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Liebe ich ihn noch oder bin ich nur gewohnt es tun zu müssen?

G

Gast-Lilly

Gast
Hallo liebe Forum-Mitglieder,

angeleitet von meiner inneren Unruhe, habe ich Onkel Google mal gefragt, wo ich meiner Seele etwas gutes tun und nach Rat fragen kann UND Schwupps! Bin ich hier gelandet! ;-)

Ich bin eigentlich von naturaus ein sehr fröhlicher Mensch, der sehr gerne lacht und das Leben genießt. Zudem bin ich auch sehr loyal und kämpfe für gewöhnlich für Dinge, die es mir wert zu sein scheinen.

So ist es in meiner Beziehung. Ich habe meinen (ersten) Freund mit 17 Jahren kennengelernt, daraufhin war ich 2Jahre mit ihm befreundet und anschließend sind wir zusammen gekommen. Mittlerweile bin ich 23 Jahre alt und frage mich immer wieder, ob ich wirklich immer das richtige getan habe. Diese Beziehung war mir nämlich wirklich viel wert, und ich habe viele Opfer gebracht, die mir selber bis heute noch wehtun.

Ich wusste schon immer (sprich als ich ihn kennenlernte), dass er sehr viele Vorurteile hegte und sich mega schnell ein Urteil von allem machte. Für mich war das zu Anfang eine sehr große Bereicherung, denn mit 17 ist man sich nicht mit allem sicher und fühlt sich gut dabei die Verantwortung einer Entscheidung jemand anderen übergeben zu können! Doch mittlerweile will ich wieder mein eigener Herr der Sinne sein. Ich will nicht mehr das jemand anderes mir sagt, wie ich ein Buttermesser zu halten habe oder nicht. Dieses Bsp. mag vllt. merkwürdig klingen, aber es ist wirklich so! Kleinigkeiten, die jeder Mensch auf andere Art tut, werden mir vorgehalten und ich darf mir eine Standpauke anhören, weil ich es nicht so tue, wie er es täte! Dauernd werde ich bewertet und gemustert - und ich bin das komplette Gegenteil! Ich habe Geduld und Verständnis, versuche ihn immer wieder aufzubauen, doch was dabei rauskommt ist keine dankbarkeit, sondern ein Unmut darüber, dass ich nicht motivierend genug sei.

Ich schätze, dass sein Problem schlichtweg darin liegt, dass er Angst davor hat ein Versager zu sein. Beruflich gesehen bin ich ihm nämlich 10 Nasenlängen vorraus, denn während nun alles bei mir Hand und Fuß annimmt seitdem ich das Studium beendet habe, geht bei ihm seit der mittleren Reife nichts so richtig vorwärts - Und das obwohl er ja weiß, wie man Buttermesser hält!

Mein Problem bei dieser ganzen Geschichte ist, dass ich mich immer wieder Frage, ob diese Beziehung wirklich das ist, was ich brauche, will oder aber auch verdiene?

"Brauchen":
Oft fühle ich mich abhängig. Das liegt daran, dass ich keine Freundinnen mehr habe, mit den ich wirklich engen Kontakt hege, denn damals mit 17 wurde für mich beschlossen, dass sie kein Umgang für mich seien.

"Will":
Ich bin mir einfch nicht darüber im klaren, ob ich ihn noch liebe oder ob ich jetzt die Verantwortung auch einwenig für ihn übernehme indem ich mir denke, dass ich ihm weiterhelfen muss, damit er seine beruflichen Ziele und Wünsche verwirklichen kann. Zudem ist es nicht so, als würden wir uns ununterbrochen streiten - wie gesagt ich bin normalerweise sehr fröhlich und mag es zu lachen und er mag es mich zum lachen zu bringen.. doch ist das schon allein Liebe?
Mein Verständnis von Liebe beinhaltet eigentlich eine sehr klischeehafte Kitsch-Vorstellung des Sich-Für-Den-Anderen-Hingebens. Dinge wie Stolz und Vorurteil haben darin nichts zu suchen! Und genau auf diese Art liebe ich! Doch mein Patner kennt weder Jane Austen, noch die völlige und selbstlose Hingabe... Ich möchte keine verhetschelte Prinzessin sein, ich möchte nur wertgeschätzt werden und nicht mich so fühlen als würde ich nur ständig geben und nichts zurückkriegen. Daher frage ich mich auch oft, ob wir als Freunde besser funktioniert haben... Der Erwartungspegel war damals schließlich nicht so hoch wie jetzt von meiner Seite aus - wobei ich betonen muss, dass ich ihn selbst jetzt nicht für ungewöhnlich hoch ansehe!

