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Lost.

dr.superman

Sehr aktives Mitglied
eilweise habe ich das Gefühl, dass viel mehr Aufgaben gegeben werden. Den ganzen Tag alleine vor dem Laptop zu sitzen und auf den Bildschrim zu starren
hmh,
das merke ich von Dozentenseite aus auch, dass mir das Gefühl für die Leistung der Studierenden fehlt, vor allem auch, weil so viele immer die Kameras aushaben und ich nicht erkennen kann,
ob sie was verstehen oder nicht oder ich nicht sehe, was und ob sie was aufschreiben. Tatsächlich ist die Lehre inhaltlich nicht besonders heraus fordernd, also inhaltlich,
es geht ja eher darum, komplizierte Dinge passend aufzubereiten. Und das ist schwierig, wenn man nicht sieht/weiß, auf welchem Stand die Lernenden sind.
Da haut man dann vom Niveau auch schon mal daneben.

"Anwesenheitspflicht" kann man übrigens nicht verdonnern, bis auf wenige Ausnahmen, die die Landeshochschulordnung vorgibt.
Aber man kann jederzeit nachprüfen, ob der Student so viel arbeitet, dass er dafür auch eine bestimmte Anzahl an ECTS verdient hat.
Digital tun die Dozenten halt so, als ob eine Anwesenheitspflicht möglich ist,
aus oben genannten Gründen.... sie wollen so feedback für eine effektive Gestaltung der Kurse erzwingen.

Bzgl.
sozial:
jeder Student hängt immer und ständig am handy und tauscht sich da aus - so erscheint es einem...
hatte mal ne Vorlesung, da saß eine drin, die hat den gesamten Kurs über ständig nur in das handy reingestarrt, 11. Reihe von unten, Mitte. Ein Samsung Handy.....

da fragt man sich dann als Dozent /"Erwachsener" schon, wieso das Soziale nun so kippt (was wir ganz oft hören!!!) , jeder müsste doch wissen, wie man Videocall etc. gestaltet. Oder abends im zoom-Raum mal jeder einen Cocktail trinkt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo dr.superman,

schau mal hier: Lost.. Hier findest du was du suchst.
G

Gelöscht 77808

Gast
Mir fehlt manchmal bei Studenten ein bisschen die "wissenschaftliche Sicht aufs Studium".
Studenten mit Abschluss sehe ich als Führungskräfte, an die später Fragen heran getragen werden, die die Arbeitnehmer nicht zu beantworten wissen. Oder als Selbständige, die definitionsgemäß selbst und ständig arbeiten bzw sich um Fragestellungen kümmern.

Dies steht im direkten Gegensatz zu Schule, in der Lösungen präsentiert werden, und zu den Prüfungen die dazu passenden Fragen gestellt werden. Nachmittags ist frei.

Daher muss man sich fragen, wieso Studenten nicht davon ausgehen, dass ihnen niemand hilft und sie sich selbst organisieren, derweil Dozenten sie "gnädigerweise" hier und da ein bisschen in die Richtung stupsen?
Vermutlich fehlt es an der Übersicht, wie sehr in die Tiefe gegangen werden soll.

Als Kind im Strassenverkehr lernt man, keinen umzufahren. mit dem Führerschein kommen Vorfahrtsregeln dazu. Mit dem Berufskraftfahrer Ladungssicherung und Fahrzeiten, als Jurist kommen anzuwendende Vorschriften dazu - um zu verifizieren, ob das Kind den LKW umgefahren hat oder vom LKW umgefahren wurde....

Ein Student wird sich daher einordnen müssen, was er wissen sollte. Kann er das?
Dann stünde das Ziel fest.
 

dr.superman

Sehr aktives Mitglied
Daher muss man sich fragen, wieso Studenten nicht davon ausgehen, dass ihnen niemand hilft und sie sich selbst organisieren, derweil Dozenten sie "gnädigerweise" hier und da ein bisschen in die Richtung stupsen?
häh? :)

Du meinst "organisieren müssen"?
ja, berechtigte Frage....

wenn ich mit meinen Studierenden solche Fragen diskutiere, kommt immer dasselbe raus:
sie meinen,
Uni ist wie Schule, wir sind ein Lehrerkollegium und müssen den Studenten deswegen was beibringen. Hilfe zur Selbsthilfe wird als "Faulheit" der Dozierenden gesehen. Grundsätzlich.
 

dr.superman

Sehr aktives Mitglied
der Student sucht sich ein Thema für eine Hausarbeit aus.
Dazu braucht es eine Fragestellung.
Er kommt ohne Vorbereitung in die Sprechstunde. Wir entwickeln gemeinsam was (was er eigentlich selbst können müsste, dazu müsste er aber lesen).
ich schicke ihn weg mit Literaturempfehlung und Fahrplan.

