G
Gast
Gast
Tag 893.984.748.098 (gefühlt), an dem ich schon wieder nur herumsitze und mir überlege, was ich als nächstes „sinnvolles“ (?) tun könnte, um mich zu beschäftigen.
Ich befinde mich im 2.Aubildungsjahr zur Verwaltungsfachangestellten und will einfach nur raus. Raus aus dieser Tristesse, weg von der Langeweile.
Acht Stunden lang hocke ich am Schreibtisch, abgeschoben in dem am weitesten entfernt liegenden Büro. Irgendwann sind alle Schulsachen erledigt, alle Neuigkeiten der Zeitung entnommen und alle Leben an meinem Handyspiel verloren, und der Morgen ist noch immer nicht rum.
Tag für Tag komme ich hier an und was erwartet mich? Richtig, nichts.
Niemand scheint eine Aufgabe für mich zu haben und wenn, dann darf ich Akten neu sortieren oder beschriften, ab und zu mal mit in den Außendienst. Und danach heißt es wieder warten. Warten darauf, dass endlich Feierabend ist. Warten darauf, dass vielleicht doch noch ein Wunder geschieht und ich etwas zu tun bekomme. Warten darauf, dass ich endlich zeigen kann, was in mir steckt.
Aber wie sollte es anders sein? Ich warte vergebens. Jeden Tag aufs Neue, Woche für Woche, Monat für Monat.
Mir geht es irgendwie immer schlechter.
Ich bin ständig müde und kraftlos, selbst am Wochenende, obwohl ich da eigentlich genug schlafe.
Alles langweilt mich, die Situation bei der Arbeit sowieso, aber ich danach kann ich mich für so gut wie nichts mehr wirklich begeistern. Ich bin lustlos und völlig ohne Motivation. Mir fehlt der letzte Antrieb. Ich habe das Gefühl, mein Leben plätschert irgendwie an mir vorbei, ohne, dass ich es merke.
Ständig denke ich darüber nach, dem Ganzen zu entfliehen. Ich erkundige mich über Studienmöglichkeiten und freie Stellen. Der Wunsch nach Veränderung, der Wunsch, weg zu kommen wird immer größer. Manchmal würde ich am liebsten einfach alles hinschmeißen, meine Sachen packen und losfahren. Völlig egal, wohin. Hauptsache weg von hier, weg von diesem Job.
Es gibt nichts, was mir wirklich Freude bereitet oder Dinge, womit ich mich ablenken könnte. Dieser Gedanke, dieses Gefühl, dass irgendetwas fehlt bleibt immer im Hinterkopf.
Ich fiebere dem Freitag entgegen und hasse den Sonntag.
Ich empfinde eine tiefe Leere und Traurigkeit, irgendwie scheint mir alles egal zu werden.
Schlechte Laune und Frust ist ein stetiger Begleiter. Ich will ja wieder fröhlich sein, ich will so voller Energie und Lebensfreude sein wie früher, aber es geht nicht. Ich strenge mich an, lächle die Probleme weg, tue so als sei alles okay, aber es ist es nicht. Wenn ich alleine bin, überkommt mich wieder diese Ernüchterung, die Enttäuschung, aber auch der Neid auf andere.
Alle um mich herum scheinen das, was ich beschreibe, nicht zu kennen.
Jeder kennt eben nur das Gegenteil. Stress im Job, man weiß nicht, was man zuerst machen soll und ständig kommen neue Aufgaben hinzu, Überstunden und am Ende des Tages fühlen sie sich ausgebrannt, müde und schlapp. Genau wie ich, aber sie haben ja hart gearbeitet, bei ihnen ist das normal, dass es ihnen so geht. Ich sitze doch nur herum und schaue aus dem Fenster, davon kann man ja nicht müde und kaputt sein. Das ist doch völlig unmöglich.
Es stößt einfach auf Unverständnis.