"Verdiene"
Ich frage mich häufig, ob ich einfach zu viel gegeben habe. Ich habe meinen Patner ja quasi von der ersten Sekunde unserer Partnerschaft dazu konditioniert, dass er immer im Recht war und ich ihm immer seine Wünsche erfüllt habe ohne auch nur den leisesten Ton von mir zu geben. Man sagt ja häufig, dass unsere Kinder die Reflexion unserer Erziehung und unserer Umwelt seien.. Sind unsere Patner wirklich so sehr davon entfernt? Schließlich habe ich ihm diese Umwelt geschaffen, in der er immer Recht hat und beleidigend bzw. vorurteilhavt und engstirnig agieren "darf". Nie war ich konsequent und wenn ich es heute versuche knicke ich sofort ein wenn er von Trennung spricht und liege zu Fuße, um ihn für mich zu begeistern...

Nun wie ihr seht ist meine Situation nicht gerade eine leichte und es sind mehrere Dinge in einander verstrickt... Die Sache ist einfach, dass ich für mich selber nicht entscheiden kann, ob ich das wirklich so will oder nicht... Ich habe mir bereits überlegt wieder Kontakt zu meiner ehemaligen besten Freundin aufzubauen, um zu sehen wie es "damals" war, als ich eine Busenfreundin hatte mit der ich über alles reden konnte. Meine Abhänigkeit zu meinem Patner besteht wohl u.a durch meine enorme Angst vor der Einsamkeit...

Ich hoffe ich habe euch nicht gelangweit und ich hoffe es gibt wenigstens eine Person unter euch die mir möglicherweise ihre Meinung zu meinen inneren Unruhen abgibt, denn es wäre mir wirklich sehr wichtig, mal aus objektiver Sicht eine Ansicht dazu zu erfahren obwohl ich (noch!) keinen festes Mitglied hier im Forum bin!
Vielen Dank im Vorraus!

Liebe Grüße,
Lilly
 

akihaa

Aktives Mitglied
ja du bist anscheinend dominant??????
hast dein freund mal gefragt wie er euere sitaution sieht
gibt er sich damit zufrieden????
neeeeeee glaub er hat sich von dir beeinflussen lassen und in wirklichkeit hinter deinen rücken sucht er etwas anderes,was???
seit ihr denn so glücklich auch im bett???oder hast du da auch das sagen???
ich würde in ihm seinen fall schauspielen dir gegenüber
 
G

Gast-Lilly

Gast
Liebe Forum-Mitglieder,

erst einmal vielen lieben Dank für eure Antworten! Damit keine Unklarheiten entstehen für diejenigen unter euch, die evtl. weiterhin mit mir über meine Situation reden wollen, oder aber auch die jenigen, die das Thema gerade erst entdeckt haben, möchte ich auf alle Beiträge reagieren! :)

Zunächst einmal zu akihaa:

Deine Reaktion verwundert mich etwas und in mir kommt einweing das Gefühl auf, als hättest du evtl. nicht genau gelesen, was ich im ersten Beitrag formuliert habe.
Nicht ich bin der dominante Part in der Beziehung, sondern mein Patner ist es! Ich möchte ihn nicht beeinflussen oder über ihn herrschen, ganz im Gegegnteil! Ich möchte, dass jeder von uns für sich selber entscheiden darf (daher das Beispiel mit dem Messer).

