Guten Morgen Sonnenblume,
Ich kann deine Empfindungen vollkommen nachvollziehen. Bei mir hat die PTBS jedoch einen anderen Auslöser, aber die Symptome
sind denoch ein und dieselben.
Bei mir ist der Auslöser mein Beruf beim Militär und ein Auslandseinsatz.
Das mit der Dissoziation kenne ich zu gut. Nachts habe ich das Gefühl meinen Körper zu verlassen.
Diese ständigen Albträume, welche einen mitten in der Nacht schweißgebadet erwachen lassen. Diese Albträume müssen nicht einmal mit den Geschehnissen in Zusammenhang stehen. Man hat schon Angst vor dem Einschlafen, da es sich immer und immer wieder abspielt ohne das eine Art von Besserung in greifbare Nähe rückt.
Gott sei dank verletze ich mich nicht selbst, indem ich mich beispielsweise selbst schneide. Bei mir ist es eher der Alkohol mit dem ich mir in gewisser
Art und Weise selber Schaden zufüge.
Dann diese immer wiederkehrenden Aggressionen, welche ich ausschließlich ungehemmt an
meinem Umfeld auslasse. Mein Umfeld wendet sich denoch nicht von mir ab, weil jedermann weiß, dass ich nichts für dieses aggressive Verhalten kann.
Meine körperlichen Symptome werden auch immer schlimmer. Diese Kopfschmerzen, die Schwindelanfälle, das zeitweise verschlechterte Gehör und die kräftezehrenden und langanhaltenden Schlafstörungen.
Bei mir dauerte es beinahe eineinhalb Jahre ehe ich mich vor wenigen Tagen dazu durchringen konnte den ortsansässigen sozialpsychiatrischen Dienst aufzusuchen. Die Psychiaterin vermittelte mich an einen Kollegen, einen Facharzt für Psychiatrie und Spezialisten auf dem Gebiet der Posttraumatischen Belastungsstörung.
Das positive ist, dass eben jener Psychiater lange Zeit bei der Bundeswehr tätig war und sich
folglich mit der Materie auskennt.
Nachdem ich mich jemandem anvertraut habe, geht es mir definitiv besser und es fühlt sich so an, als wäre eine tonnenschwere Last von mir abgefallen. Auch ein positives in
die Zukunft blicken ist wieder möglich.
Ich bin auf die Warteliste gesetzt worden und muss zwischen zwei Wochen und einem Monat auf einen Erstkontakt mit dem niedergelassen Psychiater warten, weil dieser anscheinend äußerst begehrt ist.
Lieben Gruß