3 Wochen später das gleiche Spiel wieder,
weil:
"ich habe keine Literatur gefunden" oder
"mir gefällt was anderes besser".

Noch mal drei Wochen später wieder eine mail mit Anfrage für Sprechstunde,
weil "man mit dem Thema nicht so klar kommt", keine "Literatur findet" etc..

Was ist passiert?
Mit mir zusammen war alles klar, der Student hat den Eindruck, es geht was vorwärts,
aber dann das selbstgesteuert zu befolgen, was wir besprochen haben, wurde anstrengend und basiert auf Selbststudium, das ist für die meisten nicht stemmbar. Dewegen wollen sie ständig wieder was neues anfangen.
Lustig für mich bei 35 Leuten im Seminar.
 
G

Gelöscht 50913

Gast
Mir fehlt manchmal bei Studenten ein bisschen die "wissenschaftliche Sicht aufs Studium".
Studenten mit Abschluss sehe ich als Führungskräfte, an die später Fragen heran getragen werden, die die Arbeitnehmer nicht zu beantworten wissen. Oder als Selbständige, die definitionsgemäß selbst
Nur ein ganz kleiner Bruchteil wird eine Führungskraft. Der Großteil wird ein überqualifizierter Sachbearbeiter. Um Karriere zu machen, ist Wissen nur bedingt erforderlich. Es hängt allein von Vitamin B ab.
Warum habe ich meinen Bachelor berufsbegleitend gemacht und mache nun den Master ebenfalls berufsbegleitend? Ich brauche ein Stück Papier auf dem "Master" steht. 98% des Wissens wird in der Praxis zudem nicht gebraucht. Ich gehe somit den Weg des geringsten Widerstands und mache nur das was ich machen muss, um eine Prüfung gut zu bestehen. Danach bin ich gezwungen das erworbene aber nicht fest verankerte Wissen zu löschen und neues Wissen für eine Prüfung zu erwerben. Wissenschaftlich arbeiten hat mich zudem noch nie interessiert. Seminararbeit finde ich daher überflüssig..zumal die Arbeiten immer so geschrieben werden muss, wie der Dozent es haben möchte.

"Mindestens 3 Quellen pro Seite, ansonsten ist die Arbeit absoluter Mist"

Andere Dozent: "ab 4 Quellen pro Seite kann man die Arbeit in die Tonne kloppen"

Im Fazit.
Dozent A:"Man darf niemals seine eigene Meinung im Fazit schreiben"

Dozent B: "Die eigne Meinung MUSS im Fazit stehen. "

Dozent C:"Wenn du möchtest, kannst du deine Meinung einbauen. Verpflichtend ist es aber nicht"
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Sofakissen

Aktives Mitglied
Bei mir ist es genau andersherum. Mir macht mein nebenberufliches Studium seit Corona noch mehr Spaß. Keine unnötigen Vorlesungen mehr, in denen der Dozent doch nur sein Skript rezitiert. Da lese ich das Skript lieber selber, den Dozenten benötige ich nur, um mir Fragen zum Thema zu bentworten. Fachsimpeln mit Kommilitonen mache ich in Onlinetools, das geht auch gut.

Gerade Seminare finde ich für die Praxis wichtig. Da bekommt man ein Thema und/oder eine Fragestellung und muss das dann bearbeiten. Ist bei mir auf der Arbeit nicht anders. Ich arbeite schließlich nicht am Fließband sondern in der Entwicklungsabteilung. "Entwicklung" kommt dabei nicht von "hat schon einer gemacht brauchst nur noch abschreiben" sondern von "musst du dir selber was ausdenken, ein bisschen kannst von bereits vorhandenem abkupfern, den Rest musst du irgendwie selber herausfinden".

Dazu braucht man keinen Doktortitel und auch keinen Master, dafür die Fähigkeit, basierend auf dem Grundwissen im Studium eigenständig neue Lösungen zu erarbeiten. Ein Seminar entspricht dabei der Vorrecherche, ehe man dem Chef und Kunden seinen (kurzen und prägnanten) Lösungsansatz präsentiert (basierend auf Recherchen zu aktuellen Techniken), bevor man überhaupt weitermacht. Auch das Diskutieren mit dem Prof wie er sich die Arbeit vorstellt ist ähnlich zum Job - zieh dem Kunden mal aus der Nase, was er wirklich erwartet. Zumindest bei mir in der Firma muss das nicht nur die Führungskraft, sondern auch der Standardentwickler können.

