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Gast
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Hallo HR-Community,
Ich habe lange überlegt, ob es Sinn macht hier einen Thread zu eröffnen und ob irgendjemand mich auch nur ein bisschen versteht. Ich schreibe hier, da es mir im Moment richtig schlecht geht. Ich bedanke mich jetzt schon mal fürs Lesen. Ich glaube es wird ein langer Text.
Aufgrund meines subjektiven Empfindens würde ich behaupten, dass es mir zunehmend schlechter geht. So langsam schleicht sich der Gedanke an, dass ich vielleicht depressiv werde, oder es sogar schon bin. Es gibt auch gute Tage, wenn auch nur wenige. Aber danach folgen meistens viele graue Tage.
Die Situation mit meinen Freunden ist ziemlich nervend und ich frage mich, warum ich immer wieder den Versuch starte, etwas mit ihnen zu unternehmen. Ich kann es selbst nicht beantworten. Ich habe nicht gerade wenig Freunde, sehe sie aber nur selten. Wenn ich nach Unternehmungen und Treffen frage, haben sie schlichtweg keine Zeit oder ich bekomme keine Antwort. Nicht nur das - ich habe einfach niemandem mit dem ich über meine Sorgen reden kann. Ein paar Bekannte fragen ab und an mal, ob ich mit ihnen feiern gehen möchte. Meistens sage ich zu, obwohl ich überhaupt nicht gerne feiern gehe. Leider versteht das niemand. Man wird direkt als langweilig, spießig und öde angesehen. Ich hasse es in irgendwelchen lauten Clubs abzuhängen und mir einen Cocktail nach dem anderen reinzuziehen und dabei primitive Gespräche zu führen. Und dann ist es doch immer wieder das selbe. Ich möchte raus in die Welt, etwas neues erleben, Abenteuer haben und nette Menschen kennen lernen, von denen man etwas lernen kann. Frage ich jemanden, ob er/sie beispielsweise mit mir Fallschirmspringen gehen möchte, Ski fahren oder einen Städtetrip machen möchte, dann lehnt jeder sofort ab – aber ich bin dann spießig und langweilig, wenn keine Lust auf Partys in Clubs habe, die ich sowieso schon in- und auswendig kenne.
Das was ich bisher beschrieben habe, klingt ja alles noch nach „Luxusproblemen“, es setzt mir dennoch ziemlich zu, da ich diese Einsamkeit einfach nicht mehr aushalte. Ich passe einfach nirgendwo rein und habe das Gefühl, dass man mich nicht ernst nimmt. Nicht nur meine Freunde, auch meine Familie und meine Kommilitonen. Ich finde keinen Anschluss an der Uni, egal wie sehr ich mich auch bemühe. Ich habe kein Problem damit ein Gespräch mit einer fremden Person zu beginnen, aber jedes Mal wird dies nach paar Minuten abgeblockt und es folgen nur seltsame Blicke und Stille. Tja, und irgendwann gibt man einfach auf. Was ist denn so abstoßend oder komisch an mir? Wenn ich mich selbst betrachte (äußerlich und innerlich), dann würde ich behaupten, dass ich ziemlich durchschnittlich bin – also kein Mensch, der irgendwie komisch auffällt. Und dennoch interessiert sich niemand für mich. Mir fehlt einfach ein Mensch, der mich so nimmt wie ich bin und mit dem ich mich austauschen kann. Mir fehlt der Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung. Eben das klassische „durch dick und dünn gehen“.
Mein Selbstwertgefühl ist mittlerweile so weit unten, dass man es schon nicht mehr als dieses bezeichnen kann. Ich merke zunehmend, wie sehr mich das belastet. Egal was, ich traue es mir nicht mehr zu. Besonders wenn es um meine berufliche und akademische Zukunft geht. Ein Beispiel: Ein Praktikum steht im folgenden Semester an, ich habe bisher habe noch keine Bewerbung abgeschickt, da ich denke, dass ich sowieso keinen Platz bekomme und man mit mir doch sowieso nichts anfangen kann. Ich will niemandem zur Last fallen. Ein anderes Beispiel: Ich habe extreme Zukunftsängste, die mich so sehr belasten, dass ich am liebsten weglaufen möchte. Ich kann mir nicht erklären woher diese Ängste kommen. Angst zu versagen, Angst keinen Beruf zu finden, Angst in beruflichen Situationen abgelehnt zu werden, Angst meinen Platz nicht zu finden, Angst irgendwann mal arbeitslos zu sein, Angst nicht ernst genommen zu werden... Ich könnte diese Liste noch endlos weiterführen. Wenn ich versuche rational zu denken, dann komme ich meist zu dem Entschluss, dass es für solche Sorgen eigentlich noch zu früh ist. Ich habe noch ein paar Semester vor mir, bis ich den Bachelor in der Tasche habe. Danach möchte ich noch einen Master machen, ich weiß auch schon in welche Richtung es beruflich gehen soll. Von außen betrachtet scheint es (zumindest zurzeit) keinen Grund für meine Ängste zu geben – zumal meine Noten bisher auch sehr gut sind. Und dennoch habe ich Angst auf beruflicher Ebene zu versagen.
