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Keine Folter in Guantanamo Bay?

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Sori

Sehr aktives Mitglied
"Wir haben da ein vorbildliches Lager gemacht
Und jeder Vorbildvergleich ist völlig unangebracht.
Ein Lager, in dem es mit rechten Dingen zugeht,
Das Recht ist immer da, wo unsere Fahne weht.
Wir machen hier die Regeln und wir sind das Gesetz,
Also erspar’n Sie uns Ihr weinerliches mitleid’ges Geschwätz!
Es ist alles o.k. in Guantánamo Bay...."
(Reinhard Mey)


Cheney meinte:
In Abu Graihib und Guantanamo wird nicht gefoltert.Der belgische Universitätsprofessor Alain Grignard besuchte letztes Jahr zusammen mit OSZE Mitgliedern das Lager auf Guantanamo und stellte fest das die Haftbedingungen dort nicht nur ausgezeichnet und vorbildlich sind, sondern auch weit besser als die in Belgien. Verpflegung, Bekleidung und das Recht zur Religionsausübung seien in Guantanamo besser als in belgischen Gefängnissen, sagte er bei einer Pressekonferenz nach Rückkehr der OSZE Gruppe.

Es kommt ja nur drauf an, wen man fragt...
Zunächst mal hat sich die OSZE von den Aussagen des Professor distanziert. Des weiteren hat der Professor während seiner Besichtigung mit keinem Insassen gesprochen.

Liest man dagegen Studien von amnesty international, findet man ganz andere Aussagen...

Ich zitiere mal aus dem Guantanamo-Dossier der ai-Kampagne „Guantánamo schließen – die Wahrheit offenlegen“:

"Menschenwürdige Behandlung nach dem Verständnis der USA
Laut dem von US-Präsident Bush am 7. Februar 2002 unterzeichneten Memorandum, das bisher nicht zurückgezogen oder geändert wurde, verfolgen die USA die politische Linie, Gefangene menschenwürdig zu behandeln, »selbst solche, die ihren Rechtsanspruch auf eine derartige Behandlung verwirkt
haben«. Solche Gefangenen gibt es nicht. Alle Gefangenen haben überall auf der Welt das Recht, vor Folter oder anderen Misshandlungen geschützt zu werden. Dies ist keine Entscheidung der Politik. Es ist eine rechtsverbindliche Verpflichtung, die für alle Regierungen gilt.
In dem Memorandum heißt es ferner, der Umgang mit den Gefangenen stehe »im Einklang mit den Genfer Konventionen« – jedoch nur in dem Maße, wie die »militärische Notwendigkeit« dies zulasse.
Der Begriff der »militärischen Notwendigkeit« wurde herangezogen, um den »besonderen Vernehmungsplan« zu rechtfertigen, den US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld zur Anwendung auf den Guantánamo-Häftling Mohamed al- Qahtani genehmigte. Dieser sollte über nachrichtendienstlich wertvolle Informationen verfügen, galt jedoch gegenüber üblichen Verhörmethoden der US-Armee als resistent. Mohamed al-Qahtani wurde Ende 2002/Anfang 2003 drei Monate lang in extremer Isolation gefangen gehalten. Mehrfach wurde er dazu gezwungen, Frauenunterwäsche zu tragen, und an einer Hundeleine durch den Raum geführt, wobei er eine Reihe
von Hundekunststücken vollführen musste
. Außerdem wurde er dazu gezwungen, mit einem männlichen Ermittler zu tanzen, während er auf dem Kopf ein Handtuch »wie eine Burka« tragen musste.Während der Verhöre wurden ihm Kopf- und Barthaare abrasiert; auch Entkleiden und Leibesvisitationen in Anwesenheit von weiblichen Ermittlerinnen gehörten zu den angewandten Methoden, wie auch sexuelle Erniedrigung, kulturell unangemessener Einsatz weiblicher Ermittlerinnen und Beleidigungen sexueller Natur gegen weibliche Familienmitglieder al-Qahtanis. Zudem wurden ihm Kapuzen über den Kopf gestülpt; er wurde lauter Musik sowie »weißem Lärm« (undefinierbaren lauten Geräuschen), ebenso wie extremer Hitze und Kälte ausgesetzt. Schlafentzug gehörte ebenfalls zu den angewandten Methoden; er musste über lange Zeiträume stehen und war gezwungen, in seine Wäsche zu urinieren, wenn die Ermittler ihn nicht zur Toilette gehen ließen. Mohamed al-Qahtani wurde an 48 von 54 aufeinander folgenden Tagen 18 bis 20 Stunden am Tag verhört. Während der Befragung soll man ihn einer Scheinverschleppung unterzogen haben. Dabei wurden ihm Beruhigungsmittel gespritzt und eine Brille mit abgedunkelten Gläsern aufgesetzt; dann wurde
er in einem Flugzeug aus Guantánamo ausgeflogen. Eine Militäruntersuchung ergab, dass die Behandlung von Mohamed al-Qahtani zwar insgesamt »erniedrigend und missbräuchlich« war, aber »nicht das Niveau der verbotenen unmenschlichen Behandlung erreicht« habe. Dies sollte stets berücksichtigt werden, wenn ein Behördenvertreter äußert, dass Gefangene in US-Gewahrsam in Guantánamo human behandelt würden – die Vorstellung dieser Behördenvertreter von einer humanen Behandlung deckt sich offensichtlich nicht mit internationalen Standards."




