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Kann man nach dem Verlust seiner großen Liebe jemals wieder ein neues Glück finden?

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Gast

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Bin Witwe seit fünf Jahren und immer noch unendlich traurig über den Verlust meines über alles geliebten Mannes. Ich habe mich vor eineinhalb Jahren auf eine neue Beziehung eingelassen. Ich habe diesen Mann auf einer Feier bei Bekannten kennengelernt. War ihm gegenüber sehr zurückhaltend. Konnte fast ein halbes Jahr keine Annäherung zulassen,ich hatte Schuldgefühle meinem verstorbenen Mann gegenüber. Es ging mir zudem auch körperlich sehr schlecht, Magersucht war die Antwort auf unendliche Trauer. Entsprechend sah ich aus. Bei 1,69m Größe wog ich noch gerade 50kg. Ich fühlte mich richtig krank. Dieser Mann sah meine Not. Stundenlang telefonierten wir abends, oft so lange, bis ich mit dem Hörer in der Hand einschlief. Als ich dann endlich seine Werbung annehmen konnte, hat er mich liebevoll umsorgt, mich bekocht, mir fehlte jegliches Hungergefühl, ich wusste oft abends nicht, ob und was ich am Tag gegessen hatte. Ich weinte oft den ganzen Tag, konnte nicht mehr arbeiten gehen und haderte mit meinem Schicksal. Ich vergas durch meine Trauer sogar in welcher Not sich meine beiden Töchter befanden. Oft wollte ich einfach nur sterben aber dieser Mann holte mich wieder ins Leben zurück. Problematisch wurde es erst, als meine Töchter ihn kennen lernten. An diesem Tag sah es so aus, als ob sie ihn akzeptieren könnten. Leider stellte es sich als Trugschluß dar. Sie lehnten ihn immer mehr ab, obwohl sie sahen, das er mir gut tat. Er spürte das. Letzte Weihnacht ist es dann eskaliert. Wir waren von meiner Tochter zum Abendessen eingeladen und er sagte zu. Kurz bevor wir zum Abendessen gehen sollten sagte er mir, er mag meine Kinder nicht und will nichts mit ihnen zu tun haben. Ich hab geweint, er änderte seine Meinung nicht und ich ging allein zu dem Abendessen. Meine Kinder möchten ihn nun nie wieder sehen und ich weiß nicht, wie es nun weiter gehen soll,denn ein Leben zwischen ihm und meinen Kindern, möchte ich nicht haben, obwohl meine Kinder sehr weit entfernt von mir wohnen. Kann ich diesen Mann trotzdem lieben? Seit dieser Zeit, lebe ich wieder in einer unendlichen Traurigkeit, bin wieder ständig am weinen, vermisse meinen Mann sehr und schlafe und esse nicht mehr normal. Bitte gebt mir einen Rat! Mein Freund will sich bei meinen Kindern entschuldigen und ich weiß nicht, ob sie es zulassen. Wie kann es für mich weitergehen?
 
Vielleicht solltet ihr euch alle mal zusammensetzen und darüber reden, warum er deine Kinder nicht mag und sie ihn nicht mögen.

Wenn der Mann dir gut tut, dann gib ihn nicht einfach auf.

LG Annika
 
Hallo Gast,

meine Frau ist vor 6 Jahren gestorben und ich weiß, wass Du derzeit durchmachst. Das tut mir sehr leid. Und dann noch zusätzliche Probleme...

Da es schon sehr spät ist, möchte ich hier nur ein paar Gedanken aufschreiben. Es ist nicht einfach, einen so netten Mann zu finden und es wäre schade, wenn Du wieder alleine sein müsstest. Die plötzliche Absage deines Bekannten war eine grobe Unhöflichkeit und es gut, wenn er seinen Fehler nun einsieht und sich entschuldigen will.

Deine Kinder sollten ihm die Gelegenheit dazu geben. Ihr Verhalten war auch ganz nicht einwandfrei. Schließlich war es doch ihre Ablehnung, die sie ihn haben spüren lassen.

Warum? Gab es Gründe? Haben sie Ihre Ablehnung jemals zu erklären versucht? Ober hatten sie einfach nur ein ungutes Geühl, dass Ihre Mutter nun mit einem anderen Mann zusammenleben möchte?

