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Lebensziel verloren

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NochKeinAcc

Gast
Hi,
ich glaub derzeit häufe ich einfach zuviele Probleme auf einmal an...
vor zwei Wochen gings mir noch gut, aber nun liege ich knapp 24 Stunden krank im Bett und verzweifle bereits beim nachdenken über mein Leben und die Zukunft. -das habe ich auch wirklich lange nicht mehr getan
Für ne MidLifeCrisis bin ich jawohl zu jung mit bald 26 Jahren (M).

kurz zusammengefasst:
Arbeitslos, verschuldet, verlassen, viele Freunde verzogen, "Quartalssäufer", Grippe eingefangen, Lebenziel nicht mehr erreichbar, Antriebslosigkeit und Schlaflosigkeit ... und dazu noch die Probleme die aus diesen Dingen entstehen...

Am meisten wurmt mich derzeitig, dass mein Lebensziel wohl nicht mehr mein Ziel ist.
Mit 5 Jahren zerlegte ich den ersten Digitalwecker und baute ihn wieder zusammen, von da an wurden die Geräte immer größer (Elektro Lego, RC Autos, Modellbahn, Spielkonsolen in massen, Laptops und PCs) und ich war immer verschrien als "Karl der Computer" oder eben PC-Freak, lernte auch ab dem 11. Lebensjahr mit Computern umzugehen und kaufte mit 14 meinen ersten eigenen.
Allerdings ging ich durch anfängliche Sprachfehler und Faulheit nur zur Hauptschule und durch frühen Tot meines Vaters und meiner Lieblingsoma bin ich auch noch völlig aus der Bahn geflogen und schlecht abgeschnitten.
Früher oder später sollte es aber ein IT Beruf sein, das war mir immer klar, aber erstmal eine andere Ausbildung um Realabschluss in dem Zuge mit zu machen... ich hatte auch längst nicht die nötige Reife glaube ich heute.

Als ich nun keine Elektriker Lehre beginnen konnte weil der Betrieb zuvor zu machte (hatte nur eine mündliche Zusicherung zur Ausbildung) musste eine neue Lehre her, nach vielen Maßnahmen vom Amt wurde ich dann in der Gastronomie untergebracht als Koch... und wenn ich etwas in diesem Beruf verinnerlicht habe, ist es der Umgang mit Alkohol - tägliches Feierabendbier = normal , und sollten es 4-5 mehr werden sagt auch keiner was.
Wie die meisten unter 18 hab ich damals auch viel gefeiert und zuviel getrunken, auch schon um da die Probleme zu ertränken, ein paar XTC, THC, Pepp und Poppers Experimente waren auch dabei, aber nur im "häuslichen Rahmen" , einer der Clique durfte immer nur Bier trinken, als Aufpasser. Ein verlangen nach einem dieser Stoffe hatte ich hinterher nie, ist auch alles inzwischen mehrere Jahre her.
Man kann also sagen, ich trinke seid etwa 8-10 Jahren fast jedes Wochenende und mit beginn der Lehre eher mehr als weniger, auch nicht selten bis zum Filmriss.

In den letzten Monaten habe ich versucht mir Rauchen und Saufen abzugewöhnen und mich zu einem Sportlicheren Menschen umzuerziehen... ich Jogge 2-3x die Woche 15-45min je nach Gelenkgefühl, mache jeden 2-3ten Tag Oberkörper Training, meist nach dem Joggen.
(ich bin nicht Dick, nur extrem unsportlich trotz einem großen und breiten erscheinungsbild - BMI 22,6)
Nicht zuletzt um mich bei der Stange zu halten habe ich mir sogar Laufschuhe, Langhantel, Gewichte, Jogginganzug... für ca 200 euro gekauft, was auch alles sehr hilft beim training. aber...
Ich bekomme die Gewohnheit zu trinken nicht weg, wenn ich über eine Woche nüchtern bin, merke ich tatsächlich wie mein Hirn immer besser Arbeitet und mir immer mehr klar wird wie tief ich mich bereits in die S****e gerissen habe... spätestens 1-2 Tage später schieße ich mich völlig bewusst und unkontrolliert mit massenweise alkohol ab, was mir z.b. nicht passiert wenn ich jeden oder jeden 2. tag 1-2 feierabend bier trinke. (...die aber mein training behindern würden und ja auch nicht die lösung sind.)
Ausserdem sind die einzigen nüchternen aktivitäten mit Freunden - alle paar Wochen mal Fussballspielen im Bekanntenkreis, Filme schauen schauen und zusehen wie sich einige von ihnen zukiffen...
hin und wieder geh ich mit einigen nen Kaffee trinken, wo dann meist aber auch nur besprochen wird wo nächstes mal gesoffen wird und wie die letzten male waren.
Das mag den anschein erwecken ich hätte die falschen Freunde, aber ich weiss von niemandem in dieser Stadt der nicht mindestens 2x monatlich feiern und saufen geht, was mir den entzug recht erschwert.

das Rauchen hab ich übrigends soweit aufgegeben das ich nur selten Freunde nach einer frage, aber keine selber kaufe (solange ich nicht betrunken bin, danach hab ich meist ne angebrochene schachtel in der tasche, die ich größtenteils verschenke), auch mit anschnurren versuche ich maximal zwei stück am tag zu rauchen, was vor zwei monaten noch zwei schachteln am tag waren - es ist auch meist nur die beschäftigung der hände die mir dann fehlt. (falls da jemand noch nen trick kennt... ...kaugummi werd ich wahnsinnig und arm von)


Ich könnt mir momentan nicht vorstellen soviel text für jemand fremdes zu lesen, der mich dabei mit seinen Problemen belädt und werd darum nurnoch kurz das Topic erläutern, bzw. auf die IT Lehre eingehen;
Nach dieser ganzen vorgeschichte kann man sich eventuell bereits zusammenreimen warum ich mein Ziel in unerreichbarer ferne sehe.
Wer stellt schon einen Alki, mit schlechtem Hauptschulabschluss und ner Kochlehre für eine IT Ausbildung ein. Und ob ich geistig überhaupt noch in der lage wäre wenn ich es schaffen würde einige Wochen clean zu bleiben steht auf einem ganz anderen Blatt...

Nachdem ich nun nichtmal einen Bruchteil meiner Probleme runtergeschrieben und ausgeführt habe, glaub ich bereits wieder an der falschen stelle gelandet zu sein...
mir ist klar das ich zum Psychologen sollte, aber die letzten beiden versuche einen termin zu machen haben mich wieder tiefer in depressionen gebracht, durch die zurückweisung von einer nach der anderen praxis ...das schnellste letztes mal wären über 4 monate wartezeit auf ein kennenlerngespräch gewesen , das mal zuvor sogar über 5 monate ... wo ich mir denke "ich brauch doch jetzt hilfe und nicht in nem halben jahr!"
es heisst doch immer "wer probleme in sich rein frisst ist selbst schuld, man sollte sich sofort helfen lassen!"

Um es noch gesagt zu haben, ich habe keine Suicid Gedanken, denn Arbeitslosigkeit und Einsamkeit machen mir mehr Angst als der Tot, falls ich zufällig doch noch frühzeitig sterbe lösen sich zumindest die Probleme in Luft auf.
 
Lieber NochKeinACC,

irgendwie kommt es mir so vor als wenn du meine Geschichte erzählt hättest. Vieles kommt mir sehr bekannt vor. Die vielen Baustellen die sich heimlich über Nacht vermehren. Sich immer den kleinsten Baustellen zuwenden, wie Körper, Sport, Freunde und die großen Sorgen auf die lange Bank schieben. Am besten sogar ignorieren. Und wenn das nicht mehr geht, ertränken. Das funktioniert irgendwie eine Weile. Aber es wird nicht lange funktionieren, für immer schon gar nicht.