Das einzige Problem das ich sehe ist, dass man für zu viele Jobs ein Studium braucht, für die man die im Studium vermittelten methodischen Fähigkeiten gar nicht braucht. Für viele Sachbearbeiterberufe muss man heute studieren, da hatte es vor 20 Jahren noch ne Ausbildung + ggf. Weiterbildung getan. Entsprechend quälen sich viele durch ein Studium, die sich für die Themen weder in der Tiefe noch in der Breite interessieren und denen auch das eigenständige Lernen nicht so liegt. Man macht es eben nur wegen dem Job. Kann das irgendwie auch verstehen, hab mich selber ebenfalls durch den Bachelor gequält, um eine Ausbildung zu haben, der Spaß an der Thematik kam erst hinterher, als es für den Beruf nicht mehr sooo relevant war. Macht eben doch einen Unterschied, ob man sich mit einem Thema auseinandersetzt weil man es will oder weil man es muss.
 
G

Gelöscht 117143

Gast
Um auf das eigentliche Thema zurückzukommen... @UnbekannterPhysiker

Ich studiere selbst und ich habe eigentlich schon alles Mögliche erlebt. Ich gehöre leider auch zu der Kein-wirkliches-Ziel-aber-wird-schon-irgendwie-Generation - und man fällt immer wieder damit auf die Schnauze.

Mein Studium habe ich vor Corona angefangen an einer Hochschule. Ich glaube, da geht alles ein bisschen anders zu als an einer sehr anonymen Universität.

An meiner Hochschule (ich studiere etwas Juristisches) fing alles wie in einer Schule an, obwohl einem immer wieder eingetrichtert wird, das Hochschule keine Schule sei. Aber trotzdem wurden wir wie Schüler behandelt. Wir hatten Pflichtveranstaltungen, "Kennenlern-Veranstaltungen", mussten bei Vorträgen da sein und unterschreiben. Wenn einer mal nicht kam, wurde er direkt am nächsten Tag gefragt, wieso er nicht gekommen ist. Es gab die erhobenen Zeigefinger, wenn jemand zu spät zu einer Vorlesung kam. Man wird per Mail an jeden Mist mind. 3 Mal erinnert und bekommt immer noch eine Verlängerung, wenn man höflich fragt. Das erinnert mich alles an Schule.

Das Problem im Studium ist nur, dass dir niemand vorgibt, wie du was zu machen hast. Es gibt nur Ratschläge, die du annehmen kannst. Du musst selbst irgendwie wissen, was du wie machen musst. Im ersten Semester mussten wir eine wissenschaftliche Hausarbeit (ein Rechtsgutachten) schreiben und ich hatte keine Ahnung, was das ist. Wir haben eine kryptische Anleitung bekommen, die ich natürlich auch nicht verstanden habe und dann hieß es: Abgabe bis zum X.
Natürlich ist es jetzt vorteilhaft, viele Kontakte zu anderen zu haben. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat es dann geklappt und man wusste langsam, wie er der Hase läuft.

Aber die Vorlesungen an sich haben mir oft nicht gefallen. Immer hieß es "Man muss methodisch arbeiten", dir sagt aber keiner, was das genau heißt. Es heißt immer, man soll "wissenschaftlich arbeiten", aber keiner zeigt dir genau, wie das geht. Und so bleibt es halt dabei. Du machst immer das, was du sonst auch gemacht hast und wurstelst dich halt durch.

Es gab Module, da hat man einfach ein Skript bekommen und der Lehrer hat das abgelesen. Wie in der Schule, nur, dass man den Stoff, den man können musste, bereits am Anfang bereitgestellt bekam.
Oft hatte ich Vorlesungen, da habe ich nicht wirklich verstanden, wie das alles funktioniert: zum Beispiel Steuern. Profs haben oft kein Verständnis dafür, wenn man es selbst auf Anhieb nicht versteht, weil ja alles sehr logisch und klar ist. Oft werden Dinge nur oberflächlich erklärt.

