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Keine Lebenskraft mehr

D

dr Schwabe

Gast
Hallo zusammen,

Ich bin jetzt 37 und habe keinerlei Lebensfreude und damit auch keine Lebenskraft mehr und kämpfe mich nur noch durch den Tag damit dieser rumgeht.
Mir fehlt jegliche Motivation und Kraft. Das einzige Gefühl das ich stets noch spüre ist Müdigkeit, keine körperliche wie man sie nach 7-8 Stunden Waldarbeit spürt, eher geistige Müdigkeit. Ich kann 8 und 10 Stunden schlafen und bin immer noch müde. Ansonsten sind alle anderen Gefühle schon seit etlichen Jahren komplett weg, ich empfinde keine Freude Zufriedenheit Spaß oder Liebe mehr. Auch die ganzen Aktivitäten die ich früher gern machte sind inzwischen emotionslos. Am schlimmsten ist mir das vor ein drei Jahren am Tod meiner Mutter aufgefallen.

Seit jetzt unsere oberen zehntausend auch noch Corona für sich zum "durchregieren" entdeckt haben und sich auch eine Meinungsdiktatur weiter etabliert hat sind auch die restlichen spärlichen Kontakte und Freundschaften die etwas ablenkten und Halt gaben abgebrochen und werden auch zum Teil von mir nicht mehr gepflegt da ich das Corona Thema nicht mehr hören kann. Irgendwie habe ich nebenbei das immer stärkere Gefühl das das Volk das dies Land besiedelt aufgehört hat selbst zu denken und jeglichen gesunden Menschenverstand über Bord geworfen hat (oder so tut um im Mainstreamwasser zu schwimmen und nicht aufzufallen).

Die beiden Motorradstammtische die ich besuchte finden seit Anfang letzten Jahres nicht mehr statt und aus meiner Tätigkeit in einer RK-Gemeinschaft bin ich nach 16 Jahren aktiver Tätigkeit wegen des Gestankes des oberen Kopfes und vieler Streitereien mit diesem auch vor gut drei Jahren ausgetreten (ich bin nicht stromlinienförmig, stehe zu meiner Meinung und habe Prinzipien die ich verteidige). Auf der einen Seite vermisse ich die geselligkeit etwas, bin aber froh diesen Schritt gegangen zu sein (und ärgere mich darüber so lange so blöd gewesen zu sein und meine Zeit, Arbeitskraft und auch einen gewissen Teil finanzieller Mittel in ein Ehrenamt investiert zu haben).
Das einzige wo ich aktuell noch "rauskomme" ist das ich jeden Tag zum Arbeiten gehe.

Ja Freundschaften und Kontakt zu anderen hatte ich schon seit eh und je nur ganz spärlich, in meiner Jugend (12-19) durfte ich nicht weggehen und egal mit wem ich befreundet war, das wurde von meiner Großmutter solange madig gemacht und hintertrieben bis ich den Kontakt wieder abgebrochen habe. Auch wurde ich von ihr konstant gepiesackt (für mein Aussehen, für meinen Körperbau, für meinen beruflichen Werdegang,...), das ist z.B. auch ein Grund weshalb ich seit ich 16 bin keine kurze Hose mehr getragen habe oder mich auch nicht mehr traue zum baden zu gehen. Es fällt mir seit vielen Jahren auch sehr schwer mich mit jemandem zu unterhalten wenn ich auf dem Gesprächstema nicht zu 110% sattelfest bin. Oft komme ich in Gesprächen zum Stocken da mir Begriffe und Namen nicht mehr einfallen, was aber wenn ich alleine bin absolut gar nicht passiert. Darum versuche ich inzwischen bestimmten Gesprächen etwas aus dem Weg zu gehen.
Große Menschenansammlungen versuche ich auch stets zu meiden da ich mich in diesen beobachtet und unangenehm bzw. verachet fühle.

