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Mangels Abitur oder Studium für immer abgestempelt?

T

TobiasSchunn

Gast
Schönen Nachmittag!

Ich sitze grade wieder zuhause und fühle mich absolut minderwertig.
Warum? Ich arbeite seit Jahren in einer Firma in einer kaufmännischen Tätigkeit, viele alte Freunde meiner Schulzeit haben jedoch schon ihr Studium fertig. Ich fühle mich in deren Kreis absolut nicht mehr wohl, weil ich immer denke, dass ich beruflich im Vergleich zu denen völlig versagt habe und immer bei einem bestimmten Gehalt stehen bleiben werde.

Diese ganze Karriere hoch 10 macht mit in letzter Zeit unheimlich zu schaffen. Eigentlich kann es nie genug sein, immer weiter hoch und weiter hoch... das Leben ansich spielt scheinbar nur noch eine untergeordnete Rolle.

Ich fühle mich in eine falsche Welt hineingeboren, denn ich bin prinzipiell sehr hilfsbereit und teile auch gerne, deshalb bin ich der Meinung dass es die Gesellschaft ist, mit der ich nicht klarkomme. Jeder will oder muss besser als der andere sein, ein Hauen und Stechen. Ständig meine ich, alle anderen haben das besser im Griff bzw. besser gemacht als ich.

Würdet ihr auch sagen, dass ich im Vergleich zu denen weniger Wert bin?
 
S

SAMUZ

Gast
Ich würde sagen, du bist gleichwertig und offener. Was du kannst, ist in dir drin. Kein Studium kann dir deine Talente nehmen.

Alles Liebe und Gute
 

jeyem89

Mitglied
eigentlich sollten dir deine freunde das gefühl geben, dass du akzeptiert wirst und dass dich keiner wegen deines jobs verachtet.
sicher ist es gut, wenn man hoch hinaus will, aber du musst auch immer dran denken: hochmut kommt vor dem fall.
deine freunde mögen vllt ein studium haben, bekommen oder haben vllt schon einen job, aber sie können genausogut auch dumm dastehen und bewerbungen ohne ende schreiben, ohne eine stelle zu finden.
freu dich doch darüber, dass du einen job hast und wenn du nicht zufrieden sein solltest, dann versuch doch was daran zu ändern. du könntest dich ja über aufstiegsmöglichkeiten, fortbildungen etc informieren, ich weiß ja nich, was du genau machst/gemacht hast usw.
keiner deiner freunde ist übrigens mehr wert oder besser als du.
 
B

Boule_de_Neige

Gast
Hallo Tobias,

erst einmal muss ich sagen, dass du dir die Frage ob du weniger Wert seiest, nicht stellen solltest. Sie ist überflüssig, denn deine Mitmenschen geben dir deinen Wert.
[...]dass es die Gesellschaft ist, mit der ich nicht klarkomme. Jeder will oder muss besser als der andere sein
Ja, den Eindruck habe ich auch öfters. Viele Menschen können sich eben nur durch Statussymbole definieren, denken, dass diese ihren Wert steigern ließen. Das ist natürlich vollkommener Quatsch. Allerdings meine ich, dass ein gewisser Teil sich erst gar nicht etwas auf seine Schulbildung einbildet, schließlich sehen die Chancen für Akademiker auch nicht mehr so rosig aus. Dass sich der ein oder andere jedoch scheinbar als Goldstück unserer Gesellschaft sieht, muss ich in meiner Klasse immer wieder feststellen.
Fixiere dich nicht zu sehr darauf, denn diese Welt braucht Menschen, deren Persönlichkeit sich nicht von dem oberflächlichen Konkurrenzdruck beschmutzen lässt.
Man könnte den Eindruck bekommen es zählt nur noch die Hülle und nicht der Mensch selbst.

Ich nehme an, dass vor allem die Medien eine Mitschuld tragen, sie geben Maßstäbe vor, nach denen sich unsere Gesellschaft leider immer häufiger richtet (Stichwort Manipulation).
Uns wird suggeriert, dass man nur bestimmte Produkte kaufen, einen gutbezahlten Beruf ausüben muss etc. um anerkannt, geliebt und respektiert zu werden, eine Scheinwelt... Wahrscheinlich sehen Menschen darin eine vermeintliche Sicherheit?!