Zu der Frage, wie er die Situation sieht, kann ich nur sagen, dass er findet, dass ich zu viel herumbocken würde. Seiner Ansicht nach mache ich aus jeder Mücke einen Elefanten und solle ihn doch lassen. Um auf das Beispiel mit dem Messer zurückzukommen:
ER: "Wie hälst du denn das Messer?? Du bist so dumm, das hält man ganz anders!"
Ich: "So funktioniert es doch auch, lass mich doch mal die Sachen so machen, wie ich sie will, selbst wenn sie umständlicher erscheinen, mir macht es nichts aus!"
ER:"Du musst dich ja nicht immer gleich angegriffen fühlen, ich will dir ja nichts böses, ich wollte dir ja nur helfen. Aber du musst ja gleich ein Gesicht ziehen und rumnerven!"
Ich hoffe der Punkt ist irgendwie klar geworden..

Und ob er sich tatsächlich was anderes sucht, weiss ich nicht, kann ich mir jedoch auch überhaupt nicht vorstellen, da er eigentlich ein sehr loyaler Mensch ist. Ich schätze er würde vorher die Beziehung beenden und sich dann etwas Neues suchen.
Und im Bett bin ich auch eher die devote Person.. Jedoch hast du ein gutes Thema angesprochen: Unser Sexleben!
Wir haben weitaus nicht mehr so viel Sex wie zu beginn der Beziehung- würd mal auf alle 2 Wochen tippen. ABER! Wenn wir dann Sex haben ist er auch so gut, das beide Seiten begeistert sind.

Zu Patch:
Danke für deine Einschätzung, denn ich weiss es wirklich nicht so ganz.. ein Leben ohne ihn könnte ich mir nämlich trotz Allem nicht vorstellen! Die Gretchenfrage ist nun: Liegt es an meinen Gefühlen zu ihm oder doch eher an der Angst vor der Einsamkeit..?

Zu Ratte:
Danke für deine aufbauenden Worte! Ich denke mir nämlich auch sehr sehr häufig, dass der Grund dieser Turbulenzen in der Beziehung sehr stark durch seine Unsicherheit herrüht. Er hat mir auch mal vor einigen Monaten gestanden, dass er nicht für immer derjenige sein will, der weniger verdient und dass er sich das immer zum Vorwurf mache.
Ich habe damals sehr viel Verständis für seine Existenzängste gezeigt und ihm konkret angeboten ihm zu helfen, indem ich mit ihm gemeinsam einen Plan aufstellen wollte nach dem er sich richten könnte um seine Ziele zu verwirklichen. Ganz am Anfang fand er das auch gut, aber je häufiger ich dann mal (wirklich zaghaft und nett) danach gefragt hatte, ob er breits damit angefangen habe eines seiner Teilziele zu anzustreben, reichte die Antwortpalette von einem neckischem "Nö" bishin zu einem anfauchendem "Du bist nicht meine Mutter, ich bin erwachsen und muss nicht von dir bemuttert werden!"
Jedoch kann ich mir ungefähr alle zwei Monate anhören (d.h. bei jedem größeren Streit), dass unsere Beziehung hinderlich sei und ihn "aufhalten" würde... Dabei bin ich wirklich keine fordernde Frau! Ich bin keine von denen die in Männervorstellungen auftauchen und ihnen eine Liste mit Erhabenschaften reichen. Ich bin eher so gepolt, dass ich Freiraum zum entwickeln lasse und keine Vorgaben mache..

Ja und zur Frage was denn liebenswert an ihm sei:
So einiges.. denn er kann sehr lieb und einfühlsam sein. Er zeigt mir seine Liebe immer wieder durch kleine Aufmerksamkeiten (damit es nicht in den falschen Hals gerät: Dabei handelt es sich nicht um Materielles, sondern um Gedankenvolle Gesten) und möchte mich glücklich machen. Diese Dinge entstehen durch seine eigene intrinsische Motivation..
Nur wird das alles davon gedämmpft, dass er mit mir dauerhaft so hart ins Gericht geht. Ich bin kein perfekter Mensch und dessen bin ich mir im Klaren! Ich weiss sehrwohl worin meine Schwächen liegen, jedoch kenne ich auch meine Stärken.. und es ärgert mich nun einmal immer wieder, wenn ich mir wirklich aufgrund von Lapalien anhören darf wie dumm und was für ein Spasti ich doch sei... Wenn ich ihm versuche zu erklären, dass er übermäßig reagiert gibts immer mal wieder als Antwort "wenn du mich so provozierst, musst du dich nicht wundern"... Ich weiss, dass ich mir so etwas nicht gefallen lassen muss und sage es auch häufig zu ruhiger Stunde durch die Blume, dass ich so ein Verhalten nicht verdient habe. Dann werde ich auch mit Verständnis und Besserungsversprechen überrannt.. jedoch weiss ich nicht wieviel Geduld angemessen ist.. Er hat sich bereits gebessert, denn früher war er auch noch handgreiflich.. Daher war mein Selbstbewusstsein lange Zeit im Eimer, und jetzt bekomme ich langsam wieder neuen Mut, denke ich.. Jedoch kann ich ihm auch keine Lobeshymne dafür singen, dass er etwas abgestellt hat, das annormal war... doch manchmal möchte er das habe ich den Eindruck...

