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Luxussorgen und trotzdem ratlos

S

sad&silent

Gast
Hallo,

nun bin ich neu hier gelandet, einfach weil ich mich gerne austauschen möchte und hoffe, einige neue Blickwinkel zu meiner Situation zu bekommen.
Denn seit einigen Wochen drehe ich mich nur noch im Kreis und komme mit meinen Gedanken nicht wirklich zu einem Abschluss kommen.
Vielleichthilft einfach, wenn es hier jemanden gibt, der mit mir redet und wie gesagt einfach da ist. Mein Umfeld ist nämlich schon ganz schön genervt glaube ich.

So, jetzt zur Geschichte: Momentan, und das schon seit einem dreiviertel Jahr bewerbe ich mich nach meinem Abschluss eine Stelle. Das ist wirklich total frustrierend und nervt einfach nur noch. Immerhin kann ich mich mit jobben über Wasser halten, so dass es nicht direkt ganz schlimme Folgen hat, dass ich noch nichts habe.
Und seit ca 2 Wochen stecke ich in folgender Misere:
Ich habe ein Angebot für eine Stelle, die von außen betrachtet super ist, aber ich mich einfach dort partout nicht wohlfühle.
Und ich bin noch im Rennen für einen tollen tollen Job, aber es dauert noch, bis da eine Entscheidung fällt.

Ich bin nicht sicher, wie lange ich den doofen Job noch verzögern kann, um beim tollen Job Zeit zu schinden. Und soll ich den doofen Job wirklich annehmen, auch wenn er so doof ist? Lieber noch länger suchen? Habt ihr Erfahrungen?
Deswegen auch das Thema: eigentlich Luxussorgen, weil jeder sollte doch eigentlich über einen guten Job glücklich sein und es ist doch schrecklich, dass ich mich so gar nicht dafür begeistern kann...und alle Möglichkeiten und Eventualitäten drehen sich um mich und ändern sich minütlich und irgendwann muss ich durchdrehen. Auch wenn ich eigentlich "nur" warten müsste, was der Traumjob macht hab ich so einen inneren Druck, dass ich irgendwas machen muss, um wieder Herrin der Lage zu werden. Ich hasse dieses ausgeliefert sein so sehr.

Vielleicht habt ihr ja Gedanken...Tipps oder offene Ohren,
würde mich freuen.
 

paulemaule

Aktives Mitglied
Bevor du mit gar nichts da stehst, nimm den schlechteren Job an und kündige sobald du den Vertrag für den tollen Job unterschrieben hast.

Du hast ne Probezeit, kannst also ohne Gründe kündigen. Die Frist ist in der Regel 2 Wochen. Manche Arbeitgeber lassen sich auch auf einen Auflösungsvertrag ein. Dann bist du noch am gleichen Tag weg. Wenn Fragen kommen sollten, dann denk dir halt ne Geschichte aus, wenn du die Wahrheit ("Ich find diesen Job scheiße") nicht rausposaunen möchtest. Du hast ein unschlagbares Angebot bekommen, hast ein privates Problem und kannst nicht mehr arbeiten, machst ne Weltreise, irgendwas.
 
S

sad&silent

Gast
danke paulemaule für die schnelle und tolle Antwort.
Klar du hast recht, das sind Fakten die ich natürlich kenne, aber irgendwie dringt das nicht zu mir durch und ich weiß auch ich steh mir selbst im Weg, was ich in dem Ausmaß gar nicht kenne.
Ich habe jetzt schon ein schlechtes Gewissen, der blöden Firma abzusagen. In mir ist dieses: Du müsstest das toll finden, so viele wollen das machen, es war so schwierig-

Was auch wie eine Ausrede klingt, die Jobs um die es geht sind einmal quer durch Deutschland voneinander weg und auch von mir so weit weg. Ein hin- und herspringen oder vom einen Job nochmal kurz ein Vorstellungsgepräch beim anderen machen wäre ziemlich schwer.

Ach, und was mich eben irgendwie bockig werden lässt, ist, dass ich mich schon für so viele Interviews so ins Zeug gehängt hab und es nie funktioniert hat. Immer hab ich knapp verloren und ich bin nun so frustriert, dass sich Aufwand scheinbar nicht lohnt.
 

paulemaule

Aktives Mitglied
Warte doch erstmal ab, ob der tolle Job funktioniert. Also entweder auf Risiko spielen und den schlechten Job sausen lassen, oder meine erwähnte Variante ausprobieren.

