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Klarheit schaffen und Gefühle gestehen?

loremaya

Neues Mitglied
Wann findet ihr, dass es der beste Zeitpunkt ist, einem seine Gefühle zu gestehen?
Ich weiß, dass bei jedem unterschiedlich ist, auf die Situation drauf ankommt und man das im Allgemeinen nicht so pauschal beantworten kann. Ich würde trotzdem mal gerne eure Meinungen dazu hören wollen.

Kurz zur Situation: seit April läuft etwas mit meinem besten Freund, den ich seit sechs Jahren kenne. Bevor es dazu kam, haben wir uns immer häufiger so gut wie jeden zweiten Tag gesehen. Im April fiel dann von ihm aus der erste Kuss. Direkt im Anschluss wollte er von mir wissen, was das zwischen uns ist und wo das hinführen soll. Ich habe damals beantwortet, dass wir es auf uns zukommen lassen sollen, ich aber nicht abgeneigt bin. So haben wir das dann auch gemacht und es wurde dementsprechend intimer.
Im Mai war ich dann diejenige, die ihn nochmals darauf angesprochen hat. Seine Antwort war, dass es für ihn schon in Richtung Beziehung läuft, da er es ohne Gefühle gar nicht so weit mitgemacht hätte. Seine letzte Beziehung isst aber noch nicht so lange her und deshalb war er zu diesem Zeitpunkt noch nicht bereit, die Zeit entsprechend einer festen Beziehung aufzubringen. Wir haben uns also darauf geeinigt es einfach so weiterlaufen zu lassen, bis er auf mich zukommt, sobald sein „Kopfchaos“ vorbei ist.

Inzwischen hat sich bei mir so viel entwickelt, dass ich ganz klar sagen kann, dass ich volle Kanne verliebt bin. So langsam würde ich dann auch gerne Klarheit haben. Ich will aber nicht, dass er sich unter Druck gesetzt fühlt, aber gleichzeitig möchte ich das auch frühzeitig ansprechen… auch wegen unser langjährigen Freundschaft – nicht das wir ewig lange aneinander vorbeisprechen und dann schlussendlich die Freundschaft oder die mögliche Beziehung zerstören.
Wir sind beide Anfang 20 und ich bin eh schon ein extremer Kopfmensch, der alles zerdenkt und sich zu viele Gedanken macht.
 

GrayBear

Aktives Mitglied
Darf ich mit Deinem letzten Satz beginnen? Ok, das ist eine rhetorische Frage. Kannst Du dieses "Zerdenken" selbst steuern und auch stoppen und kommst Du damit zu anwendbaren Ergebnissen? Wenn ja, dann ist dieser Vorwurf des "Zerdenkens" recht oft das Totschlagargument von anderen, denen Deine Fragen und/oder Antworten zu gefährlich werden. Zumindest war das oft meine Erfahrung der letzten 30 Jahre. Dein Beitrag macht auf mich einen logisch strukturierten und klaren ersten Eindruck.

Und was Dein eigentliches Thema angeht: ihr scheint in eine Beziehung "hineinzuschliddern". Ok, das kann passieren, denn "die Wege des Herrn sind unergründlich", wer immer der Herr oder die Dame gerade sein mag. Das Dumme an dieser Vorgehensweise ist nur, dass man den Zeitpunkt der Frage: "Ab wann ist es eine Beziehung?" nur schwer an einem Ereignis oder an einem Datum fest machen kann und damit bleibt die Antwort irgendwie in der Schwebe. Aber genau das sollte aus meiner Sicht nicht sein, denn damit schleicht man umeinander herum, wie zwei Katzen in feindlichem Terrain.

Eine weitere Erfahrung von mir ist, dass die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt der Beziehungsfrage immer gleich unpassend kommt. Ja, jeder Mensch hat seinen eigenen inneren Takt und manchmal kann man eine Frage einfach noch nicht beantworten. Aber auch an einer solchen Antwort kann man erkennen, wie ernst es jemand ist oder ob jemand nur flüchtet, um sich alle Türen offen zu halten. Unter erwachsenen Menschen sollte eine Frage keinen Erdrutsch auslösen, denn dann war nicht die Frage schuld, sondern die instabile Lage seines Inneren. Wenn er von Deiner Frage vertrieben werden sollte, dann ist und war er noch nicht reif genug, darauf erwachsen zu antworten. Und dann ist nicht die Frage das Problem, sondern seine mangelnde Reife.

Wenn Du aus deinem Bauchgefühl heraus nicht das Vertrauen haben kannst, dass er mit Deiner Frage umgehen kann, dann musst Du Dich fragen lassen, warum Du dieses Vertrauen nicht in ihn investierst. Dafür kann es sehr wohl gute Gründe geben, über die Du Dir im Klaren sein musst und darfst. Ist er vielleicht noch zu "grün" hinter den Ohren. Ich will nichts andeuten oder unterstellen. Es muss Dein Bauchfühl sein.

Oder gibt es auf Deiner Seite Argumente dagegen und Dir wäre es lieber, er wäre schuld? Und spätestens jetzt kommt jemand um die Ecke und sagt: "Ah, war ja klar! Noch so ein Zerdenker!". Das sticht mich war noch immer, aber ich kann es schnell ausblenden, denn im Wort "Verantwortung" steckt das Wort "Antwort". Wer keine Antworten liefern kann (warum auch immer!), kann auch keine Verantwortung tragen und mit so jemandem eine Beziehung zu führen, ist ein Eierlauf auf einem Vulkan. Es gibt erfüllendere Erfahrungen.

Also zerbricht Dir nicht seinen Kopf. Stell Deine Fragen und überlasse ihm die Antworten und schau, wann Du auch mal die Klappe halten solltest. Kompliziert wird so manches ganz von alleine.

Ich wünsche euch beiden einen guten Start in die neue Woche.
 

Knirsch

Aktives Mitglied
Darf ich mit Deinem letzten Satz beginnen? Ok, das ist eine rhetorische Frage. Kannst Du dieses "Zerdenken" selbst steuern und auch stoppen und kommst Du damit zu anwendbaren Ergebnissen? Wenn ja, dann ist dieser Vorwurf des "Zerdenkens" recht oft das Totschlagargument von anderen, denen Deine Fragen und/oder Antworten zu gefährlich werden. Zumindest war das oft meine Erfahrung der letzten 30 Jahre. Dein Beitrag macht auf mich einen logisch strukturierten und klaren ersten Eindruck.
Wie wahr.
 

Amory

Aktives Mitglied
Inzwischen hat sich bei mir so viel entwickelt, dass ich ganz klar sagen kann, dass ich volle Kanne verliebt bin. So langsam würde ich dann auch gerne Klarheit haben. Ich will aber nicht, dass er sich unter Druck gesetzt fühlt, aber gleichzeitig möchte ich das auch frühzeitig ansprechen… auch wegen unser langjährigen Freundschaft – nicht das wir ewig lange aneinander vorbeisprechen und dann schlussendlich die Freundschaft oder die mögliche Beziehung zerstören.
Dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt!
 

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