Waren die Gründe so wichtig, dass sie sich einmischen mussten? Ich denke, sie hatten kein Recht dazu.

Die Kinder wohnen weit entfernt und können Dir nicht wirklich helfen. Du hattest einen lieben Menschen gefunden, der Dir gut tut. Und nur Du hast zu entscheiden, was gut für Dich ist.

Daher rede mit Deinen Kindern. Sie müssen ihn nicht mögen, aber sie haben Deine Entscheidung zu akzeptieren. Es ist Dein Leben!

So, nun wünsche ich Dir, dass sich eine Lösung findet, die allen gerecht wird.

Alles Liebe

John
 
Deine Kinder leben ihr eigenes Leben. Bei der Wahl ihrer Partner fragen sie ganz sicher nicht nach deiner Meinung. Du musst nun auf dich achten. Es ist klar, dass dein Freund deine Töchter nicht mag. Sie haben ihn ja zuvor deutlich abgelehnt.
Wende dich deinem eigenen Leben zu und zerreiße dich nicht.
Dein Mann würde sicher wollen, dass du glücklich lebst.
 
Danke für deine Gedanken und deine Antwort!
Es hat mir so gut getan, zu erfahren, dass da so viele Menschen sind, die meine Situation verstehen und mir auf diese Weise versuchen zu helfen.
Du hast recht, es war sehr unhöflich von ihm, nicht zu dem Essen mitzugehen. Ich habe schon so oft mit ihm darüber gesprochen, was da schief gelaufen ist, ich möchte es verstehen,er meint, er hat es nicht auf die Reihe bekommen. Er konnte nicht damit umgehen, dass wir so eine innige und eng verbandelte Familie sind.

Ich muss dazu sagen, mein Mann hatte 15 Jahre vor seinem Tod einen schweren Autounfall, er war danach wesensverändert, Schädelhirnverletzt und musste berentet werden, er durfte kein Auto mehr fahren usw., er ist unverschuldet in diese Situation gekommen. Das hat die Kinder, mich und meinen Mann natürlich eng aneinander geschweist. Wir hätten es uns auch einfach machen können, ich wäre gegangen und die Kinder sind ja sowieso irgendwann ausgezogen um zu studieren und er wäre in betreutes Wohnen gekommen aber ich habe diesen Mann unendlich viel geliebt. Die tägliche Angst meiner Kinder und mir, ihm könnte durch seine Krankheit etwas passieren - es ging ihm jeden Tag nicht gut, das Gehirn bekam vieles nicht mehr gesteuert, der Verlust seines Kurzzeitgedächtnisses und noch so viele andere Probleme die uns jeden Tag begleitet haben -, hat uns sehr belastet.
Ich habe immer geglaubt, auch noch nach 15 Jahren, dass er wieder so wird, wie er vor dem Unfall war. Ich habe mit ihm gekämpft, um unser Leben so aufrecht zu erhalten, wie es vor dem Unfall war aber es ist nie mehr so geworden. Nach 15 Jahren, ist er von einer Sekunde auf die andere,unerwartet in den Händen meiner Tochter, gestorben. Ein kaum überwindbarer Schock. Meine Tochter und ihr Mann hatten an diesem Tag die Hochzeitsformalitäten, in der Kirche und im Restaurant, für sich geregelt. Im Sommer wollten sie heiraten. Das Hochzeitskleid war schon gekauft.
Außerdem liefen die Vorbereitungen zu meinem 50. Geburtstag, den wir am nächsten Tag mit der Familie und Freunden feiern wollten. Es sollte ein ganz besonderer Tag für uns alle werden!
Wir wollten den Geburtstag unter anderem auch nutzen, um unseren noch verbliebenen Freunden und der Familie einmal danke zu sagen, für die Hilfe, die sie uns in den vergangenen Jahren gegeben haben.
Mein Mann hatte sich nach dem Unfall sozial total zurück gezogen, viele unserer sind Freunde gegangen, weil er nicht mehr in der Lage war, diese Kontakte zu pflegen.
Wenn ich heute darüber nachdenke, weiß ich gar nicht, wie ich diese schwere Zeit überhaupt überstanden habe.

