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Das beantwortet aber jetzt nicht die Frage weshalb in der Pflege, gerade beim Personal eigentlich so wenig hängenbleibt.

Ganz einfach: Weil der Gewinn eines Unternehmens das primäre Ziel ist und nicht das Wohl des Kunden oder gar der Beschäftigten - diese sind lediglich betriebswirtschaftliche Faktoren die hart an der Grenze des Erträglichen und des gerade noch Legalen ausgereizt werden, um den Gewinn des Unternehmens zu maximieren und dadurch den Investoren möglichst hohe Renditen zu gewährleisten.

Wir brauchen eine klare Trennung zwischen privatwirtschaftlichen und gemeinnützigen Interessen.

Privatwirtschaftliche Aktivitäten haben immer das Ziel der Gewinnmaximierung und die Wertschöpfung erfolgt letztlich stets zu Gunsten der Unternehmen ..... weil Niemand der rechnen kann sich ansonsten auf solche Aktivitäten einlassen würde ( von einigen Idealisten mal abgesehen )

Gemeinnützige Aktivitäten sollten immer das Ziel der Maximierung des Gemeinwohls haben und die Wertschöpfung sollte zu Gunsten der Gemeinschaft erfolgen, also im Sinne des Kunden, der Mitarbeiter und der Umwelt.
 
Die Situation ist bedrückend, darüber zu lesen bedrückt mich noch mehr.

Was soll eigentlich aus Menschen wie mir werden, die erst einmal darum kämpfen müssen, überhaupt arbeitsfähig zu werden? Die unsicher sind und sich fragen, wo und ob irgendwo Platz für sie ist, mit ihren Schwächen und auch Stärken? Die nicht aufgeben wollen weil sie davon träumen, sich auch endlich einzubringen und etwas für sich und die Gesellschaft zu leisten?
 
Ich kenne Pflegebedürftigkeit aus meinem engsten familiären Umfeld.

Ich möchte hier gar nicht im Detail schildern was ich erlebt habe.... Wenn es um meine persönlichen Erfahrungen geht, sind Pflegekräfte unfreundlich, kurz angebunden, grob und bringen Patienten weder Zeit noch Menschlichkeit entgegen. Das möchte ich aber nicht verallgemeinern.

Du tust es aber, weil du nicht unterscheidest, zwischen Personal in der ambulanten Pflege, wo ein Kursus reicht, um diesen Dienst zu tun und einer examinierten Krankenschwester oder gar einer Fachkrankenschwester.

Jetzt habe ich bewusst die weibliche Form gewählt, weil es weniger Männer gibt...
Doch auffallend ist, dass dieser Beruf kaum für Männer interessant ist und wenn, dann werden diese sehr schnell Fachkrankenpfleger mit mehr Gehalt und leichterem Dienst.

Verantwortung im Medizinberufen? Wie viel Geld soll denn eine Pflegerin oder Krankenschwester bekommen wenn sie nach Anweisung des Arztes den Patienten Tabletten gibt? Ich habe selbst schon in einem Krankenhaus gearbeitet. Der Punkt ist: Die Tätigkeiten sind wichtig und teilweise unangenehm, aber eben oft auch "relativ einfach". Es wird immer so getan, als ob man den ganzen Tag Patienten den Hintern abwischt. Einen Großteil des Tages verbringen Krankenschwester mit dem Begleiten von Patienten von A nach B, organisatorischen Dingen, Vorbereitungen (bis hin zum Zusammenlegen von Strümpfen), Essen zubereiten und verteilen oder einfach Zeitung lesen weil in der Nachtschicht nix los ist.

Du verkennst, dass dies vorher die Domäne der Kriegsdienstverweigerer war.
Und ich denke auch, dass du daher eine sehr oberflächliche Wahrnehmung beschreibst, die aber nicht dem tatsächlichen Arbeitsbild entspricht.

Da ich viel mit Ärzten zu tun habe, ist mir noch nie unter gekommen, dass Ärzte Krankenpflegepersonal gering schätzen. Mehr noch, auch sie finden, dass diese unterbezahlt sind.
Zumal auch sie Arbeiten, die früher ihnen oblagen, auf sie delegieren.

Da ich viel mitbekomme, weiß ich auch, dass so mancher fatale Fehler durch das Pflegepersonal verhindert wurde/wird...

Das Pflegepersonal hält also den Laden zusammen...
Denn in erster Linie baden sie die Einsparungen aus.
Zu viele Verwaltungsarbeit, massenhaft Überstunden, zu wenig Zeit für Patienten, zu wenig Personal und zu wenig Geld für die verantwortungsvolle, schwere Arbeit.
Zudem wird der Pflegeberuf immer unattraktiver.
Die Folge: Es herrscht bereits Pflegenotstand durch Fachkräftemangel.

Es werden immer mehr und zu viele Dinge gleichzeitig gemacht und diese Situationen nehmen zu, weil das Personal immer wieder reduziert wurde. Das ist Stress pur!
Zudem beobachte ich Schwestern, die sogar ohne Bezahlung etliche Stunden im Monat arbeiten, weil sie die Dokumentation und den Bürokratismus während des laufenden Betriebes nicht mehr schaffen. Also länger bleiben.

Aber wie Du Leistung ja auch unterschreibst, es ist subjektiv. Wenn man in einer Notlage ist, dann weiß man die "Feuerwehr" mehr zu schätzen als andere. Das macht die Tätigkeit aber (meiner Meinung nach) nicht allgemein höherwertiger.

Na ja, nun sind Menschen im Krankenhaus ständig in einer Notlage, sonst wäre sie nicht da. Zudem vermeide ich tunlichst einen Beruf gegen den anderen auszuspielen, doch genau in diesem Falle ist es aber angebracht...

Wenn ich Bürojobs, die in der Tarifbindung sind oder das Bankgewerbe betrachte, dann fällt mir schon auf, dass der Dienst am Menschen sehr schlecht bezahlt wird. Von der Verantwortung ganz zu schweigen!

Ansonsten sollten wir den Feuerwehrleuten vielleicht lieber 10.000 € netto zahlen, die sind mir im Ernstfall nämlich sehr viel Wert

Jede Dienstleistung sollte gut bezahlt werden, die ein Gesundheitsrisiko hat, hierin sehe ich sogar eine Gemeinsamkeit zu Pflegepersonal, weil man sich anstecken kann... Den Rücken ruiniert und eben sehr viele und gute Nerven braucht...
 
Jetzt hätte ich doch glatt vergessen (oder hatte ich es eben nicht doch noch vor??? 🙂 ) zu fragen, ob wir uns jetzt verabreden statt nur auf der Tastatur rum zu hacken und Buchstaben eingeben. Ihr könnt es Euch ja denken, worauf ich hinaus will.
🙂 :daumen: :unschuldig:
 
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