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leben noch lebenswert?

Anonym120712

Neues Mitglied
Hallo zusammen,

Ich habe soetwas noch nie gemacht aber ich weiß nicht mehr weiter. Ich weiß nicht mehr an wen ich mich wenden kann. Habe keinen, der mich und meine Gefühle ernst nimmt.

Ich habe eine sehr schwierige Kindheit hinter mir. Meine Kindheit war geprägt von Gewalt, Armut, selbtszweifel. Mein Vater hat uns immerzu geschlagen sowie meine Mutter. Er hat sich über 6 Jahre an meiner Schwester sexuell vergangen. Jeden Tag ist er in die Kneipe und hat alles versoffen. Wenn er mal einen guten Tag hstte, dann hat er Pommes vom nächsten Imbiss mitgebracht aber wehe man hat es nicht aufessen können, da hatte man Pommes samt Soße in Gesicht und Haaren. Es gab oft verschimmelte Dinge zu essen und nur Zitronentee zu trinken. Wir wurden unsittlich berührt, ohne auch dass wir nur wussten, dass es unsittlich war. Dann kam er ins Gefängnis, da war ich 7 Jahre alt, auch wegen sexueller Übergriff an einem minderjährigen Jungen. Meine Mutter hatte schon immer Asthma und der Schimmel in unserer Wohnung hat es nur schlimmer gemacht. Meine Mutter hat sich nachdem mein Erzeuger im Gefängnis war, neu verliebt. Ein toller Mann(leider ist er gestorben als ich 11 war). Wir hatten woeser das Gefühl ein normales Leben führen zu können. Mein sogensnnter Erzeuger hat allen Geschwistern eine tolle Karte zu Weihnachten geschickt nur ich habe zu hören bekommen, ich sei nicht seine Tochter.

Nach dem Tod meines Stiefvsters sind wor endlich aus dieser Wohnung raus. Dann das schlimmste was ich je erleben musste. Meine Mutter ist in meinen Armen gestorben. Das jahrelange wohnen in dieser verseuchten Wohnung hat Spuren hinterlassen. Es war an einem Sonntagmorgen gegen 6 Uhr als meine Mutter ins Zimmer kam weil sie keine Luft mehr bekam. Ich war jung (14) und voller Zweifel. Sie bekam keine Luft und ich habe mich nicht getraut, einen Krankenwagen zu rifen. Ich dachte sie würden mich nicht ernst nehmen. Sie ist in meinem Armen erstickt. All meine Geschwister waren nicht da. Nur ich und ich habe versagt. Sie lag noch ein paar Stunden bei uns in der Wohnung herum. Seit dem ist meine Welt mein Leben ein Scherbenhaufen. Ich habe mich nie wieder von alledem erholen können. Zumal das eine kurze Inhaltsangabe meines Lebens ist. Nicht mal im Ansatz, dass was wirklich geschehen ist.

Mittlerweile verheiratet und ein Kind und dennoch unglücklich. Überfordert mit allem. Ist nicht so, dass mein oberflächliches Leben nicht geregelt wäre. Habe Ausbildung etc gemacht alles läuft gut und dennoch fühle ich mich nicht so. Ehe läuft schlecht. Man redet aneinander vorbei. Wir sind sehr früh zusammengekommen (er 15, ich 14). Unsere Beziehung beruht nur noch auf Misstrauen aufgrund von Fehltritt.

Ich komme mit meinem Kind nicht mehr zurecht. Generell liebes Kind aber unheimlich eigensinnig.

Mein Mann und ich sind uns sehr oft uneinig und streiten nur noch. Dabei kam auch schon Gewalt vor und oft Beleidigungen. Er empfindet mein etwas übertriebendes Reden, was auch stimmt, einfach weil ich nicht mehr weiter weiß und eigentlich möchte ich nur eine "normale" Beziehung, als provozierend. Ich rede einfach bis gar nichts mehr geht aber ich habe Angst, dass wenn wir nicht reden wir uns auseinanderleben und ihn nervt es. Er nimmt mich nicht mehr ernst.

Momentan frage ich mich, wozu noch weitermachen und dem nicht ein Emde setzen.

Ich wünschte ich wäre nie geboren worden. Ich fühle mich alleine ...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Andreas-seancool

Neues Mitglied
AW: leben noch lebenswer?

