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Komme in der Berufswelt nicht zurecht

Max9718

Neues Mitglied
Guten Abend zusammen,
ich möchte mich einmal mit meinem Problem an Euch wenden und würde mich freuen, wenn der ein oder andere vielleicht seine Gedanken dazu teilen könnte.

Ich bin Max, 24 Jahre alt. Habe eine Ausbildung zum Bürokaufmann gemacht und diese Mitte 2020 abgeschlossen, daneben habe ich noch mein Abitur nachgeholt und in beiden Feldern keine Probleme gehabt, sogar mit sehr guten Noten/Zeugnissen abgeschlossen. Da der Betrieb lediglich ausbildet und die Leute nicht übernimmt (Der Chef bildet selbst aus, gab nur 1 Azubi und 1 Festangestellte in Teilzeit) ging es dann für mich in einen anderen Betrieb.

Und dort fingen dann die Probleme an. Am Anfang ist alles noch ganz gut, oft werde ich auch noch für meine schnelle Auffassungsgabe gelobt und erledige die Aufgaben zufriedenstellend. Jedoch schlichen sich mit der Zeit immer mehr Fehler in die Arbeitsergebnisse ein, was letztlich zu einer Kündigung in der Probezeit nach fünf Monaten endete. Ich war daraufhin 2021 ein halbes Jahr arbeitslos und habe mich für duale Studiengänge beworben, wobei ich hier einen Studienplatz im öffentlichen Dienst zum Rechtspfleger ergattern konnte. Dieser startete dann 2021, dafür musste ich in ein anderes Bundesland ziehen. Ich bemerkte nach kurzer Zeit, dass ich starke Konzentrationsschwierigkeiten bekam und mit dem Stoff einfach nicht zurecht kam. Ich habe dieses Studium also nach knapp fünf Monaten abgebrochen und habe dann in der neuen Stadt, die ich zu diesem Zeitpunkt bewohnte, noch bei einer Firma für fünf Monate in meinem erlerntem Beruf gearbeitet, bevor ich wieder in meine alte Heimat zu Freunden und Familie zurückkehrte (auch hier eine Eigenkündigung).

Status quo ist, dass ich hier in meiner alten Heimat nun bei einer Behörde arbeite und der Ablauf hier wieder wie bei meinem ersten Job nach der Ausbildung sich fügt. Am Anfang alles in Ordnung, auch ab und zu noch lob und jetzt wieder viele Flüchtigkeitsfehler. Dies mündet wieder in Kritik, mit welcher ich nicht zurechtkomme und welche dann zu einem sozialem Rückzug meinerseits im Kollegium führt. So gut ich es auch versuche, ich bin ständig unkonzentriert, handele vorschnell und daraus resultieren Fehler, welche einfach nicht sein müssen. Es ist also nicht unwahrscheinlich, dass ich auch diesen Job verlieren werde.

Ich weiß einfach nicht, was ich nun tun soll. Ich habe schon mehr oder weniger entschieden, einen Berufswechsel durchführen zu wollen, raus aus dem Büro, da mir da einfach die Bewegung fehlt. Jedoch hinterlasse ich für meinen beruflichen Werdegang trotzdem einen Scherbenhaufen, da ich vier Arbeitsverhältnisse in den letzten zweieinhalb Jahren hatte, welche entweder in einer Kündigung endeten (erster und eventueller aktueller Job) oder welche ich Beendet habe (Studium und Job in der anderen Stadt).

Das einzig Positive in meiner derzeitigen Situation ist, dass ich lediglich gute bis sehr gute Arbeitszeugnisse nachweisen kann. Aber welcher Arbeitgeber würde mich jetzt noch anstellen, es ist ja durch den Lebenslauf offensichtlich, dass etwas mit meiner Leistung nicht stimmt?

Wie würdet Ihr in einer solchen Situation handeln?
 

Traulicht

Aktives Mitglied
Guten Abend Max,
ich kann verstehen, daß das im Moment für dich eine schwere Zeit ist.
Du hast einen sehr guten Abschluß und ein Abitur. Kamst in deinem Ausbildungsbetrieb super zurecht und hattest Erfolgserlebnisse.

Ich bemerkte nach kurzer Zeit, dass ich starke Konzentrationsschwierigkeiten bekam und mit dem Stoff einfach nicht zurecht kam.
Am Anfang alles in Ordnung, auch ab und zu noch lob und jetzt wieder viele Flüchtigkeitsfehler.
Ich möchte dir jetzt nicht zu nahe treten, aber kann es sein, daß du dich mit irgendetwas herumschlägst? Belastet dich etwas? In deinem Privatleben zum Beispiel? Oder fühltest du dich auf deinen neuen Arbeitsplätzen, im Kollegium nicht wohl?
Wie geht es dir gesundheitlich?

Ich kann verstehen, daß du mit der Kritik, die jetzt geäußert wird, nicht zurecht kommst. Sie belastet dich natürlich noch mehr und setzt dich unter Druck. Du hast Angst deinen Job zu verlieren. Ein mieses Gefühl!

