Hallo,
danke für eure zahlreichen Antworten!
Nemo: Ja, ich setze mich vielleicht unter Druck. Es verunsichert mich, dass die Tatsache, mit einem anderen Menschen im Bett zu sein, mich nicht genug anturnt. Und es verunsichert mich, weil das ja oft aneinander gekoppelt ist, d.h. ich bin nicht geil, er ist es auch nicht.
Anonymität dabei würde mir vielleicht helfen, ich schrieb ja bereits, ich wünschte, er würde einfach nicht auf mich achten. Komischerweise stehe ich auch auf Dinge, die Anonymität darstellen. Ich mag den Fokus auf mich nicht, das setzt mich unter Druck, ja. Am besten wäre jemand, der nicht übertrieben auf mich achtet, sondern sich einfach nimmt, was er braucht, das würde mich gleichzeitig auch mit am meisten anmachen. Glaube ich. Gab es ja so bisher noch nicht.
Was die Extreme angeht, Nervenkitzel ist es nicht, und auch kein Extremsport, es ist nur so, dass ich irgendwie auf Unerwartetes und Unberechenbarkeit stehe. Das sind die Knöpfe, die man bei mir drücken muss, um mich zu beeindrucken, und das war schon immer so, auch im negativen Sinn (nichts verunsichert mich mehr als unberechenbare Dinge).
Sex ohne Orgasmus ist sicher ganz nett, aber eben auch nur nett. Will ein Mann das? Monarose spricht es ja auch an:
Hier lese ich nämlich immer wieder mal von Frauen, die "keine Orgasmen brauchen" und "Sex auch ohne sehr genießen können".
Werde ich nie bgreifen....
Wobei das Problem auch hier eher die Erwartungen des Mannes sind. Ich könnte mich sicher erstmal damit abfinden, Sex ohne Orgasmus zu haben, aber Männer versuchen ja, auch die Frau zu befriedigen und es verunsichert mich, wenn ich merke, dass er krampfhaft versucht, es mir recht zu machen, und total auf mich achtet, das lenkt mich auch ab. Ihm etwas vorspielen, nun, das fange ich gar nicht erst an.
Und auf Dauer strebe ich sicher an, auch auf meine Kosten zu kommen. Nur entsteht der Spaß dabei eben im Kopf, und wenn der Kopf nicht mitspielt...
Das mit dem Voyeurismus weise ich erstmal von mir, nicht, weil ich ein Problem damit hätte, wenn es so wäre, aber ich bin mir sicher, dass es das nicht ist. Da müsste ja jeder, der Pornos schaut, diesen Fetisch haben. Bei mir sind Pornos nur Mittel zum Zweck.
Mit dem Partner zu reden ist so schwierig, ich weiß nicht, wie ich das formulieren soll, weil es eben so ein Klischee ist und sich ein bisschen krank anhört. Als würde ich benutzt werden wollen. Das ist mir irgendwie peinlich. Dann hatte ich einmal einen Partner, der mich etwas härter anpackte, aber auch er war leider völlig auf meine Reaktionen fixiert, und jedesmal, wenn ich dabei war, mich ein bisschen zu verlieren, hat er mich durch Fragen, ob es so gut ist, wieder rausgerissen. Was auch problematisch ist, ist eben die lange Dauer, wenn keine Pornos im Spiel sind. Wer hält das schon durch? Es wäre mir auch unangenehm, meinem Freund zu zeigen, was ich da für Pornos schaue. Es fällt mir generell schwer, mit ihm ernsthaft über das Thema zu reden. Tja, ihr merkt (und ich merke): Ich bin eigentlich ziemlich verklemmt, wenn es darum geht, andere Leute in mein Sexleben einzubeziehen. Bei anderen Freunden oder generellen Themen habe ich da weniger Probleme, da mag ich vielleicht sogar als recht offenherzig gelten, aber wenn es konkret um mich geht, verschlägt es mir die Sprache.
Was den Kommentar zum Herz-Anteil angeht, Vertrauenheit und Offenheit sind sicher eine wichtige Basis und wie man an obigem Absatz sieht, mag das Problem da liegen. Aber ich habe das Problem ja auch, wenn ich mit mir alleine bin. Da kann ich ja auch nicht bzw. dauert es ewig.
Ich halte es für zu einfach, zu sagen, das liegt daran, dass man nicht genug fühlt, und, Zitat von Monarose:
"Du musst ihn gaaanz doll ieben, dann klappt das schon mit dem Orgasmus!"
Ich glaub, das Problem ist irgendeine Blockade bei mir, und um da auf eine Spur zu kommen, bin ich ja hier. Ich sehe es ja auch so, dass es da keine dauernde Steigerung geben kann, wenn es nicht pervers enden soll.
Rascas' Antwort finde ich ganz interessant, da ich das Problem wohl generell habe, ständig einen neuen Kick zu suchen und mich sehr schnell an Reize zu gewöhnen.
Aber insgesamt kann man wohl sagen, dass der Hauptabturn beim Sex für mich das Gefühl ist, für die Geilheit des anderen mitverantwortlich zu sein. Ist nur bei Selbstbefriedigung hinfällig. Was das angeht, weiß ich auch keine Lösung. Wichsfantasien sind ja auch nichts anderes als Kopfkino.