Abendliches weggehen auf Feste o.ä. mit anderen habe ich grob seit ich 20 bin auch weitestgehend eingestellt da es mir einfach keinen Spaß bereitete. Das "lockerwerden" das bei vielen mit dem zweiten Bier anfängt kann ich einfach nicht da ich grundsätzlich keinen Alkohol trinke. Bei mir läuft stets eine sagen wir mal "Risiko- und Gefahrenabschätzung" im Hintergrund mit die mich stets hemmt und blockiert. Alle Entscheidungen die ich treffe versuche ich stets gut zu überlegen, abzuwägen und begründen zu können. So kommt es das ich bis zum heutigen Tage noch nie eine Freundin hatte, geschweige denn eine Frau geküsst habe.

Eine Beziehung mit jemandem eingehen wäre für mich eh nicht tragbar da ich in der Zukunft mal meine Schwester (hat einen kräftigen Einschlag von Autismus) am Hals haben werde. Ebenfalls wird es an mir hängen bleiben das ich mich um meinen Vater und ggf. meinen Onkel mal kümmern muss wenn diese im Alter pflegebedürftig werden. Und ich möchte dies niemandem zumuten. Ich habe es ja bei meiner Mutter gesehen zu welchen Spannungen es geführt hat das nach dem Tod meiner Großmutter sie noch meinen Onkel mit versorgen musste.

Aus diesem Grunde wird alleinebleiben für mich wohl die bessere Wahl sein.

Zumal meine Gefühle für alles eh weg sind.
Das Problem habe ich schon seit vielen Jahren, die Schuld hierfür gebe ich meinem ehemaligen AG. Hier habe ich vor gut zehn Jahren mal die gesammte Buch- und Lohnbuchhaltung für ein halbes Jahr aufgefangen nachdem mein Kollege und Vorgesetzter nach einem Streit von heute auf morgen gekündigt hatte. In dieser Zeit hab ich meist zwischen 25 und 40 Überstunden in der Woche runtergerackert, das und das folgende Jahr waren die Jahre die ich komplett ohne Urlaub durchgezogen habe. Ansonsten waren es bei mir auch jedes Jahr arbeitsbedingt nur eine Woche Urlaub am Stück welche von massivem "Vorarbeiten" und "Nacharbeiten" von liegengebliebenem begleitet waren.
Und was brachte dann der Urlaub, nix. Das man mal ein zwei Tage mim Motorrad einen Tagesausflug gemacht hat ansonsten schaute man das man liegengebliebene Arbeiten erledigte.
In meiner ganzen Berufszeit bin ich bisher zweimal für 4-5 Tage am Stück weggefahren.

Den AG habe ich vor drei Jahren dann schlussendlich verlassen da man mit Gewalt und Vorsatz wieder die gleiche Situation produziert hatte wie schon einige Jahre davor, wieder ging mein Vorgesetzter im Streit und ich habe alles auffangen dürfen und dann wirft man einem auch noch vor das man stets so griesgrämig und manchmal unfreundlich zu Kollegen ist (ja, die hatten zwei mal zwei Wochen Urlaub im Jahr, ich nur eine, die gehen pünktlich um halb sechs nur ein blöder muss schauen das er irgendwie mit der Arbeit fertig wird und wenn das WE drauf geht). Als ich gekündigt hatte ist man dann aus allen Wolken gefallen da ich in meiner Kündigung schrieb das ich die Kündigungsfrist mit meinen 143 Tagen Resturlaub (mein Anstellungsvertrag beinhaltete die Klausel das Urlaubsguthaben nicht verfallen kann) am Stück abgebaue und hat dann ganz genau die 15 Beschäftigungsjahre nachgerechnet ob das denn mit meinem Urlaubsguthaben stimmen kann, man hat sogar die Stempeluhr durch einen externen prüfen lassen ob die nicht von mir als Sysadmin manipuliert wurde. Man konnte mir aber mit nichts an den Karren fahren, die erstellte Billanz war lt. zwei Wirtschaftsprüfern lupenrein, jeder Pfennig der über meinen Tisch floss war ordnungsgemäß verbucht, alle stimmte auf Heller und Pfennig genau, ich habe auch alle Zugriffspasswörter im beisein von drei Zeugen am tage meiner Kündigung ändern lassen, meine Schlüssel mit der Kündigung gegen Quittung abgegeben, nur noch mein nachweisliches Eigentum vom Schreibtisch geräumt und das Gebäude verlassen und seit diesem Tage nicht mehr betreten. Im Nachgang hat man dann versucht mir mittels Gerüchten über eine Abfindungsforderung meinerseits und ähnlichem zu schaden, aber was juckt es eine Eiche wenn sich eine Sau an ihr reibt?

