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Kontrollfreak

unusually

Aktives Mitglied
Hallo Forumsuser,

Ich bin ein Kontrollfreak. Das kann mich im Alltag sehr einschränken. Ich war schon in der Grundschule so. Wenn ich eine Hausaufgabe hatte machte ich sie so lange bis sie perfekt war.
Schrieb ich einen Aufsatz und verschrieb mich zerriss ich alle fünf Seiten und fing von vorne an. Das geht so weit das ich erst einschlafe wenn alles perfekt daliegt.
Egal was ich mache dieses "es klappt nicht perfekt" regt mich dermaßen auf das ich einfach nur sterben möchte. Ich will einfach alles im Griff haben und darüber bestimmen. Wenn was nicht klappt und mir wird gesagt "du kannst daran nichts ändern" werde ich ziemlich deprimiert und würde am liebsten sterben. Dieser Gedanke daran das ich es nicht im Griff habe macht mich fertig.

Kennt das jemand? Oder weiß jemand von wo das kommen kann?
 

jaune

Mitglied
unusually,

zuerstmal, du sollst nicht sterben. du sollst leben. hör auf dir zu wünschen tot zu sein. das ist nicht gut. du bist ein wertvoller mensch. dein leben hat einen sinn.

mein vater ist auch ein kontrollmensch. er muss alles perfekt machen, meine mutter und ich auch. wenn das nicht so ist, rastet er aus. etwas getan dagegen hat er nicht. und wird es warscheinlich auch nicht.
aber du kannst etwas dagegen tun!

naja, vielleicht waren deine eltern ja auch auf perfektion erpicht. bei mir kommt es davon. du hast ihr verhalten übernommen. oder vielleicht war es das genaue gegenteil. deine elten haben sich einen dreck gekümmert, du musstest alles machen. und dann haben sie noch dumme kommentare abgegeben.
kann mir vorstellen, dass das daher kommt.

geb nicht auf, tu etwas dagegen,
du schaffst das,
jaune
 
L

Lenja

Gast
Vielleicht könnte es dir helfen, liebe unusually, wenn du alle "Fehler" einfach als einen natürlichen Teil der Wirklichkeit und des Lebens siehst - auch als einen Teil von dir selbst..?
Sie haben nämlich ihre Daseins-Berechtigung, finde ich, denn es gab doch bestimmte Zusammenhänge, die sie hervorgerufen hatten. Sie mussten also entstehen und in diesem Sinne sind sie eigentlich keine Fehler mehr, sondern eine natürliche Folge von etwas.

Ich glaube, wir nennen sie "Fehler", also empfinden sie als etwas Falsches nur deshalb, weil sie unserer Vorstellung, oder Vorstellung der Anderer, wie es sein soll nicht entsprechen und dadurch irgendwelche Spannungen oder unangenehme Eindrücke in uns erzeugen.

Ich finde insgesamt, dass solche konkrete, genaue Vorstellungen, wie die Wirklichkeit sein sollte und das beharrliche Bemühen, sie in diesen Zustand zu bringen, eine gewisse Machtausübung ihr gegenüber ist, denn sie bekommt von uns dann kaum einen Raum für ihre eigene, spontane Dynamik. Und das ist vielleicht das, was du selbst als das Einschränken deines Alltages empfindest?

Deshalb wäre es vielleicht für dich sinvoll zu versuchen und zu üben, mal ab und zu das Leben ohne bestimmte Vorstellungen und Erwartungen zuzulassen und es einfach nur erfahren, wie es kommt?

Liebe Grüße! :)
Lenja
 
Zuletzt bearbeitet:
D

Dr. Rock

Gast
Kontrolletti hat auch oft etwas damit zu tun dass man den Zwang verspürt, seine innere Unruhe und seinen inneren Unfrieden mit sich selbst dadurch zu kompensieren, indem man seine Umwelt und seine Tätigkeiten vollkommen makellos und perfekt herrichtet bzw. gestaltet. Sprich, was mir im Inneren fehlt, das hole ich dadurch auf indem ich, wie gesagt, andere Dinge krampfhaft zur Perfektion treibe. Sozusagen ein Tauschhandel.

Was man da tun kann, ist, an sich zu arbeiten und sein Selbstbild zum Positiven zu korrigieren. Du kannst versuchen, gaaaanz allmählich diesem Trend entgegenzuwirken, indem du erste Kleinigkeiten im Alltag nicht korrigierst, bestimmte Dinge nicht ausbesserst, etc. Das könntest du beginnen, indem du dir sagst, dass du ES DIR ERLAUBEN KANNST, 5e gerade sein zu lassen und ES DIR ERLAUBEN KANNST, Dinge so zu lassen, wie sie sind, etc.

Abgesehen davon gibt es den Zustand "perfekt" nicht, es lässt sich so oder so immer etwas korrigieren und es ist auch immer irgendjemand in irgendetwas besser als du. "Loslassen" wäre also im Grunde ein ganz gutes Stichwort:

Loslassen lernen
 

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