Ich kenne das auch. Mittlerweile bin ich da einfach nur egoistisch. Warum auch nicht? Scheiß drauf. Das Unternehmen hat jahrzehntelang ohne dich funktioniert und wird auch in Zukunft ohne dich bestehen. Dann unterschreibst du du halt nen Vertrag und kündigst nach zwei Wochen wieder. Who cares? Es geht nur um dich. Dir muss es Spaß machen, du musst mit dem Gehalt auskommen. Gewissensbisse sind da fehl am Platze.

Gerade weil du schon so viele Interviews hattest, wäre es doch ratsam egoistischer zu denken. Viel Aufwand soll auch viel Ertrag bringen. Das macht man im normalen Leben doch genauso. Warum die zermatschten Bananen kaufen, wenn ich für das selbe Geld frische Bananen bekomme? Warum einen mittelmäßigen Job ausüben,wenn ich Chance auf einen besseren habe?
 
S

sad&silent

Gast
DANKE
so sehe ich das im Grunde ja auch! Ich weiß gar nicht was da mit mir momentan los ist, dass ich so eine Mimose bin. Wahrscheinlich wirklich, dass ich einer Art Willkür unterlegen bin, gegen die ich nicht ankämpfen kann. Diese Machtlosigkeit macht mich so fertig seit die Bewerbungsphase begonnen hat.
Bisher war es glücklicherweise immer so, dass sich Fleiß und Lernen meistens auch gelohnt hat und jetzt ist das alles einfach sch* egal.
Manchmal denke ich ich sollte dem doofen Job einfach nur absagen, um wieder Macht über mein Leben zu bekommen. Seit der ganzen Zeit dreht sich alles nur noch um Gespräche, Interviews, Einladungen, Absagen. In welche Industrien ich mich schon eingearbeitet hab, wo ich schon überall hingefahren bin um wieder völlig auf wohlwollen oder eben nicht angewiesen zu sein.

Und auch heute wieder hab ich vor Charme gesprüht, mir neues Wissen angeeignet und es war echt spannend. Ich wünsche mir das so unbedingt, weil es toll war. Aber auch da ist es einfach wieder so, dass ich nichts mehr tun kann und einfach ausgeliefert bin.

Wie gesagt, ich drehe mich nur im Kreis und hadere mit mir und muss wieder Oberwasser bekommen. Aber schreiben hilft schon mal sehr. DANKE
 

paulemaule

Aktives Mitglied
Das ist wirklich ein Luxusproblem, aber eben ein Problem. Mir ging meine Phase der Jobsuche auch tierisch auf den Zeiger. Dieses ständige Arschkriechen in Form einer Bewerbung. Sehr geehrte Damen und Herren, Küsschen hier, Küsschen da, Freundliche Grüße und nochmal Küsschen. Aber so ist das halt, da muss (fast) jeder mal durch. Und wenn man dann mal einen guten Job hat, dann bleibt einem das auch für lange Zeit erspart.

Bei mir kam es dann wie es kommen musste. Ich hatte die Auswahl zwischen mehreren Jobs. Monatelang hat sich kein Schwein für mich interessiert und dann kamen sie plötzlich alle. Ist blöd, aber da bleibt einem nichts anderes übrig als eine egoistische Entscheidung.
 
S

sad&silent

Gast
Ging das bei dir zeitlich besser aus mit deinen beiden Zusagen? Das ist doch eigentlich fast immer ein Rießenproblem, weil die Fristen einfach so unterschiedlich sind...und Firmen sich so viel Zeit oder voll wenig Zeit lassen.

Ja so ist das halt und es beschäftigt mich viel mehr als es eigentlich sollte. Ich verstehe ja auch gut, dass ich nach fast einem Jahr auch allen auf den Zeiger gehe, die in meinem Umfeld sind. Es ist dieses ständige Hangen und Bangen, das mich wahnsinnig macht und ich will einfach endlich zeigen, was in mir steckt und mich gewinnbringend irgendwo einbringen, mir ein Leben aufbauen, eine Wohnung haben. Es ist verrückt, wieviel Lebensqualität mit einem geregelten Job einhergeht was einem beim Studium nie so bewusst ist.
Ich hoffe einfach so, dass ich den doofen Job noch so lange verzögern kann, bis sich die anderen mal entscheiden. Dass es auch immer so lange dauern muss.
Wenn alles nix hilft muss es entweder der saure Apfel sein, oder ich ziehe das Unverständnis von allen auf mich und sage einfach trotzdem ab und stelle mich der Kritik...

Versuche mir die ganze Zeit alle Szenarien vorzustellen und auf mich zu hören, wie es mir mit welcher Entscheidung geht. Aber das ist halt je nach Stimmung, Tageszeit etc pp anders....
 

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