Willfreisein
Mitglied
Hallo an alle, die mir geantwortet haben,
vielen Dank für Eure vielen Reaktionen. Ich hab mir jetzt nur einen Namen gemerkt-
deswegen zunächst an Dich, cloudy:
Ich weiß sehr wohl, wie schlimm das Ganze für meinen Sohn ist. Ich leide extrem darunter,
dass er solche Szenen mitbekommt.
Das Schlimmste ist, dass mein Mann, wenn mein Sohn- meist auf sein Geschrei hin- anfängt
zu weinen, mich dafür auch noch verantwortlich macht, mir dann mit gesenkter Stimme androht,
mich rauszuschmeißen, sich das zu merken ect. . Ich würde den Kleinen verstören. Das sagt er sehr oft.
Stimmt vermutlich auch, wenn mein Mann mich verbal attackiert.
Da hast Du schon ganz recht, dennoch ist Dein Kommentar aus meiner Sicht ganz schön selbstgerecht,
da Du unsere Situation ja nicht genau kennst.
Aber gut- ich habe mir ja auch nicht die Mühe gemacht, alles beim ersten Mal ganz genau auszupacken,
weil ich einfach fertig war und mich mal auskotzen wollte, also muss ich auch mit Reaktionen auf genau
das, was ich geschrieben habe, rechnen.
Wir hatten von Anfang an große Probleme in unserer Beziehung, aber immer auch sehr glückliche Phasen und
viele Gemeinsamkeiten. Seit unser Sohn auf der Welt ist, fühle ich mich immer weniger von meinem Mann
verstanden. Ich habe manchmal den Eindruck, er ist nicht in der Lage, auf manche kindlichen Bedürfnisse so richtig
einzugehen, obwohl er intellektuell definitiv dazu in der Lage ist. Und manches macht er auch total gut.
Ich bin von Natur aus ein recht schusseliger Mensch, mein Mann ist sehr gewissenhaft. Aber es ist leider nicht
so, dass er meine Schusseligkeit akzeptiert, sondern immer will er mir das aberziehen.
Seit unser Sohn auf der Welt ist, rastet mein Mann (zunächst leise und nur verbal mir gegenüber) bei jedem,
auch jedem vermeintlichen, Fehler, den ich bei der Kinderbetreuung bzw. -Erziehung mache, total aus vor
Angst um unseren Sohn. Mein Mann hat übrigens auch bereits ein Kind verloren, daher wahrscheinlich dieser
Hang zum Überbehüten und Übertreiben.
Aber wenn mein Mann wütend auf mich ist, dann nimmt er weder Rücksicht darauf, ob der Kleine schläft,
noch ob er in der Nähe ist, mein Mann schimpft dann laut auf mich ein. Alle meine Bitten, diese Auseinandersetzungen
auf später zu verschieben, ignoriert er, er schimpft und pöbelt rum, bis er sich aus irgendeinem Grund wieder
beruhigt.
Dann ist er nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch uns gegenüber, ein ganz anderer Mensch, witzig, humorvoll
und fürsorglich. Das ist einer der Gründe, aus denen es mir bisher nicht gelungen ist, mich von ihm zu lösen.
Das Andere ist: er ist hochintelligent, er ist Jurist (z. Zt. ohne Anstellung) mit Connections zu Top- Juristen, Richtern,
Professoren ect. , kommt aus einem gehobenen Elternhaus, auch die Mutter hat viele Connections.
Ich bin gelernte Dekorateurin, habe zwei Jahre lang auf der Straße gelebt, mit 19 einen Sohn
geboren, den ich damals aus emotionalen Gründen keinesfalls selbst behalten wollten und den mir meine Eltern
daraufhin abgeschwatzt, im Sinne ihrer komischen Religion erzogen und mir entfremdet haben,
ich war selbst vier Jahre lang in einer Sekte, habe dort einen Mann kennengelernt, der mich überredet hat, mit
ihm Amateurpornos zu drehen und ins Internet zu stellen, ich habe jahrelang aus Frust über den Verlust meines
großen Sohnes Drogen konsumiert (wobei ich eine sehr erfolgreiche Entzugstherapie gemacht habe und seitdem
völlig clean bin) und ich stamme aus einem Elternhaus, in dem es überhaupt keine Connections gibt außer zum
Gemeindeprediger.
Ich habe schlicht eine Heidenangst, dass es meinem Mann spielend leicht gelingt, mir den Kleinen wieder weg zu nehmen,
wenn ich mit ihm ins Frauenhaus gehe. Mein Mann schafft es auch, es so hinzudrehen, dass ich in die Psychiatrie gehöre,
dem traue ich jede Gemeinheit zu und wie gesagt, er ist extrem intelligent.