Noch einmal herzlichen Dank an alle, würde mich über weitere Kommentare freuen!
Lieben Gruß,
Lilly
 

Noval

Mitglied
Hallo Lilly,

Es ist schwierig, eine Beziehung zu beurteilen, aber aus der Ferne ist es noch schwieriger. Nur soviel, ich habe den Eindruck, dass du deinem Freund überlegen bist, nicht nur beruflich, sondern auch als Persönlichkeit. Und diese Überlegenheit würde sogar stärker zum Ausdruck kommen, wenn du dich nicht so sehr zurücknehmen würdest. Dein Freund spürt das auch, ob bewusst oder unbewusst, sei dahingestellt, auf jeden Fall scheint er ein Problem damit zu haben.

Z.B. würde er gerne vom Einkommen her mit dir gleichziehen. Nun hast du gute Ideen für seine Entwicklung, setzt vernünftige Ziele für ihn, usw. aber letztendlich wird er alles dir zu verdanken haben, wenn er diesem Weg folgt, und das ist ja nicht das, was er eigentlich will. Ich vermute, dass er deshalb so genervt auf deine Nachfragen reagiert. Du kannst es eigentlich nur falsch machen.

Leider habe ich keine gute Idee, wie ihr da raus kommt. Reden soll helfen, aber ich bin nicht der Berufenste, um diesen Rat zu geben ;-).

Just my two cents...
 

dear_reader

Aktives Mitglied
Hallo Lilly,

Du wirkst klug, witzig und nimmst Dein berufliches Leben anscheinend selbstbewusst in die Hand. Die Diskrepanz zwischen beruflichem und privatem Selbstbewusstsein ist sehr auffällig. Woher könnte das wohl kommen, frage ich mich beim Lesen.

Dein Freund hat wahrscheinlich wirklich einen sehr niedrigen Selbstwert und es ist die Frage, wo er seinen Halt im Leben hat. Allgemein habe ich für mich festgestellt, dass der Selbstwert nicht "im Außen" abgesichert werden sollte - denn wenn man den Selbstwert an etwas knüpft und dieses bricht weg, steht man erstmal etwas hilflos da. So solltest, wie Du ja schon erkannt hast, Dich vor ihm nicht klein machen. Beginnt man sich vor jemanden klein zu machen, verliert das Gegenüber nach und nach den Respekt vor einem und nimmt sich dann häufiger raus, sich so zu verhalten.

Außerdem ist es ja tatsächlich so, dass er sich wohl mal kurz, mittel- und langfristige Ziele setzen sollte, wenn er denn unzufrieden mit seiner beruflichen Situation ist, um diese zu verändern. Die treibende Kraft solltest aber wirklich nicht Du sein, denn der Wille zur Veränderung und dass er etwas umsetzt, liegt dann doch bei ihm. Dass er behauptet, eure Beziehung würde ihn blockieren kann in dem Zusammenhang stimmen, dass er unbewusst ein trotziges Verhalten an den Tag legt, wenn er merkt, wie recht Du mit Deinen Vorschlägen hast, er aber tatsächlich selber den Impuls in sich spüren möchte. Das heißt nicht, dass Du ihn blockierst, sondern er blockiert sich selbst, indem er irgendwo weiß, dass Du wahrscheinlich immer irgendwie nen guten Rat für ihn über hast, er es sich also "bequem" darin einrichten kann, dass er seine Situation eigentlich ändern will, aber ihm dazu der Antrieb fehlt und vermutlich sein Leidensdruck nicht allzu groß ist, denn sonst würde er ja wirklich was ändern.

