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Komplexe PTBS und aktuell ständig dissoziiert

IbestA

Neues Mitglied
Hallo, ich bin 33 Jahre alt und seit meiner frühen Kindheit schwer traumatisiert (s*xuell*r M*ssbr*uch). Und ich habe die interessante Entdeckung gemacht: je instabiler ich wurde, umso öfter wurde ich retraumatisiert. Je öfter ich retraumatisiert werde, umso instabiler werde ich. Tja, und aktuell bin ich an dem Punkt, dass ich das Gefühl habe, ständig neben mir zu stehen. Auch jetzt sitze ich hier mit Tunnelblick, brauche ewig für die paar Worte und bin völlig überfordert. Ausgeschaltet.
In Therapie bin ich nicht, stehe aber auf Wartelisten. Mit Klinik habe ich zuletzt extrem schlechte Erfahrungen gemacht und habe das für mich ausgeschlossen. Skills wirken kurzfristig, aber halten nicht lange an.

Ich spalte auch die Gefühle ab. Wenn ich über meine Traumata rede, was ich nur mit ganz wenigen vertrauten Menschen tue, dann so wie über den Gang zum Postkasten. Völlig unemotional.

Kennt ihr das? Was tut ihr dagegen? Was kann mir helfen? Danke schon mal!
 

Shorn

Sehr aktives Mitglied
Hallo, ich bin 33 Jahre alt und seit meiner frühen Kindheit schwer traumatisiert (s*xuell*r M*ssbr*uch). Und ich habe die interessante Entdeckung gemacht: je instabiler ich wurde, umso öfter wurde ich retraumatisiert. Je öfter ich retraumatisiert werde, umso instabiler werde ich. Tja, und aktuell bin ich an dem Punkt, dass ich das Gefühl habe, ständig neben mir zu stehen. Auch jetzt sitze ich hier mit Tunnelblick, brauche ewig für die paar Worte und bin völlig überfordert. Ausgeschaltet.
In Therapie bin ich nicht, stehe aber auf Wartelisten. Mit Klinik habe ich zuletzt extrem schlechte Erfahrungen gemacht und habe das für mich ausgeschlossen. Skills wirken kurzfristig, aber halten nicht lange an.

Ich spalte auch die Gefühle ab. Wenn ich über meine Traumata rede, was ich nur mit ganz wenigen vertrauten Menschen tue, dann so wie über den Gang zum Postkasten. Völlig unemotional.

Kennt ihr das? Was tut ihr dagegen? Was kann mir helfen? Danke schon mal!

Ich wurde 2009 durch einen Film wenn man so will retraumatisiert und war in der Folge über 700 Tage in der Psychiatrie (mit Pausen).
Es ist klar das man bei einer Retraumatisierung instabil wird weil man an etwas sehr schlimmes erinnert wird und mehr noch man sieht sich mit dem geistigen Auge jener Situation wieder ausgesetzt.

2012 wurde ich berentet, mit 45 Jahren. Dagegen machen konnte ich nichts, bis heute nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:

Jhn

Aktives Mitglied
Ich spalte auch die Gefühle ab. Wenn ich über meine Traumata rede, was ich nur mit ganz wenigen vertrauten Menschen tue, dann so wie über den Gang zum Postkasten. Völlig unemotional.

Kennt ihr das? Was tut ihr dagegen? Was kann mir helfen? Danke schon mal!
Das ist leider ziemlich häufig zu finden bei Menschen mit traumafolgestörungen. Nicht nur Gefühle werden abgespalten (dissoziiert) sondern es kann sogar zu körperlichen Empfindungen kommen die abgespalten werden.

Eine passende Traumatherapie kann da helfen.

Von zuhause aus alleine kann man da meiner Erfahrung nach nicht viel tun außer versuchen Stress zu vermeiden. Der Körper ist ja im Dauer alarm Modus und reagiert auf alles mögliche mit Trauma-Response. Dazu gehören neben Dingen wie depersonalisation und derealization auch Gedächtnisprobleme/konzentrationsprobleme und weitere Symptome.

Das skills bei dir nur kurzfristig helfen ist schade. Allerdings denke ich das es schwer ist nachhaltig mit skills Besserung zu bekommen da man davon ausgehen Kann dass man am Tag oft mehreren (vor allem emotionalen) flashback ausgesetzt ist.

Schade das du mit der Klinik schlechte Erfahrungen gemacht hast. Normalerweise ist eine Klinik genau dafür da Trauma Patienten zu stabilisieren und am Trauma zu arbeiten. Natürlich sollte es eine Klinik sein die auch für Trauma spezialisiert ist. Ambulante Therapie wäre dann als weitere Stabilisierung und Arbeit am Trauma gedacht.

Natürlich kann sowas auch komplett ambulant durchgeführt werden. Ich wünsche dir viel Glück.
 

TaliTulin

Aktives Mitglied
Ich habe gute Erfahrung mit Betreuung durch den sozial-psychiatrischen Dienst. Dafür brauchst du eine Überweisung eines Psychiaters. Letzterer ist grundsätzlich dringend anzuraten.
 
Guten Abend!

Mir wurde bereits von zwei Kliniken die KPTBS sowie DIS diagnostiziert. Ich gelte daher seit 2015 (mit 32 Jahren) als dauerhaft erwerbsunfähig und bekomme Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung.

Ich habe unter anderem "meine" Klinik sowie Unterstützung vom Sozialpsychiatrischen Dienst und meinem Betreuten Wohnen.

Eine mögliche ambulante Therapie neben Intervallen in "meiner" Klinik halte ich mir offen.

Ich würde gerne EMDR machen. Ich denke, dass ich EMDR wenn dann in einem geschützten Bereich wie einer Klinik machen möchte, falls mal etwas sein sollte.

Nebenbei beschäftige ich mich mit der "Inneren Kind-Arbeit", drücke ich es einmal aus. Ich habe einen sehr guten Draht zu dem kindlichen Anteil, der in meinem Leben unter anderem für meine Traumata, Ängste, etc. größtenteils in meiner Kindheit steht. Ich kann besagten Anteil nicht beschreiben, ich sehe nicht einmal ein Gesicht dazu. Viel mehr ist es eine Kinderstimme, mit der ich spreche und arbeite.

Außerdem versuche ich meinen Fokus auf die Zukunft sowie positive Dinge zu lenken, zur Ruhe zu kommen und meinen Alltag zu strukturieren.

Alles Liebe und Gute für dich! :)
 
Zuletzt bearbeitet:

Blaumeise

Aktives Mitglied
Schade, dass du so schlechte Erfahrung mit einer Klinik gemacht hast. Ich kann dich nur ermutigen es trotzdem nochmal in einer anderen Klinik zu versuchen. Wenn es nicht passt, und das kann mit einem ambulanten Therapeuten ebenfalls so sein, dann kannst du die Therapie jederzeit abbrechen. Du bist nicht dazu gezwungen die Therapie auf Biegen und Brechen zu beenden.
Mir hat die Therapie in einer Klinik und auch ambulant ganz gut geholfen. Ich gelte heute als geheilt. Aber die Therapie war nicht das einzige, was mir geholfen hat. Mein Mann war mir eine sehr gute Stütze. Zudem half mir Sport mich abzulenken und auszupowern. Atemübungen und Yoga halfen mir mich zu entspannen. Egal, wie schlecht es mir ging, ich habe immer versucht irgendetwas zu tun.
 

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