Falls dir dein Beruf Spaß und Zufriedenheit gibt, so würde ich an deiner Stelle darauf verzichten etwas zu ändern. Ansonsten kannst du jederzeit etwas in Gang setzen. Das heißt Abi (drei Jahre) oder FH-Reife (falls Berufsausbildung 1 Jahr Schule) nachholen. Danach könntest du immer noch studieren gehen, ebenso ein Dualstudium, also Ausbildung + Studium käme in Betracht (Studiengebühren werden vom Unternehmen übernommen). Manche FHs und Unis nehmen Leute ohne Abi auf, deren Berufsausbildung im Fachbereich des Studiums liegt.

Liebe Grüße! :)
 
G

Gast

Gast
Ich habe abitr nd trotzdem nen super beschissenen job. mach dir nichts draus haptsache ist du verlierst den spass am leben nicht, der berf ist nicht alles (ich hoffe dies zumindest inständig)
Lg
 
G

Gast

Gast
Deutschland ist ein Land der "Scheine"...

Dein Unbehagen kommt nicht von ungefähr. Je mehr "Scheine" sprich Ausbildungen du hast, um so "leichter" kommst Du vorrann.... Grundsätzlich stimmte dies so wohl sovor ca. 30 Jahren & und ist heute eher Abhängig von der Berufssparte.

... Ein Studium ermöglicht Dir (im Vergleich zum demoraphischen Wandel) gute Vorraussetzungen für die Zukunft. Vergleichst Du dies dann mit den Branchen, die eher im Ausland forschen, entwickeln & produzieren, brauchst du in Deutschland schon ein ziemlich spezieellen Bereich / vers. Markt.
Studenten, die dies nicht checken haben zwar den "Schein", aber oft auch keinen entsprechenden Job.

Was ist also Dein Beruf? Machst Du ihn gerne? Kannst Du davon leben? Eventuell auch noch in den nächsten 10 Jahren?
Willst Du "mehr" daraus machen? Vielleicht auch noch studieren? Erkundige Dich, aber verstecke Dich nicht hinter womöglich alten Pfaden.

Lass "sie" labern!

PS: Ich habe auch studiert, na und....?
Ich bin werde besser, noch schlechter... Liegt vielleichts auch an meinen zwei abgeschlossenden Ausbildungen... wer weiß
 
C

Carli

Gast
Ich bin 39 Jahre, habe kein Abitur und kein Studium übe einen kaufmännischen Beruf aus, der mir sehr viel Spaß macht und verdiene z.Zt. knapp 2.000 € NETTO und damit weit mehr als ein Großteil meiner studierten Freunde :)

Noch dazu hab ich geregelte Arbeitszeiten und genug Zeit für Hobbies. Das haben meine Freunde in höhergestellten Positionen oft nicht. Ich werde beneidet ;)

Wir mögen uns trotzdem alle sehr :) :)

Wichtig ist, das dir dein Leben gefällt, nciht was andere davon denken.
 
T

TobiasSchunn

Gast
Hallo Carli,

danke für deine Worte. Dennoch sitze ich grad wieder hier und hadere. Ich fürchte ich verenne mich da total, bin jetzt mal zum Spaß auf verschiedenen BA-Seiten, Uni usw... reingesurft und komme mir dabei vor wie in einer fremden Welt, als wäre ich im Vergleich zu sowas einfach unterster Standard. Als wäre ich in einer Welt von lauter Intellektuellen, in einer Welt in der nur Vorankommen, Arbeit, besser sein etc.. zählt... und in der ich kein Platz habe.

Du sagst du verdienst gut, hast mehr Freizeit als deine studierten Freunde. Die Aussage ist eigentlich doch völlig legitim, ich würde auch gerne so denken. Ich kann sie leider nie treffen weil eigentlich egal was kommt immer wieder daran denke dass ich "weniger" habe oder bin als die anderen.

Ich versuche quasi einerseits diesen Gedanken zu entkommen, andererseits sehe ich mich auch irgendwie als "Opfer", dem diese Welt einfach nicht so gefällt wie sie ist. Von Klein auf geht es irgendwie nur noch um Leistung, Leistung usw...
Ich hatte eben damals nicht das Glück oder den Weg eingeschlagen zu studieren und soll aber dafür jetzt für immer Unterschicht sein. Ob es manche Ausdrücken oder nicht, die meisten denken eben so. Manchmal werde ich dadurch richtig Lebensmüde.

Schaut euch doch mal heutige Stellenanzeigen an. Am besten fließend englisch, 3-fach studiert, belastbar bis zum Herzinfarkt, aufgeschlossen wie ein Moderator und obendrein noch 5 Jahre Berufserfahrung. Als normaler Kaufmann könnte ich mich gleich bei der Müllabfuhr bewerben. Auf der anderen Seite brenne ich manchmal danach ALLES wissen zu wollen, alles zu lesen und zu studieren was ich aufschnappe.

Mich quält das gerade dermaßen, ich habe gar keine Lust mehr mit denen zusammenzukommen, schade mir dabei natürlich selbst, sehe die anderen aber als eine quasi "Konkurrenz", wenn ihr versteht was ich meine. Nicht unbedingt Neid, es schlägt sich irgendwie in Agression um und dadurch blockiere ich mich wieder für andere Dinge.
Bringt mir vielleicht eine psychologische Beratung etwas ? Vielleicht findet ihr das ja sogar krank :(
 

gloria999

Mitglied
lieber tobias,
das ist überhaupt nicht blöd, was und wie du empfindest. in der tat dreht sich alles mittlerweile um leistung, karriere, erfolg, geld und soweiter. ich habe auch den eindruck, dass dinge wie mitgefühl, emotionalität, menschlichkeit, hilfsbereitschaft etc. nichts zählen bei den meisten. im beruflichen umfeld finde ich das besonders krass. außerdem kann ich gut deinen drang verstehen alles zu wissen und deine "minderwertigkeitsgefühle" gegenüber den "studierten". ich hatte das auch, mußte wegen des tods meines vater, der mich damals sehr mitnahm, die hauptschule besuchen, weil ich in der 4. klasse so schlecht war, weil in dem jahr mein vater starb. nach einiger zeit hatte ich mich gefangen, wurde auch besser, aber nie der überflieger. aber dieses gefühl, die anderen wissen mehr, haben eine bessere ausbildung - das blieb. ich konnte das nur abbauen, indem ich selbst studiert habe, mit 27 jahren habe ich noch einmal angefangen und nebenbei einen job gemacht. danach hatte ich auch super jobs, aber enorm stressig und unmenschlich, mußte 60 std die woche arbeiten, viel reisen, immer druck. heute habe ich einen job, in dem ich ungefähr nur ein drittel verdiene, aber nur 35 std arbeite, viel zeit habe und mich meiner familie widmen kann.
so geht wahrscheinlich jeder anders mit den gefühlen um. wenn es dich so unendlich stört, und du den drang hast mehr zu wissen, dann wage es einfach ein studium anzuhängen, vielleicht bekommst du bafög oder kannst nebenbei arbeiten (hast ja schon einen job). allerdings erwarte nicht, dass die welt dann besser ist, aber du fühlst dich vielleicht besser. wenn man einen solchen mangel empfindet, muss man - oder sollte man - irgendwas dagegen unternehmen. dann ist das in dir drin, ein drang ist da, wo der auch immer herkommen mag, von den eltern , umwelt, gesellschaft, das ist egal. du bist wichtig und das sind deine empfindungen, dein drang. las dich leiten davon und versuch einfach mal was anderes zu machen. egal was dein umfeld sagt, auch wenn es dir stinkt, dass du das wegen der gesellschaft so empfindest, das ist egal. du bist nun mal hier, du mußt deinen platz hier finden - oder eben auswandern, eine einsame insel suchen - für dich alleine leben. auch das ist deine entscheidung.
würde mich interessieren, wie du dich entscheidest.
viel glück und viel erfolg wünscht dir - gloria
 

Luisa

Mitglied
Tobias, ich glaube, du machst es dir selber schwer, denn vieles von dem, was du schreibst, ist einfach nur in deinem Kopf!
Du bist doch nicht Unterschicht, weil du nicht studiert hast!!!!!!
Du hast einen guten Beruf!!!!! Wenn du nun studieren willst, solltest du das machen, weil du dich beruflich und intellektuell weiterentwickeln willst und nicht aus irgendwelchen eingebildeten Minderwertigkeitsgefühlen.
Überlege was dich interessiert und gehs an.
Und überlege, was dich wirklich unzufrieden macht.
Oder hast du in deinem Umfeld Leute, die dich negativ bewerten und beeinflussen? Dann trenn dich von ihnen.
Das Leben ist zu kurz, um sich mit solch destruktiven Gedanken zu befassen.
LG Luisa
 

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