Hallo allerseits,
ich bin 23 Jahre jung und seit gut 3 Jahren abhängig vom Jobcenter. Ich schäme mich sehr dafür und habe mich im Laufe der Zeit immer weiter zurück gezogen, da ich mich nicht wirklich gut von dem gesellschaftlichen Bild des "Hartzers" abgrenzen kann.
Ich habe keinen Kontakt zu meiner Familie und sonst auch nur 2 Freunde, die ich unregelmäßig sehe.
Viele Freundschaften sind im Sand verlaufen, nachdem ich aufgehört habe, Drogen zu konsumieren. Ich bin seit gut einem Jah clean.
Seit meiner Kindheit habe ich mit Depressionen zu tun und ich bin nun erneut seit einem Jahr in Therapie. Auf Grund dessen bin ich beim Arbeitamt auch dem Fallmanagment zugeordnet und meine Beraterin ist der Meinung, dass ich erst einmal darauf schauen soll, dass ich psychisch stabil werde.
Das geht nun aber schon seit 3 Jahren so und mittlerweile ist die Arbeitslosigkeit ein großer Faktor in meiner Depression.
Bislang habe ich 2 Ausbildungen abgebrochen ( Diätassistentin und Sport- und Fitnesskauffrau). Diese Bereiche haben mich wohl hauptsächlich interessiert, da ich auch mit einer Essstörung zu tun hatte und mich dementsprechend sowieso fast rund um die Uhr mit den Themen Ernährung und Sport auseinander gesetzt habe.
Ich habe den schriftlichen Teil der Fachhochschulreife, da ich ein Jahr vor dem Abitur abgegangen bin. Damals war die Essstörung akut und ich wollte schnellstmöglich raus aus der Schule, die sowieso schon immer eher ein Graus für mich war.
Auf die Ausbildungen folgten Nebentätigkeiten wie Verkäuferin im Lebensmitteleinzelhandel, Regalservice ebenfalls im Einzelhandel und Nachhilfeunterricht für Grundschulkinder.
Das war alles für ein paar Monate in Ordnung, doch auch nicht das Richtige für mich - zum Teil lag das auch an der geistigen Unterforderung und sozialen Überforderung, gerade im Einzelhandel.
Hospitationstage habe ich im sozialen Bereich in der Arbeit mit Kindern absolviert, doch dort bekam ich die Rückmeldung ich sei zu sensibel und nicht durchsetzungsfähig genug. Dem kann ich zustimmen.
Ich bin sehr sozial eingestellt, bin aber auch schnell im Kontakt mit vielen verschiedenen Menschen überfordert, da ich sehr feinfühlig bin und Details und Stimmungen aufsauge wie ein Schwamm.
Ich muss dahingehend wohl noch lernen, mich besser abzugrenzen.
In meiner Freizeit lese ich sehr viel Fachlektüre zum Thema Psychologie und Philosophie, mache Sport, male und schreibe, achte auf meine Ernährung und halte mich an einen geregelten Tagesablauf.
Ich gebe mir also Mühe meine depressiven Episoden in Zaum zu halten und dafür zu sorgen, dass es mir gut geht.
Die fehlende Gemeinschaft ist allerdings ein Punkt, der mir echt zu schaffen macht.
Deshalb war ich letzte Woche nach mehreren Jahren zB wieder in der Kirche, obwohl ich mich mit der Institution an sich nicht identifizieren kann .. aber es war einfach schön, mit anderen zusammen zu sein, zu singen, etc.
Und als mir 2 ältere Damen zum Gebet die Hand gegeben haben, musste ich sogar weinen, weil mir klar geworden ist, wie sehr mir Kontakt eigentlich fehlt.
Allerdings weiß ich einfach nicht, wie ich zurück in ein "normales" Leben finden soll.
Ein Leben, in dem ich einen Beruf ausübe, der mich glücklich macht und dabei auch noch anderen Menschen etwas Wertvolles mitgibt, kommt mir meilenweit weg vor und irgendwie unerreichbar.
Ich habe das Gefühl, dass es ohne Abitur und Studium keine Möglichkeiten gibt ..
Hat jemand irgendwelche Tipps für mich? Irgendwelche Ressourcen, die ich nutzen könnte? Oder hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Ihr könnt mir gerne eure Meinung schonungslos entgegen bringen. Ich bin dankbar für Ehrlichkeit, denn ich weiß allein einfach nicht mehr weiter und das Jobcenter ist auch keine große Hilfe.
