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Massive Angst vor der Familie..

G

Gelöscht 133871

Gast
Hallo meine Lieben,

ich möchte mich schon mal bei euch bedanken für die Aufmerksamkeit.
Ich werde nach dem Lesen eurer Ratschläge, diesen Account löschen.
(Meine Familie soll das nicht sehen)

Ich möchte euch meine Geschichte erzählen, die ich momentan erleide.
Ich komme aus einem muslimischen Haushalt, ich selber habe kein Bezug zu der Religion und möchte mein Leben danach nicht leben. Ich möchte freier leben, ich möchte Erfahrungen sammeln, die Welt erkunden.
Ich bin 25 Jahre alt.
Ich befinde mich momentan mitten im Studium, und bin sehr isoliert. Ich hatte auch noch nie Geschlechtsverkehr, weil der Druck meiner Familie enorm ist bei dem Thema. Ich hatte aber andere Sachen, die meine Familie definitiv verurteilen würde. Was mich am meisten schockiert, mein Bruder droht mir mit Gewalt, meine Onkel etc. wenn ich mich wagen sollte, sowas zu tun und sowas raus kommt.
Ich hätte ja damit ihre Ehre beschmutzt. Als Strafe sehen sie verschiedene Methoden. Seitdem lebe ich jeden Tag unter der Angst, dass jemand etwas davon erfahren könnte. Ich habe finanziell nicht die Möglichkeit auszuziehen. Ich komme aus einem sehr armen Elternhaus und als Student reicht mir das Geld nicht um über die Runden zu kommen, da ich leider auch damals Schulden angesammelt habe, und die monatlich abbezahle.
Mein Bruder hat sich sehr hart ausgedrückt, und mein Onkel ebenfalls. Sie sind sehr religiös, extrem patriarchalisch denkend und definieren über mein Leben und der anderen Frauen unserer Familie ihre Ehre. Ich habe auch das Gefühl ich wäre eine H***, weil sie mir das eintrichtern weil ich in der Vergangenheit meine Erfahrungen gesammelt habe aber halt anders. Ich fühle mich sehr wertlos.

Was soll ich tun?
Soll ich still schweigen und hoffen, dass nichts raus kommt? (Angst ist dennoch jeden Tag da), oder was soll ich tun?
 
Das muss für dich sehr belastend sein. Weder dein Bruder noch dein Onkel haben das Recht dir zu drohen und dich für deine Sexualität zu verurteilen. Es klingt besorgniserregend, dass sie extrem in ihrem Glauben sind. Es ist gar kein Wunder, dass es dir Angst macht. Du solltest dir dringend Unterstützung suchen. Schau mal hier: https://rahmazentrum.de. Die Beratungstelle wendet sich an Frauen mit muslimischen Hintergrund, da findest du auch eine Telefonnummer.
 
Es ist echt krass, dass es heute immer noch solche Diskriminierung gibt - aber mir nicht unbekannt:
Mein Sohn (Christ) ist (inzwischen) mit einer Muslima (Libanesin) verheiratet.
Doch bis dahin war es ein weiter Weg - und ein nicht ungefährlicher - und du, TE, weißt, ws ich damit meine.....

Bedrohungen hin bis zur Prügelstrafen und mehr führten soweit, dass die Beiden sich 2 Jahre lang nur heimlich treffen konnten. Die Gefahr ging dabei vor allem von den (eigentlich jüngeren) Brüdern aus.
Heute ist alles gut - aber wie gesagt: Es war ein langer und beschwerlicher Weg....

Aber ich kann dir, Sina, nur empfehlen, zu kämpfen um deine Freiheit - auch wenn es den - generellen oder vorübergehenden - Bruch mit deiner Familie bedeuten würde.
Und von meiner Schwiegertochter weiß ich, wie schwer dies Menschen aus eng verbundenen muslimischen Familien fällt.....
 
Zuletzt bearbeitet:
Was soll ich tun?
Solange du im "Zugriff" der Familie bist aber frei sein möchtest wirst du immer Angst haben. Ich höre auch unterschweillig heraus das Thema "persönliche Freiheit" in der Familie ansprechen wird massiv scheitern. Aus meiner Sicht bleiben dir also zwei Optionen:

1) Den Umstand deiner Unfreiheit kulturell bedingt irgendwie akzeptieren
2) Dich von der Familie lossagen und unauffindbar "verschwinden", d.h. komplett ein neues eigenes Leben beginnen, aber dann an Dinge denken wie Einwohnermeldeämter können abgefragt werden sofern kein Sperrvermerk usw. D.h. du müßtest dich dann mit dem Thema "Wie werde ich unauffindbar" intensiv auseinander setzen.

Nachtrag: Und du solltest aktuell vlt. vorsichtig sein beim Thema Familien-Reisen in muslimische Länder - Thema Zwangsheirat.
 
Nein, e s gibt auch noch einen Weg "dazwischen". Bei meinen Kiddies war dieser ein langsamer - erst einmal mussten sie sich ja selbst kennenlernen (okay, das scheint hier zu entfallen).
Dann das "Versteckspiel" über Monate hinweg.
Da käme mir in den Sinn, Sina, ob du deinen Studienort wechseln und weiter weg ziehen könntest?
Gründe, die man vorbringen kann, gibt es ja genug.
Damit wäre schon ein Stück mehr Freiheit gewonnen.
 
Es tut mir leid, dass du so von deiner Familie bedrohst wirst. Beratungsstellen für muslimische Frauen wurden ja schon genannt, du kannst auch an deiner Uni die psychologische Beratung aufsuchen oder allgemeine Beratungsstellen für Frauen.
Meinst du sie würden dich in Ruhe lassen, wenn du woanders wohnst?
Ich weiß nicht, wie lange dein Studium noch dauert, aber danach wäre es gut du würdest dir eine Arbeit und Wohnung in einer anderen Stadt weit weg suchen.
 

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