Und in einem Sorgerechtsverfahren vor dem Familiengericht hätte er höchstwahrscheinlich einen Bekannten bzw. Freund
eines Freundes zum Anwalt, der sich aus reinem Gefallen richtig für meinen Mann ins Zeug legt, während ich nur einen
durchschnittlichen Familienanwalt bekomme, dem es längst nicht so wichtig ist, zu gewinnen, und der/die sich von meinem
Mann evtl. sogar noch einschüchtern ließe.
Ich bin schon einmal für zwei Nächte ohne den Kleinen zu meinem Bruder gezogen, war aber beide Tage bei dem
Kleinen. Nur, dass ich eben woanders geschlafen habe. Mein Mann wollte das so.
Ich war damals kurz davor, ganz auszuziehen, damit wir einfach nicht mehr so viel streiten, doch ich habe es emotional
einfach nicht über mich gebracht, meinen kleinen, lieben Jungen allein zu lassen. Denn mein Mann wollte dann, dass
der Kleine immer bei ihm übernachtet und ich mich nur noch tagsüber manchmal um ihn kümmern dürfte.
Mein Mann denkt, wenn er mit dem Jungen allein ist, wird er auch nicht mehr so ausrasten, weil ich ja die Ursachen dafür liefere.
Ich glaube ihm das sogar, zumindest wäre er ohne mich wohl viel ruhiger.
Ich wäre ja auch viel ruhiger ohne diese Hasstiraden. Mein Mann findet wohl, ich allein wäre nicht in der Lage, für unseren
Sohn zu sorgen.
Ich darf ja auch kaum noch was im Haushalt machen, nur, weil ich manchmal kleckere oder was nicht sauber kriege beim
Putzen. So hat er mir inzwischen auch die Erziehungskompetenzen so ziemlich aberkannt.
Ich glaub nicht, dass ich gegen ihn ankomme.
Irgendwann werde wohl ich diejenige sein, die gehen muss.
Habe schon überlegt, es dann wenigstens zu versuchen, nur aus Prinzip.
Ich sammle dafür Kräfte und löse mich noch weiter von meinem Mann, den ich trotz allem auch immer noch sehr liebe.
Vor allem fällt es mir schwer, so hinter seinem Rücken Heimlichkeiten zu haben. Doch er ist zu selbstgerecht und akzeptiert
meine Art und Weise nicht, und deshalb muss ich für unseren Sohn alles versuchen, um diese Gewaltspirale zu beenden.
Puh, so ein langer Text.
Ich hoffe, Ihr blickt da durch.
Liebe Grüße
Willfreisein
vielen Dank für Eure vielen Reaktionen. Ich hab mir jetzt nur einen Namen gemerkt-
deswegen zunächst an Dich, cloudy:
Ich weiß sehr wohl, wie schlimm das Ganze für meinen Sohn ist. Ich leide extrem darunter,
dass er solche Szenen mitbekommt.
Das Schlimmste ist, dass mein Mann, wenn mein Sohn- meist auf sein Geschrei hin- anfängt
zu weinen, mich dafür auch noch verantwortlich macht, mir dann mit gesenkter Stimme androht,
mich rauszuschmeißen, sich das zu merken ect. . Ich würde den Kleinen verstören. Das sagt er sehr oft.
Stimmt vermutlich auch, wenn mein Mann mich verbal attackiert.
Da hast Du schon ganz recht, dennoch ist Dein Kommentar aus meiner Sicht ganz schön selbstgerecht,
da Du unsere Situation ja nicht genau kennst.
Aber gut- ich habe mir ja auch nicht die Mühe gemacht, alles beim ersten Mal ganz genau auszupacken,
weil ich einfach fertig war und mich mal auskotzen wollte, also muss ich auch mit Reaktionen auf genau
das, was ich geschrieben habe, rechnen.
Wir hatten von Anfang an große Probleme in unserer Beziehung, aber immer auch sehr glückliche Phasen und
viele Gemeinsamkeiten. Seit unser Sohn auf der Welt ist, fühle ich mich immer weniger von meinem Mann
verstanden. Ich habe manchmal den Eindruck, er ist nicht in der Lage, auf manche kindlichen Bedürfnisse so richtig
einzugehen, obwohl er intellektuell definitiv dazu in der Lage ist. Und manches macht er auch total gut.
Ich bin von Natur aus ein recht schusseliger Mensch, mein Mann ist sehr gewissenhaft. Aber es ist leider nicht
so, dass er meine Schusseligkeit akzeptiert, sondern immer will er mir das aberziehen.
Seit unser Sohn auf der Welt ist, rastet mein Mann (zunächst leise und nur verbal mir gegenüber) bei jedem,
auch jedem vermeintlichen, Fehler, den ich bei der Kinderbetreuung bzw. -Erziehung mache, total aus vor
Angst um unseren Sohn. Mein Mann hat übrigens auch bereits ein Kind verloren, daher wahrscheinlich dieser
Hang zum Überbehüten und Übertreiben.
