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Keine Ausdauer und Motivation

K

koreander

Gast
Hallo,

aus gegeben Anlass schreibe ich euch da ich ein großes Problem habe.

Mein erstes Problem bezieht sich auf die Ausdauer.

Als letztes Jahr mein Studium angefangen hatte warl alles prima. Der Stoff war leicht verständlich, das Lesen hat viel Spaß gemacht und mit den Kommilitonen kam man auch zurecht.
Da ich nicht gerade ein selbstbewußter Mensch bin und so einige Sprachhemmungen habe, war diese Zeit zu Anfang ein große Bestätigung für mich, in den Vorlesungen und Seminaren mitzukommen und mir sogar einen gewissen Respekt zu verschaffen.

Mit der Zeit (ca. nach 2 Monaten) gab es keine Motivation mehr für das Studium. Genau erinnern kann ich mich noch an den Tag als alles Erlernte mit einem male weg war, einfach so. Folge waren blöde Kommentare die ein Student hätte nicht bringen sollen.
Ihr kennt das sicherlich wenn Ihr etwas sagt, aber im Grunde genommen nicht aussprechen wolltet. Mit der Zeit hatte sich das vermehrt und meine Kommilitonen begannen mich schon als Dumm hinzustellen. Jedenfalls habe ich mir vorgenommen nur dann etwas zu sagen wenn es wirklich aus meinem Inneren kommt.

Diese Motivationslosigkeit war nicht nur ein Problem im Studium (1.Semester) sondern schon zu Lebzeiten (Keyboard, Judo, etc.). Nach einer gewissen Zeit , meist nach einem Monat hört mein Interesse auf und somit auch der Trieb weiterzumachen. Liegt das an der fehlenden Disziplin? Was kann man dagegen tun. Jemand hat gesagt, ich solle es einfach durchziehen, egal was kommen mag. Aber wenn das Interesse aufhört nützt doch ein Schlag gegen die Wand nichts oder?

Ein weiteres Problem ist meine Problem mit der Zeit. Vor Referaten oder Hausarbeiten bekomme ich immer Torschlusspanik, selbst zwei Wochen vor dem eigentlichen Termin. Auch beim lernen und lesen habe ich immer das Gefühl Zeit zu verlieren obwohl mich nichts bedrängt. Das kann doch nicht normal sein oder? Der Faktor Angst spielt dabei auch eine wichtige Rolle, selbst wenn ich an der Kasse stehe und bezahlen will, ist Panik angesagt.
Was kann man dagegen tun?

Mittlerweile habe ich mich schon an die psychotherapeuthische Studenteberatung gewandt (Der Termin steht mir noch bevor).

Wäre schön wenn Ihr mir helfen könntet.

Liebe grüße euer Koreander
 
S

Sianus

Gast
Hallo Koreander,

trete mal auf die Bremse, halte mal an, steig aus deiner Situation aus und dann schaun wa mal.

Erstmal Motivation fällt nicht vom Himmel. Egal was Motivationsgurus und aufdringliche Besserwisser dazu auch meinen. Motivation dazu braucht es einiger Grundsubstanzen ....

Man braucht das Gefühl, dass der Stoff einen soweit Interessiert, das man auch unangenehmen Stoff auf sich nehmen kann.

Man braucht das Gefühl ausreichend mitzukommen. Sprich bei anständigem Arbeitsaufwand auch was zu schaffen, was einem selbst ausreicht. In meinem Fall war das Mittelfeld so um die 3 rum. Das traute ich mir zu, das Niveau konnte ich halten, auch wenn es streckenweise schwer war.

Man braucht das Gefühl das es Sinn macht weiter zu gehen.

Und man braucht es auch hin und wieder alles in die Ecke werfen zu wollen und sogenannte Seufz - Wettbewerbe mit seinen Freunden durchzuführen. Alleine geht man nicht durchs Studium, es sei denn einem fällt die Motivation zu.

Du schreibst du hast oft das Problem, dass du was anfängst und dann das interesse daran verlierst. Geht mir nicht anders! Mein Problem ist oft, dass ich erwarte alles zu können. Einfacher ausgedürckt von meinem Studium habe ich erwartet, dass ich danach wirklich fit bin in den Dingen. Aber Pustekuchen!!!