Ich vermute inzwischen auch das ich mir damals während des halben Jahres einen BurnOut erarbeitet habe. Teilweise finde ich heute noch Arbeiten und Probleme zuhause die in dieser Zeit einfach liegen blieben und bis heute noch nicht bearbeitet wurden.

Bei meinem jetzigen AG ist sehr vieles weit einfacher und entpannter, keine Stechuhr, kein Urlaubsantrag der gegengezeichnet werden muss und es gibt keinen Streit zwischen den Abteilungen, es ist ein gemeinschaftliches an einem Strang ziehen da kleiner und weit angenehmer.


Aber so schön das Arbeiten auch ist, es ändert nichts an der Tatsache das es mir vom Leben her absolut reicht.
Wenn ich morgen nicht mehr aufwachen würde oder mich ein LKW übersehen würde wäre es das größte Geschenk das man mir machen könnte.
Wenn ich mir vorstelle das ich die nächsten 40-50 Jahre noch so weiter ziehen muss dann ist das für mich ein absoluter Horror, so gesagt ein Schrecken ohne Ende oder ein Tunnel ohne Licht am Ende.
Was meine Gesundheit angeht oder das was mein Körper bräuchte, auf das achte ich seit einigen Jahren nicht mehr. Wofür denn?
Wenn ich nicht mehr existiere würde das, bis auf meinen Vater und meinen Schwestern wenn der Depp fehlt der alles macht und erledigt, niemand auffallen. Das einzige was ich nicht möchte ist anderen zur Last fallen, aus diesem Grunde gibt es auch eine eindeutige Patientenverfügung.

So, ich weiß ich hab hier jetzt einiges abgeladen, teilweise könnte es unverständlich sein da ich den Text mehrfach editiert habe, aber es tat einfach irgendwo ein bisschen gut sich mal ein Splitterchen von der Seele zu schreiben.

Grüße
dr Schwabe
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Du musst später weder deine Schwester, noch deinen Vater, Onkel etc. "am Hals haben".
Warum suchst du nicht gezielt nach einer Partnerin?
Deinem Leben fehlt der Motor.
 
G

Gelöscht 119255

Gast
Gruß aus dem Schwabenland,

diese geistige Müdigkeit habe ich seit ein paar Monaten auch. Ich vermute, bei mir ist die Ursache, das ich einfach das Verhalten gewisser Menschen nicht nachvollziehen kann und fast zwanghaft drüber nachdachte, warum die machen was die machen. Mich befremdet das so. Ich kann das nicht einfach so hinnehmen, auch wenn ich weiß, das ich damit nichts ändere sondern mich selbst ausbrenne. Gerade heute wieder ist mir aufgefallen, das Menschen nur funktionieren. Die spulen jeden Tag den gleichen Ablauf ab, wie ferngesteuert und entweder merken die das echt nicht, oder die sind damit tatsächlich zufrieden. Es reicht denen irgendwie "ihr Revier zu markieren" so das jeder sieht, was sie haben und du kannst fast voraussagen, was sie als nächstes tun werden. Irgendwie gruselig, so Truman Show artig.

Das hilft dir jetzt nichts, weiß ich. Aber vielleicht ist es bei dir ähnlich? Vielleicht ziehst du dich selbst runter weil du auf alles reagierst, im negativen Sinne und weil du dich für viel zu viel verantwortlich fühlst? Du packst dir quasi so viel drauf, das es dich erdrückt?

