Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Keine Freundschaft, wenn man nicht über Krankheit spricht?

Löwenhase

Mitglied
In einer Freundschaft sollte man zwar über alles reden können, aber nicht müssen. Jeder Mensch darf seine Geheimnisse haben. Auch innerhalb einer Freundschaft.

Das versteh ich leider nur zu gut. Ich bin Autistin mit ADS und hab auch keine guten Erfahrungen damit gemacht, das den Leuten zu erzählen. Entweder stell ich mich nur an oder das hat jeder mal oder ich werd behandelt, als wär ich geistig schwerbehindert. Nervig sind auch all die Klischees, die mit Autismus und ADS einher gehen. Bei Autismus werden einem Empathielosigkeit, Inselbegabungen und all so ein Mist angedichtet und bei ADS sind die Leute immer der Meinung, mit Ritalin könnte man ja völlig normal sein. Manche Autisten und AD(H)Sler sind deshalb schon dazu übergegangen, ihre Diagnose nicht mehr zu erwähnen und statt dessen nur die Symptome zu erwähnen. Dafür bekommt man wohl eher Verständnis als wenn man die Diagnose erwähnt. Vielleicht könntest du das ja auch machen. Einfach die Symptome erwähnen und erklären, was geht und was nicht.
Genau das ist es.
Nennt man die Diagnose, kommen damit oft automatisch Vorurteile. Depressive sind so, Menschen mit ADS alle so usw.
Es wird eine Schablone ausgepackt ubd übergestülpt ohne dabei die Individualität des Menschen noch gelten zu lassen. Dass eben nicht jeder gleich ist und sie eine Krankheit nur in Version X zeigt.

Selbst wenn man es erklärt, das verstehen viele einfach nicht.

Nur die Symptome nennen... hatte ich auch schon öfter versucht, endet meist darin, dass man dann nicht mehr für voll genommen wird. Oder manche halt meinen ja das sei ja die Krankheit, folglich sei ihr Verhalten dennoch korrekt, auch wenn es das nicht ist. Oder es heißt der psychisch Kranke interpretiere die Situarion ja falsch, verstehe Dinge falsch usw.
Was mir alles, wenn ich nichts davon erzähle halt nicht passiert.

Habe zB eine Bekannte, die eine Weiterbildung zu Heilerzieherin für Psychotherapie macht und an sich selbst gerne mal diverse Aspekte psychischer Erkrankungen diagnostiziert. Indem sie sagt jene ihrer Verhaltensweisen wäre typisch füe dies und manchmal sei sie eher typisch wie jenes.
Wenn sie dann meine Krsnkheit bei sich diagnostiziert denke ich mir, nö, bei mir zeigt sich das ganz anders und obwohl wir uns seit 3 Jahren kennen, hat sie diese Krankheit bei mir nie vermutet.
Würde ich ihr aber such nie sagen, weil dieses selbst und fremddiagnostizieren auf mich befremdlich wirkt. Weil Menschen hslt keine Schablonen sind.
 

Löwenhase

Mitglied
Genau. Und warum ich extra Trulla geschrieben hatte? Weil solche Menschen ja sowieso weder Respekt noch Anstand haben. Also kann man über sie genauso denken. Ja, mag beleidigend wirken... aber muss man sich alles mit sich machen lassen? Nein.
Genau so ist es.
Ich habe in dem Moment füe much festgestellt, wenn man sich mit solchen "Freunden" in so einer schweren Situation alleine fühlt, dann bin ich lieber allein.

Geht mir bei der anderen Freundin auch so.
Klar, sie hat eine schwere Phase, aber ich erkundige mich, biete Hilfe an. Lasse den anderen also nicht allein.
Stelle aber auch bei ihr fest, da nun auch bei mir etwas war, sie ist für mich nicht da. Es fühlt sich nicht danach an.
Folglich frage ich mich dann auch was bringt das?

Nein, man muss sich nicht alles gefallen lassen. Sollte man auch nicht. Hat auch was mit Respekt vor sich selbst zu tun.
 
Z

Zollstock

Gast
Das Prob kenne ich. Du kannst im Rollstuhl sitzen, due kannst im Bett liegen, du kannst im Grunde alles Physische sein. Nur psychisch krank sein, das darfst du nicht.....
Ehrlich gesagt, ich gehe auch nicht mehr darauf ein, wenn mir jemand von seinen psychischen Problemen berichtet. Nicht weil ich empathielos wäre, ganz und gar nicht. Aber weil es inzwischen in Mode gekommen, dass jedes negative Gefühl eine Depression und jedes unangenehme Erlebnis ein Trauma ist. Die Leute suhlen sich in ihren Problemen, leben in der Vergangenheit, sehen ihre Probleme als Teil ihrer Persönlichkeit an.

Beispiel 1: Eine gute Freundin hat ihre Eltern (beide Ü80 verloren). Ja, das ist traurig und es braucht Zeit, das zu verkraften. Aber es ist eben auch ein ganz normaler Teil des Lebens, dem man mit Trauerarbeit begegnen kann. Die besagte Freundin wähnt sich jetzt aber in einer Depression, ihr Therapeut bestärkt sie sogar darin. Inzwischen gibt es bei ihr kein anderes Gesprächsthema mehr.

