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Krebs... Ich hasse dich!!

Robyn-Lee

Mitglied
Ich habe heute die Nachricht erfahren, dass meine Oma Darmkrebs im Stadium IV mit Lebermetastasen hat. Die Ärzte geben ihr zwei, wenn sie Glück hat noch drei Monate zu leben. Sie bekommt jetzt Palliativbehandlung, da sie schon 88 ist. Chemo und OP lohnen sich nicht, weil der Krebs die Darmwand um 60% verengt hat und etwa 1/3 der Leber voll mit Metastasen ist. Sie war immer gesund und sie hat früher immer zu mir gesagt, ich werde 100. Ich weiß nicht mehr weiter. Die Ärzte sagen, dass sie nicht am Tumor selber sterben wird, sondern an Leberversagen. Es wird ein friedlicher Tod. Sie wird immer müder werden bis sie irgendwann für immer einschläft. Nun verlangt man von mir, dass ich in ihrer Gegenwart nicht weine. Ich weiß nicht ob ich das kann... Ich verzweifle. Sie war eine Person, die ich sehr liebe und sie ist die erste, die ich verliere. Ich habe noch nie jemanden verloren und jetzt... Ich weiß nicht was schlimmer ist - Jemanden plötzlich zu verlieren oder wissen, dass sie nur noch ein paar Wochen mehr oder weniger zu leben hat. Sie hat keine Schmerzen. Sie spürt diesen Tumor nicht. Der Krebs wurde auch nur entdeckt, weil sie Verstopfungen hatte. Keine Schmerzen nichts... Die Ärzte sagen, dass sie auch keine Schmerzen bekommen wird und wenn doch, wird sie palliativ begleitet. Sie soll so friedvoll wie möglich sterben.

Warum muss es Krebs geben? Wieso nimmt sie mir ausgerechnet diese Person weg? Oma... ich will nicht, dass du gehst! Ich will mit dir noch lange leben. Bitte Oma... Verlass mich nicht... bitte. Ich will, dass du bei mir bleibst... Bitte... Du hast versprochen 100 zu werden, also bitte... Bleib hier...
 

Elfenfrau85

Mitglied
Liebe Robyn-Lee,

Es tut mir wahnsinnig leid was du gerade ertragen musst. Ich habe meinen Vater letztes Jahr zwei Tage vor Heiligabend an Krebs verloren. Er hat etwas über zwei Jahre gekämpft. Die Zeit von der ersten Diagnose an war grauenvoll wenn auch zu Anfang noch voller Hoffnung. Nierenkrebs heilbar, Operation, alles gut, vier Monate später dann Lungenkrebs mit nicht so guten Chancen, alle Formen an Chemos ausprobiert und letzten Endes dann doch verloren) gestorben ist er übrigens an einer Lungenimbulie bedingt durch den Krebs. Als immer klarer war das es keine Heilung mehr gibt war das die schlimmste Zeit meines Lebens. Bis zum letzten Tag war er im vollen besitze seines Geistes. Hat gekämpft und wollte nicht sterben. Wollte dieses Jahr mit uns seinen 60. Geburtstag feiern. Nichts und niemand kann eine Antwort auf das warum geben und es gibt nichts was einem das Leid lindert. Ich kann dir nur mit auf dem Weg geben die Zeit so effektiv wie möglich mit deiner Oma zu nutzen. Nimm so viel mit wie du kannst. Geweint habe ich übrigens nie vor meinem Vater. Das konnte ich nicht. Ich wollte stark sein weil er es auch war.
Fühl dich gedrückt von mir
 

