Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Leer, gestresst und antriebslos

Charlotte211981

Neues Mitglied
Hallo,

ich bin auf diese Seite gestoßen und hoffe, dass es mir hilft, wieder mit mir klar zu kommen.

Meine Lebensumstände haben sich seit dem ich aus einer gewalttätigen Beziehung (psychisch und physich) raus bin (seit 2,5 Jahren) wirklich zum Guten verändert. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich unbewusst erst jetzt anfange, das zu verarbeiten. Warum bin ich ansonsten so drauf.
Ich schwanke zwischen sehr aktiv und nicht ruhig sitzen können und dann fühle ich mich wieder antriebslos und leer und möchte mich am liebsten verbuddeln.

Mein Beruf ist so fordernd, dass ich in der Woche eigentlich nur noch auf die Couch will. Wofür tu ich mir das an, frage ich mich immer wieder.
Und dann dieses Novemberwetter, kalt, nass und dunkel.

Ich weiß keine Antwort, was mit mir los ist.

Gruß Charlotte211981
 

Pollux85

Mitglied
Hallo Charlotte

Es ist gut dass du alles verarbeitest. Allerdings solltest du es bewusst machen. Vermutlich versuchst du es durch übermäßig viel Arbeit zu verdrängen und dein Körper also dein physisches Ich kann da nicht mithalten weswegen du diese Phasen der Antriebslosigkeit hast. Den Rest wo du schilderst würde ich als normal bezeichnen so geht es bestimmt 80% aller Menschen.

Ich wünsche dir eine gute Aufarbeitung der vergangenen Geschehnisse und dass du den Ausgleich zwischen aktiv und ruhe Phase hinbekommst. Desweiteren alles gute für die Zukunft

Lg Pollux
 

Charlotte211981

Neues Mitglied
Hallo Pollux,

danke für deine Antwort. Klar, haben viele Menschen Problme mit dem Novemberblues.
Aber was mich auch so belastet ist, ich weiß nicht mehr wie ich wirklich vor dieser grauenhaften Beziehung war und wie ich mich wieder finden soll. Und den beruflichen Stress mache ich mir ja nicht selbst, er bedrückt mich zusätzlich. Du wirst recht haben, das die Art wie ich damit umgehe, eine Art der Kompensation ist. Die mir aber nicht gut tut. Ich weiß nur nicht wie ich es ändern soll. Mir kommen immer öfter wegen Nichtigkeiten die Tränen.

LG Charlotte
 

Pollux85

Mitglied
Hallo Pollux,

danke für deine Antwort. Klar, haben viele Menschen Problme mit dem Novemberblues.
Aber was mich auch so belastet ist, ich weiß nicht mehr wie ich wirklich vor dieser grauenhaften Beziehung war und wie ich mich wieder finden soll. Und den beruflichen Stress mache ich mir ja nicht selbst, er bedrückt mich zusätzlich. Du wirst recht haben, das die Art wie ich damit umgehe, eine Art der Kompensation ist. Die mir aber nicht gut tut. Ich weiß nur nicht wie ich es ändern soll. Mir kommen immer öfter wegen Nichtigkeiten die Tränen.

LG Charlotte
Nun wie du vor der Beziehung warst kann ich dir auch nicht sagen. Was tun solltest:

1. Reduziere den beruflichen Stress etwas und gönne dir bewusste Momente der Ruhe
2. Wenn du eine aktive Phase hast dann versuche Dinge auszuprobieren die dich interessieren oder dir Spaß machen.
3. In Phasen der Antriebslosigkeit solltest du bestimmte alltägliche Strukturen, die du dir selbst setzen solltest, versuchen einzuhalten.
4. Um deine Vergangenheit vor und auch in der Beziehung zu verarbeiten solltest du mit Freunden und Familie reden und dir erzählen lassen wie deine Person ist also dich selbst wieder kennenlernen wenn man so will.
5. Sollte es bestimmte Fragen geben oder Sachen über die du dich austauschen möchtest kannst du hier im Forum, bei Selbsthilfegruppen(wendest dich am besten an deine Krankenkasse) oder mit einem Therapeuten darüber sprechen.

Alles in allem ist deine Situation recht einfach. Wichtig ist nur egal was du machst, mache es aus Überzeugung und mit Zielstrebigkeit.

Lg Pollux
 

Charlotte211981

Neues Mitglied
Hallo Pollux,

danke, für deine klar strukturierten Antworten. Da sind schon Punkte dabei, die zutreffen. Insbesondere, wenn ich so antriebslos bin. Es ist einen Versuch wert, mit kleinen Schritten und Dingen, die mir Freude bereiten, dagegen anzugehen. Punkt 5 ist glaube ich das, was gerade so von selbst bei mir passiert. Es kommen Dinge hoch, die ich vorher nicht verdrängt habe, aber die wohl so schlimm waren, dass mein Kopf das abgeschottet hat. Vielleicht zieht das auch so viel Energie. Einfach finde ich das gar nicht. Aber bange machen gilt nicht.