Mein Ex-Freund hat mir auch gelegentlich mal gesagt, wie langsam ich doch abwaschen würde oder dass ich ja ganz schön häufig Wäsche waschen würde. Tatsächlich habe ich vielleicht langsamer also so manch anderer abgewaschen, dafür blitzte mein Geschirr aber immer vor Sauberkeit - und die Wäsche musste ich so häufig waschen, da ich zu dem Zeitpunkt in einem staubigen Umfeld gearbeitet hatte - wobei ich im Nachhinein zumindest sehe, dass ich wohl immer zuviel Waschpulver benutzt habe, aber naja. Jedenfalls, was ich damit sagen will: es mag ja sein, dass Du vielleicht manches anders als der durchschnitt machst - aber: Du weißt ja selbst: das ist ja kein Problem! Was kümmert es meinen Ex-Freund, wie lange ich abwasche, wenn es mir so Spaß macht und am Ende das Geschirr ganz sauber ist? Was kümmert es Deinen Freund, wenn Du das Messer etwas schräg hältst oder wie auch immer und Du doch einfach nur etwas isst und anschließend satt und zufrieden bist? Ich meine, um bei dem beispiel zu bleiben - tatsächlich gibt es Leute, die den Löffel in die Faust nehmen anstatt zwischen die Finger und ich finde auch, dass das nicht so besonders appetitlich aussieht, aber: was soll's?? tut ja keinem weh. Solche Streitigkeiten kann man "Nebenkriegsschauplätze" nennen - sprich, der Streit ist Stellvertreter für einen ganz anderen Konflikt, der im Hintergrund schwelt.

Stressabbau fällt mir also zu Deinem Freund ein, so als Lösungsansatz für seine Probleme..

Und zu Dir: Du liebst ihn (noch), aber Du lässt Dich unterbuttern - und das gehört nicht zu einer respektvollen Liebesbeziehung! Das bedeutet also, wenn Dir die wichtigsten Grundsätze in einer Beziehung nicht erfüllt werden, wie Respekt, Vertrauen u.ä., dann willst Du "eigentlich" diese Beziehung nicht - sprich, die Beziehung tut Dir nicht gut, aber Du hängst noch an ihm als Mensch, denn "er meint es ja nicht böse" ;)

Klar ist aber meiner Meinung nach, weil mich das so sehr an meine Beziehung erinnert: das wird alles nicht besser, wenn Du mit ihm nicht genau über Deine Gefühle redest. Sag ihm, dass Du mit ihm nicht mehr so glücklich bist! Er muss es wissen und dabei muss es es um die wahren Konflikte gehen.

Und bewahre Dir Deinen Humor... :)

dear_reader
 
Zuletzt bearbeitet:

-sofia-

Sehr aktives Mitglied
Wenn dein Freund tatsächlich Ambitionen hätte, beruflich voranzukommen, würde er es aus eigener Initiative anstreben und würde dazu keine Denkanstöße von dir brauchen.
Ich seid sehr jung zusammengekommen und habt euch weiterentwickelt, wobei er anscheinend auf der Strecke geblieben ist. Brauchst du einen Typen an deiner Seite, der dich als dummen Spasti bezeichnet und so einen Tanz um ein dämliches Buttermesser aufführt,zudem auch noch durch Handgreiflichkeiten dein Selbstbewußtsein untergräbt und bei dem du zu Kreuze kriechst, sobald er von Trennung spricht? Da er dich anscheinend ziemlich isoliert hat, würde ich den Kontakt zu deiner früheren Freundin wieder aufbauen, damit du einen Gesprächspartner hast und evtl. ein offenes Ohr für deine Beziehungsprobleme.
Vielleicht kannst du dann besser reflektieren, daß es zwischen euch nicht paßt.
Wenn er eure Beziehung als hinderlich ansieht, denke ich, daß eine Trennung unausweichlich ist.