Alles einer Frage der Definition und der Person, die man danach fragt, oder nicht?
 
Ach Sorror, Amnesty kritisiert doch alles was nicht in das Weltbild solcher Organisationen passt. Das ist immer so eine Sache mit diesen NGO's. Amnesty kritisiert ja auch das die Amerikaner nicht mehr gegen das leiden der Menschen in Darfur tun. Wenn die USA dort aber militärisch intervenieren würden, würde das auch wieder kritisiert. Insofern kann ich Amnesty zwar in vielen Themen verstehen, aber halte diese Organisation auch manchmal für etwas weltfremd.
 
Zuletzt bearbeitet:
hi,

'Alles einer Frage der Definition und der Person, die man danach fragt, oder nicht?'

Ja finde ich auch, meiner persönlichen Meinung nach, wird in diesem Gefägniss ( naja eher falsches Wort ich bevorzuge: Hochsicherheitstrakt ) gefoltert!

Ich glaube zwar das dort nicht soviel gefoltert wird wie manch einer meint, ich glaube aber das dort so einige Verstöße gegen die allgemeinen Menschenrechte ( Genfer Konvention ) vollzogen werden.

Mal ganz davon abgesehen das ich kein Freund der vereinigsten Staaten bin durch ihre politischen Handlungen, und sie durchaus gerne als 'egoistisches Spinnervolk' bezeichne. Am meisten regt es mich auf, das sie in Sachen Umwelt einfach wirklich kaum einsehen das sie was ändern sollten...naja sind ja nicht die einzigsten..egal...

Grüße

Kai
 
Du, ich will ja gar nicht über amnesty diskutieren...
(Übrigens ist es der Sinn von ai gegen Dinge zu protestieren, die nicht in das Bild von menschenrechten und menschwürde passen ^^.)

Aber das, was amnesty recherchiert, ist in der Regel gut recherchiert. Und die Dinge, die ai in Guantanamo recherchiert hat, halte ich nicht für menschenwürdige Behandlung- das ist für mich Folter!


Aber vielleicht gefallen Dir ja Aussagen des FBIs besser:

"...Mehrfach hätten FBI-Mitarbeiter gesehen, "wie Gefangene an Händen und Füßen gefesselt in Embryonalstellung am Boden der Verhörräume über 18, 24 oder mehr Stunden ohne Nahrung oder Wasser" gelegen hätten. Vielfach hätten die hilflosen Häftlinge dabei im eigenen Urin und Kot liegen müssen. Andere Gefangene seien bei heruntergeregelter Klimaanlage "zitternd vor Kälte" oder in ungelüfteten, brütend heißen Räumen eingesperrt worden. In einem Fall sei "der Kopf eines vollbärtigen Häftlings mit Klebeband umwickelt" worden, um ihn am Rezitieren von Koranversen zu hindern. Einen weiteren habe man in eine israelische Flagge gehüllt. Ferner soll ein weibliches Mitglied des Wachpersonals einen Inhaftierten sexuell gedemütigt haben.