Aber welcher Arbeitgeber würde mich jetzt noch anstellen, es ist ja durch den Lebenslauf offensichtlich, dass etwas mit meiner Leistung nicht stimmt?
Das sehe ich nicht so, daß das jetzt offensichtlich ist mit dem Leistungsabfall.
Ich glaube, du hättest gute Chancen eine andere Anstellung zu finden. Gerade mit Umzug und so weiter läßt sich gut argumentieren.
Wenn du nicht mehr im Büro arbeiten willst, sondern lieber körperlich, dann ist das völlig okay. Aber für mich hat das den Eindruck als ob du eigentlich sehr gerne in Büros gearbeitet hast und jetzt dich in vermeintlich "einfache" Arbeiten hineinflüchten willst.
Ist das so?

Möchtest du das vielleicht noch ein bißchen ausführen, wie es am Anfang zuging? Wie jetzt? Wie machen sich die Konzentrationsschwierigkeiten bemerkbar?
Eine gute Anlaufstelle wäre möglicherweise auch dein Hausarzt.

Soviel erstmal von mir.
 
Hallo Max,

das alles reibungslos klappen musst, ist lediglich eine Illusion. Den Fokus also nicht auf "Ich bin zu schlecht legen, da diese Herangehensweise nicht die Lösung bringt. Gerade weil alles gut anfängt und es dann schlecht wird, würde ich die Ursache herausfinden. Hast du eventuell Angst Fehler zu machen? Ich z.B. neige dazu Kritik zunächst als Angriff auf meine Person zu sehen und verbiete mir jegliche Art von Fehlern. Diese Denkweise hat mich geradezu zu einem Burnout geführt. Ich arbeite daran, mir zu erlauben Fehler zu machen. Es ist okay und ist eine Möglichkeit mich weiterzuentwickeln. Das war meine Quelle für viele Fehler, die ich im ersten Job gemacht hatte. Lass bitte auch dein Blutbild untersuchen.

Ich wünsche dir alles Gute!
 

Streifenkarl

Aktives Mitglied
Ich würde dir empfehlen, deine hier geschilderten Symptome, vor allem die situativen Konzentrationsprobleme, mal mit einem/einer Psychologen/Psychologin zu besprechen. Da kann dann entschieden werden, ob es etwas therapiebedürftiges bei dir gibt oder eventuell auch konzentrationsfördernde Medikamente angebracht sind.

Und mach dir mal keine Sorgen wegen neuer Jobs. Das ist bisher noch lange kein Grund für potentielle AG, dich nicht zu nehmen. Glaub mir, da sind ganz andere Kandidaten dabei.
 
G

Gelöscht 125141

Gast
Nur eine Frage: Bist du sicher, dass Bürokaufmann deine eigentliche berufliche Bestimmung ist???
Nach allem, was ich las, lässt mich daran stark zweifeln - du kannst mehr und brauchst mehr!
 
G

Gelöscht 125119

Gast
Kommt Teilzeitarbeiten für dich in Frage? Vielleicht hast du einfach ein Problem, 5 Tage die Woche 8-9 Stunden am Stück bei der Stange zu bleiben?
 

Max9718

Neues Mitglied
Danke für die ganzen Antworten!

Nur eine Frage: Bist du sicher, dass Bürokaufmann deine eigentliche berufliche Bestimmung ist???
Nach allem, was ich las, lässt mich daran stark zweifeln - du kannst mehr und brauchst mehr!
Um ehrlich zu sein bin ich mittlerweile der Ansicht, dass dies eben relativ sicher nicht meine Bestimmung ist. Ich sehe mich aber gerade in diesem Beruf etwas "gefangen", da ich meinen Lebenslauf nicht vollends zerstören möchte, durch vier Arbeitsverhältnisse in 2,5 Jahren, wobei hiervon keines mehr als 5 Monate gehalten hat.

Am liebsten würde ich mich bei der Agentur für Arbeit bezüglich eines Berufswechsels informieren und nebenbei einmal den Hausarzt aufsuchen. Das Problem daran ist nur, dass die Agentur für Arbeit derzeit meine Arbeitgeberin ist und ich jetzt nicht unbedingt noch mehr Aufsehen erregen möchte.

Am liebsten würde ich kündigen, mich mit einem Minijob + meinem bezahltem Ehrenamt über Wasser halten bis ich einen Beruf gefunden habe, der zu mir passt und gleichzeitig medizinische Hilfe in Anspruch nehmen. Ich könnte mich ja zu dem Zeitpunkt ja auch wieder in die Berufsberatung begeben.

Ich habe nur sehr viel Sorge vor einem unumkehrbaren Karrieretief....
 

Saskia

Aktives Mitglied
In deiner Ausbildung lief es doch gut, woran lag es, dass du später nicht mehr so gut zurecht gekommen bist?
Arbeitsplätze zu wechseln ist nicht unbedingt negativ wenn man beginnt in das Berufsleben einzusteigen. Lieber früher wechseln anstatt sich lange zu quälen.
Aber wahrscheinlich liegt dir die Büroarbeit nicht, du solltest dir überlegen was besser zu dir passen könnte und eine entsprechende neue Ausbildung beginnen.
 

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