Nicht nur das, ich habe Angst mein Leben lang alleine und einsam zu sein. Ich wünsche mir eine liebevolle Partnerschaft, aber in meinem bisherigen Leben wurde ich von „potenziellen“ Partnern (also den Menschen, die ich gedatet habe) nur enttäuscht und ausgenutzt. Man nutze mich aus, um die Wunden vergangener Beziehungen zu heilen. Danach wurde ich fallen gelassen. Ganze zwei mal und ich war jedes Mal zu naiv und gutgläubig um dies zu bemerken. Auch in dieser Hinsicht interessiert sich niemand für mich und meine Gefühle. Es scheint so, als sei alles was man von mir möchte eine schnelle Nummer und ein bisschen Spaß – danach kann ich mich ja wieder alleine in mein Loch verkriechen. Meine längste Beziehung hielt nicht mal ein halbes Jahr. Ich habe auch keine Lust mehr irgendjemanden kennenzulernen, da ich Angst vor weiteren Enttäuschungen habe. Ich habe in dieser Hinsicht schon so viel erlebt, dass ich den Glauben an eine wirkliche Beziehung und Liebe einfach verloren habe. Dabei möchte ich doch einfach nur lieben und geliebt werden. Wenigstens einmal im Leben „ich liebe Dich“ sagen dürfen und es gesagt bekommen. Jemanden in den Arm nehmen und den Herzschlag spüren. Für viele Menschen ist es das normalste der Welt – für mich ist es mittlerweile ein utopischer Wunsch geworden.
Heute war mal wieder ein Tag, an dem ich mir wünschte nie geboren zu sein. Ich bin kein Teil dieser Welt, egal was ich auch versuche. Ich dachte, ich hätte die schlimmste Zeit meines Lebens (Mobbing in der Schule über mehrere Jahre) schon hinter mir gelassen, aber gerade fühlt es sich an als würde alles wieder von vorne beginnen. Selbstzweifel, Ängste, so eine unglaubliche tiefe Traurigkeit, Wut auf alles und jeden, Aussichtslosigkeit und keine Freude mehr. Ich kann meine Gefühle gar nicht beschreiben, es ist einfach wie ein tiefer innere Schmerz, der nicht nachlässt. Eine dumpfe Traurigkeit, die mein ständiger Begleiter ist.
Ich weiß nicht mehr weiter... Was soll ich tun? Ist eine Therapie vielleicht eine sinnvolle Lösung? Habt ihr irgendwelche Tipps?
Liebe Grüße
Ich habe lange überlegt, ob es Sinn macht hier einen Thread zu eröffnen und ob irgendjemand mich auch nur ein bisschen versteht. Ich schreibe hier, da es mir im Moment richtig schlecht geht. Ich bedanke mich jetzt schon mal fürs Lesen. Ich glaube es wird ein langer Text.
Aufgrund meines subjektiven Empfindens würde ich behaupten, dass es mir zunehmend schlechter geht. So langsam schleicht sich der Gedanke an, dass ich vielleicht depressiv werde, oder es sogar schon bin. Es gibt auch gute Tage, wenn auch nur wenige. Aber danach folgen meistens viele graue Tage.
Die Situation mit meinen Freunden ist ziemlich nervend und ich frage mich, warum ich immer wieder den Versuch starte, etwas mit ihnen zu unternehmen. Ich kann es selbst nicht beantworten. Ich habe nicht gerade wenig Freunde, sehe sie aber nur selten. Wenn ich nach Unternehmungen und Treffen frage, haben sie schlichtweg keine Zeit oder ich bekomme keine Antwort. Nicht nur das - ich habe einfach niemandem mit dem ich über meine Sorgen reden kann. Ein paar Bekannte fragen ab und an mal, ob ich mit ihnen feiern gehen möchte. Meistens sage ich zu, obwohl ich überhaupt nicht gerne feiern gehe. Leider versteht das niemand. Man wird direkt als langweilig, spießig und öde angesehen. Ich hasse es in irgendwelchen lauten Clubs abzuhängen und mir einen Cocktail nach dem anderen reinzuziehen und dabei primitive Gespräche zu führen. Und dann ist es doch immer wieder das selbe. Ich möchte raus in die Welt, etwas neues erleben, Abenteuer haben und nette Menschen kennen lernen, von denen man etwas lernen kann. Frage ich jemanden, ob er/sie beispielsweise mit mir Fallschirmspringen gehen möchte, Ski fahren oder einen Städtetrip machen möchte, dann lehnt jeder sofort ab – aber ich bin dann spießig und langweilig, wenn keine Lust auf Partys in Clubs habe, die ich sowieso schon in- und auswendig kenne.
Das was ich bisher beschrieben habe, klingt ja alles noch nach „Luxusproblemen“, es setzt mir dennoch ziemlich zu, da ich diese Einsamkeit einfach nicht mehr aushalte. Ich passe einfach nirgendwo rein und habe das Gefühl, dass man mich nicht ernst nimmt. Nicht nur meine Freunde, auch meine Familie und meine Kommilitonen. Ich finde keinen Anschluss an der Uni, egal wie sehr ich mich auch bemühe. Ich habe kein Problem damit ein Gespräch mit einer fremden Person zu beginnen, aber jedes Mal wird dies nach paar Minuten abgeblockt und es folgen nur seltsame Blicke und Stille. Tja, und irgendwann gibt man einfach auf. Was ist denn so abstoßend oder komisch an mir? Wenn ich mich selbst betrachte (äußerlich und innerlich), dann würde ich behaupten, dass ich ziemlich durchschnittlich bin – also kein Mensch, der irgendwie komisch auffällt. Und dennoch interessiert sich niemand für mich. Mir fehlt einfach ein Mensch, der mich so nimmt wie ich bin und mit dem ich mich austauschen kann. Mir fehlt der Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung. Eben das klassische „durch dick und dünn gehen“.
Mein Selbstwertgefühl ist mittlerweile so weit unten, dass man es schon nicht mehr als dieses bezeichnen kann. Ich merke zunehmend, wie sehr mich das belastet. Egal was, ich traue es mir nicht mehr zu. Besonders wenn es um meine berufliche und akademische Zukunft geht. Ein Beispiel: Ein Praktikum steht im folgenden Semester an, ich habe bisher habe noch keine Bewerbung abgeschickt, da ich denke, dass ich sowieso keinen Platz bekomme und man mit mir doch sowieso nichts anfangen kann. Ich will niemandem zur Last fallen. Ein anderes Beispiel: Ich habe extreme Zukunftsängste, die mich so sehr belasten, dass ich am liebsten weglaufen möchte. Ich kann mir nicht erklären woher diese Ängste kommen. Angst zu versagen, Angst keinen Beruf zu finden, Angst in beruflichen Situationen abgelehnt zu werden, Angst meinen Platz nicht zu finden, Angst irgendwann mal arbeitslos zu sein, Angst nicht ernst genommen zu werden... Ich könnte diese Liste noch endlos weiterführen. Wenn ich versuche rational zu denken, dann komme ich meist zu dem Entschluss, dass es für solche Sorgen eigentlich noch zu früh ist. Ich habe noch ein paar Semester vor mir, bis ich den Bachelor in der Tasche habe. Danach möchte ich noch einen Master machen, ich weiß auch schon in welche Richtung es beruflich gehen soll. Von außen betrachtet scheint es (zumindest zurzeit) keinen Grund für meine Ängste zu geben – zumal meine Noten bisher auch sehr gut sind. Und dennoch habe ich Angst auf beruflicher Ebene zu versagen.
Nicht nur das, ich habe Angst mein Leben lang alleine und einsam zu sein. Ich wünsche mir eine liebevolle Partnerschaft, aber in meinem bisherigen Leben wurde ich von „potenziellen“ Partnern (also den Menschen, die ich gedatet habe) nur enttäuscht und ausgenutzt. Man nutze mich aus, um die Wunden vergangener Beziehungen zu heilen. Danach wurde ich fallen gelassen. Ganze zwei mal und ich war jedes Mal zu naiv und gutgläubig um dies zu bemerken. Auch in dieser Hinsicht interessiert sich niemand für mich und meine Gefühle. Es scheint so, als sei alles was man von mir möchte eine schnelle Nummer und ein bisschen Spaß – danach kann ich mich ja wieder alleine in mein Loch verkriechen. Meine längste Beziehung hielt nicht mal ein halbes Jahr. Ich habe auch keine Lust mehr irgendjemanden kennenzulernen, da ich Angst vor weiteren Enttäuschungen habe. Ich habe in dieser Hinsicht schon so viel erlebt, dass ich den Glauben an eine wirkliche Beziehung und Liebe einfach verloren habe. Dabei möchte ich doch einfach nur lieben und geliebt werden. Wenigstens einmal im Leben „ich liebe Dich“ sagen dürfen und es gesagt bekommen. Jemanden in den Arm nehmen und den Herzschlag spüren. Für viele Menschen ist es das normalste der Welt – für mich ist es mittlerweile ein utopischer Wunsch geworden.
Heute war mal wieder ein Tag, an dem ich mir wünschte nie geboren zu sein. Ich bin kein Teil dieser Welt, egal was ich auch versuche. Ich dachte, ich hätte die schlimmste Zeit meines Lebens (Mobbing in der Schule über mehrere Jahre) schon hinter mir gelassen, aber gerade fühlt es sich an als würde alles wieder von vorne beginnen. Selbstzweifel, Ängste, so eine unglaubliche tiefe Traurigkeit, Wut auf alles und jeden, Aussichtslosigkeit und keine Freude mehr. Ich kann meine Gefühle gar nicht beschreiben, es ist einfach wie ein tiefer innere Schmerz, der nicht nachlässt. Eine dumpfe Traurigkeit, die mein ständiger Begleiter ist.
Ich weiß nicht mehr weiter... Was soll ich tun? Ist eine Therapie vielleicht eine sinnvolle Lösung? Habt ihr irgendwelche Tipps?
Liebe Grüße