LG Bärbel
 

Pollux85

Mitglied
Hallo Bärbel,
Es freut mich wenn ich dir etwas weiterhelfen konnte und was Punkt 5 so ist das kein Problem wenn dass unbewusst und nicht kontrolliert geschieht. Du solltest es zulassen und aktiv daran arbeiten. Denn bestimmt kostet es viel Energie wenn man es weiter verdrängt dein Unterbewusstsein möchte ja dass du es aufarbeitest. Du wirst sehen wenn du es konsequent und Schritt für Schritt angehst wird dein seelisches und körperliches Wohlbefinden in Zukunft positiv beeinflusst.

Lg Sven
 

trigital

Aktives Mitglied
Hallo C.,

ich denke du könntest versuchen dein Leben besser zu genießen. Was gibt es schöneres wie erschöpft zu sein und sich ausruhen zu können. Das ist Lebensgefühl.
Es ist toll abends müde ins Bett zu gehen und gut schlafen zu können, wenn man es kann. Oder bei der Arbeit zu merken, dass man eine Hilfe ist und am richtigen Rädchen dreht. Es ist ein gutes Gefühl das Richtige zu tun.
Aber es ist auch ein tolles Gefühl sich einzupacken und im Nebel zu versinken. Zu spüren, wie die Kälte sich in die Backen gräbt und man schöne klare kalte Luft einatmet. Die Welt sieht anders aus. Aber doch irgendwie auch mystisch und geheimnisvoll? Und wenn man dann nach Hause kommt und sich einen schönen heißen Tee macht, dann kann man einfach so am Tisch sitzen und man muß nichts tun außer sich wohl zu fühlen.
Aber ich geh bei solchem Wetter auch nicht mehr raus. Dafür kenne ich die Zustände zu gut und nach Berechnung zu leben ist einfach nicht mein Ding. Aber vielleicht bekommst du ja Lust?
lg
 

Charlotte211981

Neues Mitglied
Liebe Alle,

danke für eure Antworten. Mir hilft es, mich auszutauschen. Ich neige dazu, zu viel und zu lange mit mir selbst herumzutragen. Vielleicht kommt im Moment alles zusammen, zuviel Stress, die dunkle Jahreszeit und halt, dass jetzt bewusst Dinge hochkommen, die vorher unter einer Betondecke lagen. Vielleicht ist das auch gut, damit ich es dann endlich mal als "erledigt" abhaken kann. Hin und wieder kommt es auch in Träumen hoch, sodass ich dann richtig mit Herzklopfen aufwache.
Ich hoffe, es hört wieder auf und ich gehe hoffentlich gestärkt daraus hervor.

Liebe Grüße
Charlotte
 

Zebaothling

Sehr aktives Mitglied
Grade wenn Menschen in solchen Beziehungen sind, wo der eine Partner zur Gewalt neigt oder gar gewalttätig ist, ist es so, daß sie ganz viel Kraft brauchen, wenn sie die Dinge lange mitmachen, da auszubrechen.

Das ganze Denken , das ganze Handeln , richtet sich nach dem Wohlgefallen des anderen aus.

Mache ich es ihm recht, hoffentlich geht er nicht hoch , etc.

Dies muß ich noch machen, das darf ich nicht sagen, jenes verschweige ich besser....

Wenn die Menschen dann wieder alleine sind , bleibt eigentlich nur die Arbeit als Bezugspunkt von Vorgaben, aber Zuhause machjt man oft nur das nötigste, weil man einfach zu fertig ist oder zu antriebslos, die Frage des warum mache ich das eigentlich alles, ist oft diese Frage , Bich ich selbst es wert , das ich das für mich tu ?

Da spielen Schuldzuweisungen mit rein, die man sich selbst gibt, weil an etwas lange ausgehalten hat etc.

Ja und die Betondecke tut ihr übriges, das ist aber auch eine Art Schutzfunktion, also die Betondecke, die läßt jetzt nur immer mal wieder was raus, so Stück für Stück und auf der anderen Seite hat sie viel verbergen müssen, als man das Märtyrium mitgemacht hat.
Das geht nur schleppend voran und ist ein Weg der oft mit Selbstzweifeln einhergeht.

Langsam stellt sich aber auch irgendwann so eine Art Klarsicht ein, wenn man vorher nicht resigniert, vor dem Leben, das irgendwo jetzt auch leer ist, hat die sich eingestellt wird es langsam besser.

Man beginnt etwas für sich zu tun, macht sich selbst sozusagen mal ne Freude , davon hatte man ja in der Vergangenheit nicht so viele....

und wenn man das alles mal mit Abstand betrachtet und das braucht seine Zeit bis man den hat, hat man hoffentlich daraus gelernt, beim nächsten gewaltbereiten Menschen, das Mitleid auszuschalten und die Beine in die Hand zu nehmen.
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
Aranja Hancroft Fühle mich gerade so leer Ich 8

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben