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Kann dieser Verdienst wirklich sein oder wird einfach oft gelogen

  • Starter*in Starter*in BlaueSonne
  • Datum Start Datum Start
Ich muss auch sagen, dass hier einige keine Ahnung haben oder einfach nicht richtig vergleichen können.
Um Gehälter erstmal miteinander vergleichen zu können kann man das nur übers Bruttogehalt machen und man darf auch nicht die Wohnlage vergessen. Hamburg, Düsseldorf oder doch eher ländliche Gegend, die Branche ist aucb sehr wichtig (Autohersteller oder doch nur Angestellter im kleinen Tante Emma Laden). Weitere Punkte wären wir Urlaubstage, ARbeitszeiten, 13./14. Gehalt, Prämien, Arbeitsweg (gleich um die Ecke, lässt sich der ARbeitsweg gut hinter sich bringen oder ist man dann ein Rush-Hour-Opfer) usw. Eine kurze Aussage von jemanden über sein Gehalt ist unterm Strich nicht viel Wert und oft gelogen.
Ich kann nur Beispiele aus meinem Bekanntenkreis wiedergeben:

- einer sagte er würde 2500 netto verdienen (verh., 2 Kinder), was ich auch glaube, ABER er arbeitet 12 Stunden am Tag, ist ein stressiger Beruf und körperlich anstrengend. Nach Abzug all dieser Kriterien verdient er in meinen Augen nicht mal 1300 netto. Was hat man denn vom Tag / Leben / Familie wenn man von morgens bis abends nur am arbeiten ist?? Diese Angeberei ging somit nach hinten los.
- ein anderer verdient mehr als 2100 netto, was ich auch weiss und er hat den gleichen Bildungsstand wie ich und ich verdiene weniger als er. Das liegt einfach daran, dass er den AG gewechselt hat und der neue einfach besser bezahlt und so seine Leute gut bei Laune hält. Hier ist neben der Branche auf der AG der ausschlaggebende Punkt.
- noch einer, dessen Gehalt mir unbekannt ist aber höher liegen dürfte als meins, hat nicht mal etwas Geld für ein neues Auto bei Seite gelegt. Stattdessen hatte er immer einen drauf gemacht und seine Kohle versoffen und ist fast jeden Tag Mittag essen gegangen. Innerlich lache ich mich über ihn kaputt und muss nun seinen Wagen über JAhre abstottern (und das Auto ist nicht mal seine erste Wahl). Ich freue mich jetzt schon auf sein Gesichtsausdruck wenn ich meinen nächsten Wagen komplett von meinem Sparbuch bezahlen kann 😀

Es kommt also nicht nur darauf an was jeden Monat reinkommt, sondern was jedes mal raus geht. Wenn man sich einen vernünftigen Betrag ansparen will, sind es in aller erster Linie die Kosten die man senken muss (teure Klamotten, Zigaretten, Alkohol, dickes Auto) und wenn man die unnützen "Luxusgüter" weg lässt kommt man noch schneller ans Ziel. Man kann / sollte nicht mehr ausgeben als einem zur Verfügung steht.
 
Die schwarze Zahl am Ende des Monats bildet sich ohnehin nicht aufgrund der Einkommensseite. Es sind die Ausgaben die viele nicht im Griff haben. Und schon gar nicht einen Überblick dessen. Wenn mir mein Arbeitgeber morgen 200 Euro mehr verspricht, merke ich das auf der Gehaltsabrechnung kaum. Raucht man ein Päckchen weniger pro Tag oder lässt man am Wochenende nicht ganz so viel Kohle in der Kneipe, ist das bedeutend hilfreicher für die Haushaltskasse.
 
Ich für meinen Teil finde es schade, dass so wenig über Gehalt geredet wird. Nicht, weil es mich persönlich interessiert, wie viel Kollege X oder Nachbarin Y verdienen, sondern weil ich sehr dankbar wäre für einen Anhaltspunkt, wie viel ich mit meiner Ausbildung in dieser oder jener Position und Branche oder z.B. auch nach Weiterbildungen erreichen könnte.

Gerade für Berufsanfänger (ich zähle mich mit knapp 2 Jahren Arbeitserfahrung noch dazu) ist es sonst sehr schwer, realistisch einzuschätzen, was angemessen ist. Dann bleibt einem nur, entweder auf Risiko zu gehen, eine hohe Summe zu verlangen und u.U. lange keinen Job zu bekommen ODER auf Sicherheit zu gehen, bescheiden zu bleiben und sich hinterher zu ärgern, weil man doch irgendwann herausbekommt, dass die Schreibtischnachbarin 1000 brutto mehr herausgehandelt hat...

Hier sind wir doch anonym, also fände ich es wirklich schön, wenn hier weniger "hanseatisch" geschwiegen werden würde.

Ich bin CTA, verdiene 2500 brutto monatlich, allerdings mit sehr langem Arbeitsweg, genau 12 Monatsgehältern ohne jeden Bonus (nicht mal Weihnachtsgeld), 25 Urlaubstagen/Jahr und Befristung.
 

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