Fillepalle
Mitglied
Guten Tag allerseits,
ich habe letztes Jahr in einer Versicherungsgesellschaft begonnen. Wir sind dort in einer Art Statistikabteilung. Jeder hat seinen abgeschlossenen Aufgabenbereich, der eine bereitet Statistiken für bestimmte Unfälle auf, der andere für andere Sachgebiete. Inhaltlich arbeiten wir also das gleiche, nur andere Themen oder Zahlen, wenn man so will.
Ich habe mit insgesamt 17 Leuten dort angefangen, weil die komplette Abteilung neu aufgezogen wurde. Davon sind 13 Mitarbeiterinnen, also Frauen. Vom Bildungsstand her sind wir alle auf ähnlichem Level und auch vom Alter her bewegen wir uns hier zwischen 30 und 40 Jahren.
Anfangs lief das ganze eigentlich recht gut. Irgendwann merkten einige, dass die Führungskräfte der Abteilung und auch des Gesamtbereiches kaum Durchsetzungsvermögen hat und haben diese Schwachstellen ausgenutzt. Das fing schon recht früh bei einigen an, die sich kurz nach Ende der Probezeit systematisch krank gemeldet haben, wenn sie nicht das bekamen, was sie wollten, beispielsweise einen Brückentag Urlaub oder auch an Weihnachten.
Bis dahin war mir das nur ein Kopfschütteln wert. Aber seit letztem Herbst ging es auch auf Kollegen über, vorrangig auf die drei männlichen Kollegen, von denen ich einer bin.
Eine Kollegin kam nach einem längeren Urlaub wieder und wir hatten in dieser Zeit eine Systemumstellung. Mit der kam und kommt sie bis heute nicht klar. Es ist weder meine Aufgabe, noch die anderer Kollegen, ihr das neue System beizubringen. Dafür war jeder von uns auf Schulungen, die sie leider verpasst hat. Sie wurde hieraufhin zur Leitung gerufen und beschwerte sich, dass niemand von uns dreien (also nur die drei Männer) ihr das mal beigebracht und gezeigt hätte. Die Beschwerde trug die Kollegin auch sehr unsachlich vor. Sie heulte wie ein Schlosshund im Büro der Gesamtbereichsleitung, so dass man das bis in die letzten Flure hören konnte.
Die Wahrheit ist, dass sie keinen von uns dreien je gefragt hat und selbst wenn, wäre es nicht unsere Aufgabe. Normalerweise erwartet man von einer Führung, dass sie sich beispielsweise um eine erneute Schulung kümmert oder sonst etwas. Statt dessen wurden wir drei Kollegen vorwurfsvoll "vorgeladen" und uns vorgeworfen, dass wir uns nicht um unsere Teammitgliederinnen kümmern würden. Nachdem wir alle drei uns in einer unerwarteten Rechtfertigungsposition wiederfanden und klar stellten, dass wir in unserer Arbeitszeit nicht noch nebenbei jemanden mit dem neuen System einarbeiten könnten ohne unsere Aufgaben zu vernachlässigen, meldete sich besagte Kollegin spontan 6 Wochen krank, was uns die Führung als Ausgrenzung vorwarf.
Ich muss sagen, dass ich zunehmend das Gefühl habe, dass ich mich mehr an der internen Organisation und fehlerhaften Leitung abarbeite als an meinen eigentlichen Aufgaben.
Wir arbeiten übrigens auf Provisionsbasis zu 40%. Das heißt, wenn jemand neben mir hockt, verliere ich Geld, da ich definitiv weniger Leistung bringe als ohne Einarbeitung.
Die Schulung wurde dann für diese Kollegin doch noch organisiert.
Wenige Wochen später erkannten einige die Gunst der Stunde. Eine andere Kollegin kam zu mir und wollte mir ein Teil ihrer unliebsamen Aufgaben unterjubeln, mit denen man kaum etwas verdient und wo man wirklich Kraut und Rüben erntet. Als ich das ablehnte, ging sie geradewegs heulend aus dem Büro und heulte der Abteilungsleitung vor, dass sie hier aktiv im Stich gelassen würde. Die Teamleitung suchte daraufhin mit mir das Gespräch und war überhaupt nicht an einer sachlichen Stellungnahme interessiert, sondern meinte nur, es soll jetzt einfach mal Ruhe herrschen und ich soll eben diese Arbeiten übernehmen. Die Kollegin bekam daraufhin ein neues Arbeitspaket, das deutlich besser zu bewerkstelligen war.
Wir haben einmal im Monat Samstags Meeting, da wir international arbeiten und an diesem Tag in einigen Ländern das Arbeiten üblich ist und wir uns abstimmen. Eine weitere Kollegin wollte an einem Samstag nicht kommen und war eigentlich an der Reihe. Sie bat mich, ihren Dienst zu übernehmen, was ich ablehnte, ein anderer (männlicher) Kollege hatte ebenso abgelehnt. Kurz darauf stand sie auch mit unfassbarem Geheule vor der Leitung und meinte, dass sie mit solchen Kollegen wie uns nicht mehr weiter zusammen arbeiten könne. Auch hier war unsere sachliche Stellungnahme uninteressant. Der Chef meinte nur, wir sollen uns einigen, also wir beiden männlichen Kollegen, wer von uns den Dienst übernimmt, das könne ja wohl nicht sein, dass wir die arme Frau Kollegin so im Stich lassen.
Wir alle drei haben die Nase inzwischen ziemlich voll und ich muss auch sagen, dass ich inzwischen ziemlich wütend werde und mich versuche abzugrenzen, was leider schon aufgrund des Großraumbüros kaum möglich ist.
Ich habe inzwischen eher umgekehrt das Gefühl, dass ich hier gemobbt werde und meine beiden anderen Kollegen, die sich allerdings kaum zu Wehr setzen.
Das Problem sehe ich in der Führung, die sich von Beginn an nicht durchgesetzt hat. Die Frage ist für mich, bevor ich mich nach so kurzer Zeit beruflich weiter orientiere, was ich am besten tun könnte. Der Betriebsrat wäre für mich eine Idee, aber dann würde ich natürlich den großen Apparat los starten.
ich habe letztes Jahr in einer Versicherungsgesellschaft begonnen. Wir sind dort in einer Art Statistikabteilung. Jeder hat seinen abgeschlossenen Aufgabenbereich, der eine bereitet Statistiken für bestimmte Unfälle auf, der andere für andere Sachgebiete. Inhaltlich arbeiten wir also das gleiche, nur andere Themen oder Zahlen, wenn man so will.
Ich habe mit insgesamt 17 Leuten dort angefangen, weil die komplette Abteilung neu aufgezogen wurde. Davon sind 13 Mitarbeiterinnen, also Frauen. Vom Bildungsstand her sind wir alle auf ähnlichem Level und auch vom Alter her bewegen wir uns hier zwischen 30 und 40 Jahren.
Anfangs lief das ganze eigentlich recht gut. Irgendwann merkten einige, dass die Führungskräfte der Abteilung und auch des Gesamtbereiches kaum Durchsetzungsvermögen hat und haben diese Schwachstellen ausgenutzt. Das fing schon recht früh bei einigen an, die sich kurz nach Ende der Probezeit systematisch krank gemeldet haben, wenn sie nicht das bekamen, was sie wollten, beispielsweise einen Brückentag Urlaub oder auch an Weihnachten.
Bis dahin war mir das nur ein Kopfschütteln wert. Aber seit letztem Herbst ging es auch auf Kollegen über, vorrangig auf die drei männlichen Kollegen, von denen ich einer bin.
Eine Kollegin kam nach einem längeren Urlaub wieder und wir hatten in dieser Zeit eine Systemumstellung. Mit der kam und kommt sie bis heute nicht klar. Es ist weder meine Aufgabe, noch die anderer Kollegen, ihr das neue System beizubringen. Dafür war jeder von uns auf Schulungen, die sie leider verpasst hat. Sie wurde hieraufhin zur Leitung gerufen und beschwerte sich, dass niemand von uns dreien (also nur die drei Männer) ihr das mal beigebracht und gezeigt hätte. Die Beschwerde trug die Kollegin auch sehr unsachlich vor. Sie heulte wie ein Schlosshund im Büro der Gesamtbereichsleitung, so dass man das bis in die letzten Flure hören konnte.
Die Wahrheit ist, dass sie keinen von uns dreien je gefragt hat und selbst wenn, wäre es nicht unsere Aufgabe. Normalerweise erwartet man von einer Führung, dass sie sich beispielsweise um eine erneute Schulung kümmert oder sonst etwas. Statt dessen wurden wir drei Kollegen vorwurfsvoll "vorgeladen" und uns vorgeworfen, dass wir uns nicht um unsere Teammitgliederinnen kümmern würden. Nachdem wir alle drei uns in einer unerwarteten Rechtfertigungsposition wiederfanden und klar stellten, dass wir in unserer Arbeitszeit nicht noch nebenbei jemanden mit dem neuen System einarbeiten könnten ohne unsere Aufgaben zu vernachlässigen, meldete sich besagte Kollegin spontan 6 Wochen krank, was uns die Führung als Ausgrenzung vorwarf.
Ich muss sagen, dass ich zunehmend das Gefühl habe, dass ich mich mehr an der internen Organisation und fehlerhaften Leitung abarbeite als an meinen eigentlichen Aufgaben.
Wir arbeiten übrigens auf Provisionsbasis zu 40%. Das heißt, wenn jemand neben mir hockt, verliere ich Geld, da ich definitiv weniger Leistung bringe als ohne Einarbeitung.
Die Schulung wurde dann für diese Kollegin doch noch organisiert.
Wenige Wochen später erkannten einige die Gunst der Stunde. Eine andere Kollegin kam zu mir und wollte mir ein Teil ihrer unliebsamen Aufgaben unterjubeln, mit denen man kaum etwas verdient und wo man wirklich Kraut und Rüben erntet. Als ich das ablehnte, ging sie geradewegs heulend aus dem Büro und heulte der Abteilungsleitung vor, dass sie hier aktiv im Stich gelassen würde. Die Teamleitung suchte daraufhin mit mir das Gespräch und war überhaupt nicht an einer sachlichen Stellungnahme interessiert, sondern meinte nur, es soll jetzt einfach mal Ruhe herrschen und ich soll eben diese Arbeiten übernehmen. Die Kollegin bekam daraufhin ein neues Arbeitspaket, das deutlich besser zu bewerkstelligen war.
Wir haben einmal im Monat Samstags Meeting, da wir international arbeiten und an diesem Tag in einigen Ländern das Arbeiten üblich ist und wir uns abstimmen. Eine weitere Kollegin wollte an einem Samstag nicht kommen und war eigentlich an der Reihe. Sie bat mich, ihren Dienst zu übernehmen, was ich ablehnte, ein anderer (männlicher) Kollege hatte ebenso abgelehnt. Kurz darauf stand sie auch mit unfassbarem Geheule vor der Leitung und meinte, dass sie mit solchen Kollegen wie uns nicht mehr weiter zusammen arbeiten könne. Auch hier war unsere sachliche Stellungnahme uninteressant. Der Chef meinte nur, wir sollen uns einigen, also wir beiden männlichen Kollegen, wer von uns den Dienst übernimmt, das könne ja wohl nicht sein, dass wir die arme Frau Kollegin so im Stich lassen.
Wir alle drei haben die Nase inzwischen ziemlich voll und ich muss auch sagen, dass ich inzwischen ziemlich wütend werde und mich versuche abzugrenzen, was leider schon aufgrund des Großraumbüros kaum möglich ist.
Ich habe inzwischen eher umgekehrt das Gefühl, dass ich hier gemobbt werde und meine beiden anderen Kollegen, die sich allerdings kaum zu Wehr setzen.
Das Problem sehe ich in der Führung, die sich von Beginn an nicht durchgesetzt hat. Die Frage ist für mich, bevor ich mich nach so kurzer Zeit beruflich weiter orientiere, was ich am besten tun könnte. Der Betriebsrat wäre für mich eine Idee, aber dann würde ich natürlich den großen Apparat los starten.