaben sich die ersten Mitte Juli, woraufhin auch mein erster Zusammenbruch und die Krankschreibung folgte. Es war jetzt nicht so, dass ich bei jedem kleinen Problem sofort geheult habe. Ich habe mich zur Lösung des Problems eben überarbeitet und bin daraufhin in eine Art Depression bzw "Burn Out" wie man so schön sagt gefallen. Gespräche mit meinem Betreuer führten leider ins nichts, er hat das Thema bei der Ausschreibung wohl völlig unterschätzt und macht mir mit seinen "Hilfestellungen" eher noch mehr Probleme, als diese zu lösen. Er hat meiner Meinung nach viel zu höhe Ansprüche bzw. hätte mir von Anfang an klarer sagen sollen worauf es hinauslaufen soll. Ich weiß eine Masterarbeit soll selbstständig erstellt werden. Er kommt jetzt kurz vor knapp aber mit immer mehr Aufgaben und Anmerkungen wie er es eigentlich haben hätte wollen.

Ich hatte in der Zwischenzeit dann allerdings wieder Hoffnung, dass ich es trotz meines psychischen Ausnahmezustandes schaffen werde. Komme aber inzwischen an den Punkt an dem ich fast schon völlig resigniere. Ich habe 80 Seiten geschrieben und schäme mich absolut dafür. Ein großer Teil meiner Arbeit fehlt noch, ich bin allerdings einfach völlig blockiert. Ich weiß, jetzt kurz vor knapp hinschmeißen wäre einfach nur dumm. Ich schäme mich aber einfach so sehr und will diesen Haufen Müll nicht abgeben.

Also ich denke es ist eine Mischung aus allem: Überforderung, Stress, Ängste und geringes Selbstwertgefühl
 
G

Gelöscht 5176

Gast
Meine Tochter war mit dem Thema ihrer Masterarbeit total überfordert. Sie hatte nicht bedacht, dass es das ganze Material nur in englischer Sprache gab.
Anstatt zu handeln wurde erst mal 8 Wochen durchgeheult und sich selbst bedauert. In diesen 8 Wochen geschah nichts - außer Badewannen voller Tränen.
Irgendwann sagte ich: Du hast die Wahl, entweder gehst du zu der zuständigen Betreuerin (oder wie immer das damals hieß) oder ich geh hin.
So konnte es ja nicht weitergehen - es musste eine Lösung her.
Alles war halb so wild. Es gab eine Lösung in Form eines anderen Themas. Wertvolle Zeit war verstrichen. Jetzt war das Problem die Zeit .....
auch dafür gab es eine Lösung.
Wir diskutierten gerade wie diese Lösung war, bekamen es aber nicht mehr auf die Reihe.
Sämtliche Prüfungen waren fertig - nur die Masterarbeit sollte noch abgegeben werden.
Meine Tochter meinte gerade, irgendwie hat sie sich auf Anraten ihrer Professorin wieder eingeschrieben damit sie den Studentenstatus noch hatte. Dadurch gewann sie ein halbes Jahr.
Nachdem der Zeitdruck weg war - ging es komischerweise ganz schnell mit der Arbeit.

Hypericum und Gelsemium Globuli lassen dich vielleicht etwas ruhiger werden und schaffen innere Unruhe weg.
 

rennie

Mitglied
Ich habe 80 Seiten geschrieben und schäme mich absolut dafür. Ein großer Teil meiner Arbeit fehlt noch, ich bin allerdings einfach völlig blockiert. Ich weiß, jetzt kurz vor knapp hinschmeißen wäre einfach nur dumm.
Der Umfang einer Masterarbeit schwankt zwar, je nach Fach und Themengebiet, liegt in der Regel aber zwischen 60 - 100 Seiten. Du schreibst, dass du 80 Seiten hast aber noch ein Großteil fehlt. Welchen Umfang strebst du an?
Du solltest dringend nochmal mit deinem Betreuer sprechen und in dieser Zeit einen intensiven Kontakt zu ihm pflegen.

Du hast noch knapp zwei Wochen Zeit, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Das ist zwar nicht mehr viel aber sollte machbar sein. Kämpf drum und gib auf jeden Fall pünktlich ab!

Die Arbeiten sind meistens besser, als man denkt und selbst, wenn du tatsächlich durchfällst, hast du immer noch einen Wiederholungsversuch. Wichtig ist nur, dass du diesen rechtzeitig anmeldest = Fristen beachten!


Falls du tatsächlich durchfällst:

  • vereinbare einen Termin mit deinem Betreuer. Er weiss, was für dich auf dem Spiel steht und will dir helfen!
  • Fordere Einsicht in das Prüfungsergebnis, denn nur so kannst du deinen Fehlern auf den Grund gehen und sie beim nächsten Mal vermeiden.
  • Sprich danach nochmal mit deinem Betreuer über die Mängel und Fehler deiner Masterarbeit.

Übrigens: in manchen Fällen, kannst du eine außenstehende Person zur Prüfungseinsicht mitnehmen. Es lohnt sich einen Blick in die Prüfungsordnung zu werfen...
 

Sophielis

Neues Mitglied
Hallo ihr Lieben,

vielen Dank nochmal für eure Worte und Tipps! Ein kurzes Update:

Ich habe die komplette Montagnacht durchgearbeitet und meinem Betreuer die vorläufige Ausarbeitung gegeben. Das Feedback war ganz gut. Jetzt heißt es Zähne zusammen beißen und durchkämpfen für den Rest noch. Ich drehe zwar immer noch täglich durch, habe inzwischen aber die Hoffnung zu bestehen. Ich versuche nicht mehr ganz so sehr zu verzweifeln, um zumindest die körperlichen Symptome ein wenig einzugrenzen. Irgendwie werd ich das (hoffentlich) schon alles überstehen.
Falls ich doch wieder am Rad drehe, schreibe ich hier wahrscheinlich nochmal rein. Das hilft mir irgendwie :)

Viele Grüße
 

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