LG Punto
 
G

Gast-Lilly

Gast
Liebe Forum-Mitglieder,

vielen lieben Dank für die vielen neuen Beiträge! Ich merke nämlich wie gut es mir tut, mich mit Leuten auszutauschen und dabei viele tolle Denkanstöße zu bekommen, auf die ich evtl. noch nicht gekommen bin!
Wieder möchte ich auf alle Beiträge eingehen.

Zu Noval:

Danke für deinen Beitrag. Es ist wirklich sehr interessant mal eine männliche Sicht in Erfahrung zubringen!
Deine Beschreibung, dass sich mein Partner von mir entweder bewusst oder unbewusst eingeschüchtert fühlt ist für mich sehr einleuchtend. Soll jetzt nicht heißen, dass ich auf den Gedanken noch nicht gekommen wäre, aber es mal schwarz auf weiß zu lesen und es sich dabei bewusst zu machen, trifft mich jedoch doch sehr.

Ich wollte nämlich niemals einen Konkurrenzkampf erzeugen. Wie bereits vorher beschrieben, habe ich nie irgendwelche finanziellen, materiellen oder akademischen Anforderungen gehabt. Die einzige Person, die solch einen Druck auf meinen Freund ausübt ist so gesehen meine Mutter, der ich jedoch immer wieder den Wind aus den Segeln nehme (außerdem ist es schlichtweg nicht ihr Bier!).
Ich habe meinem Partner bereits des öfteren klargemacht, dass meine Wertvorstellungen mit denen meiner Mutter völlig auseinander klaffen und dass ich von einer Beziehung keine finanzielle Absicherung erwarte, sondern einfach nur pure Reinheit. Mit diesem Begriff sind mehrere Tugenden gleichzeitig angesprochen, wie Ehrlichkeit, Vertrauen, Verlässlichkeit und Offenheit. Meiner Meinung nach sind diese vier Attribute weitaus wertvoller als ein dickes Bankkonto,ein Porsche oder Lachs und Kaviar zum Frühstück.

Ergo: Das Sprichwort "Diamanten sind die besten Freunde einer Frau" trifft bei mir überhaupt nicht zu!
Ich glaube jedoch, dass er diese Ansicht zwar wahrnimmt und auch zum größten Teil auch teilt, aber (leider,leider,leider) er sich selber zum Ziel gemacht hat, die klischeehafte Rolle des "Versorgers" anzunehmen. Sein Scheitern hängt meiner Ansicht nach einfach damit zusammen, dass er sich solch einen Druck damit macht, dass er schlichtweg zu viel aufeinmal will und enttäuscht ist, wenn er seine Wünsche nicht realisieren kann..
Darüber habe ich auch bereits mit ihm gesprochen, um ihn bewusst zu machen, dass er mental gelassener werden sollte, da er sich selber ansonsten keinen Gefallen damit tut. Zwischen Disziplin und sich krampfhaft unter Druck setzen gibt es schließlich einen Unterschied, meiner Ansicht nach..



Zu dear_reader:

Vielen Dank für deine sehr aufbauenden Worte!

Es hat mir wirklich gefallen, was du über das Selbstwertgefühl gesagt hast. Denn während er seins über Oberflächlichkeiten definiert, definiere ich meins ganz klar über ihn.. Nun beginne ich mich ganz klar davon abzukapseln und mir meine eigenen Richtlinien zu definieren und ich denke, er merkt es auch.
Denn was anscheinend nicht so ganz klar von meinen Beschreibungen herauszulesen war (Sorry by the way!) ist, dass ich eine unglaubliche Labertasche bin. Es hat zwar wirklich lange gedauert, dass ich mich getraut habe zu sagen, was ich denke und ich formuliere meine Gedanken auch nicht mehr so platt wie ich es zu Jugendzeiten tat d.h wie mit 16-19, aber ich sage immerzu was ich denke und fühle.
Ich habe nämlich kein Problem damit mich zu öffnen und auszusprechen, was ich denke. Vielleicht mag man sich für den Augenblick angreifbar machen, aber ich habe gelernt, dass es dieses Risiko wert ist! Außerdem mag das jetzt zwar krass klingen, aber ich bin gewissermaßen auch "abgehärtet". Schließlich hat er ja sozusagen das Schlimmste, was man in einer Beziehung machen kann, mir bereits angetan und ist mehrfach handgreiflich geworden. Abgestellt hat er dieses Verhalten als ich eines Tages meinen ganzen Mut zusammen genommen habe und ihm erklärt habe, dass ich in Konflicktsituationen wirklich wahre Angst empfinde. Angst davor eine gelangt zu kriegen und vorallem aber auch Angst davor, dass ich mich selbst verrate und meine eigene Stimme verliere, indem ich mich nie wieder traue Kritik zu äußern..