Nun kann man die Kinder ja auch verstehen, wenn sie einem neuen Mann reserviert gegenüber stehen.
Ich habe einen großen Fehler begangen, denn ich war nicht in der Lage, meinen Kindern von Anfang an ihre Grenzen zu zeigen. Ich glaube, sie haben nur aus Sorge um mich, so negativ reagiert. Sie sagten mir mal, sie wollten nicht, das ein neuer Mann kommt und mir weh tut, aber sie wollten auch nicht, das ich alleine bleibe.
Ich denke, es hätte kommen können wer wolle, meine Kinder hätten jedem gegenüber kritisch gegenüber gestanden. Das hatte nichts mit diesem Mann direkt zu tun. Nun ist genau das passiert, wovor sie immer Angst hatten, nun hat dieser Mann mir weh getan, als er mir als Mutter sagte, er mag meine Kinder nicht. Die Ablehnung der Kinder zu ihm ist seit dem sehr groß.

Ich für mich muß sagen, wir telefonieren wieder fast jeden Tag miteinander. Ich will ihn nicht aufgeben, er ist immer für mich da! Ich war in den letzten Wochen mehrmals zu Untersuchungen ins Krankenhaus, er hat mich immer begleitet, sogar nach der Nachtschicht. Er ist versucht, alles wieder gut zu machen, sieht seine Fehler ein und will die Kinder um Verzeihung bitten, wenn sie ihm die Gelegenheit dazu geben aber er sagt auch, sie leben weit weg von mir und mein Leben ist hier und er ist bei mir. Kann das mit uns wieder funktionieren? Ich lebe in großen Zweifeln. Falle immer wieder in ein großes Loch und kann nichts zulassen.
Nun ist vor drei Wochen etwas schwerwiegendes vorgefallen ist. Er erlitt während eines abendlichen Telefonats, einen leichten Schlaganfall, ich habe es bemerkt und bin sofort zu ihm nach Hause. Dieses Erlebnis, hat in mir wieder eine tiefe Wunde aufgerissen mit der ich momentan nicht klar komme. Ich leide unter extremen Verlustängsten, habe wieder Essstörungen und schlafe nachts nicht mehr. Er ist wieder soweit gesund, hat keine bleibenden Schäden zurück behalten aber ich kann seine Nähe nicht mehr so zulassen wie es war. Wir unternehmen auch wieder viel miteinander, leben aber auf einer gewissen Distanz. Ich bin sehr verzweifelt, auch im Hinblick dessen, dass meine Kinder ihm vielleicht keine Chance mehr geben,das er sich entschuldigen kann.




UOTE=john-2;2016407]Hallo Gast,

meine Frau ist vor 6 Jahren gestorben und ich weiß, wass Du derzeit durchmachst. Das tut mir sehr leid. Und dann noch zusätzliche Probleme...

Da es schon sehr spät ist, möchte ich hier nur ein paar Gedanken aufschreiben. Es ist nicht einfach, einen so netten Mann zu finden und es wäre schade, wenn Du wieder alleine sein müsstest. Die plötzliche Absage deines Bekannten war eine grobe Unhöflichkeit und es gut, wenn er seinen Fehler nun einsieht und sich entschuldigen will.

Deine Kinder sollten ihm die Gelegenheit dazu geben. Ihr Verhalten war auch ganz nicht einwandfrei. Schließlich war es doch ihre Ablehnung, die sie ihn haben spüren lassen.

Warum? Gab es Gründe? Haben sie Ihre Ablehnung jemals zu erklären versucht? Ober hatten sie einfach nur ein ungutes Geühl, dass Ihre Mutter nun mit einem anderen Mann zusammenleben möchte?

Waren die Gründe so wichtig, dass sie sich einmischen mussten? Ich denke, sie hatten kein Recht dazu.

Die Kinder wohnen weit entfernt und können Dir nicht wirklich helfen. Du hattest einen lieben Menschen gefunden, der Dir gut tut. Und nur Du hast zu entscheiden, was gut für Dich ist.

Daher rede mit Deinen Kindern. Sie müssen ihn nicht mögen, aber sie haben Deine Entscheidung zu akzeptieren. Es ist Dein Leben!

