Hallo Castina...
Was du geschrieben hast, klingt gar nicht gut...
Vorneweg: Nein, es ist überhaupt nicht normal, sich nicht zu einem geliebten Menschen hingezogen zu fühlen, ganz im Gegenteil!
Sexualität ist die schönste Form, seine Gefühle für einen Menschen zum Ausdruck zu bringen...
Aus dem, was du geschrieben hast, muss ich aber leider folgern, dass dein Mann sich völlig verloren hat...
Seit 6 Jahren arbeitssuchend... Das ist das, was er sich und anderen weißmachen will, nicht wahr?
Weil es besser klingt, als "arbeitslos"...
In Wahrheit ist es aber wohl in der Tat so, dass er sich schon lange nicht mehr bemüht-
Nicht um sich... nicht um dich... nicht um Arbeit...
Denn... aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen: Wer arbeiten möchte, findet Arbeit. Immer!
Es kommt nur darauf an, was man bereit ist zu tun.
Jedoch, in Online-Rollenspielen findet man garantiert nichts, was einem im echten Leben weiterbringt. Im Gegenteil: Es ist eine sehr gefährliche Form von Realitätsflucht, die einen immer weiter von sich und dem wahren Leben entfernt, die einem das echte Leben immer unattraktiver erscheinen lässt, und Einen innerlich verdorrt...
Tief in seinem Herzen weiß dein Mann dies alles auch, d.h. dass er sich und sein Leben aufgegeben hat, will es aber nicht wahrhaben, und verschließt sich daher auch vor jedem Gespräch,
und ich gehe doch Recht in der Annahme, dass er die Schuld an seinem Zustand bei anderen und der Gesellschaft sucht, aber niemals bei sich selbst...?
Aus deiner Sicht bleiben daher nicht viele Möglichkeiten:
Lebe mit der Situation und deinem Unglück, und sei dir bewusst, dass sich vermutlich niemals etwas ändern wird, oder mach' deinem Mann klar, dass du ihn verlassen wirst, wenn er sich nicht wieder der Realität, und damit auch dir, zuwendet, und sich wirklich bemüht, etwas zu verändern. Wenn du ihm dies so sagst, muss es aber von Herzen kommen, und musst du deinen Worten, wenn es denn sein muss, auch Taten folgen lassen...
Was deinen Mann angeht, hat er, sofern er sich sich selbst und seinem Leben noch einmal stellen möchte, allerdings noch einen langen Weg vor sich, und wird um professionelle Hilfe nicht herum kommen...
Sein momentanes Stadium hat Suchtcharakter, und zwar in einem fortgeschrittenen Stadium. In Verbindung mit Online-Rollenspielen spielen dabei außerdem noch erhebliche, psychische Mißstände ein, die überhaupt dazu geführt haben, dass es so weit kommen konnte. All dies muss behandelt werden, bevor er realistisch darauf hoffen darf, wieder gesund und glücklich und arbeitsfähig zu sein...
Auch dies musst du dir im Vornherein klar machen...
Ich denke, auch für dich wäre es kein Fehler, professionellen Rat einzuholen, bevor du eine Entscheidung trifftst, die dein ganzes Leben bestimmen wird.
Du solltest aber auch immer tief in dein Herz hören, was du selbst dir vom Leben wünschst und erwartest und erhoffst...
Ich wünsche dir auf deinem Weg ganz viel Kraft, und alles, alles Gute...
