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ko.-Tropfen

Juniregen

Mitglied
Hey Leute,

vor ein paar Wochen, vor dem schriftlichen Abi in BaWü, habe ich ein komisches Erlebnis gehabt. Ein Mann, der bei uns neu zugezogen ist, scheint sich schon lange vorher sehr für mich interessiert zu haben. Ich lebe mit meinem Freund, dem ich alles anvertrauen kann und den ich sehr, sehr liebe.
An dem betreffenden Tag ist dieser zugezogene Mann mit uns im Ortskern gewesen, wo ich etwas getrunken habe (Alkohol), weil es mir nicht so gut ging und ich Gesellschaft brauchte. Ich kann im Nachhinein nicht genau sagen, ob er mir etwas zu trinken gab, er hatte mein Getränk auf jeden Fall in den Händen.
Ich erinnere mich noch, dass ich nach Hause wollte (das ist nicht so weit gewesen, ein paar hundert Meter nur), und er sich anbot mitzukommen. Ich weiß nicht mehr, in welchem Zustand ich war, ich erinnere mich aber, dass ich unverhältnismäßig wenig Kontrolle über mich und meinen Körper hatte.
Ich wusste direkt danach nichts. Keine Ahnung was da war, nur wusste ich, dass etwas war und fühlte mich schuldig. Ich wusste, dass er in der Wohnung war und Sex wollte. Ich wusste, dass er gegangen ist, weil ich ihn vertrieben habe.
Habe meinem Freund und manchen Anderen erzählt, was ich mir rekonstruieren konnte. Habe mich eingenässt und wusste genau, ein paar Tage zuvor habe ich in einer Doku gesehen, wenn man sich von einem Einbrecher bedroht fühlt, soll man sich einnässen, da das den Täter abschreckt. Ich wusste, dass er mich bedroht hat und ich diese Methode unbewusst angewandt habe, um ihn zu vertreiben.
Heute sprach mein Nachbar mit mir. Er meinte, er habe alles gehört. Er habe gesehen, dass ein fremder Mann mich krass wankend in die Wohnung gebracht habe, ich zu ihm etwas sagte (lallte) wie: "du weißt schon, mein Freund kommt gleich heim?", aber nicht mal die Tür aufgeschlossen bekam, was er übernahm.
Weiter habe ich laut ihm auf einmal laut angefangen zu heulen und zu schreien er soll sich verpissen. Irgendwann sei er gegangen. Ich erinnere mich deutlich an den Geruch seines Parfums, die Erinnerung daran quält mich immer noch manchmal.
Das alles ausgerechnet, während ich mein Abi schreibe. Heute habe ich natürlich meinem Freund erzählt, was der Nachbar gesagt hat. Er war zuerst verständlicherweise wütend, dann aber sehr verständnisvoll und ist lange vor mir auf den Gedanken gekommen, mir könnten ko. Tropfen verabreicht worden sein.
Ich fühle mich so schutzlos und ausgeliefert.
Die Nachbarin dieses Menschen hat erzählt, sie wurde auch schon extrem von ihm belästigt, er kam besoffen an und als sie die Tür schließen wollte, stellte er den Fuß in die Tür. Ihr Bruder wird einziehen um sie zu beschützen. Ich frage mich, wie soll ich mein Abi packen?
Ich habe so Angst, dass er wiederkommt, momentan ist er verschwunden, die Nachbarin tippt auf Krankenhaus, was ich hoffe.
Denn sonst ist er untergetaucht und wird sich nie verantworten müssen.

Danke fürs durchlesen erstmal, musste mir das erstmal von der Seele schreiben.
 

Hallo Juniregen,

schau mal hier: ko.-Tropfen. Hier findest du vielleicht was du suchst.

Ich würde in jedem Fall die Polizei informieren. Auch wenn man ihm konkret noch nichts nachweisen kann, dann ist er wenigstens schon mal aktenkundig.
 
Keine Ahnung, das krasse ist gerade einfach, wie ich merke, dass er mich schon Wochen vorher "ausgesucht" haben musste. Er hat mich immer angeschaut, als würd er mich ohnehin kriegen. Ich hab das nie verstanden. Jetzt habe ich das Gefühl, er hat mir alles genommen, alle Sicherheit. Das klingt btw bisschen verwirrend, wie ich das geschrieben habe. Also mein Freund war da auf der Arbeit, mit "wir" meine ich, ein paar Leute aus dem Ort, die ich kenne.
 
Hm...das Thema scheint von geringer Wichtigkeit zu sein.
Vielleicht antwortet doch noch jemand, denn er ist wieder da.
Donnerstag habe ich ihn mit meinem Freund im Ortskern angetroffen. Habe ihn mit allem konfrontiert, ihn gefragt, wieso er sich traut, sich noch blicken zu lassen. Er hat all das gesagt, weswegen ich anfangs geschwiegen habe. Ich habe es ja auch "geil" gefunden, lauter so Zeug. Sogar dass "meine" Wohnung so schlimm aussähe, dabei ist es die von meinem Freund und mir.
Als ich sagte, mein Nachbar habe alles gehört, ist er sichtlich zusammen gezuckt. Ich habe ihm vielleicht Angst gemacht, aber mir hilft es nichts. Ich verkrieche mich daheim und habe Angst. Morgen habe ich die Kommunikationsprüfung in Englisch. Aber so wie es mir geht, traue ich mir das Abi nicht zu.
 
Ich habe keine Ahnung, wie es mir geht. Ich habe gestern Abend sehr viel geweint, heute ist alles sehr schwierig für mich. Überhaupt aufzustehen, mit dem Hund raus zu gehen. Er ist ein kleinerer, kein Beschützer.
Es fühlt sich an, als wäre die Zeit stehen geblieben. Ich schaffe es grade nicht, mich zu irgendwas aufzuraffen. Aber vielleicht gehe ich wirklich zur Polizei, denn es stimmt, ich gehe davon aus, dass er aktenkundig ist.
 
Ich wollte Dir mal mein Mitgefühl aussprechen. Aber Du hast Dich ja getraut ihn zu konfrontieren? Ich wurde mal am Arbeitsplatz belästigt, bei Konfrontation wurde einfach meine Wahrnehmung verdreht und so getan als ob ich mir alles eingebildet hätte, dabei wurde ich knallhart auch KÖRPERLICH sexuell belästigt. Ich habe zurückgegrapscht. Ich habe ihn konfrontiert im Keller, ich spürte die Gefahr dass es Gewalt geben könnte, ich traute mich nichts mehr zu sagen. Telefonierte mit einer Anwältin. Der Typ hat dann von selbst gekündigt. Er nutzte aus dass ich bei meiner Chefin einen schlechten Stand hatte, und deswegen meinte ich wäre wehrlos....

Beschreibe mal, wie hast Du ihn konfrontiert? Hat er Dich auch dabei so klein gemacht als wäre das alles kein Verbrechen gewesen? Hast Du die Stärke zur Polizei zu gehen? Hast Du noch von dem ganzen eine klare Wahrnehmung was genau wie war? Erzähl mal genauer woran Du Dich alles erinnerst und wie die Konfrontation war, vielleicht redet er sich zu gut raus, vielleicht hast Du aber noch klare Wahrnehmung vom ganzen und könntest ihn Aktenkundig machen bei der Polizei?
 
Also, ich habe mich mental darauf vorbereitet.
Bei uns war *eine Veranstaltung* und ich wusste, er würde sich wieder blicken lassen. Die Tage nach denen es passiert ist und wo er mir extrem nachgestellt hat, wurde ich immer feindseliger, obwohl ich (noch) nichts wusste, also dass er SO weit gegangen ist.
Seit *letzter Woche* weiß ich ja alles und habe die Gewissheit, dass er weiter gemacht hat, obwohl ich geweint und geschrien habe. Aber die Zeit davor ging es so weit, dass ich ihm irgendwann nur noch "F*** dich" sagte, oder ihm den Mittelfinger zeigte, wenn ich ihn traf, er wurde so unverschämt aufdringlich. Hat mich behandelt, als würde ich ihm gehören, mich einfach begrapscht.
Und auf meine Reaktionen hin (wurde schon auch mal laut vor Leuten) hat er sich verkrochen daheim und ich sah ihn nicht mehr.
Ich wusste aber, dass ich ihn *am Tag der Veranstaltung* sehen würde. Ist das nicht auch perfekt für so was wie den? Fröhliche Mädchen, sorglos, mit offenen Weingläsern, überall. Als er dann auf mich zukam bin ich ausgerastet, dass er es sich überhaupt traut, sich in der Öffentlichkeit blicken zu lassen, nach all dem, was er mir (und wie ich weiß auch seiner Nachbarin) angetan hat!
Und genau das habe ich ihm auch gesagt, bzw. ich habe irgendwann sehr laut geredet. Und ich habe laut gesagt, dass er ein V*** ist und die Mädchen hier ja in Ruhe lassen soll. Er hat meinem Freund gesagt, ich hätte gesagt "f*** mich, oder ich schreie" und lauter so Zeug. Er hat mich hingestellt, wie die letzte Schl****, vor meinem Freund und sah mir ins Gesicht dabei! Mein Freund meinte, immer wenn ich etwas sagte, wie "mein Nachbar hat alles gehört", ist er zusammen gezuckt, man sah irgendwann die Angst in ihm. Er kam meinem Freund immer näher und sagte leise "und jetzt? willst du mir drohen? Willst du mir drohen??" Mein Freund machte nichts, also wurde ich wütend, irgendwann stieß ich ihn weg und schrie, er soll uns alle in Ruhe lassen, meinen Freund, mich, unseren Hund. Er ging in ein Geschäft und kam mit Bier wieder, auf das er uns wohl einladen wollte. Mein Freund und ich konnten es nicht fassen. Das war also, was ihm zur Problemlösung einfiel: ein Getränk zusammen trinken. Ein Idiot.
Am besten noch, nachdem er es hinter unserem Rücken aufgemacht hatte...
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Juniregen

Es tut mir leid, dass du das erleben musstest, obendrein noch mitten in den Abiprüfungen.

Ich rate dir ganz dringend, dich an eine Beratungsstelle für sexuell missbrauchte Frauen zu wenden. Dein Erlebnis ist nicht zu "banal" um dich dort zu melden, falls du das denken solltest. Wenn du anonym bleiben willst, ist auch das kein Problem. Man muss dort nicht persönlich vorbei oder die Adresse angeben. Aber ich würde wirklich unbedingt Kontakt aufnehmen, aus folgenden Gründen:
Sie haben viel Erfahrung mit solchen Situationen und können dir sagen, was du wie, wann und wo tun kannst.
Sie können dir bereits am Telefon psychologisch helfen, dir aber auch, wenn du das möchtest, Psychotherapeuten empfehlen. Es würde dir also zugute kommen, du bekämst Feedback und Tipps, so dass du besser für einige Zeit zur Ruhe kommen kannst.
Sie wissen, wie man vorgehen muss, wenn Anklage erhoben wird. Welche Formulare ausgefüllt werden müssen, ob man persönlich und wohin zur Polizei muss und haben gute Kontakte. Sie helfen dir (auch am Telefon) beim Ausfüllen von Formularen, usw. Sie kennen diese Tricks, weisst du, wieviel man bei manchen Fragen wirklich antworten muss. Manchmal genügt, wenn man schreibt "zu belastend".

Ich bewundere, wie du es geschafft hast, diesem Menschen gegenüber zu treten und ihn zu konfrontieren. Besonders wichtig finde ich jedoch, dass du ihn meldest. Er soll nicht so weitermachen können! Du schützt dich und andere damit. Aber genauso wichtig ist, dass du für dich selbst sorgst. Du hast einiges zu verarbeiten und es wird nicht einfach, zwischen "melden" und "für das eigene Wohltun sorgen" zu balancieren. Deshalb, melde dich bei Menschen, die viel Erfahrung damit haben.

Ich wünsche dir Luft und Raum, um dich damit auseinander zu setzen.
Die Idee mit dem Krankschreiben finde ich sehr gut.

Liebe Grüsse
Biyo
 
Danke für alle Antworten erstmal, es tut gut, das zu lesen.

Ich kann die Prüfung heute nicht verschieben, das wäre wirklich zu belastend, auch (v.a.) für mich. Ich bin am Abendgymnasium, da ist es nochmal umso schwerer, das zu verschieben, da das ja zentrale Prüfungen sind und das total strukturiert ablaufen muss.
Ich muss das jetzt hinter mich bringen, sonst lässt es mir keine Ruhe und ich kann erst recht nicht entspannen. Es ist eine Kommunikationsprüfung in Englisch und ich kann das schon. Meine Frage war eher, gibt es akute Tips, um sich bei flashbacks runter zu fahren, Entspannungstechniken oder so.

Ich habe schon erlebt, wie es ist, vergewaltigt zu werden und danach zu denken, man ist nichts wert und selber schuld. In einem anderen Fall denke ich bis heute, ich bin schuldig, obwohl es einem jeder sagt, dass es nicht stimmt.
Dieses Mal habe ich aber Gewissheit, absolute! Seine Nachbarin erstens, die mich ansprach, weil sie hoffte, er wäre im Krankenhaus und dachte ich wüsste etwas. Zweitens die wirkliche Absicherung durch meinen Nachbar. Ich weiß, selbst wenn ich "nur" betrunken gewesen wäre, hätte er meine Situation ausgenutzt. Aber so wie mein Nachbar es beschrieb, war das kein betrunkener Zustand mehr, allemal, da ich selbst betrunken eben feinmotorisch noch da bin und Türen aufgeschlossen kriege, vor allem Erinnerungen hab! Ich WEIß diesmal, dass er ein Sch***V*** ist.
Ab morgen mache ich mir Gedanken um Beratungsstelle und Polizei, sobald die Last der Prüfung weg ist. Zum Glück hat das zweite Mal, als ich ihn am *nächsten Tag* auch wieder sah und nur meinte, es ist nicht zu fassen, dass er sich traut, sein Gesicht auf offener Straße zu zeigen (was auch ein paar mitbekommen haben), scheinbar was gebracht. Denn er treibt sich nicht mehr in meiner Nähe rum. Offenbar habe ich ihn eingeschüchtert.
Gestern ging es mir dreckig, heute aber bin ich froh und auch stolz, dass ich das schon mal geschafft habe.
Dann pack ich diese Prüfung auch und dann pack ich es auch zur Polizei zu gehen! Ihr habt nämlich absolut recht, er darf das nicht wieder tun! Das allein war der Grund, dass ich mich getraut habe, laut zu werden. Ich konnte den Gedanken nicht ertragen, dass er da rumläuft und frech grinst, während er sich so schuldig gemacht hat und es jederzeit wieder tun könnte!
Ich hoffe bloß, er hat bei *der Veranstaltung* keine angerührt...
 
Zuletzt bearbeitet:
Bitte bleibe Anonym: lösche den Namen der Veranstaltungen sowie die Wochentage und den Namen des Getränkes auf das er euch einladen wollte.
 

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