So, nun wünsche ich Dir, dass sich eine Lösung findet, die allen gerecht wird.

Alles Liebe

John[/QUOTE]
 
Sie müssen ihm keine Chance geben.
Sie werden ja nicht seine Partnerinnen sein.
Du kannst das sein. Oder nicht.
Wie DU es willst.
 
Hallo Gast,

da bin ich wieder und hoffe, dass Du diese Zeilen hier noch liest. Ich war letzte Woche ein wenig durcheinander und konnte dieses Thema nicht wiederfinden.

Ich war zunächst sehr betroffen, als ich Deinen letzten Beitrag gelesen hatte. Da wurden bei mir auch ein paar Erinnerungen wieder lebendig; deshalb kann ich dazu nicht schreiben. Die Belastung wäre einfach noch zu hoch.

-

Wer anderen helfen will, muss selber stark sein. Und mir scheint, bei Dir ist die Belastungsgrenze erreicht, evtl. sogar bereits überschritten. Auch das kann man aushalten, aber nicht sehr lange. Daher ist es jetzt notwendig, den Druck zu reduzieren. Dazu ein paar Anmerkungen:

Ich verstehe Deinen Freund und ich verstehe Deine Kinder, die Dich beschützen wollen. Aber so wie das jetzt läuft funktioniert es einfach nicht! Sie üben durch ihre konsequente Ablehnung Druck auf Euch aus, mit dem Ziel ihn auf Distanz zu halten. Haben Sie noch nicht erkannt, dass Du darunter leidest? Patch hat es in den vorstehenden Beiträgen bereits beschrieben: Es ist Dein Leben und DU entscheidest, was Dir hilft und wer Dir gefällt. Sie tun sich vermutlich nur deswegen schwer, weil jemand fremdes in die Großfamilie "eindringt". Dann wird das aber bei jedem anderen auch so sein. Gerade Du in Deiner Situation brauchst jetzt jemand zum Reden, jemand, der Dir hilft, wieder ins normale Leben zurückzufinden. Solange es keinen wichtigen Grund gibt, warum es genau dieser Mann nicht sein kann, haben Sie einfach kein Recht sich einzuschalten. Leider wurden hier Fehler auf beiden Seiten gemacht und genau deswegen sollte es möglich sein, eine Lösung zu finden. Wenn sie seine Entschuldigung nicht hören wollen, dann gibt es eben keine Entschuldigung; das ist ihre Entscheidung.

Ihr habt für Deinen Mann getan, was möglich war. Auch, wenn er es vielleicht nicht zeigen konnte: Er war sehr dankbar dafür. Nun könnt ihr nicht mehr viel für ihn tun. Diese Erkenntnis ist sehr bitter und ihr werdet Euch oft gewünscht haben, die Zeit noch einmal zurück drehen zu können. Nur für einen einzigen Tag. Es geht nicht. Alles, was Euch bleibt ist die Erinnerung an einen lieben Menschen. Behaltet diese Erinnerung in Eurem Herzen ...und seht nach vorne. Gehe Deinen ganz individuellen Weg...

Alle leibe

John
 
Hallo,

meine Mutter ist Witwe. Wir hatten eine scheiss schwere, beschissene Zeit - und haben sie immer noch seit damals.

Ich bin froh, dass du noch einen Mann gefunden hast, der gut zu dir ist. Lass dir das nicht entgehen. Es scheint keine Selbstverständlichkeit zu sein.
Deine Kinder haben keine Entscheidung dabei zu treffen. Erst recht nicht, da sie erwachsen sind.

Und mein letzter Rat: deine Schuldgefühle bringen dich noch um. Es ist gut, dass du weinen kannst. Weinen ist gut. Es hilft. Lass dich nicht von Schuldgefühlen umbringen.
Schuld bringt niemandem etwas.
Und es stimmt, du hast das recht auf einen neuen Menschen in deinem Leben.

Dein Mann würde es verstehen - und er würde es so wollen.

Was mir hilft? Ich gehe zum Grab meines Vaters und rede mit ihm, als ob er noch lebendig wäre. Ein schmerzhafter Monolog. Ich habe es bisher nur zweimal geschafft in meinem Leben.
 

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