Das blöde an solchen Situationen ist, das man automatisch auch Leute anzieht, die einem das Gefühl geben, immer weiter in dieser Schleife bleiben zu müssen .
Du musst dir zuerst mal bewusst werden, das du auch ein Leben hast, du auch ein Recht hast zu leben und Zeit für dich zu beanspruchen. Dein Leben kannst nur du allein steuern und niemand kann dir reinquatschen was du zu tun oder zu lassen hast. Du lebst nicht das Leben von andern. (außer die Matrix ist wahr, dann nicht 😆)

Ich glaube, das ist es, das man so ermüdet. Weil man das Gefühl hat, man würde gelebt von den Erwartungen anderer. Man müsse sich anpassen damit man nicht abgelehnt wird, nicht auffällt. Aber a) ist anpassen doof weil ich dann etwas sein muss was ich nicht bin und b) ist es doch eh egal, wie man es macht. Wenn einen jemand auf dem Kiecker hat, kannst machen was du willst, es wird sowieso immer falsch sein. Kann mich irren aber so fühlt sich das für mich an.

Und denk nicht zu weit in die Zukunft. Das frisst dich ja auf. Wenn ich mit dieser Aussicht in die Zukunft sehen muss, hätte ich auch keine Lust mehr, weil da nichts kommt, was mein Leben schöner machen wird. Aber du weißt nicht, was bis dahin ist. Alles kann anders kommen und du hast die ganze Zeit verschwendet mit diesen schweren Gedanken an das was kommen könnte. Nimm dir bewusst kleine Auszeiten wo du echt nur machst was duuu willst. Und in der Zeit sagst du, alle können mich jetzt mal, bis ich wieder bereit bin. Leg dir ne Zeit fest die du konsequent nur deins machst. Wenn dir in der Zeit nix einfällt oder du keine Lust auf nix hast, dann liegst eben nur rum und machst "Pause", aber vermeide in der Zeit über Probleme zu grübeln. Kann dir zwar nicht garantieren das es positiveres Denken hervorruft aber sich mal auszuklinken aus dem ganzen gesellschaftlichen Druck verschafft dir zumindest Abstand.
 
G

Gelöscht 115368

Gast
Im Leben kommt mancher in eine Spirale wo nix mehr zu gehen scheint. Vor allem wenn zuvor immer alles easy von der Leber ging. Da ist eine Gesinnungspause angebracht, sich sammeln und auf gehts. Und ja, es kommt wieder. Ist alles eine Frage der Zeit. Bei manchen dauert das Jahre und anderen ein paar Monate.
 
G

Gelöscht 118888

Gast
Kannst du nicht mal 3 Wochen in den Urlaub fahren? Mal woanders hin, Dinge tun die du sonst nichts machst und den Kopf frei bekommen. Musst du halt wissen woran du Interesse hast.

Manchmal hilft einfach Abstand gewinnen und dann mit Abstand mal einen neuen Plan zu entwickeln.was du wirklich willst.

Ich glaube auch nicht das du der pflegeverantwortliche der ganzen Familie sein kannst.
Man kann da Besuchen mal unterstützen aber für sowas gibt es pfleger, Einrichtungen. Ich würde dir raten dir die Bürde nicht anzutun.

Das ganze corona Thema nervt mich auch. Hab schonmal beim Gesundheitsministerium den Corona freien Mittwoch in den Medien gefordert aber leider nie eine Antwort bekommen.
Das sind halt leider unsere Medien Dinge solange immer wieder wiederholen bis man aggressiv wird.
Ich glaub auch das erhöhte Depressionen, alkoholkrankheit, Vereinsamung, etc folgen von corona sein werden.

Wobei ich nicht abstreiten will das einige Maßnahmen durchaus sinnvoll sind und man die Bevölkerung schützen muss.

Vielleicht überlegst du ja mal ob eine frau und irgendwann eine familie deinem leben nicht doch einen sinn geben würde.

Und dann geh mal in einen Laden kauf dir eine badeshorts und mal ab zum See bei guten Wetter. Sry aber das ist längst überfällig egal was die Oma mal gesagt hat.
 

Geißblatt67

Sehr aktives Mitglied
Ach du meine Güte, da hat sich aber eine Menge Frust bei dir angesammelt.

Du siehst alles sehr negativ.

Du meidest Leute oder aber stößt sie vor den Kopf. Du hast ein großes Pflichtbewusstsein - deiner Familie und deinem (ehemaligen) Arbeitgeber gegenüber.

Warum bist du nicht ein bisschen netter zu dir selbst?