Beispiel 2: Eine andere Freundin der Familie wurde als Kind in der Schule ausgeschlossen, heute würde man sagen, gemobbt. Nun ist aus dem hässlichen Entlein von damals ein schöner Schwan geworden. Sie hat einen gut verdienenden Ehemann und zwei wundervolle Kinder. Statt die Schulzeit ruhen zu lassen und sich an ihrem Leben zu erfreuen, bearbeitet sie jetzt mit einem Therapeuten ihr "Trauma". Alle zwei Wochen kaut sie jede einzelne Hänselei von damals durch. Auch sie hat sich in das Thema so hineingesteigert, dass jedes Gespräch darauf umgelenkt wird.
 

Löwenhase

Mitglied
Ehrlich gesagt, ich gehe auch nicht mehr darauf ein, wenn mir jemand von seinen psychischen Problemen berichtet. Nicht weil ich empathielos wäre, ganz und gar nicht. Aber weil es inzwischen in Mode gekommen, dass jedes negative Gefühl eine Depression und jedes unangenehme Erlebnis ein Trauma ist. Die Leute suhlen sich in ihren Problemen, leben in der Vergangenheit, sehen ihre Probleme als Teil ihrer Persönlichkeit an.

Beispiel 1: Eine gute Freundin hat ihre Eltern (beide Ü80 verloren). Ja, das ist traurig und es braucht Zeit, das zu verkraften. Aber es ist eben auch ein ganz normaler Teil des Lebens, dem man mit Trauerarbeit begegnen kann. Die besagte Freundin wähnt sich jetzt aber in einer Depression, ihr Therapeut bestärkt sie sogar darin. Inzwischen gibt es bei ihr kein anderes Gesprächsthema mehr.

Beispiel 2: Eine andere Freundin der Familie wurde als Kind in der Schule ausgeschlossen, heute würde man sagen, gemobbt. Nun ist aus dem hässlichen Entlein von damals ein schöner Schwan geworden. Sie hat einen gut verdienenden Ehemann und zwei wundervolle Kinder. Statt die Schulzeit ruhen zu lassen und sich an ihrem Leben zu erfreuen, bearbeitet sie jetzt mit einem Therapeuten ihr "Trauma". Alle zwei Wochen kaut sie jede einzelne Hänselei von damals durch. Auch sie hat sich in das Thema so hineingesteigert, dass jedes Gespräch darauf umgelenkt wird.
Mobbing ung Verluste können sehr wohl zu einer Deoression führen oder ein Trauma sein.
Natürlich soll man das nicht zu seinem Lebensinhalt machen oder sich nur noch darüber definieren.

Auch eine Krsakheit definiert einen nicht vollkommen als Mensch. Man ist nicht nur noch die Krankheit.
 

Soul-Sister

Aktives Mitglied
Hey @Löwenhase
ich denke, da muss man eine richtige Balance finden.

Psychische Krankheiten sind eine Belastung, aber es gibt auch viele Vorurteile. Eine Belastung zuzugeben, in der Hoffnung auf Verständnis, kann eine Entlastung sein, einen Belastung zuzugeben und dann in eine Schublade gesteckt zu werden, kann eine zusätzliche Belastung sein.

Ich denke man muss das abwägen, wann man es Sinn, wann nicht. Wer das eher versteht als der andere. Auch sollte man seine Befindlichkeiten natürlich nicht ungefiltert in jeder Situation rauslassen. Wie andere das auch nicht tun. Das ist doch eine Art von Rücksichtnahme auf andere. Eine Rücksichtnahme, die auch jemand, der selbst belastet ist, einhalten sollte.
 

Löwenhase

Mitglied
Hey @Löwenhase
ich denke, da muss man eine richtige Balance finden.

Psychische Krankheiten sind eine Belastung, aber es gibt auch viele Vorurteile. Eine Belastung zuzugeben, in der Hoffnung auf Verständnis, kann eine Entlastung sein, einen Belastung zuzugeben und dann in eine Schublade gesteckt zu werden, kann eine zusätzliche Belastung sein.

Ich denke man muss das abwägen, wann man es Sinn, wann nicht. Wer das eher versteht als der andere. Auch sollte man seine Befindlichkeiten natürlich nicht ungefiltert in jeder Situation rauslassen. Wie andere das auch nicht tun. Das ist doch eine Art von Rücksichtnahme auf andere. Eine Rücksichtnahme, die auch jemand, der selbst belastet ist, einhalten sollte.
Wie gesagt, ich habe wenn, dann nie ubgefiltert oder sofort davon erzählt. Sondern meist erst mal nach 2 bis 3 Jahren.
Jetzt weiß nur noch eine Person von meiner Krankheit, mein Ehemann.
Dem Rest erzähle ich das gar nicht mehr.

Denn ja, Schubladen und Vorurteile können zu einer zusätzlichen Belastung werden.
Und darauf habe ich keine Lust mehr. Mir tut dieses Unverständnis nicht gut. Und wenn keiner davon weiß bleibt mir das erspart.

Nun meinte man aber zu mir, wenn ich nie jemandem davon erzähle, dann würde ich in Freundschsften ja nichts geben, weil man in echten Freundschaften auch darüber reden kann. Und so bin ich ja nicht offen.

Also mir geht es eher darum, dass man von mir verlangt darüber zu reden, ich das aber für mich behalte.
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben