Hallo, ich wollte Euch mal ein Update geben...
Immer wenn ich denke jetzt geht es nicht mehr schlimmer und mehr ginge nicht, setzt mein Bruder doch noch einen drauf...:wein:
Seit des Dramas an seinem Geburtstag hatten wir keinen Kontakt und ich habe das bewusst auch so gewollt, weil ich mich von diesem Erlebnis einfach nicht erholen konnte und merkte, dass ich mehr nicht verkraften kann. Aber ich hatte meinem Bruder Konzertkarten zum Geburtstag geschenkt. Eine seiner Lieblingsbands, die sonst nie nach Deutschland kommt und hier nur ein einziges Konzert gibt. Dieses Konzert ist in wenigen Tagen.
Die ganze Zeit habe ich mich verrückt gemacht, was ich denn deswegen nur tun soll, da er sich jetzt nicht mehr meldete. Beim auspacken der Karten an seinem Geburtstag hatte er sich gefreut und sagte, da das Konzert in einer anderen Großstadt stattfindet, dass wir uns dann da ja einen schönen Tag zusammen machen könnten. Er schaute auch gleich nach günstigen Flügen, da er keine Lust hatte mit Auto oder Zug hin zu fahren. Flüge gab es jede Menge und zwar sehr günstig. Dennoch buchte mein Bruder nicht sofort, denn er sagte er müsse nochmal gucken welche Uhrzeiten für ihn am günstigsten wären. Somit musste ich nun auf seinen Bescheid dazu warten.
Gestern, nur noch wenige Tage vorm Konzert, rief er dann doch endlich an... und was kam? Er habe eine schlechte Nachricht, es gäbe einfach keine Flüge. Natürlich sagte ich, dass wir doch aber an seinem Geburtstag zusammen geguckt hatten und es jede Menge zu besten Preisen gab. Langes Schweigen... Dann kam in genervtem Ton wie ein Vorwurf von ihm, dass ich jetzt wohl sauer/enttäuscht sei. Klar, dass ich das zeige und ausnahmsweise mal nicht mit riesem Verständnis und nur lieb reagiere, kennt er von mir gar nicht. Ich reiße mich ja normalerweise immer zusammen. Doch nach all dem was bereits voran gegangen war, konnte ich jetzt einfach nicht mehr so tun, als sei das ok.
Dann kam von meinem Bruder, dass das Ganze ihm sowieso zu viel Aufwand sei und rechnete mir vor, dass er ja dann nur um zu dem Konzert zu gehen (und mit mir einen Tag zu verbringen...) den Flug und eventuell eine Übernachtung bezahlen müsse. Das stünde ja in keinem Verhältnis. Ernsthaft! Das direkt nach seinem Geburtstag an dem wir alle 500 km weit fahren mussten, selbst ich ein teures Hotelzimmer bezahlen musste (obwohl er ja in der Stadt lebt) und es meinem Bruder umgekehrt nichtmal den Aufwand wert war mich außerhalb seiner Party vorher oder nachher zu sehen. Zudem ist er wirklich finanziell weit mehr als nur gut gestellt und gönnt sich einen riesigen Luxus nach dem nächsten. Als ich nun also diesen Vergleich zog, kam von ihm, sein Geburtstag sei schließlich etwas ganz anderes. Und er kommt auch her, wenn es um spaßige Abendveranstaltungen mit der Familie seiner Freundin geht. Nur ich bin es nicht wert. Umgekehrt habe ich ihn all die Jahre, obwohl ich sehr wenig Geld hatte, so oft in seiner Stadt 500km weit weg besucht. Ihm war das umgekehrt immer zu viel Aufwand. Für ihn war das immer nur selbstverständlich.
Dass er mir das aber nun gestern so unverholen an den Kopf knallte. Als mache es gar nichts und sei ja nur das normalste der Welt... Mein Geschenk, nichts wert. Dann verfallen die teuren Konzertkarten halt einfach. Macht ja nichts... ist ja nur von mir. Wie knapp vorher diese Absage kommt, auch kein Ding in seinen Augen.
Als er offensichtlich nicht mehr weiter wusste, behauptete er dann ganz dreist, er habe mir doch sowieso gesagt, dass ihm das Konzert zu viel Aufwand sei. Eine glatte Lüge. Mein Bruder ist so schwer zu beschenken und ich mache mir immer wahnsinnig einen Kopf, auch zu der Idee mit dem Konzert, hatte ich ohne Ende über wenn und aber gegrübelt und ihn lange vorab deshalb in einem Telefonat gefragt ob er Lust dazu hätte. Da kam ein klares ja. Auch beim auspacken der Konzertkarten sagte er ja, dass er sich freue und dass wir dann einen schönen Tag zusammen in der Stadt verbringen könnten. Und schaute wie gesagt direkt nach Flügen. Als ich gestern somit sagte, dass seine Behauptung jetzt plötzlich doch gar nicht stimme, sagte er allen ernstes er hätte mich halt nicht verletzen wollen. Wäre es nicht so traurig, müsste man darüber eigentlich laut lachen - bei all den Gemeinheiten, allein seinem super verletzenden, eiskalten Verhalten rund um seinen Geburtstag.
Als ich auf seinen Vorwurf, dass ich jetzt wohl sauer sei, antwortete, dass ich doch, wenn ich ihm jetzt ehrlich sagen würde was ich denke, sowieso wieder nur die Böse sein würde (so drehte er den Spieß ja bislang jedes Mal gegen mich um, wenn ich mich je getraut habe etwas kritisches zu sagen), begann er sofort laut und aggressiv zu werden... da habe ich aufgelegt, ohne ein weiteres Wort. Ich konnte es einfach nicht mehr ertragen und mir standen schon so die Tränen in den Augen.
Wie es mir geht, ob er mir weh tut, ob ich traurig bin, was das für meine Erkrankung bedeutet... das interessiert ihn nicht. Ich bin egal und nichts wert.