Das ist, so weiß ich jedoch rational und langsam auch gefühlsmäßig NORMAL. Wir lernen im Studium viele Fähigkeiten und vom Stoff können wir am Ende wenn es hoch kommt 20%. ABER wir kommen schneller rein, wenn wir uns nochmal einlesen müssen :). Und das macht ein Studium aus. Wissen wo es steht und was damit anfangen können, wenn man nochmal reaktivieren muss.

Okay viel geschrieben bis jetzt!

Frage an dich, warum studierst du das, was du studierst? Was erwartest du von dir selbst beim studieren? Wo liegt deine Messlatte?

Ich kenne Leute die wollen perfekt sein und wenn sie es nicht schaffen, dann verzweifeln sie an der Sache wo andere mit mit weniger Messlatte sich den Schein holen.

Und unter uns, ich hab mein Erststudium auch abgesäbelt. Davon mal abgesehen, es gibt doch sicher etwas, wofür du immer Motivation hast. Bei mir ist es das schreiben. Was ist es bei dir?

bis denne,
Sianus
 
K

koreander

Gast
Hi Sianus,

danke für deinen Beitrag.

Schön das Du das schreiben für Dich entdeckt hast. Es fasziniert mich mit Worten umzugehen, den Menschen etwas zu schildern das Du aus deiner Perspektive siehst und mit eigenen Werkzeugen arbeiten kannst ohne an feste Regeln gebunden zu sein.

Für´s Studium braucht man gewisse Grundlagen um mit Motivation an die ganze Sache ran zu gehen. Aber manchmal habe ich das Gefühl für absolut garnichts eine Motivation zu haben.
Wie gesagt mir hat man auf gut deutsch nie in den Hintern getreten, selbständig etwas zu tun, oder auch schwierige Hürden auf sich zu nehmen und nicht immer nur die einfachen Wege zu begehen.

Das hat im Studium und im alltäglichen Leben vieles weggenommen, meine Mutter meinte einmal, ich würde zuweit nach vorne schauen, sprich nicht das auf das jetzt zu konzentrieren. + Zuviel denken. Ich denke immer zuviel oder glaube viel wissen zu müssen anstatt erst das anzupacken was meinen Fähigkeiten entspricht.

Stell dir einen 80jährigen Mann vor, der drei Kasten Wasser auf einmal schleppen will, möglich ist das schon, aber ob das seinen körperlichen fähigkeiten entegegenkommt bleibt eher fraglich. Sobald ich z.B. an ein Referat denke, tauchen Bilder von den Umständlichkeiten auf, das sitzen am Schreibtisch, das selektive herauslesen u.s.w.

Beim Studium ging das genau so von statten. Anfangs glaubte ich alles zu wissen, alles zu verstehen und sah mich als den Größten an. Aus diesem Grund war es damals auch nicht nötig gewesen alles mitzuschreiben. Das Resultat sieht man jetzt :-(. Imponieren und so tun als würde man alles wissen können ist der größte Fehler den man begehen kann.

Zurzeit studiere ich Politikwissenschaft, einmal habe ich es schon abgebrochen, hab dann zwei Praktika bei Zeitungen absolviert und habe im letzte WS erneut einen Versuch gestartet. Politik hatte mich schon in der Schule interessiert und da die meisten Journalisten PW studiert haben, war dies auch mein Wunsch um später ein Voluntariat zu beginnen.

Vielleicht liegt es an meiner Einstellung, wohl eher, oder an meinen Fähigkeiten.
 
S

Sianus

Gast
Hallo korreander,

Ich ordne mal deine Sätze ein wenig um, dann werden meine Antworten schlüssiger.

koreander meinte:
Für´s Studium braucht man gewisse Grundlagen um mit Motivation an die ganze Sache ran zu gehen. Aber manchmal habe ich das Gefühl für absolut garnichts eine Motivation zu haben.
Ich glaube das Gefühl haben wir alle mal. Ich hatte oft 7:30 Vorlesungen, sogenannte Mitternachtsvorlesungen. Die einzige Motivation mich dort hin zu schleppen, war das Wissen, dass ich mich dort dann konzentrieren kann und keine fremde Mitschrift brauche und das Gefühl was geschafft zu haben.