Hallo, Frau Anonym12712,

Du trägst ein omplexes Paket mit Dir herum, und das gilt es erstmal zu realisieren. Diesen Schritt hast Du vollzogen und bist derzeit mit dem "Leben" per se überfordert. Aus Deinen Zeilen lese ich *deutliche* Indikation eines Traumas oder sogar diverse Iterationen von Traumata, daher die Frage: Hast Du Dich schon mal beraten lassen vom Hausarzt oder von einem/einer Therapheut/in?
Alles, was damals passierte, hat Dich geprägt. Ja, Du funktionierst, aber Du bist blockiert, und diese Blockade kannst nur DU auflösen, indem Du Dir helfen lässt. Hab den Mut, Du bist schon so weit gekommen! Du hast nicht "versagt" damals, Du warst 14, ein Kind.
Du liebst Dich gerade nicht selbst, daher kannst Du die Mehrfronten-Kämpfe in der Familie und im Leben gerade nicht bewältigen.

Wann hast Du zuletzt etwas macht, was Dir Spaß machte? Was macht Dir Freude?
Und nochmals meine Bitte, informiere Dich über eine Auszeit und professionelle Beratung. Ich habe das auch gerade hinter mir, und kann Dir nur weitergeben, dass es Stärke ist, einfach mal loszulassen und sich im sich zu kümmern. Du hast nur dieses Leben, DU bist das Wichtigste, nicht der Job, nicht Dein Mann und auch nicht Dein Kind. Erst wenn Du das Leben derzeit überpriorisierst indem Du Dich um Dich kümmerst, wirst Du das Licht sehen am Ende des Tunnels.

Pass auf Dich auf, Du bist nicht alleine :)
 
G

GrayBear

Gast
AW: leben noch lebenswer?

Hallo Anonym120712,

Du hast schlimme Dinge erlebt und überlebt. Das prägt einen und ist Teil Deiner Geschichte. Und es ist nicht zu ändern. Du kannst nur ändern, wie Du damit umgehst. Manche Erfahrungen hinterlassen nur Narben. Auch damit muss man leben lernen. Die einzige Möglichkeit damit leben zu können, die ich gefunden habe ist diese: beschäftige Dich mit diesen Ereignissen, wenn DU es willst und nur wenn DU es willst. Erforsche und durchlebe Deine Gefühle dazu und dann lasse sie zu Deiner Vergangenheit werden, in dem Du Dir immer wieder klar machst, dass sie hinter Dir liegen.

Ja, es gibt Tage, da ist das eine unmöglich Aufgabe, aber es kommen auch wieder andere Tage. Dein Leben muss keine Folge dieser schlimmen Tage und Deiner Vergangenheit sein. Du kannst Dich nur jeden Tag bemühen, etwas zu erschaffen, worauf Du stolz bist und das Dir wichtig ist, was immer das sein mag.

Nach meiner Erfahrung ist dies das einzige Leben, das wir haben. Was es für einen Sinn macht, dieses Leben zu leben? Mit all dem Schrecklichen und Schönen, das uns begegnet? So ganz habe ich den Sinn des Ganzen noch nicht begriffen, muss ich gestehen. Aber immer wieder gibt es diese Momente und Stunden, die einfach richtig und gut sind. Ja, sie sind selten und kostbar, aber es gibt sie.

Vergleiche Dich nicht mit anderen. Dies ist Dein Leben. Lebe es. Triff Deine eigenen Entscheidungen. Behüte und bewahre Deine Hoffnungen, wie groß oder klein sie auch immer sein mögen. Stich immer wieder Löcher in die dunklen Schleier, die sich manchmal über einen legen. Lerne, Dir selbst zu vergeben und zu verzeihen. Sei freundlich zu Dir und anderen.

Uns begegnen jeden Tag Bilder und Geschichten, wie das Leben zu sein hat, sein könnte, sein sollte. Einiges davon ist nur hohler Mist, entstanden aus dem Streben nach Geld und Macht. Was macht DEIN Leben aus? In welchen Momenten spürst Du, dass Du am Leben bist? Nach dem liebevollen Einpflanzen einer Blume in frische Erde? Wenn Du siehst, wie sie wächst? Was fühlst Du, wenn Dich Dein Kind in den Arm nimmt und mit allem umarmt, wozu es fähig ist? Wie ist es, wenn wieder ein Tag überstanden ist. Ja, Kinder sind oft eigensinnig und es ist nicht leicht, dies "aufzufangen", wenn man selbst mit dem Rücken an der Wand steht.