Verantwortlich für die Misshandlungen waren dem Bericht zufolge sowohl Militärbeamte als auch die privaten Wachdienste in Guantanamo. Einige von ihnen erklärten den FBI-Beamten, dass die Verhörpraktiken von Vertretern des Verteidigungsministeriums gebilligt worden seien, darunter dem früheren Verteidigungsminister Donald Rumsfeld...."
(Quelle)


Was allerdings der Fall ist, ist, dass sich die Bedingungen in Guatanamo wohl in den letzten Jahre verbessert haben, eben weil Organisationen wie ai und hrw die Aufmerksamkeit der Welt darauf richten!
 
hi,

'Alles einer Frage der Definition und der Person, die man danach fragt, oder nicht?'

Ja finde ich auch, meiner persönlichen Meinung nach, wird in diesem Gefägniss ( naja eher falsches Wort ich bevorzuge: Hochsicherheitstrakt ) gefoltert!

Ich glaube zwar das dort nicht soviel gefoltert wird wie manch einer meint, ich glaube aber das dort so einige Verstöße gegen die allgemeinen Menschenrechte ( Genfer Konvention ) vollzogen werden.

Mal ganz davon abgesehen das ich kein Freund der vereinigsten Staaten bin durch ihre politischen Handlungen, und sie durchaus gerne als 'egoistisches Spinnervolk' bezeichne. Am meisten regt es mich auf, das sie in Sachen Umwelt einfach wirklich kaum einsehen das sie was ändern sollten...naja sind ja nicht die einzigsten..egal...

Grüße

Kai

Aha, du glaubst also das dort gefoltert wird?

Und woher weisst du das? Vom Spiegel, von Amnesty, von Herrn Ströbele oder etwa von Herrn Kurnaz?

Selbst US-Senatoren berichten nach Besuchen dort, das sie keine Verstösse gegen die Genfer Konvention feststellen konnten.

Interessant ist aber mal wieder das hier ausschließlich den Amerikanern Foltermethoden unterstellt werden. Komisch, als es um den Iran und die britischen Soldaten ging, wart ihr nicht so eifrig bei der Sache.

Zumindest von Sorror als Moderator hätte ich doch etwas mehr Objektivität erwartet.

Cheney
 
Dick Cheney persönlich hat wohl die besten Worte zu diesem Thema gefunden:

US-Vizepräsident Dick Cheney hat Vorwürfe zurückgewiesen, das umstrittene Gefangenenlager Guantanamo schädige das Image der Vereinigten Staaten in der Welt. "Meine persönliche Meinung ist: Die, die am stärksten darauf drängen, Guantanamo zu schließen, lehnen sowieso unsere Politik ab", sagte Cheney am Montag.

Ohne das Lager auf Kuba benötigten die USA ein anderes Gefängnis für feindliche Kämpfer, weil "sie eine lebenswichtige Quelle für Geheimdienstinformationen" seien. Dies liege in der Natur des "Krieges gegen den Terror". Wenn die mehr als 500 Gefangenen auf freien Fuß kämen, würden die USA zudem "eine Menge schlechter Menschen zurück auf die Straße schicken, damit sie genau das tun, was sie schon einmal begonnen haben." Cheney zufolge haben mindestens zehn der 200 bereits Freigelassenen den Kampf gegen die USA wieder aufgenommen.
 
Ich habe mich nur dazu geäußert, weil ich mich mit den Zuständen in Guantanamo Bay vor einiger Zeit mal etwas näher befasst habe.

Zur Objektivität habe ich ja noch Aussagen des FBIs ergänzt, da dir die unabhängige ai-Organiosation, die sich neben den USA natürlich auch mit Menschenrechtsverletzungen in China, Iran, Irak, GB, Deutschland, Afrika, etc., beschäftigt, ja nicht objektiv genug ist.

Natürlich werden auch in anderen Ländern (sogar hier in Deutschland) Menschenrechte verletzt! Und da bin ich genauso dagegen wie in Amerika. NIEMAND hat das Recht, einen anderen zu foltern, völlig egal, welche Nationalität oder welche Motive die Person hat.

Es ging mir hier auch nicht darum, irgendetwas zu vergleichen, sondern lediglich darum, auch eine andere Sichtweise zur Folter in Guantanamo darzustellen. Und ich halte das, was die FBI-Leute und ai darstellen, durchaus für Folter! Das US-Senatoren dort keine Folter sehen (wollen), ist einleuchtend, oder?? Würde mich auch überraschen, weil US-Senatoren in diesem Fall wohl nicht objektiv sind...