Beim Studium ging das genau so von statten. Anfangs glaubte ich alles zu wissen, alles zu verstehen und sah mich als den Größten an. Aus diesem Grund war es damals auch nicht nötig gewesen alles mitzuschreiben.
Jo ja das mit den Mitschriften ist ein allgemeines Problem. Entweder siehst du im ersten und zweiten Semester Leute, die nie schnell genug mitpinseln können oder Menschen, wie ich auch, die erstmal auf die Nase fallen müssen. Man geht aus der Vorlesung mit dem Gefühl, dass man es verstanden hat. Und wenn man dann einige Tage später in sein Skript schaut: "Ähm.. wie war das doch gleich .." .
Ich habe mir dann angewöhnt Skripte zu Hause zu lassen oder streng auf einem anderen Zettel notizen zu machen. Für mich war das mitschreiben eine gute Lösung, weil ich so viel konzentrierter Folgen konnte und sich das lästige Nacharbeiten und Vorarbeiten umgehen ließen. Was mit ein Grund war, dass ich auch Mitternachtsvorlesungen besuchte.

Wie gesagt mir hat man auf gut deutsch nie in den Hintern getreten, selbständig etwas zu tun, oder auch schwierige Hürden auf sich zu nehmen und nicht immer nur die einfachen Wege zu begehen.
Das lernt man aber mit der Zeit und es wird nie einfach sein, sich selbst in den Hintern zu treten. Man lernt jedoch mit der Zeit seine Arbeitsweise kennen und die nutzt man dann. Ich bin einer von denen, die gerne Morgens früh aufstehen und wärend neben mir der Kaffee dampft gerne Bücher durcharbeitet. Wärend zum beispiel ab 12 ebbe im Schacht ist und erst ab 16 oder später wieder was passiert.
Es gab auch Zeiten, da habe ich in der Bibliothek gelernt oder eben vor Ort nach Quellen und Aufzeichnungen für Referate gesucht. Einfach weil das Thema mich ankotzte und ich genau wusste, bin ich wieder zu Hause passiert nichts. Aber was will man in der Bibo schon groß machen (das gilt nicht für die Prüfungszeit, dann ist plötzlich Betrieb und man trifft den und dann wieder einen anderen ...).

Ich denke immer zuviel oder glaube viel wissen zu müssen anstatt erst das anzupacken was meinen Fähigkeiten entspricht.
*Lol* das kenne ich. Und wenn man das Thema nicht umfassend begreift, dann hat man irgendwo das Gefühl, es macht eh keinen Sinn damit anzufangen, weil man nicht weit kommen wird. Gott bin ich froh, dass ich dann stur sein kann :). Man nimmt sich einen Teil und versucht den zu verstehen. Red doch mal mit anderen darüber. Man merkt dann, wo sie stehen und kann sich daran halten, wo man selber stehen sollte.

Sobald ich z.B. an ein Referat denke, tauchen Bilder von den Umständlichkeiten auf, das sitzen am Schreibtisch, das selektive herauslesen u.s.w.
Sprich, dir fällt alles ein, um es nicht zu machen. Da hast du ja ganz schöne Hürden aufgebaut. Wenn ich an ein Thema rangehe, dann meistens Morgens, Kaffe, Bücher, und meine erste Frage ist "Was will ich überhaupt.".

Hier mal ein Buchtipp am Rande:

Handbuch Wissenschaftliches Arbeiten
von Norbert Franck

http://www.amazon.de/exec/obidos/AS...8-1/ref=sr_8_xs_ap_i1_xgl/303-6024533-1525039

Was ich bei ihm gut finde sind Sätze wie:
"In eigenen Worten schreiben. ... Umstellungen, Wegstreichen, .. sind die Regel nicht die Ausnahme. ... Hauptsache man arbeitet an seiner eigenen Arbeit. ... Sich ins Wissen stellen. ... Selber Fragen stellen. ... "

soweit erstmal von mir
Sianus
 

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