Liebe Grüße
ich bin 23 Jahre jung und seit gut 3 Jahren abhängig vom Jobcenter. Ich schäme mich sehr dafür und habe mich im Laufe der Zeit immer weiter zurück gezogen, da ich mich nicht wirklich gut von dem gesellschaftlichen Bild des "Hartzers" abgrenzen kann.
Ich habe keinen Kontakt zu meiner Familie und sonst auch nur 2 Freunde, die ich unregelmäßig sehe.
Viele Freundschaften sind im Sand verlaufen, nachdem ich aufgehört habe, Drogen zu konsumieren. Ich bin seit gut einem Jah clean.
Seit meiner Kindheit habe ich mit Depressionen zu tun und ich bin nun erneut seit einem Jahr in Therapie. Auf Grund dessen bin ich beim Arbeitamt auch dem Fallmanagment zugeordnet und meine Beraterin ist der Meinung, dass ich erst einmal darauf schauen soll, dass ich psychisch stabil werde.
Das geht nun aber schon seit 3 Jahren so und mittlerweile ist die Arbeitslosigkeit ein großer Faktor in meiner Depression.
Bislang habe ich 2 Ausbildungen abgebrochen ( Diätassistentin und Sport- und Fitnesskauffrau). Diese Bereiche haben mich wohl hauptsächlich interessiert, da ich auch mit einer Essstörung zu tun hatte und mich dementsprechend sowieso fast rund um die Uhr mit den Themen Ernährung und Sport auseinander gesetzt habe.
Ich habe den schriftlichen Teil der Fachhochschulreife, da ich ein Jahr vor dem Abitur abgegangen bin. Damals war die Essstörung akut und ich wollte schnellstmöglich raus aus der Schule, die sowieso schon immer eher ein Graus für mich war.
Auf die Ausbildungen folgten Nebentätigkeiten wie Verkäuferin im Lebensmitteleinzelhandel, Regalservice ebenfalls im Einzelhandel und Nachhilfeunterricht für Grundschulkinder.
Das war alles für ein paar Monate in Ordnung, doch auch nicht das Richtige für mich - zum Teil lag das auch an der geistigen Unterforderung und sozialen Überforderung, gerade im Einzelhandel.
Hospitationstage habe ich im sozialen Bereich in der Arbeit mit Kindern absolviert, doch dort bekam ich die Rückmeldung ich sei zu sensibel und nicht durchsetzungsfähig genug. Dem kann ich zustimmen.
Ich bin sehr sozial eingestellt, bin aber auch schnell im Kontakt mit vielen verschiedenen Menschen überfordert, da ich sehr feinfühlig bin und Details und Stimmungen aufsauge wie ein Schwamm.
Ich muss dahingehend wohl noch lernen, mich besser abzugrenzen.
In meiner Freizeit lese ich sehr viel Fachlektüre zum Thema Psychologie und Philosophie, mache Sport, male und schreibe, achte auf meine Ernährung und halte mich an einen geregelten Tagesablauf.
Ich gebe mir also Mühe meine depressiven Episoden in Zaum zu halten und dafür zu sorgen, dass es mir gut geht.
Die fehlende Gemeinschaft ist allerdings ein Punkt, der mir echt zu schaffen macht.
Deshalb war ich letzte Woche nach mehreren Jahren zB wieder in der Kirche, obwohl ich mich mit der Institution an sich nicht identifizieren kann .. aber es war einfach schön, mit anderen zusammen zu sein, zu singen, etc.
Und als mir 2 ältere Damen zum Gebet die Hand gegeben haben, musste ich sogar weinen, weil mir klar geworden ist, wie sehr mir Kontakt eigentlich fehlt.
Allerdings weiß ich einfach nicht, wie ich zurück in ein "normales" Leben finden soll.
Ein Leben, in dem ich einen Beruf ausübe, der mich glücklich macht und dabei auch noch anderen Menschen etwas Wertvolles mitgibt, kommt mir meilenweit weg vor und irgendwie unerreichbar.
Ich habe das Gefühl, dass es ohne Abitur und Studium keine Möglichkeiten gibt ..
Hat jemand irgendwelche Tipps für mich? Irgendwelche Ressourcen, die ich nutzen könnte? Oder hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Ihr könnt mir gerne eure Meinung schonungslos entgegen bringen. Ich bin dankbar für Ehrlichkeit, denn ich weiß allein einfach nicht mehr weiter und das Jobcenter ist auch keine große Hilfe.
Liebe Grüße