Aber wenn mein Mann wütend auf mich ist, dann nimmt er weder Rücksicht darauf, ob der Kleine schläft,
noch ob er in der Nähe ist, mein Mann schimpft dann laut auf mich ein. Alle meine Bitten, diese Auseinandersetzungen
auf später zu verschieben, ignoriert er, er schimpft und pöbelt rum, bis er sich aus irgendeinem Grund wieder
beruhigt.
Dann ist er nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch uns gegenüber, ein ganz anderer Mensch, witzig, humorvoll
und fürsorglich. Das ist einer der Gründe, aus denen es mir bisher nicht gelungen ist, mich von ihm zu lösen.
Das Andere ist: er ist hochintelligent, er ist Jurist (z. Zt. ohne Anstellung) mit Connections zu Top- Juristen, Richtern,
Professoren ect. , kommt aus einem gehobenen Elternhaus, auch die Mutter hat viele Connections.
Ich bin gelernte Dekorateurin, habe zwei Jahre lang auf der Straße gelebt, mit 19 einen Sohn
geboren, den ich damals aus emotionalen Gründen keinesfalls selbst behalten wollten und den mir meine Eltern
daraufhin abgeschwatzt, im Sinne ihrer komischen Religion erzogen und mir entfremdet haben,
ich war selbst vier Jahre lang in einer Sekte, habe dort einen Mann kennengelernt, der mich überredet hat, mit
ihm Amateurpornos zu drehen und ins Internet zu stellen, ich habe jahrelang aus Frust über den Verlust meines
großen Sohnes Drogen konsumiert (wobei ich eine sehr erfolgreiche Entzugstherapie gemacht habe und seitdem
völlig clean bin) und ich stamme aus einem Elternhaus, in dem es überhaupt keine Connections gibt außer zum
Gemeindeprediger.
Ich habe schlicht eine Heidenangst, dass es meinem Mann spielend leicht gelingt, mir den Kleinen wieder weg zu nehmen,
wenn ich mit ihm ins Frauenhaus gehe. Mein Mann schafft es auch, es so hinzudrehen, dass ich in die Psychiatrie gehöre,
dem traue ich jede Gemeinheit zu und wie gesagt, er ist extrem intelligent.
Und in einem Sorgerechtsverfahren vor dem Familiengericht hätte er höchstwahrscheinlich einen Bekannten bzw. Freund
eines Freundes zum Anwalt, der sich aus reinem Gefallen richtig für meinen Mann ins Zeug legt, während ich nur einen
durchschnittlichen Familienanwalt bekomme, dem es längst nicht so wichtig ist, zu gewinnen, und der/die sich von meinem
Mann evtl. sogar noch einschüchtern ließe.
Ich bin schon einmal für zwei Nächte ohne den Kleinen zu meinem Bruder gezogen, war aber beide Tage bei dem
Kleinen. Nur, dass ich eben woanders geschlafen habe. Mein Mann wollte das so.
Ich war damals kurz davor, ganz auszuziehen, damit wir einfach nicht mehr so viel streiten, doch ich habe es emotional
einfach nicht über mich gebracht, meinen kleinen, lieben Jungen allein zu lassen. Denn mein Mann wollte dann, dass
der Kleine immer bei ihm übernachtet und ich mich nur noch tagsüber manchmal um ihn kümmern dürfte.
Mein Mann denkt, wenn er mit dem Jungen allein ist, wird er auch nicht mehr so ausrasten, weil ich ja die Ursachen dafür liefere.
Ich glaube ihm das sogar, zumindest wäre er ohne mich wohl viel ruhiger.
Ich wäre ja auch viel ruhiger ohne diese Hasstiraden. Mein Mann findet wohl, ich allein wäre nicht in der Lage, für unseren
Sohn zu sorgen.
Ich darf ja auch kaum noch was im Haushalt machen, nur, weil ich manchmal kleckere oder was nicht sauber kriege beim
Putzen. So hat er mir inzwischen auch die Erziehungskompetenzen so ziemlich aberkannt.
Ich glaub nicht, dass ich gegen ihn ankomme.
Irgendwann werde wohl ich diejenige sein, die gehen muss.
Habe schon überlegt, es dann wenigstens zu versuchen, nur aus Prinzip.
Ich sammle dafür Kräfte und löse mich noch weiter von meinem Mann, den ich trotz allem auch immer noch sehr liebe.
Vor allem fällt es mir schwer, so hinter seinem Rücken Heimlichkeiten zu haben. Doch er ist zu selbstgerecht und akzeptiert
meine Art und Weise nicht, und deshalb muss ich für unseren Sohn alles versuchen, um diese Gewaltspirale zu beenden.
Puh, so ein langer Text.
Ich hoffe, Ihr blickt da durch.
Liebe Grüße
Willfreisein