Sori


P.S.: Ich habe diesen Thread nicht in meiner Rolle als Moderatorin, sondern als Userin verfasst.
 
Ich habe diesen Thread nicht in meiner Rolle als Moderatorin, sondern als Userin verfasst.

sagt Sorror

Wer's glaubt wird selig! Denn natürlich bietet sich bei solch einem Thread mal wieder eine hervorragende Gelegenheit gegen das böse Amerika zu Felde zu ziehen. Das sich jetzt schon Moderatoren daran beteiligen, zeigt wohl mehr als deutlich das der Antiamerikanismus hier eine neue Qualität erreicht hat. Du hast den Thread doch mit einem Zitat von mir eröffnet. Warum hast du denn nicht in dem anderen Thread deine Meinung dazu geschrieben? Nein Sorror, ein übeler Beigeschmack bleibt!

Cheney
 
cheney: das Us - Senatoren das sagen ist natürlich logisch oder?!
Das woanderst auf der Welt auf noch gefoltert wird ist mir auch bewusst...
Ich glaube auch nicht das die Threadherstellerin einen Vergleich mit anderen Ländern wollte, es geht hier nur um dieses Gefangenenlager oder hab ich das falsch verstanden?

Und das die USA so unbeliebt ist..ja genau wegen solchen Geschichten sind sie es ja unter anderem...ich meine Verschwörungstehoretiker hats schon immer gegeben.. gibt ja auch Leute die meinen die Amis wären nie auf dem Mond gelandet..aber..soviele Gerüchte,Berichte,Beweise..hm..da muss schon was dran sein das es da nicht so recht zugeht oder??

Grüße

Kai
 
Hallo Cheney,

bezüglich Userin/Moderatorinnen- Rolle kannst Du glauben, was Du möchtest. Ich bin eben nicht nur Moderatorin, sondern auch ein Mensch mit eigenen Meinungen und Gedanken (das ist sogar der überwiegende Teil von mir 😀 - die Moderation in diesem Forum macht nur einen geringen Prozentsatz meiner Persönlichkeit aus) und diese werde ich eben auch äußern.
In meiner Aufgabe als Moderatorin geht es lediglich darum, die Einhaltung der Forenregeln zu beachten, nicht darum, eine politische Meinung darzustellen.

Dafür, dass ich nicht in dem anderen Thread geschrieben hat, gibt es einen Grund: Es passte nicht zum Thema! Dort ging es um die Gefangennahme der britischen Soldaten und nicht um Guantanamo. Mir war das aber wichtig mit Guantanamo, deswegen habe ich ein neues Thema eröffnet - wenn diese Unterhaltung drüben gestanden hätte, hätt ich mich ja selbst wegen Off topic löschen müssen 🙄 .

Was heißt Antiamerikanismus? Ja, es gibt einige Dinge, die ich am amerikanischen System nicht gut finde. Folter in Gefängnissen gehört für mich dazu. Das heißt aber lange noch nicht, dass ich das einseitig betrachte- es gibt gewiss bei mehreren Insassen in Guantanamo gute Gründe dafür, dass sie dort sind. Will ich gar nicht abstreiten. Aber sie haben dennoch ein Recht darauf, menschenwürdig behandelt zu werden und eine faire Verhandlung zu bekommen. Dieses Recht hat jeder Mensch- ob nun im Iran oder in Amerika oder in Deutschland.

Ich bin Mitglied bei ai- und ich habe da nie einen Unterschied gemacht, ob ich mich für Sachen in Europa, USA oder Afrika einsetze. Also wirf mir bitte nichts vor, was nicht stimmt.

Für mich ist Amerika ein Land- das genauso wenig böse sein kann wie der Iran, Deutschland, China oder irgendein anderes Land. Böse sind eigentlich nur die Regierungen, die Mist bauen bzw. Menschen in dem Land, die sich nicht an die Regeln halten. Und solche Leute gibt es überall. Da gibt es in Deutschland Polizisten, Soldaten und Gefängniswärter, die genauso über die Stränge wie anderswo- es ist halt nur die Frage, wie man damit umgeht. Und in Guantanamo habe ich den starken Verdacht, dass die Regierung das toleriert bzw. wegsieht (oder dies zumindest lange getan hat). Das finde ich nicht okay. Genauso wenig okay, wie ich das in anderen Ländern finde, in den Menschen gefoltert werden!

Sori
 
Status
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