Als Alkoholiker hol ich jetzt mal den Gummihammer hervor und sag dir ganz offen: Was dich bei der Lösung aller deiner Probleme behindern wird ist Alk. Alkohol ist Problem Nummer eins auf deiner Liste und da machst du dir scheinbar auch nichts vor, finde ich super.
Ob du Alkoholiker bist, das wirst du selbst für dich herausfinden, aber du bist auf dem „besten“ Weg. Wenn du also festgestellt hast, dann dein Konsum sich über einen gewissen Zeitraum gesteigert hat; wenn du nicht mehr aufhören kannst (oder willst) nachdem du einmal angefangen hast zu trinken; wenn du dich von deinem sozialen Umfeld mehr und mehr zurückziehst, dich selbst (zB Körperpflege, tägliche Pflichten, Probleme, Erledigungen) vernachlässigst und vielleicht sogar schon die ersten Entzugserscheinungen entwickelst; dann ist das dein Stoppschild. Das sind alles Zeichen einer Abhängigkeit und du steigst ein in die Abwärtsspirale.

Ich habe mich damals selbst in eine Klinik einweisen lassen, nicht wegen Suff sondern wegen meiner vielen Probleme. Aber ich kam nicht weiter. Wie auch, wenn ich in der Klinik rede und rede, alles aufwühle und dann abends nicht schnell genug was trinken kann um alles wieder zu betäuben was mich aufwühlt.
Du hast ein Ziel. Verliere es nicht aus den Augen, denn es ist absolut erreichbar für einen Computer-Spezi wie dich. Halt es fest und stütz dich darauf, dass du noch ganz viel erreichen wirst. Aber gehe einen Schritt nach dem anderen. Und deine Gesundheit geht vor!
Du sagst, du weisst nicht wo du Hilfe finden kannst. Auch bei der Suche kannst du dir helfen lassen. In meinem Fall habe ich mich für einen Entzug in einer Klinik entschieden und wurde während meiner Zeit dort wunderbar beraten. Als ich den Entzug hinter mir hatte, kam ich nach Hause mit einem Plan UND einem Notfall-Plan. Ich möchte dir gerne dazu raten und grüß dich,

EllaKarina
 
Hey,


das hört sich alles ziemlich scheisse an und ich denke so fühlst du dich auch.
Dein Leben ist alles andere als positiv verlaufen, zum größten Teil kannst du garnichts dafür (Vater verloren, Jobtechnisch einiges schiefgelaufen usw.).
Aber du bist nicht schon 26, sondern erst 26 und kein alter Opa 😉
Was hast du schon zu verlieren? Rein garnichts. Man wird geboren ohne dass man gefragt wird, man muss sterben ohne gefragt zu werden, also leb so wie du willst und zwar in einem vernünftigen Rahmen. Dass du bereits erkannt hast, dass die Trinkerei schlecht ist und nichts bringt finde ich sehr gut! Darauf lässt sich aufbauen finde ich. Versuch nach vorne zu schauen und geh in kleinen Schritten vorwärts. Wie du dein Leben lebst und wie du es gestalten willst, entscheidest alleine du! Mach doch z.B. den Realschulabschluss nach an einer Abendschule, freunde dich mit Leuten an mit denen du z.B. Hobbyinteressen teilst
und fang einfach nochmal an, es ist nie zu spät.
 
hallo NochKeinACC,

Sehe es genauso, dein größtes Problem ist der Alkohol. Wende dich an eine Suchtberatungsstelle, annonyme Alkoholiker, Arzt...egal wo, lass dich beraten und lass dir um deiner Selbst willen helfen!!!! Ganz allein, kommt da kaum einer raus.
Eine Klinik halte ich auch für sinnvoll. Einmal weg von allen, zu sich finden, aus den alten Gewohnheiten rauskommen.

So wie du hier ja schreibst, willst du dein Leben ändern, das ist die beste Vorraussetzung um es zu schaffen:daumen:.

Mensch, du bist erst 26 Jahre du kannst dein Lebensziel immernoch erreichen, sobald du wieder gesund bist!!!!!
 
Ich sehe das alles etwas positiver als du, auch wenn du momentan viel um die Ohren hast. Nach dem, was ich so lese, bin ich echt beeindruckt. Die nötige Motivation konntest du bisher fast überall aufbringen. Ich schaffe fast gar nichts, bin voll neidisch. Gerade Sport und Rauchen aufgeben sind echt schwere Sachen! Da wirst du die Lust auf Alk auch noch verlieren, glaube mir. Vielleicht hast du auch zu viel Zeit momentan.

Wo hast du nach Ausbildungsplätzen oder Praktika gefragt? Mit wem arbeitest du daran zusammen? Wer unterstützt dich?
 

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