Außerdem sei es doch toll, wenn man fürs „Nichts-Tun“ bezahlt wird. Nein, das ist es verdammt noch mal nicht. Niemand von denen kann sich vorstellen, wie schrecklich das ist. Niemand weiß, wie gerne ich mit ihnen tauschen würde, wie gerne ich einmal Stress hätte. Niemand versteht, dass es jeden Tag der blanke Horror ist, zur Arbeit zu fahren mit dem Wissen, dass man auch eigentlich hätte im Bett bleiben können, weil es eh nicht auffallen würde, wenn man nicht da ist, dass man eh nicht gebraucht wird.
Für was habe ich 12 Jahre die Schule besucht und meine Fachhochschulreife erworben? Das, was ich momentan mache, kann ein Grundschüler in der ersten Klasse. Dafür braucht man weder einen Schulabschluss, noch irgendwelche besonderen Fähigkeiten oder Gaben.
Ist es zu viel verlangt, mehr vom Leben zu erwarten? Mir ist durchaus bewusst, dass kein Beruf der Welt immer Spaß macht, durchweg toll ist. Vermutlich gibt es in jedem Beruf Phasen, in denen man vor lauter Arbeit nicht mehr weiß, wo einem der Kopf steht und genauso gibt es auch Phasen, in denen halt mal nicht so viel zu tun ist.
Aber es kann doch nicht sein, dass eine Ausbildung zu 95 % aus „Nichts-Tun“ besteht oder?
Ich erwarte schon sehnsüchtig den Blockunterricht, damit ich endlich mal wieder weiß, wie es ist, sich nicht zu langweilen.
Ich würde so gerne, etwas verändern. Gespräche mit dem Ausbildungsleiter haben nur kurzfristig etwas bewirkt. Gespräche mit Leuten aus meinem privaten Umfeld führen aufgrund deren Unverständnisses zu keinem Ziel.
Also tue ich einfach weiterhin so, als sei alles toll, als sei ich glücklich und zufrieden mit einer Scheißsituation und als würde mich das überhaupt nicht stören.
Den verflixten Knoten tief in mir drin, das Gefühl, als läge ein riesiger Stein auf meinem Brustkorb, das ignorier ich einfach weiter.
Ich befinde mich im 2.Aubildungsjahr zur Verwaltungsfachangestellten und will einfach nur raus. Raus aus dieser Tristesse, weg von der Langeweile.
Acht Stunden lang hocke ich am Schreibtisch, abgeschoben in dem am weitesten entfernt liegenden Büro. Irgendwann sind alle Schulsachen erledigt, alle Neuigkeiten der Zeitung entnommen und alle Leben an meinem Handyspiel verloren, und der Morgen ist noch immer nicht rum.
Tag für Tag komme ich hier an und was erwartet mich? Richtig, nichts.
Niemand scheint eine Aufgabe für mich zu haben und wenn, dann darf ich Akten neu sortieren oder beschriften, ab und zu mal mit in den Außendienst. Und danach heißt es wieder warten. Warten darauf, dass endlich Feierabend ist. Warten darauf, dass vielleicht doch noch ein Wunder geschieht und ich etwas zu tun bekomme. Warten darauf, dass ich endlich zeigen kann, was in mir steckt.
Aber wie sollte es anders sein? Ich warte vergebens. Jeden Tag aufs Neue, Woche für Woche, Monat für Monat.
Mir geht es irgendwie immer schlechter.
Ich bin ständig müde und kraftlos, selbst am Wochenende, obwohl ich da eigentlich genug schlafe.
Alles langweilt mich, die Situation bei der Arbeit sowieso, aber ich danach kann ich mich für so gut wie nichts mehr wirklich begeistern. Ich bin lustlos und völlig ohne Motivation. Mir fehlt der letzte Antrieb. Ich habe das Gefühl, mein Leben plätschert irgendwie an mir vorbei, ohne, dass ich es merke.