Irgendeiner hat oben geschrieben, Studierende wären nicht besonders eigenständig und müssten lernen, sich alles selbst beizubringen. Da frage ich mich, wieso ich als Wirtschaftsjurist irgendwie 3 Steuer-Module haben muss? Es gibt einen extra Studiengang dafür. Und du musst das, was jemand studiert hat, mal in ein paar Wochen können und am Ende eine Klausur auf einem hohen Niveau schreiben. Die Durchfallquote kann man sich ja denken.
Im Gegensatz dazu gibt es aber nur 1 Modul Zivilprozessrecht, so beiläufig am Ende des Studiums noch reingequetscht, was für uns viel wichtiger wäre. Der Vorlesungsplan wurde in den Jahren, in denen ich studiert habe, oft verändert, weil es irgendwie wenig Sinn ergeben hat und Vorlesungen seltsam aufgeteilt waren.

Ich kam oft an einen Punkt, wo ich mich gefragt habe, was ich eigentlich hier tue. Wieso mache ich das? Da bin ich in eine tiefe Depression reingeschlittert und habe sehr viel Zeit vergeudet mit Grübeln.

Jetzt im Nachhinein ärgere ich mich, dass ich nicht zumindest auf Prüfungen gelernt habe und die Zeit genutzt habe, um mich auf Vorlesungen vorzubereiten. Ich habe viel Zeit verschwendet mit unnötigem Zeug, denn man kriegt sich auch wieder ein. Es geht nicht für immer so weiter.

Corona ist so bisschen Fluch und Segen. Segen, weil ich dadurch viele Vorteile hatte. Oft wurden Prüfungsleistungen heruntergesetzt oder man hat Kompromisse gefunden, die uns die Vorlesungen erleichtert haben. Fluch, weil man viel leichter in eine Lethargie reinkommt und nur noch vom Computer abhängig ist. Ich hatte viele Probleme damit, diverse wissenschaftliche Arbeiten zu bearbeiten, weil man nicht einfach in die Bibliothek gehen konnte. Die wurde einfach dichtgemacht.

Ja, es stimmt schon, dass es sich Studenten einfach machen wollen, sich nicht anstrengen, nicht richtig suchen, auch nicht wirklich wissenschaftlich an das Studium rangehen und denken, man müsse nur alles auswendig lernen. Aber oft hatte ich das Gefühl, dass es so auch kommuniziert wurde.
Wenn ich etwas nicht verstehe und der Prof, der mir das Thema näherbringen soll, das auch nicht für nötig hält, es mir beizubringen (wir hatten einen Prof, der hat einfach nur 1 h sich hingesetzt, nur um auftretende Fragen zu beantworten und ist dann wieder wochenlang verschwunden)... dann wird das halt auch nichts auf Dauer.
 
G

Gelöscht 119968

Gast
Nein, das ist kein "Müll". Wenn ich das alles richtig verstehe, brauchst du schlichtweg eine Auszeit, egal, ob coronabedingt oder sowieso.
Hast du schon mal an ein Auszeitsemester gedacht? Raus aus allem, etwas ganz anderes machen - danach ist der der Kopf oft wieder frei.
 

dreampudelchen

Aktives Mitglied
Werden im kommenden Semester, das ja bald losgehen müsste, die Vorlesungen wieder wie vor Corona in der Uni/Hochschule gehalten? Bei uns hier ist das so, ich weiß jetzt nur nicht, ob das in allen Bundesländern so ist. Würde das etwas für dich ändern, wenn du die Vorlesungen wieder normal besuchen könntest?

Einerseits mag es ja schön sein, in Ruhe von Zuhause aus zu studieren, sich ggf. die Zeit frei einteilen zu können usw. usf., aber das macht nicht alles einfacher und es ist auch nicht für jeden besser, als täglich zu Vorlesungen zu gehen.
Sozialer Kontakt per Videokonferenz, oder WhatsApp oder was auch immer ist etwas ganz anderes, als wenn man sich persönlich sieht.
Durch die Anwesenheit in der Vorlesung versteht man einfach mehr, kann schnell mal Mitstudenten fragen, wenn man wo nicht mitkommt. Allein dadurch, das man sein Zuhause verlassen und zur Uni gehen muss bekommt der Tag mehr Struktur und Abwechslung, als wenn man nur Zuhause sitzt.

Mach dich nicht verrückt, wegen dem Jahr, das du früher hättest fertig sein können, später fragt dich kein Mensch mehr danach und im Moment fühlen sich viele Studenten und Schüler verloren. Du bist nicht ganz allein, vielleicht ist das ein kleiner Trost.

Vielleicht würde es dir auch helfen, etwas Ordnung in dein Gedankenchaos zu bringen?
 

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