Seitdem ich diesen "Erfolg" erzielt habe mit dem "Aussprechen-Was-Ich-Denke", habe ich mir selber versprochen, dass ich es nicht mehr verschweigen werde.

Zu der beruflichen Planung kann ich nur noch ergänzend sagen, dass er damals ganz klar Hilfe von mir gefordert hat. Wahrscheinlich war meine Hilfe mit der Idee einen Plan (Gemeinsam!) zu erstellen zu konkret für ihn.
Naja, wenn man sich das mal aus seiner Sicht vor Augen hält bekommt man ja auch folgendes Bild:
Meine Freundin, die beruflich erfolgreicher ist als ich (obwohl ich der "Mann" bin) und zu der ich lange Zeit unfair war, will mit mir einen Plan aufstellen, wie ich mit Babysteps zu einem erfolgreichen Geschäftsmann werde und kontrolliert mich zu allem Überfluss auch noch dabei.
Ich glaube einfach, dass er sich - wie ihr ja bereits gesagt habt - auf den Schlips getreten gefühlt hat. Aus "Hinter jedem erfolgreichem Mann steht eine starke Frau" wurde wohl daher "du hinderst mich" ;-)



Zu punto60:
Ich muss sagen, dass ich über deinen Eintrag sehr schockiert und auch verärgert war, wobei du eigentlich nichts anderes gemacht hast als mir den Spiegel vor's Gesicht zu halten. Die Wahrheit tut eben weh!
Denn wie du bereits implizierst, braucht keine Frau der Welt jemanden, der einen schlecht behandelt. Und das habe ich auch mittlerweile eingesehen.
Nachdem ich mir die ganzen Beiträge durchgelesen habe, hatte ich gestern einen riesen Ego-Schub, sodass ich mich mit ihm gestern noch einmal über unsere Beziehung unterhalten habe. Wobei ich auch sagen muss, dass er mir etwas leid tat, denn aus heiterem Himmel habe ich das Thema aufgetischt, sodass er (glaube ich) gar nicht wusste, was mit ihm geschah. Ein wenig muss ich jetzt darüber auch schmunzeln, da es mich schlichtweg daran erinnert, dass man ja Hunde, die noch nicht stubenrein sind, nicht erst 3 Tage im Nachhinein dafür anmeckern soll, dass sie in die Wohnung gepisselt haben. Vielleicht ist der Vergleich etwas weit hergeholt, aber so muss es auf ihn gewirkt haben.

Jedenfalls habe ich ihm (erneut!) erklärt, dass ich es nicht leiden kann, wenn er laut und beleidigend wird und dass ich nicht so behandelt werden möchte. In diesem Gespräch ist er auch immer wieder laut geworden und war ganz nah, an der Beleidigung, ABER! Er hat sich immer wieder gefangen (was ein großer Schritt nach vorn für uns ist!) und hat mir erklärt, dass er es nicht darauf anlegen würde mich traurig zu sehen. Er hat mir zudem erklärt, dass es wohl in seinem schlechten Sprachgebrauch so verankert sei, dass er Beleidigungen ständig nutze und dass er das auch für sich selber abstellen möchte. Er hat mir seine Liebe erklärt und dass er mit mir eine feste Zukunft möchte, in der solche Dinge nicht mehr vorkommen. Ich solle ihm etwas Zeit geben und mit ihm Geduld haben.