frara

Urgestein
guten abend!!
das tut mir sehr leid für dich, und natürlich für deine großmutter.
meine mutter verstarb auch an leberkrebs, ein schlimmer tod.versuche, so gut du kannst, für sie da zu sein.
wir nahmen unsere mutter nachdem sie austherapiert war, nach hause in ihr gewohntes leben mit. mein vater stellte
abends oftmals in´s schlafzimmer die große dialeinwand auf und wir sahen bilder an.
wir kinder belagerten umsichtig ihr
bett, und lachten mit ihr ob der amüsanten dias. als sie dann nicht mehr sehen konnte, lasen wir ihr aus büchern
vor, die sie gerne mochte.
wenn deine großmutter hunger hat, gib ihr das, wonach sie verlangt.egal was auch immer es sein mag.sie wird si-
cherlich nicht viel davon essen, aber das ist nicht relevant.sieh zu, dass du immer ihren mund und rachen mit
einem sauberen läppchen befeuchtet. meine mutter hatte immer durst, konnte aber nicht mehr selbstständig trin
ken..
viel kraft euch, frara
 
Zuletzt bearbeitet:

Robyn-Lee

Mitglied
Von wegen 3 Monate. Die Nachricht ist bei mir falsch angekommen. Es sind vielleicht noch ein paar Wochen. Wenn wir Glück haben ist sie bis Mitte August noch bei uns...

Ich hab sie heute gesehen. Sie saß in einer Decke eingewickelt auf nem Stuhl, ganz friedlich und glücklich, wir haben uns nett unterhalten. Irgendwann sagte sie: "Ach Gott, ich hab dir früher versprochen 100 Jahre alt zu werden und jetzt?" Ich musste echt schlucken, aber ich hab geantwortet: "Oma, du hast jede Woche Geburtstag. Deswegen bist du jetzt nicht mehr 88, sondern schon 90 und nächste Woche feiern wir zusammen deinen 91. Geburtstag. Dann wirst du definitiv noch 100." Oma hat gelacht und fand die Idee toll. Sie wurde im Laufe des Abends immer müder und wollte nach Hause (wir hatten eine Familienfeier, weil ihr Urenkel 2 geworden ist). War auch alles ok, aber dann als es darum ging, Oma ins Auto zu bringen, habe ich gesehen, wie schlecht es ihr geht. Sie konnte vorher immer Laufen und hatte sich ab und zu abgestützt bei jemanden, aber heute? Sie konnte keinen Meter alleine laufen und nicht mal alleine vom Stuhl aufstehen. Sie musste die ganze Zeit gestützt werden und ihr musste geholfen werden, als sie ins Auto gesetzt wurde. Dieser Anblick war zu viel. Ich konnte meine Tränen nicht mehr zurück halten. Ich hasse den Krebs!!!
 

susen12

Aktives Mitglied
Es tut mir sehr leid und es tröstet sicher nicht, dass alle sterben und es zum Leben gehört
Habe keine Scheu mit deiner Oma über ihre und deine Ängste zu sprechen, es tut euch beiden gut...., denn ich glaube deine Oma hat das Bedürfnis darüber zu reden

Ich drücke dich fest und hoffe sehr, dass du diese schweren Zeiten gut überstehst und immer weißt, dass ihr die Zeit die ihr jetzt habt so gut nutzt wie möglich!!!!!
 

frara

Urgestein
lieber robyn-lee
danke für deine rückmeldung.
bitte öffne dein besorgtes herz weiterhin.
wir sind da!!
frara
 
D

Deliverance

Gast
Hallo Robyn,

jemanden beim Sterben zusehen zu müssen ist furchtbar und durch Worte nicht zu beschreiben. :(

Ich finde es unmöglich, dass von dir verlangt wird, nicht in ihrer Gegenwart zu weinen! Ich würde das auf jeden Fall mit ihr bereden und es ist dein gutes Recht, deswegen zu weinen! Deine Oma hat sicher auch Angst!
Wenn ich mir vorstelle, dass ich sterben muss, alle wissen dasund keiner ist traurig, ehm ja...fände ich irritierend und verletzend.
Das ist deine Entscheidung und die sollte dir niemand abnehmen dürfen.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft!
 

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