So viele Menschen um uns herum und doch ist man so oft allein. Das ist wahr ... aber es muss nicht immer wahr bleiben. Heute Nachmittag wurde ich zu einem kleinen Kaffee-Klatsch eingeladen. Es "leuchtet" noch immer in mir nach. Du und ich, wir haben Arme, um sie auszustrecken. Aber auch das muss man wollen und tun.

Du darfst traurig sein, ganz viele Menschen können Dir das nachfühlen und manches "Aber" kann man sich einfach sparen. Alles hat seine Zeit. Und trotzdem kommt dann wieder eine andere Zeit und es werden andere Dinge und Entscheidungen wichtig.

Lass Dir nicht den Mund verbieten und, vor allem!, verbiete ihn Dir selbst nicht. Du hast etwas zu sagen, sollst es sagen und darfst das auch. Nicht aufgeben. Ja, warum nicht mal in eine Ecke verkriechen, die Decke über den Kopf ziehen, der Angst für ein paar Stunden entkommen. Du bist stark genug, um auch mal schwach zu sein.

Morgen ist wieder ein neuer Tag. Du kannst neue Entscheidungen fällen, begegnest neuen Menschen. Du kannst neue Lösungen und Gedanken finden. Manche Gedanken von gestern dürfen auch gerne im Gestern bleiben. Gönne Dir selbst etwas Leichtigkeit.

Alles Gute.
 

Mittendurch

Moderator
Teammitglied
AW: leben noch lebenswer?

Moin @Anonym120712,
ich muss ehrlich eingestehen, ich konnte nicht den ganzen Text lesen. So habe ich ihn nur grob überflogen. Eine Triggerwarnung wäre gut, wenn du sie noch einfügen könntest.
Doch nur darum schreibe ich nicht.

Mein Eindruck ist, du bist durch den Tod der Mutter wieder sehr nah an dem was war herangekommen. Ich mag mich täuschen.

Deine Familie insbesondere deine Kind mit dem du nicht mehr zurechtkommst, vielleicht aber auch anderes. Du suchst hier Unterstützung, denn sonst würdest du nicht schreiben.

Kannst du die Unterstützung suchen? Es lohnt sich. Du hast aktuell viele Probleme, doch schleppst du auch das von früher mit. Dein Kind braucht dich, auch wenn es grad schwierig ist. Oft ist es weil Kinder etwas spiegeln von einem selbst, was man nicht leiden kann, auch suchen die Kinder immer mehr ihr eigenes Leben, sich frei zu machen von den Eltern. Sie gehen ab und an über Grenzen. Es ist normal und es wird für die Entwicklung gebraucht. Doch es kann auch daran erinnern, wie es bei einem selbst war in jungen Jahren.

Hinzu kommt Misstrauen zwischen dir und deinen Partner. Misstrauen, sicher etwa was dein Leben schon öfters begleitet hatte, mit dem du schon oft alleine wahrst.

Auch darum suche dir Unterstützung, es hilft.
Mit einem Menschen offen sein zu können, selbst über die Dinge sprechen zu können, die schwierig sind.
Mit jemanden über mögliche Lösungen und deren pro und contra sprechen zu können.

Mag merkwürdig klingen, nur aufgrund der paar Zeilen, anzuraten Unterstützung zu suchen, Unterstützung.
Es müssen nicht alle Probleme alleine zu lösen.

Wir können nicht auf deinen Text aus deiner Vergangenheit eingehen, uns war es nicht möglich es zu lesen. Es triggerte zu sehr, doch wissen wir aus eigenen Erfahrungen, dass es das Leben noch lange beeinflussen kann und manches erst sichtbar wird, wenn die die Leid zufügten fort sind.

Es beeinflusst unser handeln und unsere Gedanken, meist nicht bewusst, sondern aus dem Hintergrund heraus. Hier gab es ganz oft die Angst, selbst eines Tages so zu werden, da es uns immer eingeredet wurde, das Erwachsene so sind, auch wir, wenn wir groß sind.

Es wird jetzt abgeschickt ohne es noch einmal zu lesen, denn wir würden löschen, ganz viel. Da von uns zu viel zu erkennen ist. Was hier oft schwierig anzunehmen ist - unser sein.

LG
 

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