Ständig denke ich darüber nach, dem Ganzen zu entfliehen. Ich erkundige mich über Studienmöglichkeiten und freie Stellen. Der Wunsch nach Veränderung, der Wunsch, weg zu kommen wird immer größer. Manchmal würde ich am liebsten einfach alles hinschmeißen, meine Sachen packen und losfahren. Völlig egal, wohin. Hauptsache weg von hier, weg von diesem Job.
Es gibt nichts, was mir wirklich Freude bereitet oder Dinge, womit ich mich ablenken könnte. Dieser Gedanke, dieses Gefühl, dass irgendetwas fehlt bleibt immer im Hinterkopf.
Ich fiebere dem Freitag entgegen und hasse den Sonntag.
Ich empfinde eine tiefe Leere und Traurigkeit, irgendwie scheint mir alles egal zu werden.
Schlechte Laune und Frust ist ein stetiger Begleiter. Ich will ja wieder fröhlich sein, ich will so voller Energie und Lebensfreude sein wie früher, aber es geht nicht. Ich strenge mich an, lächle die Probleme weg, tue so als sei alles okay, aber es ist es nicht. Wenn ich alleine bin, überkommt mich wieder diese Ernüchterung, die Enttäuschung, aber auch der Neid auf andere.
Alle um mich herum scheinen das, was ich beschreibe, nicht zu kennen.
Jeder kennt eben nur das Gegenteil. Stress im Job, man weiß nicht, was man zuerst machen soll und ständig kommen neue Aufgaben hinzu, Überstunden und am Ende des Tages fühlen sie sich ausgebrannt, müde und schlapp. Genau wie ich, aber sie haben ja hart gearbeitet, bei ihnen ist das normal, dass es ihnen so geht. Ich sitze doch nur herum und schaue aus dem Fenster, davon kann man ja nicht müde und kaputt sein. Das ist doch völlig unmöglich.
Es stößt einfach auf Unverständnis.
Außerdem sei es doch toll, wenn man fürs „Nichts-Tun“ bezahlt wird. Nein, das ist es verdammt noch mal nicht. Niemand von denen kann sich vorstellen, wie schrecklich das ist. Niemand weiß, wie gerne ich mit ihnen tauschen würde, wie gerne ich einmal Stress hätte. Niemand versteht, dass es jeden Tag der blanke Horror ist, zur Arbeit zu fahren mit dem Wissen, dass man auch eigentlich hätte im Bett bleiben können, weil es eh nicht auffallen würde, wenn man nicht da ist, dass man eh nicht gebraucht wird.
Für was habe ich 12 Jahre die Schule besucht und meine Fachhochschulreife erworben? Das, was ich momentan mache, kann ein Grundschüler in der ersten Klasse. Dafür braucht man weder einen Schulabschluss, noch irgendwelche besonderen Fähigkeiten oder Gaben.
Ist es zu viel verlangt, mehr vom Leben zu erwarten? Mir ist durchaus bewusst, dass kein Beruf der Welt immer Spaß macht, durchweg toll ist. Vermutlich gibt es in jedem Beruf Phasen, in denen man vor lauter Arbeit nicht mehr weiß, wo einem der Kopf steht und genauso gibt es auch Phasen, in denen halt mal nicht so viel zu tun ist.
Aber es kann doch nicht sein, dass eine Ausbildung zu 95 % aus „Nichts-Tun“ besteht oder?
Ich erwarte schon sehnsüchtig den Blockunterricht, damit ich endlich mal wieder weiß, wie es ist, sich nicht zu langweilen.
Ich würde so gerne, etwas verändern. Gespräche mit dem Ausbildungsleiter haben nur kurzfristig etwas bewirkt. Gespräche mit Leuten aus meinem privaten Umfeld führen aufgrund deren Unverständnisses zu keinem Ziel.
Also tue ich einfach weiterhin so, als sei alles toll, als sei ich glücklich und zufrieden mit einer Scheißsituation und als würde mich das überhaupt nicht stören.
Den verflixten Knoten tief in mir drin, das Gefühl, als läge ein riesiger Stein auf meinem Brustkorb, das ignorier ich einfach weiter.