Außerdem habe ich gestern Abend auch noch meiner ehemaligen besten Freundin eine Mail geschrieben, denn unabhängig davon, dass ich ihm glaube und ihm Geduld und Zeit entgegenbringen möchte, möchte ich mich auch selbst finden. Ich möchte nicht isoliert sein und möchte meiner Seele etwas gutes tun. Er weiß darüber bescheid und ist glaube ich recht überrascht gewesen, dass ich die Kontaktaufnahme so konsequent angegangen bin, denn in den theoretischen Gesprächen davor, stand er völlig dahinter, dass ich etwas tue, was mir guttäte etc. Doch ich glaube nicht, dass er dachte, dass es so schnell gehen könnte. Und das eine Änderung im Leben nicht erst 10 Jahre geplant werden muss!



Ich bin euch allen wirklich dankbar über euer Feedback und bin heilfroh, dass ich dieses Forum gefunden habe! Es hat mich nämlich dazu bewegt Dinge zu tun, die schon lange in mir geschlummert haben, die ich jedoch noch nicht so gewagt habe!
Jedoch tauchen in mir wieder andere Fragen auf wie:

+ Wieviel Geduld/Zeit ist angemessen? Wochen/Monate/Jahre ?
+ Wie kann ich seinem Wunsch nachgehen ihm zu helfen ohne Vorgaben zu machen, sprich wie motiviere ich ohne fordernd zu wirken?

Nochmals herzlichen Dank!
Liebe Grüße,

Lilly
 
G

Gast 2011

Gast
hallo lilly,

was hält dich denn davon ab, erst einmal kontakt zu deiner ehemals besten freundin aufzunehmen? das solltest du so oder so tun. das ist sehr wichtig. egal ob du jetzt so keine freundinnen hast, das wird sich ändern. das geht schnell. du scheinst mir sehr aufgeschlossen zu sein.

wie hier schon mehrere geschrieben haben, wird er es nicht ertragen, dass du beruflich weiter bist, als er. ich weiss auch nicht, warum das in der heutigen zeit noch ein problem sein sollte. zum glück sieht es mein liebster anders, dem ist das relativ egal. ausserdem scheint er eh nicht wirklich ehrgeizig zu sein.

desweiteren, scheint mir sein umgang mit dir auch nicht sehr prickelnd zu sein. natürlich kann er dir gerne ratschläge geben, so ist das nicht, aber der ton macht die musik. sich als dumm bezeichnen lassen, finde ich unter aller kanone und zeigt auch nicht gerade davon, dass er dich mit respekt behandelt.

ob du ihn noch liebst oder nicht, kann dir hier keiner sagen. das musst du für dich selber rausfinden. rede mit ihm und sage ihn, was dich stört. schon an dieser reaktion solltest du dann erkennen, ob er bereit ist, sich zu ändern. ist er dazu nicht bereit, solltest du eh gehen, egal ob du ihn noch liebst, oder nicht .. denn das würde dich auf dauer kaputt machen.

LG
 

Noval

Mitglied
Hallo Lilly,

Ich glaube, du bist auf einem guten Weg. Bald wirst du uns nicht mehr brauchen.

Deine Fragen kannst du dir fast schon selbst beantworten. Aus meiner Sicht:

Wieviel Geduld/Zeit ist angemessen? Wochen/Monate/Jahre ?
Weder Wochen noch Jahre. Nach einigen Monaten oder vielleicht einem halben Jahr solltest du beurteilen können, ob dein Freund sein Verhalten nachhaltig in die von dir gewünschte Richtung verändert hat.

Wie kann ich seinem Wunsch nachgehen ihm zu helfen ohne Vorgaben zu machen, sprich wie motiviere ich ohne fordernd zu wirken?
Indem du interesselos handelst, d.h. so, als ob du keine eigene Motivation hast, deinen Freund zu fördern (auch wenn das so nicht stimmt). Du gibst ihm die Unterstützung, Hilfestellung, Gesprächsbereitschaft etc., die er explizit anfordert, und lässt ihn ansonsten völlig in Ruhe mit diesem Thema. So kann er sich nicht unter Druck gesetzt fühlen.

Alles Gute!
 

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