Warum solltest du keine Partnerin haben? Für die Pflege von Angehörigen findet sich eine Lösung. Ich bin Einzelkind und habe auch meine Eltern "am Hals", aber es würde mir im Traum nicht einfallen, dafür mein eigenes Leben aufzugeben.

Du musst in Gesprächen mit anderen nicht perfekt sein, wie kommst du auf die Idee?

In der Arbeit ist niemand unersetzlich. Man muss sich nicht alles bis zum Burnout gefallen lassen.

Jetzt läuft es in der Arbeit wieder gut und noch musst du niemanden pflegen. Die Coronasituation ist auch relativ gut.

Das wäre doch jetzt eine ideale Zeit, um wieder etwas Spaß am Leben zu haben?

Manchmal muss man sich erst durchringen, um etwas anzufangen, aber dann macht es Spaß.

Das Leben ist kurz - carpe diem!
 

LW84

Aktives Mitglied
Hallo ins Schwabenland (?), das klingt schon ziemlich nach einer ausgewachsenen Depression mit sozialen Ängsten... Wenn das Leben nur aus arbeiten, schlafen, arbeiten, einkaufen, schlafen etc. pp. besteht, ist das auch kein Wunder. Mir kommt diese Situation nicht unbekannt vor und ich kann deine Schlussfolgerungen daher gut nachvollziehen. Insbesondere vor dem Hintergrund der Familienverhältnisse und der mangelnden Sozialkontakte.

Wahrscheinlich müsstest du die Dinge einzeln betrachten, analysieren und angehen. Vielleicht wäre es etwa an der Zeit, die Familienverhältnisse kritisch zu beleuchten. Das Verhalten deiner verstorbenen Großmutter etwa oder die Erwartungshaltung des Vaters. Ich glaube nicht, dass du die familiäre Pflegekraft sein solltest, wenn du selbst enorm belastet bist und nach einer liebenden, unterstützenden Bilderbuchfamilie hört sich das auch nicht an.

Beruflich gäbe es vielleicht die Option, die Arbeitszeit zu reduzieren oder Tätigkeiten ins Homeoffice zu verlagern. Als Alleinstehender hatte ich in vergangenen Jobs schon den Eindruck, dass ich durch eine Vollzeittätigkeit mehr belastet bin als Kollegen in Ehen und Partnerschaften, weil man eben auch abseits der Arbeit alles alleine stemmen muss. Das kann schon sehr auslaugend sein, insbesondere wenn es an sozialem Halt fehlt.

Hinsichtlich der Sozialkontakte besteht zumindest theoretisch Anschluss über den Motorradverein. Du bist also zumindest nicht komplett sozial gehemmt, das gibt es ja auch. Vielleicht gibt es bei dir im Umkreis auch andere Vereine, Gruppen etc., die von Interesse sein könnten. Die Urlaubssituation kommt mir auch bekannt vor, vor allem habe ich niemanden, mit dem ich verreisen könnte und alleine ist das (zumindest für mich) Quatsch. Aber es gibt auch Anbieter für Gruppenreisen, vielleicht wäre das eine Möglichkeit?

Eventuell könnte aber auch eine (ambulante) Therapiemaßnahme eine Option sein... Einfach, um die Dinge aufzuarbeiten und reflektieren zu können. Und ja, überkontrolliertes Verhalten kann im sozialen Umgang hinderlich sein. Mann muss im Bierzelt wirklich keine Univorträge halten und niemand erwartet in lockerer Atmosphäre ein Fachgespräch über Atomphysik o.ä. Und klar, in solchen Situationen macht es Bier, Wein schon auch etwas einfacher und man muss ich ja auch nicht volllaufen lassen. Ich war lange ähnlich "verkrampft" unterwegs und habe immerhin das dann irgendwann abgelegt, was tatsächlich auch positive Auswirkungen hatte.

Die Dinge einzeln zu betrachten ändert zwar noch nichts an der Gesamtsituation, kann aber die psych. Lage erstmal entschärfen. Denn es gibt ja auch in deinem Leben Dinge, die deutlich schlechter sein könnten, wie etwa die jetzige berufliche Situation. Insbesondere im Rückblick auf den Albtraum-AG.
 

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